Für Herbst planen wir hier auf dem Campus übrigens einen Workshop zu “Humor in der Wissenschaft”, in dem ich mit Vince Ebert versuchen werde, einen Bogen von Kabarett bis Kognitionsforschung zu spannen. Total seriös natürlich. In Anbetracht der diversen Skurrilitäten des gar-nicht-so-heißen-Sommers-der-Wissenschaftskommunikation (wie wäre es mit #vonwegenheiß?) sollten wir uns wohl überlegen, das Ganze unter Polizeischutz zu stellen.
Wenn aber Humor “ohne Ernst nicht zu begreifen ist” (Loriot — ob er das ernst gemeint hat?), sollte unbedingt noch auf Hennings Nachsatz hingewiesen werden, denn eigentlich ist das Ganze ja tatsächlich viel zu wichtig als dass man darüber lachen könnte: “Dann können wir uns ja mal Gedanken machen, wie wir den gesellschaftlichen Diskurs rund um die Wissenschaft konstruktiv nach vorne bringen können…” Kein Scherz!
PS: Wer stellt die Frage, wie man einen Tweet mit einem Link auf diesen Beitrag zitieren kann, wenn beide noch gar nicht erschienen sind? Viel zu unberechenbar, diese ganze Webwelt…
]]>Sicherlich ist es überfällig, viele Strukturen und Strategien aus der vergangenen PUSH-Ära zu hinterfragen – was wohl auch Ernst Peter Fischer reflektierter getan hätte, wäre er nicht moderativ abgewürgt und/oder zusammengekürzt worden, so wie ich ihn kenne – aber deshalb gleich die alte Kreuzzugskeule „Journalismus vs. PR“ aus der Mottenkiste zu holen, bringt uns keinen Millimeter weiter.
Dass die Wissenschaftsberichterstattung in überregionalen Printmedien “besser geworden” sein mag (Wormer), ist bestenfalls ein empirischer Befund, täuscht aber geradezu fahrlässig darüber hinweg, wie stark genau jene “überregionalen Printmedien” in ihrer Kommunikationswirkung nachgelassen haben. Wie übrigens der Journalismus insgesamt, wenn es um das Vertrauen der Bürger in Vermittler von Wissenschaft geht; so dokumentiert etwa die exzellente Datenbasis etlicher Eurobarometer-Studien seit mehr als einem Jahrzehnt den rapiden Niedergang.
Das renommierte Münchner Blatt, bei dem Kollege Wormer zuletzt gearbeitet hat, soll inzwischen auf eine Leserschaft mit einem Durchschnitts(!)alter von 62 Jahren kommen. Könnte es also sein, dass dieses vermeintliche “Streitgespräch” über “Wissenschaftskommunikation” sich den Marginalien widmet, während ganze Generationen von whatsappenden Abiturienten dem MINT-Studium den Rücken kehren? Wenn ich bei meinen Studenten aus Versehen mal das Wort “Fernsehen” sage, brauche ich erst einmal drei Wochen, um wieder zu beweisen, dass ich den Medienwandel doch nicht ganz verpasst habe. Einfach mal den Test machen und in eine Abi-Klasse hineinfragen, wer in den letzten 6 Monaten mit Absicht um 20 Uhr die Tagesschau eigeschaltet hat oder regelmäßig “Galileo” und “Nano” guckt. Die Frage nach der letzten Tageszeitungslektüre rate ich von vornherein zu vermeiden.
Bei den angeblich “winzigen Leserschaften” von Wissenschaftsblogs ist Kollege Wormer wohl entgangen, dass einzelne Blogger stärker kommentiert werden als SpOn, SZ und FAZ-net zusammen. Ich persönlich würde mit fliegenden Fahnen sofort Erstunterzeichner, Crowdfunder und wasausimmer jeder Petition für mehr investigative “Wächter” (Wormer) eines wissenschafts(politischen?) Journalismus werden, wobei sich ja gerade dieser bekanntlich seit Jahrzehnten größtenteils in der Rolle des Erklärbärs gefällt. Das Problem ist nur, dass der Pragmatiker in mir weiß, wie irrelevant dieses Wunschdenken geworden ist — rein medienökonomisch. Der Ruf nach stiftungsfinanzierter Subvention einer Wissenschaftskommunikation ohne jede Nachfrage in den jungen Generationen ist als Selbsterhaltungstrieb verständlich und womöglich demokratietheoretisch sogar ehrenvoll aber deshalb doch noch lange nicht im heutigen Mediensystem plausibel.
Ob die Vermittlung von Wissenschaft “intellektuell oft anspruchsvoller ist” als das Wissenschaffen selbst (Fischer), ist sicherlich etwas zugespitzt, aber zumindest ist die Aufgabe eines Wissenschaftskommunikations-Profis heute zigfach komplexer als die reine “Rechtfertigung” der Verwendung von Steuergeldern (Wormer). Institutionelles Kommunikationsmanagement ist vielleicht nicht immer “intellektuell” (Fischer), aber in jedem Fall nur noch von verantwortungsvollen Spezialisten zu leisten, die auch etwas von Governance und Führung verstehen, auf dem forschungs- und bildungspolitischen Parkett tanzen können usw.
Gleiches gilt meiner Meinung nach für die gesellschaftspolitische Dimension hochkontroverser Wissenschafts- und Technikthemen. Auch hierzu finden die Diskurse nur noch in Fragmenten im sogenannten Qualitätsjournalismus statt, sondern längst in anderen Sphären, wo unterschiedlichste Interessengruppen die Evidenz aus der Politik herausdrängen (siehe EFSA, Glover, Impfgegner, Tierversuche…). Und der Rat der “Experten” hierzu soll “weniger Kommunikation” seitens der institutionalisierten Wissenschaft sein? Kapitulation auf ganzer Linie? Na dann gute Nacht.
]]>Markus Pössel weist zurecht darauf hin, dass der Online-Bereich, insbesondere Blogs und Wikipedia, sowie Fragen zu den (mir genauso wichtigen) systemischen Auswirkungen von ‘public science’ und ‘citizen science’ viel zu kurz gekommen sind in dem Projekt.
Auch Beatrice Lugger staunt (“Rolle rückwärts”), wie man ausgerechnet im Wissenschaftsjahr zur “digitalen Gesellschaft” die Digitalisierung als vielleicht wichtigsten Themenaspekt des Wandels vergessen oder ignorieren kann.
Ernst Peter Fischer (nahezu zeitgleich zu diesem Posting hier publiziert) sieht nur “neue Schlagworte auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten” und “ziemlich hilfloses Gestammel [zum] Informationsauftrag der Medien”. Für Fischer bleibt damit nur das Fazit, dass die Wissenschaftsvermittlung in einer schlimmen Krise sei und vor allem “die dafür zuständigen Kommunikatoren nicht wissen, wie sie dies kommunizieren sollten. Ein Trauerspiel. Ein großer Aufwand, schmählich vertan.”
“Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” wähnt Annette Klinkert die drei Akademien und warnt eindringlich davor, sich mit diesem (Miss)verständnis von Wissenschaftskommunikation bei der Beantragung eines EU-Forschungsantrags erwischen zu lassen.
Henning Krause von Helmholtz hatte bei der Akademien-PK besonders genau hingehört und förmlich live mitgebloggt, wodurch schnell deutlich wird, wie sehr die einzelnen Akteure ihre eigenen Teilprojekte und Interessen beschützt haben und welche Fragen komplett ausgeblendet wurden.
Auch Reiner Korbmann wundert sich, warum die Akademien “völlig verkennen oder verleugnen, dass es bei der Kommunikation nicht darum geht, wie man selbst gern gesehen werden möchte, sondern darum, wie man die Empfänger erreicht.”
Jens Rehländer fragt sich vergeblich, wie man dem selbst gesteckten Anspruch dieses Akademie-Projekts gerecht werden will, wenn man von vornherein die Wissenschafts-PR ausblendet. “Eine große Chance großartig verschenkt.”
Alles weitere zu diesem Projekt sei — Schweigen.
]]>“Science which camouflages as PR or vice-versa inevitably erodes the trust laypeople put into academic institutions. […] It would be dreadful if European institutions fell back into the dissemination deadlock,” he says, and concludes: “This certainly is a major challenge for Horizon 2020, as long as research projects are mainly required to disseminate [research findings] instead of transparently addressing the real ethical, legal, and social implications of their work.”
>> The whole article
]]>Georg Dahm und Denis Dilba haben gelinde gesagt die Schnauze voll von der klassischen Verlagsindustrie. Gleich zweimal innerhalb weniger Monate mussten Sie jenen Niedergang persönlich miterleben, den unserer einer gerne mit akademischer Distanz ‘medienökonomisch’ als “strukturelle Krise” beschreibt: zuerst das Aus für die FTD als eines der Flaggschiffe deutschen Qualitätsjournalismus, und dann der ‘plötzliche Kindstod’ des nur wenige Monate überlebenden Springer-Projekts News Scientist Deutschland. Doch wer zweimal scheitert, hat auch mehr als zweimal so viel gelernt wie jene, die sich noch sicher wähnen auf ihren Redakteursstellen: FAIL BETTER MEDIA heißt das Unternehmen, das die beiden selbstironisch-selbsternannten ‘Medienmogule’ gegründet haben, um frei nach Samuel Beckett (Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better) durch ein ‘failing forward’ amerikanischer Prägung neue Wege zu gehen. Eine neue Form des Storytellings. Und eine neue Form der Finanzierung des publizistisch visionären Vorhabens, nämlich per Crowdfunding (die Messlatte der angepeilten 30.000 € haben die Jungs gerade geschafft… and counting).
