Während meinereiner lediglich wenige Fakten ins Spiel bringt und sich ansonsten darüber aufregt, dass Wissenschaftler ihre Autorität gegen Wissenschaftler in die Waagschale werfen und dabei mir Verschwörungstheoretikern gemeinsame Sache machen (mich erinnert das an den Witz mit dem Geisterfahrer, der im Radio hört ein Geisterfahrer sei unterwegs: “Einer? Viele!”), sind andere hier dabei sehr viel mehr Aspekte zu beleuchten, insbesondere auf Gesundheitscheck. Auch auf scilogs.de kommt das Thema “Corona” nicht zu kurz.

Und dennoch stimmen die Klickzahlen unter Verschwörungs-Kanälen auf Youtube (Beispiel und Beispiel) sorgenvoll. Unsereins kann da nicht mithalten, was auch daran liegen mag, dass “die Konkurrenz” seriöser aufgemacht ist als eine Seite voller Werbung und mancher offenbar viel Zeit und Geld hat anderen eine Filterblase zu pusten.

Wie dem auch sei, Alex Rühle  von der Süddeutschen Zeitung nimmt gleich die gesamte Szene der “Es ist alles Fake”-Gläubigen auf Korn mit seinem Artikel “Die Allianz des Unsinns”.

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Kommentare (9)

  1. #1 Markweger
    5. Mai 2020

    “Gemeisame Sache machen”
    Tja alles was nicht Mainsream ist, ist Verschwörungstheorie.
    Vielleicht ist ganz einfach dieser Ansatz etwas zu einfach.
    Und ja, manchmal haben auch schon ganz kleine Minderheiten mit ihrer Sichtweise recht gehabt.
    Ganz zum ersten mal wäre das nicht.

    • #2 Christian Meesters
      5. Mai 2020

      Tja alles was nicht Mainsream ist, ist Verschwörungstheorie.
      Vielleicht ist ganz einfach dieser Ansatz etwas zu einfach.

      Genau DAS steht da nicht. Sie erkennen den Unterschied?

  2. #3 Michael Schöfer
    Mannheim
    5. Mai 2020

    Stimmt, das mit der Pseudo-Wissenschaft ist furchtbar. Und das schon ziemlich lange: Bereits vor 100 Jahren behauptete doch einer steif und fest, Raum und Zeit wären variabel und nicht statisch. Diese Behauptung hält sich erstaunlich lange. (Achtung: Ironie!) Nix für ungut.

    Ich glaube, dass sich letztlich die seriöse Wissenschaft und damit die Vernunft durchsetzt, auch bei YouTube gibt es durchaus hoffnungsvolle Beispiele: “Coronavirus – unnötiger Alarm bei COVID-19?” von Harald Lesch, 6,4 Mio. (!) Aufrufe in einem Monat. Wenn die Pressemeldungen stimmen, waren auf der “Hygiene-Demo” in Berlin 300 Menschen. Aber wie viele glauben wirklich so einen Unsinn? Und kann und muss eine Demokratie das nicht aushalten?

  3. #4 RPGNo1
    6. Mai 2020

    @Markweger

    Heute schon Rubikon News und Wissensmanufaktur konsumiert, Videos von Coach Cecil und Oliver Janich geliked und Wodark und Bhakdi applaudiert? Die alle müssten doch dein Ding sein.

  4. #5 Falck
    6. Mai 2020

    In diesem Zusammenhang und darüber hinaus kann ich nur den Podcast ‘The rabbit hole’ der NYTIMES empfehlen.

  5. #6 Andromed
    9. Mai 2020

    Zitat (aus SZ-Link):
    “Wenn Gesellschaften sich nicht mehr darauf verständigen können, was wahr ist, können sie auch die drängenden Probleme des 21. Jahrhunderts nicht meistern.”

