So eine Erscheinung ist keine drogenunduzierte Halluzination, aber man sieht trotzdem nur unter “himmlischen” Voraussetzungen – will heißen: Unter den Mikroschwerkraft-Bedingungen, wie sie zum Beispiel auf der Internationalen Raumstation herrschen. Und genau genommen “sieht” man den Vorgang – es handelt sich um die Verbrennung eines dreu Millimeter durchmessenden Tropfens Heptan (C7H16) – auch nicht so, wie er hier abgebildet ist: Erstens wurde das Bild, dem optischen Effekt wegen, entlang seiner senkrechten Mittelachse gespiegelt (das war noch ziemlich leicht zu erraten). Zweitens handelt es sich dabei ursprünglich um eine Schwarz-Weiß-Aufnahme (genauer gesagt: Eine Graukeil-Aufnahme), bei der die Verbrenung des Kohlenwasserstoff-Tröpfchens und die dabei entstehende Rußbildung per Video aufgezeichnet wurde; die dabei erfassten Helligkeitswerte wurden dann in ein Falschfarbenbild zusammengesetzt, in dem die weißgelbe bis gelbe Spur im Zentrum den Weg des brennenden Tropfens markiert, die grünen “Schlieren” die stärksten Rußkonzentrationen, die sich unmittelbar um den Tropfen herum bilden. Die Rußpartikel verklumpen sich zu immer größeren Teilchen, die schließlich in heißen Spiralspuren aus der Flammenzone schießen.

Foto: Nasa

Kommentare (3)

  1. #1 Ganemi
    Mai 30, 2011

    Man stelle die Probe als “Zeichen Gottes” bei eBay ein und hätte schlagartig sein Forschungsbudget aufgebessert! 😀

  2. #2 Anhaltiner
    Mai 30, 2011

    Oder alternativ irgendwas mit “schwerer Kindeheit des Künstlers” – Mutterkomplex oder so (wer genau hinguggt endeckt das Weibliche im Bild) Mmh – aber dafür müsste der “Künstler” ja eigentlich tot sein (sonst lohnt es sich ja nicht) 😀

    Ich finde es sollte mehr von Forschungsarbeiten auf der ISS berichtet werden. Beim An- und Abdocken erfährt man ja nur das soundsoviele Experiemente nach oben oder unten gebracht werden, vielleicht noch wieviele Stunden einer die Experimente überwacht hat – aber was genau da gemacht wird höhrt man sehr selten.

  3. #3 DerLustigeRobot
    Mai 31, 2011

    Darf ich mal bescheiden fragen, welcher des Deutschen schwach mächtige Journalist diesen Text geschrieben und die Phrase “dem optischen Effekt wegen” erfunden hat?
    Für mich ist immer noch die Formulierung “wegen des optischen Effekts” der bessere Genitiv — oder gibt es da mittlerweile auch schon neue Erkenntnisse?