Georg, den ich persönlich noch aus Zeiten von Gruner&Jahr und über die TELI kenne, und Denis haben ein paar Absätze hier für den Blog verfasst:
Wir sind in den letzten Wochen oft gefragt worden, warum wir mit „Substanz“ ein neues Wissenschaftsmagazin auf den Markt bringen wollen. Eine Frage sticht dabei heraus:
„Wie wollt Ihr die Eierköpfe in den Elfenbeintürmen sexy machen?“
Wir haben auf diese Frage so geantwortet:
„Ach, die sind schon ziemlich sexy, man muss nur richtig hinsehen und eben nicht mit dem Eierkopf-Klischee anmarschieren. Im Prinzip sehen wir keinen Unterschied zwischen Wissenschaftlern, Startup-Gründern und Rockstars: Alle drei arbeiten sich die Finger blutig für eine Idee, an die sie glauben, und nehmen für diese Leidenschaft ziemlich viel in Kauf.“
Der Schlüsselbegriff ist: Leidenschaft. Dem deutschen Wissenschaftsjournalismus fehlt es an Leidenschaft. Nicht an der Leidenschaft der Autorinnen und Autoren für ihre Themen. Sondern an der im Text spürbaren Leidenschaft der Protagonisten für ihre Forschung. Unser Alltag, unsere Routine ist Wissensvermittlung. Wir machen Geschichten, in denen die Persönlichkeit der beteiligten Forscher ein schmückender Randaspekt bleibt. In die Vollen greifen, den Menschen hinter der Erkenntnis beschreiben, dürfen wir einmal im Jahr, wenn die Nobelpreisverleihung Wissenschaft für einen kurzen Moment zum Seite-1-Thema adelt.
Warum gehen so wenige Absolventen der großen deutschen Journalistenschulen in den Wissenschaftsjournalismus? Weil sie nicht glauben, dass es in unserem Feld die packenden Geschichten zu erzählen gibt. Man kann ihnen diesen Irrtum nicht verübeln. Welche Dramatik in einer wissenschaftlichen Karriere, in einer wissenschaftlichen Debatte stecken kann, erzählen wir zu selten mit allen Mitteln unseres journalistischen Handwerks.
Wir haben neulich mit einem Autoren gesprochen, der tage- und nächtelang mit Teilchenpysikern durch ihren Versuchsaufbau gekrochen ist. Wir haben mit ihm nicht über Textlängen gesprochen, sondern über Leidenschaft. Über die Leidenschaft, die er in diesen Tagen und Nächten erlebt hat. Und über seine Leidenschaft, diese Geschichte aufzuschreiben. „Schreib sie so auf, wie es dein Herz dir befiehlt“, haben wir ihm gesagt. Der Kollege war überrascht – und beglückt.
Wir müssen keine süßliche Homestory machen, um einen Forscher zum Protagonisten einer packenden Geschichte zu machen. Wir müssen nur hinsehen und erkennen, dass er schon der Protagonist einer packenden Geschichte ist. Und diese Geschichte müssen wir aufschreiben.
Vielleicht schreibt unser Autor im ersten Anlauf epische 30.000 Zeichen. Und wenn schon: Wenn die Geschichte gut ist, gibt es da draußen Leser, die genau diese 30.000-Zeichen-Geschichte aufsaugen werden. Andere werden lieber die schlanke 15.000-Zeichen-Variante lesen wollen – und die können wir ihnen auf Knopfdruck bieten. Das geht, weil wir digital sind. Digital heißt nicht nur, einer Geschichte etwas hinzuzufügen, Links, Bilder, Animationen, Youtube-Filme. Digital kann auch heißen, aus der Geschichte etwas zu entnehmen. Digital heißt für uns: Die Geschichte kann sich dem Leser anpassen, kann sich verändern, kann atmen.
Kein Ressort ist so prädestiniert dafür, diese Möglichkeiten zu erkunden, wie das Wissenschaftsressort. Wir erzählen extrem schwierige Themen. Und wir erzählen sie Lesern mit extrem unterschiedlichen Wissensständen. Also nutzen wir doch die Chance, die darin liegt, dass wir nicht mehr gebunden sind an die starre Form des Papiers.
Den hohen Anspruch, den wir hier beschrieben haben, werden wir auch mit Substanz nicht immer einlösen. Macht nichts: Eine gute redaktionelle Dramaturgie braucht auch die ausgeruhten, zurückgenommenen Erklärstücke ohne großes Tschingderassabumm. Wir werden nicht jedes Schwarzbrot verzuckern können. Aber wir können eine Spielwiese schaffen für uns und für die Leser, auf der wir mit Leidenschaft viele Disziplinen ausprobieren.
Wir hoffen, dass wir auf dieser Wiese viele, viele Mitspieler finden. Zu oft wollten Verlagskaufleute uns erklären, dass unser Ressort nicht sexy ist. Zeigen wir ihnen, wie falsch sie liegen.
What our board regarded as particularly important, was to touch upon the political dimension of the project. There are two aspects which both address the major achievements of the project and its potential legacy, namely: Collaboration & Reflection
The cooperations established all over Europe during PLACES at local and regional level between stakeholders which had not interacted much before that, this joint approach looks almost natural today, but it wasn’t when the project started. From a project-external point of view, these cases of collaboration are nothing to be taken for granted – they are the most important and an undisputable achievement of the project.
Ideally, such cooperation should lead to joint structures, such as in the city of Lübeck, where we have a regional “science coordinator” bundling and initiating local activities. We would actually need this degree of project sustainability in every single one of the 68 PLACES of scientific culture.
Particularly considering the involvement of local industry, we are certainly only at the very start of a long-term process. Yet exactly this long-term perspective would be the best reason to argue for a continuation of some PLACES activities in one way or another, both on a meta-level and locally.
Collaboration is also the most relevant ingredient for the systemic change, which brings me to the second point of “Reflection”:
During the project it has become more obvious to us that most players in Science Communication are in the midst of redefining their roles fundamentally. Here, the exchange in PLACES, has worked as a mirror, in which the stakeholders could reflect their self-perception, their societal function, their responsibilities and their future perspectives – because several of these stakeholders are literally struggling to survive:
Media institutions, but also science centres, and other presumed intermediaries between science and its publics are not coping very well with the structural changes, and some have even lost the fight already – science centres closed in Britain, magazines gone bust in Spain, Italy, Portugal, and – oh yes – in invincible Germany. Losing these intermediaries inevitably strengthens the institutionalised PR and marketing efforts of academia itself. Some larger institutions have stopped holding press conferences and are excelling in corporate communication, fundraising, public affairs etc. instead – with communication departments of up to 70 employees.
This increasing imbalance worries us stakeholders, because it often denies the need for social inclusion: Science Communication remains elitist, when a decreasing proportion of Europeans of now less than 10 % actually visits a science centre, festival or event. Is this the moment to lean back? PLACES has made evident, that collaboration of major actors on the local level, the links established between scientific institutions and local communities, are an important means to counteract a form of communication that mainly legitimises and confirms privileges and reinforces social exclusion, regardless of its good intentions.
Hence, the PLACES project has addressed directly what I dare to call a historic turning point in Science Communication, because we have offered a space for reflection. Redefining our very objectives is exactly what also drives policy-makers and funding bodies at the European level.
Some of you may already have had a chance to take a look at what may well be the most influential publication about Science in Society issues of the recent years: “Time for a New Deal” is its title, edited by the office of President Barroso’s Chief Science Adviser, Anne Glover.
For those who have not had the opportunity to take a look, let me share a few thoughts:
While this is what the experts say, our scholarly side so to speak. The political conclusions, and the Commission’s response, however is not quite as satisfying. Ms. Glover herself seems to misconceive societal dialogue as a means to “enhance the confidence of citizens in science”. She advocates a society that “embraces science and technology” and wants to make “Europe less risk-averse”. Yet do such statements not indicate more that European policy-makers still often mean “public support” when they say “public engagement”?
Empirical data rather tells us that the perceived “decline in trust” (the so-called “myth of science” being able to sort out every problem) is more an increased ability of laypeople to question and criticise science, instead of believing in the presumed monopoly of truth (e.g. Martin Bauer’s Post-Industrial PUS hypothesis). The “scientific citizen” is not meant to be a “good citizen” but what makes him or her a “smart citizen” is to be a knowledgeable and critical citizen.
Our project has somewhat proven how participatory science communication can go way beyond disseminating and promoting science.
]]>57 colleagues from 25 countries had applied for membership in the first week.
UPDATE 16 March:
So far, 118 people have applied to join the PCST Network. All these applications have been approved. Applicants come from the following 34 countries:
Australia, Belgium, Brazil, Canada, Costa Rica, Denmark, Estonia, France, Germany, Ghana, Greece, Indonesia, India, Ireland, Israel, Italy, Japan, Malawi, Mexico, Netherlands, New Zealand, Nigeria, Norway, Portugal, Serbia, South Africa, South Korea, South Sudan, Spain, Sweden, Switzerland, Turkey, UK, USA
And counting. ;-)
Members of the PCST Network come from a range of backgrounds:
Ein wichtiger Hinweis noch: Das von Hr. Korbmann besprochene Paper bezieht sich auf das erste Colloquium; Ende September in Washington gab es ja schon das zweite, das aus meiner Sicht etliche der 2012 aufgeworfenen Fragen noch einmal hervorragend vertieft hat.
]]>Kollege Reiner Korbmann wählt auch dieses Jahr wieder den “Wissenschaftsblog des Jahres“. Erfeulicherweise sind auch einige scienceblogs.de-Kollegen nominiert: Marcus Anhäuser, Tobias Maier, Florian Freistetter, Martin Bäker und ich selbst.
Einen ungewohnt kontroversen und langen Kommentar-Thread gab zur Frage, warum der Klimaskeptiker-Blog “EIKE” um Holger Thuss nicht nominiert sei, bzw. ob man trotz der massiven Kritik an den Motiven und der politisierenden Arbeitsweise der EIKE-Blogger deren Plattform von vornherein gar nicht erst zur Wahl stellen sollte.
