Das Drama, dass sich in Norwegen abgespielt hat, ist sicher an kaum jemandem hier vorbeigegangen. Die Sache ist in höchstem Maße tragisch und ich möchte mir nicht einmal vorstellen, was im Kopf eines Menschen vorgeht, dass er so eine Tat durchführen kann; dementsprechend möchte ich das hier auch gar nicht diskutieren. Ein damit verbundenes Thema aber, dass mit dem Anschlag in Norwegen scheinbar wieder hochkocht, möchte ich dann doch erwähnen. Gemeint ist die öffentlich geführte Debatte um Computerspiele.

Unabhängig von der Diskussion darüber, ob Computerspiele, im speziellen die oft genannten Ego-Shooter (ich wehre mich gegen den Kampfbegriff “Killerspiele”), nun schädlich sind oder nicht (siehe dazu unten) – was manche Medien für einen Unsinn schreiben, ist einfach unglaublich. Den Vogel schießt in der Debatte für mich der folgende Text ab, der scheinbar auf ntv.de erschien (ich kann die Herkunft nicht bestätigen):

Unabhängig vom Tippfehler im Namen des Spiels: wer World of Warcraft (WoW) als Ego-Shooter bezeichnet, hat schlicht keine Ahnung von der Thematik. WoW lässt sich selbst bei der krudesten zugrunde gelegten Definition nicht als Ego-Shooter klassifizieren, denn es ist ziemlich eindeutig ein Online-Rollenspiel (um genau zu sein ein MMORPG). Jetzt kann man von Journalisten natürlich nicht erwarten, dass sie sich mit allem auskennen; aber wenn mir zu einem Thema Informationen fehlen, dann erkundige ich mich entweder oder schreibe nicht darüber! Warum fällt es Journalisten so schwer, diese aus dem gesunden Menschenverstand erwachsene Regel zu befolgen?

Und es ist ja nicht nur so, dass es lediglich einzelne Journalisten wären; der Unsinn über die Computerspiele wird immer schön breitgetreten. Auch im Berliner Kurier, der zwar die Sache mit dem Ego-Shooter erkannt und korrigiert hat, aber dennoch keinen besseren Artikel abliefert. Auch hier ist zu lesen:

Das sieht ganz so aus, als hätte jemand den Text mit dem Ego-Shooter genommen und die Ego-Shooter-Sache herausgelöscht (vielleicht war es ja sogar die gleiche Quelle; der Artikelaufbau suggeriert das zumindest). Leider hat es das ganze nicht besser, sondern eher noch schlimmer gemacht. Zum einen erklärt der Autor des Machwerks nicht, was an WoW denn nun bitte “umstritten” sein soll (abgesehen von der Suchtgefahr, aber die ist keineswegs umstritten, sondern belegt und dennoch weitaus weniger gefährlich als etwa Nikotin- und Alkoholsucht – gegen die, soweit ich das in den Zeitungen lese, recht selten gewettert wird), zum anderen fehlt nun jeglicher Zusammenhang zwischen dem Spiel und dem Attentat – das ist damit vergleichbar, wenn der Kurier herausgefunden hätte, dass der Attentäter in seiner Freizeit Tetris spielt, Brot isst, ab und zu atmet und vielleicht sogar die Toilette benutzt. Derartige Berichterstattungen sind einfach nur unsinnig und kontraproduktiv, insbesondere, da dem Durchschnittsleser oft genug selbst die Erfahrung mit derartigen Spielen fehlt und er auf die (falsche) Berichterstattung der Medien vertrauen muss!

Und was nun das Thema “Killerspiele” angeht – bis heute gibt es weder Belege dafür, dass gewalthaltige Computerspiele schädlich sind, noch, dass sie es nicht sind. Für praktisch jede Studie mit einem bestimmten Ergebnis erscheint eine, die genau das Gegenteil belegt. Wer das selber überprüfen möchte, schaue bitte hier. Die meisten Studien lassen sich übrigens (neben dem Fakt, dass sie oft an relativ kleinen Testgruppen durchgeführt werden und damit ohnehin zumindest skeptisch betrachtet werden müssen) auf einen Hauptnenner bringen: aggressive Personen spielen eher gewalthaltige Computerspiele als nicht aggressive Personen. Einen Nachweis über die Richtung dieser Beziehung (ist man aggressiv wegen der Spiele oder spielt man auf Grund der Aggressivität) können die Studien in der Regel nicht liefern (was die Autoren oft genug nicht davon abhält, wilde Spekulationen anzustellen). In einigen Studien wird dies erkannt und auch explizit so erwähnt (hier ein gutes Beispiel); schade, dass das bei den Journalisten noch nicht angekommen ist.