    -> Ja was heisst denn diese Aussage?
    Abgesehen davon, das man an der aktuellen Szenerie (Corona-crisis) natürlich kritische Details bemerken kann… heisst es letztlich nicht einfach nur, das Wahrheit gefälligst anerkannt werden muß, sodass man sich “darauf einigt”?

    Was “Wahrheit” von Wirklichkeit unterscheidet, wird dann leichter ignorierbar/verschleierbar sein, wenn es den Zwang zum Konsens gibt, nur, weil man nun 300 hippe Demonstranten, die gegen irgendwas demonstrieren, zum Beweis für Idiotismus nimmt.

    Was im Hintergrund tatsächlich abläuft, ist dabei noch viel dramatischer, als nur die Unterstellung einer absurden Sichtweise.
    Darin stehen diese Demonstranten/Aktionisten dafür, dass diese “Demokratie” widerhergestellt wird, wie sie am praktischsten und nützlichsten für eine Seite ist.

    Die vermeindlich für Demokratie und Freiheit streitenden handeln im Sinne eurer Kritik: Sie erzeugen mit dem Aktionismus in der massenmedialen Öffentlichkeit dafür, das vermeindlich undemokratische Subjekte Macht erhalten können.

    Dabei ist … wenn jeder demokratische Kampf gewonnen ist, freilich absolut keine echte Freiheit und Demokratie mehr existent – weil alle “gleich” denken, ist die Wahl eine Schauveranstaltung…

    Man kann ganze Populationen auch ohne offensichtliche Gewaltanwendung so manipulieren, das das Ergebnis wie in autoritären Diktaturen aussieht.

    • #7 Christian Meesters
      9. Mai 2020

      … es den Zwang zum Konsens gibt … im Hintergrund tatsächlich abläuft … diese “Demokratie” widerhergestellt wird, wie sie am praktischsten und nützlichsten für eine Seite ist … eurer Kritik … vermeindlich undemokratische Subjekte Macht erhalten können … ganze Populationen … manipulieren … wie in autoritären Diktaturen aussieht

      .

      Nichts für ungut, aber das ist kein Einstieg in einen Diskurs zum Thema, sondern eher ein Hinweis auf ein “Verrennen”. Politisch Handelnde artikulieren durchaus Zweifel daran, die besten Entscheidungen getroffen zu haben:

      Und wer artikuliert, dass es in diesem Land keinen freien Diskurs gibt, bzw. nur einen von einer “Elite” gelenkten, bewegt sich in einer Filterblase: Die letzten Tage und Wochen zeigen doch deutlich das Gegenteil?

  6. #8 Andromed
    17. Mai 2020

    Zitat:
    Nichts für ungut, aber das ist kein Einstieg in einen Diskurs zum Thema, …

    Die verlinkten Beispiele oben sind es aber auch nicht. Menschen tun Dinge, und die müssen nicht immer erfüllend Sinn ergeben und wirkliche Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Denn sie können/sollen auch Trost spenden und Raum schaffen, um die bedrückenden Realitäten zu überstehen/erträglich zu machen.

    Zitat:
    Die letzten Tage und Wochen zeigen doch deutlich das Gegenteil?

    -> War das Fragezeichen hinter diesem Satz ein Flüchtigkeitsfehler oder eine freudsche Fehlleistung?

    Es ist nämlich eher so, das diese ganze Diskussion so gar nicht frei und sachlich ist, sondern geführt und taktisch opportunistisch geleitet. Öffentlichkeit ist in diesem Falle kein schlichtes und demokratisches Recht, sondern eine Strategie, wenn sie in erwünschten Bahnen geleitet wird, aus der niemand ausschehren kann, ohne dafür verachtet zu werden.

    Das ist keine kritik über die Maßnahmen, sondern über die kommunikations-/Diskussionskultur und der politischen Zielsetzung in jedermanns Hinterkopf.

    War das Fragezeichen eine freudsche Fehlleistung, dann habe ich recht. War es ein Fehler, dann glaubst du das wirklich, was du schreibst. In jedem Falle ist was Faul an der Sache.