Die Frage, die ich mir technisch eher stelle, ist, wie die reine Browser-Wahl via polldaddy.com halbwegs manipulationsfrei über die Bühne gehen soll, aber vielleicht nehmen die Kritiker solche Abstimmungen auch einfach zu ernst… ;-)
Die Sieger des Vorjahres waren übrigens Planckton der F.A.Z. Community (1), der ebenfalls in der Wissenschaftscommunity alles andere als unumstrittene Science Skeptical Blog (2) und der Fraunhofer-Forschung-Blog (dessen Zukunft nach wie vor ungewiss ist).
]]>Jeder über die Jahre konferenzgeschädigte Leidensgenosse weiß: Nieten zieht man auf jeder Tagung, und es gibt auch immer echte Lichtblicke (die Sessions von Henning und Beatrice zum Beispiel, die bezeichnenderweise auch beide die bei weitem dialogischsten waren) – was dabei aber meist halbwegs stimmt, ist das Verhältnis von nützlichen und nutzlosen Beiträgen, und das ist diesmal zweifelsohne aus dem Ruder gelaufen.
Hier drei Appelle:
Berechtigte Kritik erntete leider auch der gut gemeinte Webvideo-Wettbewerb “fast forward science“, hinter vorgehaltener Hand sogar von mehreren Jury-Mitgliedern. Zweifellos: Im Bewegtbildbereich muss die Academia hierzulande wirklich aufwachen, aber die miserable Resonanz auf die nominierten Filme und vor allem die im Durchschnitt bestenfalls mittelmäßigen Beiträge zeigen, dass wir keine bunte Preisverleihung brauchen, sondern einen Förder-Wettbewerb für frische Ideen, einschließlich begleitender Qualifikation und gezielten strategischen Impulsen, die Mut zu mehr Selbstironie machen. So musste ich selbst schon in mehreren Video-Projekten tatenlos mit ansehen, wie ein ängstliches Wissenschaftsmanagement das Kommunikationsmanagement im eigenen Hause ausgebremst hat.
Bedauerlich bei der Wettbewerbs-Premiere von WiD war auch, dass von den 90 Einreichungen die allermeisten aus den Ingenieur- (35), Natur- (24) und Gesundheitswissenschaften (12) kamen, während die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften mit erstaunlichen 9 Einreichungen nur unter ferner liefen stattfinden. Was für eine Verzerrung der akademischen Realität. Die Wettbewerbs-Kategorie „Kontroverse“ wurde sogar mangels (qualifizierter) Bewerbungen kurzerhand komplett gestrichen.
Erfreulich war hingegen, dass die drei von Michael Sonnabend nach Karlsruhe eingeladenen Praktiker in einer weitestgehend nutzwertigen Session eine Lanze brachen für das virale Potenzial von Low-Budget-Produktionen (siehe dazu auch die Slides von Joachim Knaf). Gerade das „Klotzen mit den großen Töpfen“ bei Web-Video-Projekten ist ja hierzulande weitestgehend gescheitert (etwa die siebenstelligen Etats für (ebenfalls nur gut gemeinte) Prestigeprojekte der DFG oder der Volkswagen-Stiftung).
Jemand wie „Dr. Allwissend“ beispielsweise versucht mit ersten Erfolgen hierzulande eine Nische zu besetzen, die die gesamte deutschsprachige Academia bisher geradezu fahrlässig ignoriert. Kollegen wie etwa John Green, dessen Videos ich sogar selbst 1:1 in der Lehre einsetze, erreicht mit geschichtswissenschaftlich-soziologischen Themen inzwischen hunderttausende von Nutzern. Der entscheidende Unterschied auch hier: Originalität, Witz, Selbstironie. Keines der vermeintlichen Sieger-Videos hat auch nur ansatzweise eine Viralität entwickelt, und sogar das Gewinner-Video in der Kategorie „Next“ (das mit der deutschen Forschung genauso viel zu tun hat wie die englische Audiospur) krebst seit Monaten bei ein paar Klicks pro Tag herum, mit weniger als 9.000 Aufrufen und 60 Shares in einem ganzen Jahr… nicht jedes hochgeladene Video ist eben auch ein Beispiel für Kommunikationswirkung auf Youtube. Dass sogar Quantenphysik viral werden kann, machen uns (mal wieder) andere vor (2 Mio.), auch ohne dabei gleich in die ISS zu klettern (19 Mio.).
Methodisch fragwürdig oder zumindest intransparent ist bislang die Bewertung bei „fast forward science“. So scheint die „Wissenschaftlichkeit“ zwar „irgendwo zwischen 1 bis 10“ bewertet worden zu sein, aber wenn es dafür eben keinerlei Skalierung gibt, keine nachvollziehbaren Kriterien, wie seriös ist dann die Auswahl wirklich? Sollten wir nicht gerade im Wissenschaftskontext ein Mindsmaß an „Wissenschaftlichkeit“ auch von einem solchen Wettbewerb fordern? Was nicht heißen muss, daraus gleich eine Wissenschaft zu machen. Eine Frage, die nicht zuletzt auch an den involvierten Stifterverband geht.
Eine Anmerkung noch zur Kritik an Markus Weißkopf: Dieser hatte eine astreine persönliche Entschuldigung, warum er nicht dabei war; vielleicht sogar die einzige Entschuldigung, die irklich immer uneingeschränkt gültig ist… aber das sollte er wohl besser selbst erzählen… ;-)
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Ein Gastbeitrag von Christian Siegel, Assistent in unserem Bonner Büro
]]>Is Europe ready for citizen participation in science policy?
[…] There is a will to increase citizen participation, in countries like Germany. […] “The large NGOs in Germany are certainly able to pursue research policy”, Norbert Steinhaus says. He works at the Science Shop Bonn, Germany, and is involved in the EU-Project PERARES, which uses various formats of science debates to draft research requests of civil society. However, he urges the organisations to “keep in touch with their bases”. […] In France, three regions have set up participatory research programmes supporting projects with at least an academic and a civil society partner. […]
>> https://euroscientist.com/2013/05/is-europe-ready-for-citizen-participation-in-science-policy/
Disclaimer: Ich bin seit vergangenem Jahr als deutscher Vertreter im Vorstand von Euroscience und dort Chair des Editoral Boards. Ein wenig Eigenwerbung für unser Magazin also, aber ich hoffe trotzdem für euch relevant. ;-)
]]>Pressehintergrundgespräch
31. Mai 2013, 9:30 – 11:00 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Gendarmenmarkt / Jägerstraße 22-23, 10117 Berlin
Ist es an der Zeit, den Wissenschaftsbetrieb einmal so richtig „durchzulüften“, wie dies Kollege Martin Spiewak kürzlich in der ZEIT gefordert hat? Wie verkrustet sind die Strukturen, und wie viel Interdisziplinarität lassen die Karrierewege von Nachwuchsforschern wirklich zu? Wie transparent sind forschungspolitische Entscheidungen in Deutschland? Wie geht die Politik mit der Kritik um, dass die öffentliche Milliardenförderung zwar durchaus die großen gesellschaftlichen Herausforderungen adressiere, dabei aber ausschließlich die Wirtschaft einbeziehe und „Kommunikation“ mit nachträglicher „Akzeptanzbeschaffung“ verwechsele. Wie könnte also die Zivilgesellschaft stärker beteiligt werden?
Diese Fragen stehen auch im Mittelpunkt einer Tagung zu „Partizipation und Transparenz in der Wissenschafts- und Forschungspolitik“ aus (31. Mai, 11:00 – 16:30 Uhr), die unmittelbar im Anschluss an unser Pressegespräch beginnt. Ausgerichtet wird sie von der „Zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende“, zu der sich die großen Umweltverbände unter anderem mit Entwicklungshilfeorganisationen, Kirchen und Gewerkschaften zusammengeschlossen haben, auch um das Thema „Nachhaltigkeitsforschung“ politisch zu forcieren. Exklusiv und erstmals werden in unserem Hintergrundgespräch Vertreter der „Forschungswende“ ihre 10 Kernthesen präsentieren und mit uns diskutieren.
Folgenden Experten stehen uns zur Verfügung:
– Jan Oliver Löfken
Vorsitzender der Journalistenvereinigung TELI / Technisch-Literarische Gesellschaft
Wissenschaftsjournalisten als gesellschaftliche Mediatoren: Die TELI-Wissenschaftsdebatte
– Erik Marquardt
Vorstand des Freien Zusammenschlusses von StudentInnenschaften e.V. FZS (angefragt):
Stärkung des Wissenschaftssystems für transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung
– Olaf Tschimpke
Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und Stv. Vorstand des Nachhaltigkeitsrates:
Mehr Forschungsprogramme und -aktivitäten für Zukunftsthemen und transdisziplinäre Forschung
– Prof. Dr. Hartmut Vogtmann
Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR):
10 Kernforderungen zur Demokratisierung der Wissenschaft
– Prof. Hubert Weiger
Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
Mehr Partizipation der Zivilgesellschaft in der Wissenschaft
Kurzvitae der Experten stellen wir für Sie zum Termin des Gesprächs bereit, ebenso wie
Hintergrundmaterialien zu den besagten 10 Kernforderungen, die wir auf Anfrage gerne auch vorab zur Verfügung stellen (Embargo 31.05. 09:30 Uhr)
Moderation:
Alexander Gerber, Schriftführer und Berliner Regionalkreis-Vorsitzender der Journalistenvereinigung für Technisch-Wissenschaftliche Publizistik (TELI) und Kuratoriumsmitglied des Deutschen Fachjournalistenverbands (DFJV). Im Hauptberuf leitet Herr Gerber das Deutsche Forschungszentrum für Wissenschafts- und Innovationskommunikation (INNOKOMM). Er lehrt Wissenschaftsjournalismus und Forschungspolitische Kommunikation an mehreren Hochschulen.