Aber jeder braucht ja bekanntlich seinen Sündenbock. Und da sich Computerspiele dazu viel besser eignen als Nikotin, Alkohol, Geldgier, Religion, Eitelkeit und politischer Starrsinn (die Aufzählung steht nicht in Zusammenhang mit dem Attentat!), zieht man eben als erstes über sie her. Die paar Spieler wehren sich wenigstens nicht und und bringen auch wenig Geld ein.

[NACHTRAG]
Da es einige der Leser scheinbar nicht ganz verstanden haben, hier noch einmal eine Klarstellung:
1. Was in Norwegen passiert ist, finde ich absolut tragisch und eine Verhöhnung der Opfer ist das letzte, was ich möchte.

2. Ich spiele weder World of Warcraft noch irgendwelche Ego-Shooter noch habe ich sie jemals gespielt. Derartige Unterstellungen sind unangebracht.

3. In dem Beitrag geht es nicht um das Attentat in Norwegen! Der Anlass für diesen Artikel hätte jeder beliebige sein können, wobei es leider in der Regel meist Attentate sind, welche diese Diskussion in den Fokus der Allgemeinheit bringen. Was also soll man tun? Nie darüber reden, weil es ja “blanker Hohn” ist? Dürfen sämtliche Medien jetzt nur noch über das Attentat berichten? Was ist, wenn zur gleichen Zeit in Oslo z.B. eine wissenschaftliche Versammlung stattfand und darüber dann in einer Fachzeitschrift berichtet wird? Ist das nicht mehr gestattet? Gibt es jetzt kein anderes Thema mehr als das Attentat? Ich finde diese Eingrenzung der Thematik höchst problematisch und das Schwingen der Moralkeule rechtfertigt das auch in keinster Weise.

Fakt ist, dass dass die Ereignisse in Norwegen tragisch sind. Fakt ist, dass einige (deutsche) Medien das zum Anlass nehmen, wild zu spekulieren und die üblichen Verdächtigen aus dem Keller zu zerren. Fakt ist, dass es in diesem Beitrag hier nicht um das Attentat in Norwegen geht. Wer lieber darüber lesen möchte, schaut dazu bitte in den gängigen Medien. Dies hier ist ein Wissenschaftsblog zum Thema Informatik, keine Nachrichtenseite.

Kommentare (49)

  1. #1 AndreasM
    Juli 24, 2011

    Tja, Recherchieren ist halt out, weil es zu viel Zeit kostet. Viel einfacher, die Vorurteile der Menschen zu bedienen. Genauso wie am Anfang wild über einen islamistischen Hintergrund spekuliert wurde.
    Und wenn man sieht, wie schlecht die Informationen in den Bereichen sind, in denen man sich auskennt, kann man sich denken, wie sie in anderen Bereichen aussehen.

  2. #2 Andreas
    Juli 24, 2011

    In der ZEIT war WoW gestern noch ein Kriegsspiel.

  3. #3 dein_föhn
    Juli 24, 2011

    “Die paar Spieler wehren sich wenigstens nicht und und bringen auch wenig Geld ein.”

    Dummerweise wird nicht bedacht, dass “die paar Spieler” in ein paar Jahren einen Großteil der Zielgruppe darstellen. An dem “bringen auch wenig Geld ein” wird sich dann aber auch nichts mehr ändern, denn wer will seine Informationen schon von nachgewiesenen Dilletanten einholen…

  4. #4 jitpleecheep
    Juli 24, 2011

    Und wer hat das gestern schon vorausgesagt? https://blog.fefe.de/?ts=b0d4ccff
    😉

    Ich frag mich grade allerdings, was ich surrealer finden soll:

    Dass irgendwelche randständigen Failstream-Medien (n-tv & B.Z., ich bitte dich, wer sowas schaut/liest hat noch ganz andere Ansichten/Probleme…) absehbar/notwendigerweise auf die Killerspiel-Schiene ausweichen* um diesen Typen von der “Normalbevölkerung” abzugrenzen, nachdem ihnen der “die-Moslems-waren’s!” -Narrativ genommen worden ist?

