i-19b222e67cf0c58f6c35720234161c05-sarahgharib300.jpg

Anfangs waren sie nur zu fünft. “Ich war schon in den Jahren davor in der Veranstaltungs-
management-AG,” erzählt Sarah Gharib von der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule. Veranstaltungs-
management – das lockt Oberstufenschüler eben weniger als Theater-, Band- oder andere Arbeitsgemeinschaften, bei denen man am Ende des Jahres im Rampenlicht stehen kann.

“In den letzten Jahren haben wir auch immer Konzerte organisiert,” berichtet Sarah. Als sie in die 12. Klasse kam, wollte die AG jedoch etwas größeres in Angriff nehmen. Auch mit Konzerten, ja. Aber nichts, was mit einem Abend gegessen ist – etwas nachhaltiges sollte es sein, etwas, das die Aufmerksamkeit der ganzen Schule auf sich zieht. Und dabei noch sinnvoll ist.

Ein Aktionsjahr für die Umwelt zum Beispiel. “Ein ganzes Jahr zu planen macht ja schon viel Arbeit,” erzählt Sarah, die zugleich Schülersprecherin ist. “Also haben wir zunächst unsere Lehrer gebeten, in anderen Klassen nach freiwilligen Helfern zu suchen, die an den Themen Klima- und Umweltschutz interessiert sind.” Innerhalb weniger Wochen wuchs die AG auf 15 Mitglieder an.

“Wir kannten uns innerhalb der Gruppe noch nicht so gut,” erinnert sich Sarah. “Also haben wir zunächst unsere Stärken und Schwächen auf Karteikarten aufgeschrieben. Wer kann ein Instrument spielen, wer kommt generell zu spät oder kann nicht zeichnen. Die Kärtchen hängen immer noch an unserer Pinnwand – auch wenn wir sie mittlerweile nicht mehr bräuchten!”

In den folgenden Monaten sind Sarah und ihre 14 Mitstreiter das Umweltprojekt hochprofessionell angegangen. Schritt eins: Die Zielgruppe erforschen. Im Rahmen einer Umfrage analysierten die Oberstüfler das Umweltverhalten ihrer Mitschüler. “Das waren immerhin 34 Fragen, die wir 1000 Schülern gestellt haben – das auszuwerten hat auch schon mal Ferienzeit und Wochenenden in Anspruch genommen,” betont Sarah Gharib. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat.

Denn beim Projekt haben die Schüler gezielt darauf hingearbeitet, möglichst viele Menschen zu erreichen. 1000 Schüler plus 100 Lehrer – das ist schon eine Menge für den Duisburger Stadtteil Hamborn. Warum aber nicht auch noch gleich 2000 Eltern miteinbeziehen. Oder gleich alle Schulen Duisburgs?

Nachdem die Daten für ihre Altergruppe an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule ausgewertet waren, fertigte die Arbeitsgemeinschaft ein Handbuch an, in dem zielgruppennah erklärt wurde, wie klassische Umweltsünden vermieden werden könne. Weshalb sich Energiesparlampen lohnen. Und warum “Standby” bei Fernseher, Stereoanlage und Computer nun wirklich nicht nötig sein sollte. Mittlerweile besitzt jeder Duisburger Schüler eine Ausgabe des 80 Seiten starken Ratgebers.

Das eigentliche Highlight – das Konzert – ließen die Schüler natürlich auch nicht außer acht. Auch hier wurden Lieder vorgetragen, die Bezug zum Umweltjahr hatten – “Mein Freund der Baum ist tot” etwa oder “Wandrers Nachtlied”.

In diesem Jahr macht Sarah ihr Abitur – anschließend liebäugelt sie mit einem Lehramtsstudium. “Ich glaube, auch als Lehrer muss man sich immer wieder präsentieren und den Schülern, was bieten können,” meint die Gymnasiastin. Auch ihre Mitschüler haben im Rahmen des Umweltjahrs Erfahrungen gesammelt, die sie in ihre Zukunftsplanung einbinden möchten: Lehrer wollen viele werden, Musikerin eine, Eventmanager ein anderer.

Kommentare (2)

  1. #1 Petra Zönnchen
    Oktober 2, 2008

    Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern des Schülerwettbewerbs, das habt Ihr super gemacht. Wir planen an unserer Schule, dem Evang. Gymnasium Erzgebirge ein ähnliches Projekt, wir wollen ein “grünes Klassenzimmer” im Freien einrichten, das von den umliegenden Schulen mit genutzt werden kann. Dafür würde ich gerne Euer Handbuch zum Projekt lesen, um vielleicht wertvolle Tipps zu bekommen. Wie komme ich da ran? Vielen Dank für Eure Rückmeldung und herzliche Grüße
    aus Annaberg im Erzgebirge!
    Petra Zönnchen ( Vorstand- Marketing)

  2. #2 Doris Sawallich
    Oktober 25, 2008

    Vielen Dank für die Glückwünsche. Über folgende Adresse kann man ein Handbuch anfordern:
    klimaprojekt@leibnizgesamtschule.de
    Es liegt jedoch auch auf unserer Internetseite als Download bereit.
    http://www.leibnizgesamtschule.de (dann zum Klimaprojekt)