Die Veranstaltung versteht sich als „powerpointfreie Zone“: Präsentationen sind begrenzt auf die Impuls-Beiträge der Experten; der Schwerpunkt liegt also auf Fragen und Diskussion. Wir diskutieren in deutscher Sprache; einzelne Fragen und Antworten können vor Ort bei Bedarf ins Englische übersetzt werden.
Wir bitten um Anmeldung bis 29. Mai unter anmeldung-berlin@teli.de bzw. Fax (030) 5 20 04 48 77
]]>Einige der Ergebnisse: Troll-Kommentare wirken polarisierend, und zwar als statistisch signifikanter Effekt unabhängig von Alter, Bildung oder Medienkonsum. Vor allem negative Totschlag-Kommentare verstopfen somit den eigentlichen Wissenstransfer.
Die Suche nach Lösungen gestaltet sich schwierig. Unter anderem diskutieren die Kollegen in den USA das auch hierzulande inzwischen von manchen Redaktionen eingesetzte Crowdsourcen von Kommtarfilterung in Form von Bewertung von Lesern durch Leser.
Dieser JCC-Beitrag ist Open Acess, das Paper also für Jedermann frei zugänglich:
Abstract | Volltext | PDF
>> Programm << Zum Besuchsprogramm (Di 16.04. ganztägig) sind auch Nicht-Mitglieder herzlich willkommen, sofern diese sich bis Freitag 5. April kurz anmelden.
]]>“McKibben is an example of what Nisbet calls a ‘knowledge journalist,’ a special class of public intellectual who writes journalistically, but who unlike most of their journalistic peers specializes in the translation of complex subjects, often championing specific policy positions or causes. These writers tend to view the world deductively, immersing themselves in the synthesis of complex areas of research, offering analysis across cases and events. Yet, they are also sometimes criticized for their characterization of uncertainty, for imposing their point-of-view, for lacking specialized credentials, for reducing explanations to a single idea, theory, or field; and often, for blurring the lines between journalism and activism. […]”
Nisbet’s full paper is online under CC licence (57 pp + endnotes).
There is also a discussion going on about the paper at the New York Times (incl. video interviews with both Nisbet and McKibben).
]]>Unumstritten ist der Einsatz solcher interaktiven Medien allerdings keinesfalls, wie u.a. der jüngste Beitrag bei dradio Wissen zeigt. Der Beitrag ist zwar ganz frisch, aber laut Presseinfo der TU Freiberg gibt es den ersten Prototypen der App schon seit gut einem Jahr, allerdings anfangs wohl ohne die nun viel diskutierte Vorlesungs-Funktion. Auch SpOn hatte kürzlich darüber berichtet.
Ach ja, den Speiseplan der Mensa gibt es in der App auch — keine Innovation sondergleichen, aber die offenbar meistgenutzte Funktion momentan… ;-)
An der Uni Freiburg läuft derweil ein Projekt zu “Smartphones in der Lehre” (SMILE). So können Studenten dort laut Unicum-Bericht anonym angeben, was sie nicht verstanden haben. Ein Multiple-Choice-Quiz à la “Wer wird Millionär?” zum gerade gehörten Stoff diene der weiteren Auflockerung.
]]>Erster Screenshot bei Twitter:
]]>Erster Screenshot vom #IDW-Relaunch: Portal soll 18.03. live gehen. #Wissenschaft #PR #Forschung — @idw_online twitter.com/InnoKomm/statu…
— 【 Alexander Gerber 】 (@InnoKomm) March 8, 2013
Ergänzung auf einen Kommentar von ‘Martin Haug’ hin:
Die folgende Visualisierung zeigt die Deviation sehr anschaulich, vor allem dass sich die parteipolitisch nach eigenen Angaben Ungebundenen besonders stark von Wetteranomalien beeinflussen lassen.
Kommentar hierzu von den Kollegen in USA:
The lines are predicted probabilities from a weighted logit regression model, which estimates the effects of temperature along with individual age, sex, education and political party, and season of the year, using data from about 5,000 interviews. Shaded bands in the graph are 95% confidence limits.
We looked not at absolute temperature but at temperature anomalies — deviations of each day’s temperature from the normal (1981-2010) temperature for that date. Two-day average anomaly (the interview day and previous day) seems to have the strongest effect on climate beliefs, controlling for the other factors. Over the 99 dates covered by our interviews, these 2-day anomalies ranged from about -6 to +12 C. According to this analysis, temperature effects on the beliefs of independents are statistically significant (p = .001).
Aus der Studie:
Interviewed on unseasonably warm days, Independents tend to agree with the scientific consensus regarding anthropogenic climate change. On unseasonably cool days, they tend not to. Although temperature effects are sharpest for just a 2-day window, we see positive effects for longer windows as well.
Ernüchternde Zahlen zum Thema “Literacy” (siehe nebenstehenden Scan, hier aus dem Jahr 2005, basierend wie fast immer bei diesen Untersuchungen auf einem Fragenkanon wie etwa “Dreht sich die Erde um die Sonne oder umgekehrt?”) findet man bei Miller (2012): “The sources and impact of civic scientific literacy” in: M. Bauer et al. (Hrsg.): The culture of science. (Seiten 217-240). New York: Routledge.
]]>Das Fazit der Autoren:
Science journalists in the developing world are more confident than their counterparts in Europe and North America that science journalism has a buoyant future, according to a global report.
The study into the status of global science journalism was published by SciDev.Net in collaboration with the London School of Economics and Museo da Vida, in Brazil, last week (9 January).
The ‘Global Science Journalism Report’ is based on data gathered since 2009 from 953 science journalists across six world regions: Asia and the Pacific; Europe and Russia; Latin America; Northern Africa and the Middle East; Sub-Saharan and Southern Africa; and the United States and Canada.
It suggests that a perceived crisis in science journalism may be a mainly western phenomenon.
Questions on journalists’ job satisfaction revealed that only 29 per cent of respondents in Europe and Russia and 32 per cent in the United States and Canada agreed that they would “certainly recommend” a career in science journalism to a young student, the report found.
In contrast, 80 per cent of respondents from Northern Africa and the Middle East, 71 per cent from Sub-Saharan and Southern Africa, 61 per cent from Asia and the Pacific and 55 per cent from Latin America said they would do so.
In addition, 66 per cent of all respondents agreed that the tone of science journalism is “not critical enough”.
Yet many science journalists in Asia, and North Africa and the Middle East believe that their work is “too critical” for its own good.
Among all respondents, print remains the most widely used medium, with 90 per cent saying that their work appeared in this format.
However, this was closely followed by web-based stories at 87 per cent and Facebook at 75 per cent.
Furthermore, 55 per cent of respondents reported that their work had appeared in web stories more often over the past five years — the highest figure for any medium.
The use of social media is particularly strong in Northern Africa and the Middle East, the report says, and blogs by scientists are used to support the work of journalists in the developing world far more than in Canada, Europe, Russia, and the United States.
“Ultimately, the success of science journalism will be influenced by the ability of knowledge brokers to disseminate information via the channels that are most effective at reaching the right audiences, whether it is print, online or other types,” says Jessica Romo, one of the authors of the report, and monitoring and evaluation coordinator at SciDev.Net.
“This will be the decisive factor in driving improvements in science journalism over time.”
Dazu die positive Einschätzung des Weltverbands WFSJ:
]]>The Global Science Journalism Report is the most impressive and first ever effort to survey the working conditions, practice and mood of science journalists worldwide.
Its conclusions confirm what the World Federation of Science Journalists has been aware of for several years: the gloom and doom feelings of science journalists in Western countries, but particularly in the United States, is not matched by their colleagues in Asia, in the Arab World, and in Africa.
The Report is both interesting and valuable for its findings – most science journalists still work in print but the web is increasing its impact – but also for its methodology.
Assembling a credible sample of science journalists that represents the worldwide community is a major challenge. The authors of the study make the point that only half of their respondents identify themselves as full-time science journalists. They conclude saying that: “… it remains unclear who the current survey is representative of. The final sample is unlikely to be representative of the world’s science journalists, as we have little information about this group except that it exists”.
At least, the Global Science Journalism Report is a milestone in an eventual better description of this group that might be retreating in some regions but is growing in other parts of the world.
How personal-health journalism ignores the fundamental pitfalls baked into all scientific research and serves up a daily diet of unreliable information…
>> Zum CJR-Artikel
]]>Auch Kollege Reiner Korbmann hatte mehrfach live von der Veranstaltung gebloggt; daraus kann man sich fast schon so etwas wie eine “Zusammenfassung” zusammenbauen. ;-)
Ich selbst maße mir mal ganz auf die Schnelle eine Wertung an (habe ja selbst alle 5 bisherigen WiD-Foren jeweils mit eigenen Sessions / Vorträgen mitgemacht): Der Auftakt mit Mark Benecke und Johannes Vogel war aus meiner Sicht der mit Abstand visionärste in all den fünf Jahren, weil endlich mal “quergedacht”. Wie Matthias Fromm sehr zu Recht andeutet, besteht bei solchen Veranstaltungen eben immer das große Risiko zur Nabelschau. Der Auftakt verhieß diesmal mehr…
Ob sich der viel versprechende Auftakt auch in die Sessions der beiden Folgetage übertragen hat? Sicherlich wie immer mal mehr, mal weniger, aber auch hier würde ich sagen: Das Qualitäts-Spektrum war schmaler, also mit weniger Ausreißern nach “unten” (und oben?), wohl auch weil die Organisatoren zusehends von selbsterklärten “Best Case”-Präsentationen Abstand nehmen.
Warum diesmal (zumindest gefühlt, nicht verifiziert) sogar noch weniger partizipative Formate Verwendung fanden als letztes Jahr in Köln, ist mir schleierhaft. Um ein Haar wäre sogar die Abschlussdiskussion ohne “Diskussion” mit den Teilnehmern zu Ende gegangen.