    Oder dass sich die Gaming-Community ernsthaft noch darüber aufregt, dass das wieder einmal passiert…?

    *) Lustigerweise konnte ich so auf Anhieb keinen Artikel finden, der sich damit beschäftigt, dass er auch noch “Dexter” (eine Fernsehserie in der der Protagonist gleichermaßen sympathisch wie Serienkiller ist…) “geliked” hat… Go figure…

  5. #5 jitpleecheep
    Juli 24, 2011

    Nachtrag:

    Nee, was mich bei näherem Nachdenken eigtl an diesem Blogpost stört (quasi ankotzt), ist dieses nerdige und pedantische ausklamüsern von absolut irrelevanten (und damit im Kontext zynischen) Details:
    Dir fällt absolut nicht mehr zu diesem Attentat ein, als das irgendein halbgarer Praktikant das MMORPG WoW a) falsch geschrieben und b) mit einem Ego-Shooter verwechselt hat…?!?
    Gibt’s sonst keine Probleme über die man berichten könnte?

    (Sorry for the rant, but…)

  6. #6 gesamtszenario
    Juli 24, 2011

    Manchmal denke ich, es bräuchte sowas wie eine gemeinsame Öffentlichkeitskampagne von Videospielern und Sportschützen, so à la “Also wir hatten jetzt eigentlich keinen Amoklauf geplant…”. Am besten holt man auch not Horror- und Gangsterfilm-Fans mit in Boot. Oder sowas in der Art.

  7. #7 Marcus Frenkel
    Juli 24, 2011

    @jitpleecheep
    Bitte den ersten Absatz im Beitrag lesen…danke.

  8. #8 jitpleecheep
    Juli 24, 2011

    @Marcus Frenkel:
    Naja, das hab ich ja zuerst gemacht (kommt vom vielen Papers lesen…): Abstract lesen, conclusions lesen, fertig. 😉

    Aber bei: “Den Vogel schießt in der Debatte für mich der folgende Text ab […]: Unabhängig vom Tippfehler im Namen des Spiels: wer World of Warcraft (WoW) als Ego-Shooter bezeichnet, hat schlicht keine Ahnung von der Thematik.”, hab ich dann im Nachhinein doch, hm… gestutzt.

    Ist vielleicht nicht der beste Aufhänger…

  9. #9 Marcus Frenkel
    Juli 24, 2011

    @jitpleecheep
    Mit “Debatte” ist die “Killerspiel”-Sache gemeint…nicht Norwegen…

  10. #10 jitpleecheep
    Juli 25, 2011

    @Marcus Frenkel:

    Gnaaah, schon klar… m(

    Und _genau deshalb_ ist die Ansage: “Oah, Norwegen ist echt böse, aber wisst ihr was mich grad echt auf die Palme bringt: jetzt schreiben sie nicht nur WoW falsch, sondern verwechseln auch noch MMORPG mit Ego-Shootern!” iiiiirgendwie fehl am Platz…

    Was genau verstehst du daran nicht?

  11. #11 Florian W.
    Juli 25, 2011

    Naja, der Knilch hat halt in Facebook geschrieben, dass er Video-Spieler war und dann tippt man als Reporter halt irgendeinen Titel und fertig. Sich darüber aufzuregen, ist IMHO Zeitverschwendung.

    Und zur Killerspieldiskussion: Gegen Spitzer wissenschaftlich zu argumentieren z.B: https://www.br-online.de/br-alpha/geist-und-gehirn/geist-und-gehirn-manfred-spitzer-gehirnforschung-ID1256738832545.xml würde ich durchaus als interessant empfinden.