    Der Fisch stinkt hier aber vom Schwanz aus, weil die Virusthese zwar offenbar funktioniert, aber dessen
    Ursachen falsch gedeutet werden. Und angenommen, das es nie eine Möglichkeit geben würde, Menschen vor den Folgen der Infektion zu bewahren / keine Heilung geben wird (für den Teil, der der Belastung nicht gewachsen ist), und man nur das Möglichste tun kann, um zu helfen, dann wären die demonstrativen Maßnahmen und rituellen Erklärungen leider alle unbrauchbar, weil sie keinen wirklichen Gegenstand in der Wirklichkeit haben. Man kennt solche Verhaltensweisen in der Psychologie als “Übersprungshandlung”. Meisten geschieht sowas, wenn Menschen vollkommen überforderft sind und keine Worte für das Problem fiunden. Dann wird kunstvoll und engagiert eine fantastsische Geschichte um das Problem herum gestrickt, um ja nicht die Handlungsunwirksamkeit oder die Machtlosigkeit zugeben zu müssen / sichtbar werden zu lassen.

    Die Flucht in die Details/Zahlen/Statistiken ist meist das Anzeichen dafür, das man der Situation machtlos gegenübersteht. Was ja auch der Fall ist.

    Das von mir Zitierte Zitat aus der SZ ist auch nicht besonders dazu geeignet, einen Diskurs zu führen: Denn es ist so wenig konkret, was das Problem/die Probleme des 21. Jahrhunderts sind, ausser, das sich die Gesellschaften über Wahrheit einig sein müssen.

    Was nichts anders aussagt, als das eine Diktatur die ansonsten versprochene Freiheit in der Zukunft ausschliesst.
    Das man viele Probleme nur in gemeinschaftlichem Handeln bewältigen kann, ist war, aber die Inanspruchnahme ganzer Gesellschaften war sonst immer nie vorgesehen in diesen vorgeblich freiheitlichen Gesellschaften.

    Ausserdem…. ich habe also recht gehabt, das auch der Beitrag oben kaum als Diskurseinstieg ins Thema taugt:
    7 Kommentare…. mehr nicht. Offenbar gabs gar kein Thema, das zu diskutieren wäre. Weder im Link zur SZ noch in diesem Beitrag Oben oder in den beklagten Links, die mit Aufmachung offenbar Menschen mehr ansprechen würden, als diese Blogplattform (voller Werbung?).

    • #9 Christian Meesters
      17. Mai 2020

      Die verlinkten Beispiele oben sind es aber auch nicht.

      Das Thema habe ich gesetzt. Nicht sie.

      War das Fragezeichen hinter diesem Satz ein Flüchtigkeitsfehler oder eine freudsche Fehlleistung?

      Weder noch: Ein rhetorisches Mittel – offenbar ohne Wirkung. Also explizit: Der öffentliche Diskurs der letzten Wochen zeigt deutlich, dass es keine “von oben gelenkte” Diskussion gibt. Stattdessen eine Kakophonie von Wissern und Besserwissern, rechts und links und nicht-verortenbar. Und nicht zuletzt kommt auch die “Aluhutfraktion” zu Wort. Sie wird gehört. Man nimmt sie ernst und streitet darüber was der angemessene Umgang ist.

      7 Kommentare…. mehr nicht.

      Die Zahl der Kommentare ist ein Indikator für das Interesse an einem Beitrag – bei weitem jedoch nicht ausreichend. Inzwischen haben so viele Zeitschriften und andere Medien das Thema aufgegriffen, dass Sie durchaus sagen können: Mein Beitrag hat hier keinen Diskurs ausgelöst (auf Scienceblogs – sic!). Insgesamt jedoch wird diskutiert – und wie! (Und Diskussionen auslösen ist nicht das primäre Ziel eines Lesetipps …)