Größter Lichtblick für mich (wobei ich da natürlich grenzenlos subjektiv bin): Zum ersten Mal seit 2008 hat mit Kollege Dietram Scheufele (Uni Wisconsin) jemand aus der aktuellen Kommunikationsforschung im Bereich WK einen Überblick dazu gegeben, was die ‘Scholars’ darüber wissen, welche Strategien, Formate u.s.w. nachweislich (!) gut oder eben auch nicht so gut funktionieren (siehe seine Folien bei Slideshare). Ich hatte genau diese Diskussion kürzlich auch mit Brian Trench auf einer Konferenz im Baltikum, wo wir daraufhin das Konzept der “evidence-based science communication” glaubten erfunden zu haben; leider hatten die Idee vor uns schon zwei niederländische Kollegen mit einem Paper in 2004, wenn auch etwas anders gemeint – die Idee ist und bleibt höchst relevant!
Der Wissenstransfer jedenfalls von der Kommunikationsforschung in die -praxis ist im Bereich WK ein riesiger blinder Fleck, für den ich mir beim WiD-Forum 2013 einen separaten Track oder vielleicht sogar eine Vorkonferenz wünschen würde, und zwar nicht in Form von Dissertations-Vorträgen bis in die Untiefen der empirischen Sozialforschung hinein, sondern bereits zielgruppengerecht für die Praktiker, die ja vorrangig die Teilnehmer des Forums ausmachen, aufbereitet.
Ein Auswahl meiner eigenen Folien zum Thema “Social Media Governance in der Wissenschaft” habe ich online bereitgestellt.
Nachverfolgen kann man die Veranstaltung in Dresden übrigens außerdem ein bisschen via Twitter über den Hashtag #fkw12 und (noch weniger allerdings) über #fwk2012.
]]>Demnach weisen die Artikel in der Regel verhalten optimistische Prognosen auf – etwa in Bezug auf die Nanotechnik als Nutzen für den Umwelt- und Naturschutz. Im Schnitt gab es in einer Zeitung pro Jahr nur eine negative Bewertung. Kohring zufolge sei dies nicht zuletzt ein Ergebnis unverminderterer PR-Bemühungen.
Generell geht allerdings auch das Interesse der deutschen Medien an Nanotechnologie zurück. Höhepunkte waren demnach die Jahre 2004 und 2009; heute sind jährlich noch 15 Artikel pro Presseorgan zu finden, in denen über Nanotechnologie berichtet wird, und in drei Viertel der Fälle handelt es sich zudem um sehr kurze Artikel. Das Themenspektrum innerhalb der Berichterstattung habe sich hingegen auch vergrößert und beziehe in den letzten beiden Jahren verstärkt auch nanotechnologische Anwendungen in die mediale Darstellung ein – zum Beispiel Oberflächenbeschichtung, Rüstungsmaterialien, Luft- und Raumfahrt, Energiewirtschaft, Bauwesen und chemische Industrie.
Auffällig ist die besonders hohe Anzahl von Beiträgen in der gerade eingestellten FTD im Jahr 2005, in der ZEIT in 2009 sowie der allgemeine Tiefpunkt im Umfang der Berichterstattung in 2008.
Eine auffallend positive Themenkarriere haben verbraucherferne Anwendungsbereiche genommen, vor allem seit 2009, während das mediale Interesse vor allem an der Nano-Grundlagenforschung am stärksten zurückgegangen ist.
Laut BMBF wird aktuell an 445 Hochschul- und 173 außeruniversitären Forschungsinstituten im Bereich Nanotechnologie geforscht (https://nano-map.de).
Mehr dazu hier:
F. Marcinkowski, M. Kohring, K. Pruisken, A. Donk, J. Metag (2012).
Das Bild der Nanotechnologie in der deutschen Presse. WWU Münster.
Kollege Ronzheimer versucht genau hierzu übrigens gerade einen Hintergrundbeitrag ‘crowdzufunden’.
]]>Beiträge können in allen journalistischen Medien (u.a. Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen, Web- Publikationen) erschienen sein.
Vergeben wird jeweils ein Preis in den Kategorien „Publikumsmedien“ und „Fachmedien“.
Beide Preise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert.
Siehe auch die Pressemitteilung dazu.
]]>Wie hoch ist also die Trefferquote der “Falling Walls”-Prognosen wirklich? Ist die ambitionierte Veranstaltung am Ende gar doch nur ein Science-Slam der Luxusklasse? Fragen, die Kollege Manfred Ronzheimer heute in der taz stellt.
Auch nach vier Jahren ist die Konferenz offenbar auf dem Niveau eines Image-Events. Den Sprung zur TED-ähnlichen Plattform (oder gar Quelle) gesellschaftsverändernder Fragen, Ideen und Lösungen steht nach wie vor aus. Wie lange wird den Macher hierfür noch Zeit bleiben, bis die Sponsoren ungeduldig werden?
]]>Priority for the research budget is crucial for achieving economic prosperity and solutions for global challenges!
Ein Video der heutigen Pressekonferenz in Brüssel findet sich hier.
]]>[Bei] Wissenschaft geht es um Wahrscheinlichkeiten, […] um Risiken, und da geht es meistens in kleinen Schritten voran, während Journalisten gerne die großen Ergebnisse erzählen möchten. […] Die beiden Systeme Journalismus und Wissenschaft kollidieren.
Hier geht es zum Beitrag; hier kann mitdiskutiert werden; hier gibt es ein 22-minütiges Interview mit Marcus exklusiv.
]]>Denn dass uns allein die Beschreibung des Zustands nicht näher an die Lösung heranbringt, ist insofern problematisch, weil bei den Praktikern der Wissenschaftskommunikation zwar das Bewusstsein über den hier beschriebenen Paradigmenwechsel längst vorhanden ist, die Umsetzung dessen aber oft an internen Widerständen, systemischen Barrieren, mangelnden Ressourcen oder schlichtweg technischen Kompetenzen scheitert.
Wichtig wäre es vor allem, die „Professionalität“ aus These 4 genauer zu beschreiben, da diese oft missverstanden wird als Mediatisierung. So sinnvoll Interviewtrainings und Schreibworkshops für Forscher im Einzelfall auch sein mögen (wir bieten sie deshalb ja selbst auch an in unserer Akademie, allerdings nur am Rande) – die eigentliche Herausforderung, wie sie auch die 30 Delphi-Experten in der Trendstudie (https://stifterverband.de/wk-trends)beschrieben haben, liegt im Management (!) der Kommunikation, weshalb wir auch genau dies dieses Jahr zum Thema der Jahrestagung beim Bundesverband Hochschulkommunikation gemacht haben. Auch beim Forum Wissenschaftskommunikation bieten wir eigens hierzu eine Session an („Governance“). Dies geht wohl auch stark in Richtung Ihrer 9. These – der Rollenfrage.
Für These 6, dass die Qualität der Kommunikation in Deutschland geringer sei als in anderen Ländern, kenne ich keine empirischen Belege und würde sogar das Gegenteil behaupten. In EU-27 stehen wir mit Sicherheit auf dem Siegertreppchen der Qualität. Beim Einsatz bestimmter Werkzeuge und der systemischen Voraussetzungen für bestimmte längst überfällige hinkt der gesamte Kontinent den Entwicklungen in Asien und den USA hinterher, was in der Tat dringend angegangen werden muss.
These 7 habe ich bekanntlich vor einem Jahr noch genauso vertreten, und eine Erwiderung darauf ist sozusagen leider gleichbedeutend mit Eigenwerbung, denn seit dem Frühjahr gibt es ja gerade für die „neuen“ Fortbildungsbedarfe (Dialogformate, Governance, Citizen Science etc.) eine Akademie, die im zweiten Halbjahr 2012 weit über 100 Schulungen anbietet. Einen gewissen Beitrag, um diesen Bedarf (These 7) zu bedienen, haben wir also schon geleistet, denke ich. Ein absoluter Mangel besteht in der Tat in Bachelor- und Master-Angeboten der Hochschulen, denn außer dem berufsbegleitenden Master zu „Wissenschaftsmarketing“ an der TU Berlin (den ich sehr parteiisch als Dozent und trotz der nicht ganz unerheblichen Studiengebühren sehr empfehlen kann) sowie einem (leider kaum nachgefragten) Master zu Wissenschaftskommunikation in Bremen ist die Grundqualifikation ja Mangelware hierzulande. Hier ist definitiv eine Lücke, auf die Kollege Korbmann sehr zu Recht hinweist. Spannend sind die Entwicklungen in NRW, wo man künftig auf eine internationale, englischsprachige Ausbildung in „Science Communication“ setzen wird und den Absolventen somit beruflich auch das gesamte Brüsseler Universum erschließt. Im Wintersemester habe ich dort auf Anhieb schon gut zwei Dutzend Studenten. Auf die weitere Entwicklung kann man also gespannt sein.
]]>»FoldIt« haben inzwischen Hunderttausende von Menschen weltweit gespielt – meist junge Nutzer ohne größere Vorkenntnisse in Physik oder Biologie, angelockt durch den zeitgemäßen, spielerischen Umgang mit ernsthaften wissenschaftlichen Fragestellungen. Die Entwickler des Computerspiels, Forscher an der Universität von Washington, machen sich dabei unser räumliches Vorstellungsvermögen zunutze – genauer gesagt unsere Fähigkeit zur »Mustererkennung«, die in solch komplexen Fällen noch immer deutlich effizienter funktioniert als automatisierte, maschinelle Verfahren.