  12. #12 Alex
    Juli 25, 2011

    Der erste Ausschnitt stammt nicht von n-tv.de, wie ein kurzer Blick auf das Layout der Webseite des Senders gezeigt hätte. Er stammt ganz offensichtlich von der “Hamburger Morgenpost”, die eine Redaktionsgemeinschaft mit dem “Berliner Kurier” eingegangen ist – was auch die Übereinstimmung der Texte erkärt.

    Also, wenn mir zu einem Thema Informationen fehlen, dann erkundige ich mich entweder oder schreibe nicht darüber! Warum fällt es Bloggern so schwer, diese aus dem gesunden Menschenverstand erwachsene Regel zu befolgen? (Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen…)

  13. #13 jitpleecheep
    Juli 25, 2011

    @Florian W.: “Gegen Spitzer wissenschaftlich zu argumentieren […] würde ich durchaus als interessant empfinden.”

    Oha.
    Vielleicht ist dieser Blogpost doch nicht ganz nutzlos…

    Spitzer, so so.
    Es findet sich ja dann in den Untiefen des Inter-niets doch immer noch jemand, der es nicht verstanden hat…

    Money Quotes from Spitzer:
    Man beginnt mit: “Was die Wissenschaft nicht geschafft hat — das haben zunächst mal Erfurt und Winnenden geschafft.”
    Ja… Was haben denn jetzt genau EF und WN geschafft (oder geschaffen?!)? Darüber lässt uns Herr Spitzer erstmal im Unklaren.
    Steiler Einstieg jedenfalls, eine “Wissenschaftssendung” mit “Was die Wissenschaft nicht geschafft hat” zu beginnen…

    Dann: “In den USA gibt es Columbine und noch’n paar andere [sic!] entsprechende Ereignisse [= Amokläufe]… Mitlerweilen gibt es so viele, dass man sogar Statistiken [sic!] darüber machen kann… über Amokläufe. Die zeigen, dass alle, die das gemacht haben, [larifari-nuschel-Ton] die waren jugendlich, die waren aus Grenzsituationen, die hatten Probleme, usw., [/larifari-nuschel-Ton] ABER: auch was ganz wichtiges, die haben’s vorher virtuell probiert, was sie hinterher real gemacht haben.”

    Aaah-so.
    Also vor Columbine und den “paar anderen” gab’s keine Amokläufe, total neues Phänomen, und Statistik betreibt man auch grade erst darüber, seit dem die Leute das “virtuell probieren” können. Nee, ist klar…
    Wo kamen nochmal genau eigtl die ganzen Leute aus den “Top 10” der (Schul-)Amokläufe her?
    Ach ja, genau,zum guten Teil aus einer Zeit, in der es nicht einmal Computer gab…
    Ach, und Amonlaufen ist natürlich ein typisches Problem “Jugendlicher”… not.
    In “Grenzsituationen”… not.

    Also ab hier kann man schon mal getrost den Peter Lustig machen: Abschalten.

    Falls man das nicht tut, darf man sich noch anhören:
    “Wer fernguckt, der bewegt sich nicht so viel, der, joah, der isst auch vielleicht das falsche, und, ähm, genau deshalb wird man dick! Der Gegeneinwand — ach, die Dicken gucken halt mehr fern — den lässt man [sic!] ja nicht gelten, weil man [sic!] ja’n Gefühl hat [sic!] was das Fernsehen mit einem macht, unter anderem ja auch dick [sic!] […]”

    Aufhöööööööören!!!1111elf!

  14. #14 Optimist71
    Juli 25, 2011

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir bei diesem Blogeintrag das Kotzen kommt. So nach dem Motto “Ja, schon schlimm, was da in Norwegen passiert ist, aber das ist noch lange kein Grund, mein World of warcraft als Killerspiel zu mobben”. Du haettest Dir wenigstens einen anderen (spaeteren) Zeitpunkt waehlen koennen fuer diesen Artikel. Besser noch einen anderen Anlass, von denen es genug zu geben scheint, da Du ja selbst schreibst, dass es eine “oeffentlich gefuehrte Debatte ueber Computerspiele” gibt. Angesichts des Ausmasses dieses Angriffs auf unsere Demokratie und des Leids der Betroffenen hier in Norwegen empfinde ich den Artikel als blanken Hohn. Ich faende es anstaendig von Dir, wenn Du ihn wieder vom Netz nehmen wuerdest.

