Neu erschienen ist gerade die dritte Auflage von “Wissenschaft kommunizieren“.
Seit dem heutigen Web-Relaunch lässt sich die erste Ausgabe komplett als E-Paper durchblättern, und Abonnenten können jetzt Dutzende Fachbeiträge kostenfrei herunterladen. Der Verlag war so nett, mir zu gestatten, einen Teil meines eigenen Beitrags hier noch zur Diskussion zu stellen…


[Umzug] Dieser Post erschien ursprünglich im MediaCoffee-Blog, das seit Frühjahr 2009 nicht mehr betrieben wird.


Gemeinsam Wert schöpfen
Wissenschaft als strategischer Partner der Wirtschaft

Sowohl an den Hochschulen als auch in der Industrie haben sich die Rahmenbedingungen, unter denen geforscht wird, in den vergangenen 20 Jahren grundlegend verändert. So muss die Wissenschaft mehr denn je Praxisrelevanz beweisen, was zu einem immer schärferen Wettbewerb um Drittmittel, öffentliche Förderung und somit auch um internationale Aufmerksamkeit führt. Wer in diesem Wettbewerb langfristig bestehen will, muss verstehen, wie Unternehmen heute innovieren. Noch sehen sich die meisten Hochschulen (aber auch viele außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) hauptsächlich als gelegentlicher Projektpartner der Wirtschaft – sozusagen als „wissenschaftlicher Problemlöser”. Die Erwartungen jedoch gehen eher zum „strategischen Partner”, der über Einzelprojekte hinaus auch eigene Impulse gibt und dem Unternehmen neue Marktchancen eröffnet. Dies wiederum setzt einen intensiven, kontinuierlichen Dialog auf mehreren Ebenen voraus, der leider noch die absolute Ausnahme ist. In der Wissenschaft etabliert sich neben Forschung und Lehre ein nicht minder wichtiger dritter Auftrag, nämlich der Wissens- und Technologietransfer.
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Trotz der beschriebenen Veränderungen ist jedoch eines nahezu gleich geblieben: das Selbstverständnis derer, die für die „Kommunikation” verantwortlich zeichnen. In der Wissenschaft setzen sie im Extremfall nach wie vor auf die klassischen Werkzeuge, verschicken ihre Pressemitteilungen, organisieren Messestände und laden zu Fachveranstaltungen ein. In der Wirtschaft setzt die Kommunikation schlimmstenfalls erst dort an, wo ein Forschungsergebnis vorliegt und die eigenen Erfolge „vermeldet” werden. Eine Studie der Universität Leipzig hat dies Mitte 2008 erneut bestätigt: Innovations-Verantwortliche werden mit ihrer Forderung nach mehr „direkter persönlicher Kommunikation” mit der Community von Ihrer PR im Regen stehen gelassen.
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Wer Innovationskommunikation in erster Linie darauf ausrichtet, Marken aufzubauen und das Firmenimage zu pflegen (was fünf von sechs PR-Strategen nach wie vor tun), verschenkt beträchtliche Potenziale und gefährdet langfristig die Position des Unternehmens im Markt. Zeitgemäße Kommunikation bedeutet nicht nur, Produkte und Forschungsergebnisse PR-technisch aufzubereiten und deren Markteinführung zu unterstützen, sondern auch die Meinungsbildung bei wichtigen Bezugsgruppen zu beobachten, den Fluss interner und externer Informationen zu managen und den Dialog zwischen Unternehmen und Partnern zu moderieren. Dieser Dialog ist vor allem deshalb so wichtig, weil er auf beiden Seiten Vertrauen schafft: Wenn Forschung immer ein „Versprechen auf die Zukunft” ist – einlösbar meist erst nach Jahren, wenn die Verwertungsmöglichkeiten deutlich werden – muss der Auftraggeber eine Art Vertrauensvorschuss zahlen, weshalb er sich seine Partner natürlich sehr genau aussucht. Entscheidend bei der Auswahl ist dann das Vertrauen, das er in die jeweilige Hochschule und deren „Marke” setzt.
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Kommentare (2)

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