Das wohl bekannteste Beispiel jenes Forschungsansatzes, der breite Bevölkerungsschichten aktiv in den Erkenntnisprozess mit einbezieht, ist wohl das Projekt SETI, doch leider ist die Suche nach außerirdischer Intelligenz in Funksignalen bisher »Erfolgsmeldungen« wie jüngst bei Foldit schuldig geblieben, weshalb das Projekt zusehends um seine Finanzierung bangen muss. Andere Projekte wiederum setzen sich viel bescheidenere Ziele und erreichen diese deshalb auch umso schneller, wie etwa jüngst »artigo« von Prof. Hubertus Kohle, Institut für Kunstgeschichte der LMU München: Hier haben mittlerweile weit über 10 000 Spieler rund vier Millionen Schlagwörter gesammelt.
Das einzigartige Potenzial solcher Ansätze liegt aber nicht nur in der »Öffnung« von Forschung selbst, sondern mindestens ebenso sehr in den Kommunikations-Effekten solcher Projekte. Gerade in jenen Vorhaben, in denen es nicht um einen weiteren Weg zur Aktivierung bekannter Fachcommunities geht, wie etwa bei Vogelzählungen durch Hobby-Ornithologen, besteht die große Chance, völlig neue gesellschaftliche Gruppen zu erreichen. Die enge Bindung, die Laien dabei zu einer Forschungsdisziplin eingehen, ist deshalb eine hervorragende Antwort auf das seit Jahren beklagte Problem des »Preaching to the Converted«. Da die beteiligten Laien oft sogar aktiv mit einbezogen sind, wird sozusagen als indirekter Lerneffekt für sie das eigentliche »Wissenschaffen« wirklich transparent und authentisch – ein Kontrastprogramm sozusagen zum medialen Zerrbild von Forschung als vermeintlicher Aneinanderreihung absoluter Wahrheiten und Erfolgsgeschichten.
Während der Einsatz solcher »Serious Games« in der US-amerikanischen Wissenschaft schon beinahe »Mainstream« ist und es dort sogar bereits spezielle Verbände und Proejektsuchmaschinen gibt, fristet das Thema in Europa nach wie vor ein Schattendasein. In einem Webinar wollen wir deshalb die Chancen und Risiken von »Citizen Science« sowohl für die Forschung als auch für deren Kommunikation besprechen. Wir diskutieren außerdem Fragen nach den Erfolgskriterien, Motivationen sowie zu möglichen Umsetzungsmodellen.
Citizen Science, Bürgerwissenschaft, Partizipation, Dialogformate, Wissenschafts-PR, Wissenschaftskommunikation, Wissenschaftsmanagement, Schulung
]]>(Dieser Artikel erschien bereits vor einer Woche und wird hier im neuen CMS erneut gepostet.)
]]>Dem wollen wir am 17. September in einem Workshop in Bonn auf den Grund gehen: Wie fügt sich die Medienarbeit heute ein in die Kommunikationsstrategie zwischen Jahresbericht und iTunesU? Welches ist der richtige Einstieg, Anlass und Zeitpunkt für welche Art von Mitteilung in welchen Dateiformaten, und wie lassen sich Zusatzmaterialien optimal einbinden? Hierzu analysieren wir nicht nur Erfolgsbeispiele, sondern auch typische handwerkliche Fehler, indem wir in den Papierkörben und Spamfiltern namhafter Redaktion wühlen dürfen.
Doch professionelle Medienarbeit geht längst weit über die reine Mitteilung hinaus: Welche der immer zahlreicheren Verteilerdienste lohnen sich in welchem Zusammenhang, und welche Rolle spielen Plattformen wie flickr oder AthenaWeb? Wann ist eine Mitteilung überhaupt das richtige Werkzeug? Ist »zu viel« schlechter als »zu wenig«? Was kann man von der Pressearbeit der Industrie lernen, etwa in Hinblick auf Third-Voice-Mitteilungen oder Social-Media-Newsrooms? Was bringen crossmediale Pressemitteilungen, gerade auch im Hinblick auf die Zielgruppe der Wissenschaftsblogger? Welche Möglichkeiten bieten Kooperationsmodelle mit Journalistenverbänden wie VDMJ, WPK, TELI oder HPC? Welche Erfahrungswerte gibt es zu Recherchestipendien und In-Residence-Programmen?
Profis wissen: Langfristigen Erfolg in der Medienarbeit hat man heute nur noch, wenn man die gesamte Klaviatur der verschiedenen Werkzeuge beherrscht, bis hin zu den vermeintlich kleinen, aber oft entscheidenden Details. Schmale Budgets müssen hierbei kein Hindernis sein, sondern vieles ist auch schon als Einzelkämpfer umsetzbar.
Ein paar Plätze im Workshop sind noch frei… ;-)
Am Tag darauf findet in denselben Räumen in Bonn übrigens ein Workshop zu “Journalistischem Schreiben für Wissenschaftler” statt. Zunehmend sind ja Wissenschaftler selbst gefragt, ihre Forschungsthemen gegenüber Laien zu kommunizieren, beispielsweise weil der hauptberuflich tätige Pressesprecher des Instituts zu wenig Zeit und Personal hat, um jedes Feld zeitnah bedienen zu können, oder einfach weil Journalisten unbedingt direkt mit dem Wissenschaftler sprechen möchten. Andererseits haben auch Journalisten zu wenig Zeit, um alle Themen in Wissenschaft und Forschung zu entdecken und zu recherchieren. Sie sind deshalb meist dankbar für Themen-Tipps und wirklich gute Basistexte.
Auch die klassische Pressemitteilung ist hierfür nach wie vor ein wichtiges Instrument, wird allerdings trotzdem oft nicht professionell genug eingesetzt, wie viele Redaktionen regelmäßig beklagen. Damit Wissenschaftler die Aufmerksamkeitshürde in den Redaktionen überwinden können, benötigen sie Kenntnisse und Erfahrungen mit dem journalistischen Handwerkszeug.
Diese Grundregeln vermitteln und trainieren wir in unserem Workshop: Wie baue ich eine Story auf? Was sind die sogenannten W-Fragen? Wie formuliere ich auch komplizierte Sachverhalte klar und verständlich? Was muss ich mit Blick auf das Medium Zeitung und Zeitschrift beachten? Wie wichtig ist es, für unterschiedliche Zielgruppen schreiben zu können?
]]>Preis für einen angeblich auch in Deutschland verwendbaren “Dr. h.c.” aktuell: 39 Euro — wenn das mal kein Schnäppchen ist, müssen sich wohl auch die über 300 Kunden gedacht haben, die seit heute früh auf “Kaufen” geklickt haben. Ungefähr jede Minute kommt ein neuer dazu. Wie weit wird die Entwertung akademischer Titel noch gehen? Und wie war nochmal der aktuelle Stand bei SchavanPlag? :-o
NACHTRAG (15.05.)
Das Gruselkabinett der Pseudotitel
Ein ‘Ehrenheilpraktiker‘
Solange es nur “Revolutionierte”und nicht “Revolutionäre Homöopathie” ist…
* * *
Ein ‘Freibeuter‘
Da hat sich jemand mit erstaunlichem Selbstverständnis für Transparenz unter die Piraten gemischt…
* * *
Unterwegs auf ‘dunklen Feldern‘
Eine “Institutsleiterin”, die beweist: In Miami sind auch ‘Ehrenprofessuren’ günstig zu haben…
* * *
‘Hauptsache Stethoskop‘
Wäre interessant zu wissen, welche vier “Likes” dahinter stecken…
* * *
Völlig ‘verGauckelt‘
Eva Ihnenfeldt schwadroniert sogar noch öffentlich darüber (“mit gutem Gewissen, mit Leidenschaft und Überzeugung” — Glückwunsch!) und sieht keinen Unterschied zwischen ihrem Ramsch-Doktor und den Ehrendoktorwürden dreier deutscher Univesitäten für unseren Bundespräsidenten Joachim Gauck…
Colleague Susan Schneegans, editor of the UNESCO A World of Science and the Science Report series has pointed me to a new book: In the context of the US ‘Civil War’ between science and dogma (as Shawn Otto puts it in his book — see posting) the authors raise the question whether science with its hidden agendas was actually just ‘politics by other means’: Merchants of Doubt. It should of course be asked as well whether the perspective of the book itself is catering to the same agendas.
Susan says:
Focusing on the case of the USA, the authors, historians of science, show how scientists with a hidden political agenda organized successive disinformation campaigns in the public media over the past half-century to cloud the issues and sap public support for government regulation of the tobacco industry, DDT, acid rain and, most recently climate change. In most cases, the same scientists and conservative think tanks were involved, often financed by the companies that stood the most to lose from government regulation. This issue has particular relevance today in light of the campaign by climate change sceptics to oblige the media to be “impartial” in their coverage of climate change.
Oreskes and Conway argue that climate sceptics consider science ‘as politics by other means’. They argue that these lobbyists feel threatened by environmental science because it has pinpointed the negative impact of the free market system (acid rain, DDT etc) on the environment and human health and thus the need for government regulation. To pressure the media to introduce ‘balance’ in their reporting, they insist on equal time for opposing views via their Fairness Doctrine developed at the time of the tobacco issue. Oreskes and Conway write:
]]>While the idea of equal time for opposing opinions makes sense in a two-party system, it does not work for science because science is not about opinion. It is about evidence. It is about claims that can be, and have been, tested through scientific research … that is subject to critical review by a jury of scientific peers. Claims that have not gone through that process – or have gone through it and failed – are not scientific and do not deserve equal time in a scientific debate.
Kollegin Susan Schneegans, Chefredakteurin des von der UNESCO herausgegeben A World of Science sowie der Science Report-Reihe hat gerade auf ein neues Buch hingewiesen, das im Kontext des US-amerikanischen “Bürgerkriegs” zwischen Wissenschaft und Dogmatik (wie es Shawn Otto in seinem neuen Buch beschreibt — siehe Blogbeitrag) einen kritischen Blick auf die Frage wirft, in wie weit Wissenschaft dirtekt “Politik macht” bzw. machen sollte: Merchants of Doubt. Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob nicht allein schon diese Perspektive darauf abzielt, Politik zu machen.