  15. #15 Dr. Webbaer
    Juli 25, 2011

    Warum fällt es Journalisten so schwer, diese aus dem gesunden Menschenverstand erwachsene Regel [“wenn keine Ahnung => recherchieren”] zu befolgen?

    Der Autor nimmt hier auf Seiten des Journalisten das Beste an, nämlich Dummheit. Das muss aber nicht sein. Sehr wohl kann Agitation vorliegen. – In den doitschen Medien gehen Nachricht und Kommentar zunehmend Hand in Hand und die Schreibkräfte bemerken das nicht einmal als Mangel. Man greife nur zur nächsten SZ, TAZ oder zum SPOn bzw. SPIEGEL.

    Ob hier Ahnungslosigkeit oder bewusste Kommentierung vorliegt (in den Siebzigern werteten manche “Pazis” sogar Schach als Kriegsspiel, lol)?! – Das ist immer schwierig festzustellen, oft sind schon die Agenturmeldungen meinungstragend und somit unsachlich.

    Das Attentat wird absehbarerweise zumindest gegen die Gamer, gegen den privaten Schusswaffenbesitz, gegen Christentum & Konservativismus und gegen die Islamkritik instrumentalisiert werden. – Bemerkenswert auch solche “Rückfragen” bei Publizisten: https://www.tagesspiegel.de/medien/broder-ueber-broder-bei-breivik/4427010.html

    MFG
    Dr. Webbaer (der hoffentlich im Manifesto unzitiert blieb)

  16. #16 lost control
    Juli 25, 2011

    @Optimist71 – wo bleibt eigentlich die Empörung über fehlende Kondolenzwünsche an die Opfer des Zugunglücks in China?

    Oder eigentlich noch viel mehr Entrüstung über die Hungerkatastrophe in Somalia?

    Mir kommt auch das Kotzen bei überheblicher Entrüstung. So schockierend das Ereignis in Norwegen auch ist, warum sollte man nicht auf andere Themen eingehen?

    PS: Ich habe ne Bekannte in Nordnorwegen. Obwohl ich noch nicht weiß, ob sie eventuell entfernte Verwandte verloren hat, kann ich trotz aller Betroffenheit mich auch auf andere Themen konzentrieren. Und werde mich hüten meine Bekannte zu kontaktieren, da sie derzeit sicher andere Sorgen hat, als ner alten Bekanntschaft Auskunft zu erteilen.

  17. #17 lost control
    Juli 25, 2011

    Und da ich leider die .no URL übersehen habe, möchte ich meinen Schock & mein Mitgefühl extra nochmal betonen, auch wenn das in meinen Augen nur eine oberflächliche Geste sein kann, die wahrscheinlich keinem der direkt oder indirekt Betroffenen wirklich was hilft.

  18. #18 radicchio
    Juli 25, 2011

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir bei diesem Blogeintrag das Kotzen kommt. So nach dem Motto “Ja, schon schlimm, was da in Norwegen passiert ist, aber das ist noch lange kein Grund, mein World of warcraft als Killerspiel zu mobben”.

    dem kann ich mich nur anschließen.

    irgendwie wird hier wieder einmal die moralische verwahrlosung einer wohlstandgesellschaft offenkundig.

    nebenan im strang beklagt man vor ein paar tagen eine (angebliche) vergewaltigungskultur. ein polizist rät zwei frauen wohlmeinend, sich nicht wie “schlampen” zu kleiden. was passiert? eine welle der empörung löst weltweite proteste aus, frauen gehen halbnackt dagegen auf die straße.
    gleichzeitig leben wir aber ganz offensichtlich in einer gewaltkultur, gegen die niemand auf die straße geht. im gegenteil: waffenbesitz und sozialisation mit gewalttätigen inhalten werden verharmlost und als persönliche freiheit verbrämt.

    ehrlich gesagt, halte ich das für ziemlich pervers.
    es geht hier auch gar nicht darum, dass 99,9 % der computerspieler / waffenbesitzer keine amokläufer werden. es geht genau um diesen einen.
    wenn ein neues medikament nur 1-2 unklare todesfälle zur folge hat, wird es vom markt genommen und BILD hat eine woche schlagzeilen. niemand käme auf den gedanken, es zur persönlichen freiheit zu erklären. daran sieht man, wie sehr die kultur der gewalt das moralische urteilsvermögen korrumpiert.