Susan schreibt:
Focusing on the case of the USA, the authors, historians of science, show how scientists with a hidden political agenda organized successive disinformation campaigns in the public media over the past half-century to cloud the issues and sap public support for government regulation of the tobacco industry, DDT, acid rain and, most recently climate change. In most cases, the same scientists and conservative think tanks were involved, often financed by the companies that stood the most to lose from government regulation. This issue has particular relevance today in light of the campaign by climate change sceptics to oblige the media to be “impartial” in their coverage of climate change.
Oreskes and Conway argue that climate sceptics consider science ‘as politics by other means’. They argue that these lobbyists feel threatened by environmental science because it has pinpointed the negative impact of the free market system (acid rain, DDT etc) on the environment and human health and thus the need for government regulation. To pressure the media to introduce ‘balance’ in their reporting, they insist on equal time for opposing views via their Fairness Doctrine developed at the time of the tobacco issue. Oreskes and Conway write:
]]>While the idea of equal time for opposing opinions makes sense in a two-party system, it does not work for science because science is not about opinion. It is about evidence. It is about claims that can be, and have been, tested through scientific research … that is subject to critical review by a jury of scientific peers. Claims that have not gone through that process – or have gone through it and failed – are not scientific and do not deserve equal time in a scientific debate.
Kollege Uli Herb in Telepolis mit einem differenzierten Plädoyer für eine offenere Kollaboration in der Wissenschaft — vom Design des Untersuchungsgegenstands über Antrag, Evaluation und Experiment bis hin zur Weiterverwendung der Daten und Ergebnisse. Er hat dazu auch ein Buch herausgegeben (“Open Initiatives”), in dem zwölf Autoren aus den Bereichen Open Access, Open Science, Journalismus und Recht die relevantesten Initiativen beschreiben und analysieren. Auch vermeintlich radikale Offenheitskonzepte wie WikiLeaks und Anonymous werden dabei kritisch beleuchtet.
Man darf nie vergessen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse auch soziale Produkte sind. […]
Interessant auch die gerade erst beginnende Diskussion bei heise:
]]>…momentan sitzen die meisten Leute, die Daten produzieren, auf Schleudersitzen, denen bleibt gegen gierige Konkurrenten oder Vorgesetzte gar nichts anderes übrig, als “ihre” Daten möglichst gut zusammenzuhalten. Das muss auch gar nicht sio schlecht sein. Denn eine Welt mit Wissenschaftsflatrates oder von Beamten verbreiteten staatlich anerkannten Weltbildern ist nicht besser.
Wie bringt man die Faszination seines Forschungsthemas am besten rüber? So dass der Funke auch überspringt? Erfolgreiche Kommunikation komplexer Sachverhalte will gelernt sein. Einen Ansatz hierfür liefert Carsten Könneker, Chefredakteur vom Spektrum der Wissenschaft, in seinem soeben erschienen Buch “Wissenschaft kommunizieren“, erschienen bei Wiley-VCH.
Habe es selbst noch nicht gelesen, aber 2004 war im selben Verlag schon mal ein Buch hierzu erschienen, damals eine Sammlung äußerst aufschlussreicher Aufsätze, herausgegeben von Kerstin v. Aretin, Kommunikationschefin von Hoechst bzw. Aventis.
Könneker auf der Frankfurter Buchmesse im Gespräch mit Literaturfilm:
Wie wäre es wohl, anderen Wissenschaftskommunikatoren über die Schulter zu schauen, während diese herausfinden, was funzt und was nicht in Sachen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit? Genau dies probiert Reiner Korbmann, langjähriger Wissenschaftsjournalist (u.a. Chefredakteur von bild der wissenschaft) und heutiger Geschäftsführer der Agentur Science & Media
in seinem Blog Wissenschaft kommuniziert in den kommenden Wochen in einem Projekt aus. Wissenschaftler und Forschungssprecher können dort Schritt für Schritt miterleben, wie man die Öffentlichkeitsarbeit für ein An-Institut systematisch und effektiv aufbaut, also welche Fragen man sich stellen muss, worauf zu achten ist, was zuerst, was später erledigt werden kann — Zeuge einer Operation am offenen Herzen sozusagen.
Der “Patient” ist uns hier auch bestens bekannt: Scienceblogs-Kollege Christian Reinboth aka “Frischer Wind” mit seinem privatwirtschaftlichen An-Institut HarzOptics.
]]>Ein Gast(blog)beitrag von Florian Fisch, Biochemiker, freier Wissenschaftsjournalist und Blogger auf dem ScienceSofa in der Schweiz, im Vorfeld des zweiten Schweizer Forums für Wissenschaftskommunikation — ScienceComm
Wissenschaft braucht Geld, und damit der Mammon auch kräftig sprudelt, müssen die Projekte den Geldgebern (Steuerzahler und Konsumenten) verkauft werden. Eine deutlich lockerere Wissenschaftskommunikation wünscht sich deshalb Philipp Egger, Geschäftsführer der Wissenschaftsförderstiftung Gebert Rüf aus Zürich und Basel:
Wissenschaftskommunikation im Format Sitcom beim Schweizer Fernsehen wäre der Hammer. Eine im Wissenschaftsmilieu angesiedelte Serie mit Liebe, Untreue, Erfolgen, und Verbrechen und Krankheiten, die in einem jungen Segment der Schweizer Bevölkerung spielt – inklusive Migration, Sexualität, Gender und was weiss ich noch alles. Die Hauptbotschaft aber wäre: In unserem Land sind junge Leute sozial mobil, sie entwickeln sich, weil sie sich ausbilden. Wenn sie mal durchfallen, treten sie nochmals an. Die Wissenschaft ist immer so… ach… schwer!
[Vollständiges Interview mit Philipp Egger auf ScienceComm]
Ein gutes Beispiel sieht Egger in der ORF Sendung Science Busters. Dort ist Wissenschaft etwas so komisches, unkonventionelles und witziges, dass sich wohl einigen seriösen Wissenschaftler die Haare sträuben.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat sich schon in die Züge gewagt: Ihr fundiertes und umfangreiches DFG-Magazin lässt die Mittelscheitel der Wissenschaftler ungestört.
Egger stört sich nicht, wenn den Wissenschaftlern die Haare zu Berge stehen – im Gegenteil. Sein Rezept gegen schwere Wissenschaft und für mehr Geld: eine wöchentlichen Doppelseite zum Thema Wissenschaft in der Gratiszeitung 20 Minuten.
Ein Pendlerblatt mit 1,4 Millionen Auflage ist ein geeigneter Kommunikationskanal. Wir wollen Wissenschaft als good Message unter die Leute zu bringen – auf eine subversive Art: mit nackter Haut, etwas skandalisiert – echtes Scientainment.
Aber ist das nicht zu unseriös?
Wir unterliegen selbstverständlich den Gesetzmässigkeiten des primitivsten Boulevards. Die Leute sollen nicht gähnen und umblättern, sondern sagen “Geil, was die an der Eidgenössischen Technischern Hochschule in Lausanne machen!” Das ist im weitesten Sinne PR für Wissenschaft.
Die Frage nach der richtigen Kommunikation für die Haarpracht der Wissenschaftler bleibt offen. Soll sie spannend oder erklärend, fundiert oder zugänglich sein? Wer hier seinen ganz eigenen Ansatz hat und diesen gerne präsentieren möchte, der könnte einen Blick auf den Call for Abstracts des zweiten Schweizer Forums für Wissenschaftskommunikation werfen — ScienceComm.
TERMIN:
ScienceComm’12
Am 27. – 28.9. 2012 veranstalten der Schweizerische Nationalfonds, der Verbund der Akademien Schweiz und die Stiftung Science et Cité den zweiten jährlichen Kongress der Wissenschaftskommunikation – ScienceComm’12. Das diesjährige Thema: Gesundheit, Umwelt und Kinder / Jugendliche.
Die Veranstaltung hat zum Ziel, die Akteure der Wissenschaftskommunikation zu vernetzen. Zielpublikum sind Bildungspolitikern, Lehrmittelproduzenten, Museumsvertreter, Wissenschaftsjournalisten, Repräsentanten von Stiftungen, Wissenschaftler und Kulturvermittler. Zudem sind auch Agenturen und Vertreter interessierter Firmen eingeladen.
Videozusammenschnitt über die ScienceComm 2011:
Ach ja: Neben diesen drei Verbänden gibt es übrigens noch einen vierten — den Verband Deutscher Medizinjournalisten (VDMJ), soweit ich weiß sogar der größte von allen.
]]>Zudem gibt es eine Ausstellung von Schülern dreier Berliner Gymnasien, koordiniert von der FU Berlin zu Synthetischer Biologie: “Designer Genes: Biopolitical scenarios from a terribly blessed future”.
Siehe hierzu den Beitrag im Campus-Magazin der FU und den Vorbereicht im gestrigen Tagesspiegel.
In Großbrittannien und den USA hat die Wissenschaft schon seit langem einen festen Platz auf der Bühne. So fördert fördert die US-Stiftung SloanFoundation speziell hierfür Theater-Autoren und zeichnete auch Anna Zieglers “Photograph 51” 2011 mit dem Preis für das beste Wissenschaftsstück aus. Hierzulande fördert die deutsche Schering-Stiftung entsprechende Austausche zwischen Wissenschaft und drstellender Kunst.
Premiere: 24. Februar (ausverkauft!)
Weitere Aufführungen: täglich vom 25. Februar bis 10. März (außer sonntags und montags), jeweils 20 Uhr im English Theatre Berlin, Fidicinstrasse 40, 10965 Berlin (in englischer Sprache)
Mit verlässlicher Regelmäßigkeit kocht seit Jahren die Debatte hoch, warum sich viele Journalisten und Wissenschaftler angeblich so schlecht verstehen — jüngt zum Beispiel im Herbst 2011 durch den Appell in UK (“Forscher bieten dem Boulevard die Stirn“). Diese ganze Debatte hat nun der Wissenschaftsjournalist Ed Yong in einem Blog des Discover Magazine versucht in ein einziges Schaubild zu bringen: “Every ‘scientists-versus-journalists’ debate ever, in one diagram“. Offenbar fühlt er sich zu unrecht mit schlechten Journalisten in einen Topf geworfen. Der Qualitätsjournalismus sitze dies ebenso aus wie die Qualitätsforschung. Bei uns würde man wohl sagen: Die wulffen! Ed fordert: “Let’s do better.”
]]>Laut Wikipedia (in der ungesichteten Version ist der Lemma bereits aktualisiert) hat Röhrlich Geologie und Geophysik studiert. Demnach hat sie außerdem mehrere Bücher zu wissenschaftlichen Themen veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in Köln.
Der undotierte Preis “Journalist des Jahres” wird seit 2004 in unterschiedlichen Kategorien von dem im Oberauer Verlag erscheinenden “medium magazin” verliehen.
Auf dem zweiten Platz folgt der freie Wissenschaftsjournalist Volker Stollorz, der häufig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet. Er erhält den Preis für “seine hervorragende und zu Recht mehrfach ausgezeichnete Arbeit, die von der Gen- über die Intelligenzforschung bis zum heiklen Feld der Arzneimittel-Wirksamkeit reicht.” (Quelle: WPK)
Den dritten Platz teilen sich Holger Wormer und Marcus Anhäuser. Prof. Wormer leitet den Studiengang “Wissenschaftsjournalismus” an der TU Dortmund. Zusammen mit dem freien Wissenschaftsjournalisten Marcus Anhäuser hat er das Projekt “Medien-Doktor” ins Leben gerufen, das medizinjournalistische Berichterstattung auf bestimmte Qualitätsmerkmale hin überprüft. Laut “medium-magazin”-Jury haben die beiden die Auswahl verdient, weil “sie und ihre Mitstreiter für einen besseren Medizinjournalismus einstehen und Journalisten Tools an die Hand geben, um die Qualität wissenschaftlicher Texte zu hinterfragen.” (Quelle: WPK)
Die Preisverleihung findet am Montag, 30. Januar 2012, in Berlin statt.
]]>Zwei Tage lang widmen wir uns Anfang Februar der gesellschaftlichen Bedeutung von Innovation und der Rolle der Medien. Woran erkennen etwa Journalisten Innovationen von gesellschaftlicher Bedeutung? Welchen Einfluss hat die Innovationskommunikation von Unternehmen und Forschungseinrichtungen? Welche Ressorts beschäftigen sich mit Innovation in Technik, Politik, Sport und Kultur? Welche Rolle spielen Medien im gesamten Prozess von der Idee bis zur Marktreife? In wie weit beeinflussen sie das Innovationsklima? Hierzu werden Journalisten und Innovationskommunikatoren in Tutzing Stellung beziehen und mit Wissenschaftlern und Praktikern über die aktuelle Situation diskutieren. Diskutieren wollen wir außerdem, in wie weit das US-amerikanische Modell des “Innovation Journalism“, 2003 konzipiert von David Nordfors (Stanford University), auf Deutschland übertragbar ist.
Teilnahmegebühr incl. Übernachtung 55 Euro (ermäßigt: 35 Euro), ohne Übernachtung 35 Euro (ermäßigt: 25 Euro).
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und dem Forum Technikjournalismus.
>> Ankündigung
>> Programm [pdf 135 KB]
>> Anmeldung über die Akademie für Politische Bildung
(im Anmeldefeld Kommentar bitte “via innokomm” vermerken)
Übrigens läuft bei Florian gerade eine ganz interessante Diskussion über die Äußerungen des Berliner Medientheoretikers Norbert Bolz (“Schadet Wissenschaftskommunikation und Medienpräsenz der akademischen Karriere?“).
Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Blogs “Meinung&Debatte” des Stifterverbands und der Blog von Lars Fischer (“Fischblog“).
Gratulation allen dreien!
Keine wirklichen Überraschungen allerdings, sondern eher die “großen Klassiker”. Ein gutes Dutzend Blogs hatte Reiner Korbmann insgesamt nominiert.
Vielleicht sollte ich das nächste Mal auch zum Mitabstimmen aufrufen… ;-)
Ein Hochinteressantes Interview mit dem deutschen Übersetzer der kontroversen “Brights” aus USA und UK — Dawkins, Gould und Bryson etc. — ist soeben im Freitag erschienen u.a. zu der Frage, warum irgendwie nur amerikanische Wissenschaftler den Mut haben, die Bühne der politischen Debatte, Provokation oder gar der kreativen Zerstörung zu betreten:
Die Autoren […] sind keine Wissensvermittler, die der Öffentlichkeit bloß etwas über die Wunder der Wissenschaft erzählen. Sie sind politisch motiviert, soziologisch interessiert. Und viele von ihnen scheuen die Provokation nicht, sondern suchen sie. „Das hat natürlich auch mit dem gesellschaftlichen Hintergrund zu tun, der vor allem in den USA weit fundamentalistischere Strömungen zeigt”. [Zitat des interviewten Übersetzers, Sebastian Vogel] Und auf den groben Klotz [sic] käme dann eben ein grober Keil.
Dass es hierzulande weit weniger Provokation oder gar “kreative Zerstörung” tradierter Denkschulen gibt, dürfte daran liegen, dass Wissenschaft grundsätzlich nicht so politisch ist / sein will / sein soll / sein darf wie etwa in den USA. In punkto “Medialisierung” der Wissenschaft sind wir zwar schon dabei gleichzuziehen mit der amerikanischen Academia (so sehr man beim Vergleich dieser beiden doch so unterschiedlichen Systeme vorsichtig sein sollte); bei der “Politisierung” der Wissenschaft allerdings sind wir fast noch auf der Stufe der “Trennung von Kirche und Staat” (übertragen auf die Forschung).
Insofern ist die Suche nach einem “deutschen Dawkins” meiner Ansicht nach eine systemische Frage des Selbstverständnisses deutscher Wissenschaftler. Wie zum Beispiel der Klimaforscher Stefan Rahmstorf gerade erleben durfte, bewegt man sich durch engagierte öffentliche Wissenschaft schnell auch an der Grenze zur Agitation (zumindest aus Sicht vieler Wissenschaftsjournalisten) — siehe hierzu die jüngste Aufmachergeschichte in der Verbandszeitschrift der WPK.
Auch hier ein Vergleich: Die “Science Debate” als größte politische Bewegung in der jüngeren Geschichte der USA (für die es übrigens 2012 ein deutsches Pendant geben soll; Hintergrund siehe hier) war getrieben von dem Bedürfnis der Wissenschaft, das “Monopol der Wahrheit” nicht einfach so auf dem Altar politisch-religiöser Dogmen zu opfern. Siehe dazu das gerade eben erschienene Buch “Fool me Twice” des geschätzten Kollegen Shawn Otto. Wäre das nicht, lieber Herr Vogel, prädestiniert für eine Übersetzung durch Sie in der Reihe der “Brights”? ;-)
ZUSATZ:
Prominente Vertreter der o.g. “Brights” sind der Philosoph Daniel Dennett, die US-amerikanische Bürgerrechtlerin Margaret Downey, der Zauberkünstler James Randi, der Psychologe Steven Pinker, der Biologe Richard Dawkins, der Biochemiker Richard John Roberts, der Physiker Sheldon Glashow, der Wissenschaftsjournalist Michael Shermer, der kanadische Arzt Henry Morgentaler, der belgische Physiker Jean Bricmont[16] und der deutsche Philosoph Michael Schmidt-Salomon. [Quelle: Wikipedia]
Anm.: Danke an den anonymen Kommentator, der Richard Dawkins sehr zu Recht vom Amerikaner zum Briten machte!
]]>Our board member Martin Bauer, Professor of Social Psychology and Research Methodology at the London School of Economics and Political Science (LSE), by many of you known for his role in the Eurobarometer Studies on societal acceptance of research and technology, has published a remarkable book on intercultural aspects, changes and stabilities of public perceptions of science within the US, France, China, Japan, and across Europe over the past few decades. The contributors to the book address the influence of cultural factors; the question of science and religion and its influence on particular developments (e.g. stem cell research); and the demarcation of science from non-science as well as issues including the ‘incommensurability’ versus ‘cognitive polyphasia’ and the cognitive (in)tolerance of different systems of knowledge.
Thumb up…recommend! ;-)
Martin W. Bauer, Rajesh Shukla, Nick Allum (eds.):
The Culture of Science: How the Public Relates to Science Across the Globe
Series: Routledge Studies in Science, Technology and Society
Routledge 2011. 472 pages.
https://www.routledge.com/books/details/9780415873697
Michael Sonnabend (Stifterverband) ist offenbar mit sehr gemischten Gefühlen nach Hause gefahren und berichtet dabei u.a. auch aus seiner Rolle als Mitglied der Programmkommission heraus.
Christoph Larssen (Kollege hier bei ScienfeBlogs) hat Bedenken, dass zu viel diskutiert und zu wenig getan wird.
Und auch Matthias Fromm (SGM) wundert sich über das “Klassentreffen“, bei dem es leider keine Kratzspuren am Prüfstein gegeben habe.
Das positivste Fazit zieht da wohl noch Reiner Korbmann (Agentur Sciencde&Media) in seinem erst kürzlich gestarteten Blog, gleich mit einer ganzen Reihe von Beiträgen, bsiepislweise zu interaktiven Medien.
Kollege Henning Krause (DLR Bonn) hat eine Twitter-Liste erstellt, wobei die Zahl der tweetenden Teilnehmer mit <5% bezeichnenderweise ziemlich gering war. Außerdem schreibt ein paar Zeilen die Kollegin Bärbel Auffermann vom Neanderthal-Museum.
…to be continued. ;-)
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