  19. #19 Sim
    Juli 25, 2011

    Angesichts des Ausmasses dieses Angriffs auf unsere Demokratie und des Leids der Betroffenen hier in Norwegen empfinde ich den Artikel als blanken Hohn.

    Also hängt es von der Brutalität der Tat ab ob man die Medien dafür kritisieren darf, dass sie Schwachsinn verbreiten. Und zwar nicht irgendwelchen harmlosen Schwachsinn. Was hier suggeriert wird ist, dass das spielen eines MMORPGs, welches durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten hindurch gespielt wird eine relevante Gefahr darstellt hier zu Waffen zu greifen und andere Leute wegzuschießen.

    Die Kritik ist völlig berechtigt. In wessen Interesse kann es denn liegen, dass hier Medienkritik mundtot gemacht werden soll? Das könnte man als wahren Angriff auf die Demokratie bezeichnen. Wenn ich solche Begrifflichkeiten nicht lieber meiden würde. Denn was soll das denn schon wieder heißen?

    Angriff auf die Demokratie, das ist so schön hochtrabend. Gehts nicht noch ein bisschen kleiner? Es handelt sich um ein Verbrechen das von der norwegischen Justiz geahndet werden wird. Aber keine Rechtfertigung irgendwelche Sonderregeln auszurufen und schon gar nicht ein Verbot Medien an der Verbreitung von Unwahrheiten zu hindern.

  20. #20 Fritz
    Juli 25, 2011

    Was mich bei den Pressemeldungen mehr stutzig gemacht hat war dass das zweite erwähnte Spiel – CoD: Modern Warfare 2 – komplett ausgelassen wurde, kommt doch sogar ein Amoklauf/Terroranschlag im Spiel vor.

  21. #21 Marcus Frenkel
    Juli 25, 2011

    @alle, denen der Inhalt des Beitrags nicht passt: siehe Nachtrag im Artikel.

    @Sim
    Danke. Dem ist wenig hinzuzufügen.

    @Fritz
    Hier würde ich spekulieren, dass der Name World of Warcraft dem Autoren zumindest wage ein Begriff war, da er immer mal wieder auftaucht, er aber CoD vielleicht für zu unbekannt hielt – wie gesagt, reine Spekulation. In einigen Medien wurden auch weitere Spiele genannt.

  22. #22 Florian W.
    Juli 25, 2011

    @jitpleecheep: Darum habe ich geschrieben “wissenschaftlich”. Billige Prolemik geht ausgesprochen einfach.

  23. #23 Sim
    Juli 25, 2011

    es geht hier auch gar nicht darum, dass 99,9 % der computerspieler / waffenbesitzer keine amokläufer werden. es geht genau um diesen einen.

    Und es geht auch nicht um 99,9% aller Käsestullen-Esser oder 99,9% aller Hobbygärtner sondern nur um den einen…

    Sorry aber es muss auch eine gewisse Relevanz haben und Computerspiele zu spielen hat überhaupt gar keine Relevanz. Und wenn es doch eine Relevanz hat, dann muss sie so gering sein dass sie uns ziemlich egal sein kann. Denn wir haben Millionen Computer und Videospieler auf der Welt und nur eine Handvoll Amokläufer. Dort eine Korrelation konstruieren zu wollen ist lächerlich. Wem das zu zynisch klingt der hat ein Problem die Dinge im richtigen Verhältnis zu sehen, das ist aber wichtig in einer vernetzten Welt wo jede Nachricht fix kommuniziert wird.

    Auch der Medikamentenvergleich hinkt. Wenn eine Nebenwirkung die zum Tod führen kann selten genug ist, dann wird das Medikament nicht deswegen vom Markt genommen, sonst hätten wir nämlich bald gar keine Medikamente mehr.

    Waffenbesitz ist vielleicht das einzig wirklich relevante Kriterium hier. Weil es die einzige wirkliche notwendige Vorraussetzung für eine solche Tat darstellt. Und wenn ich an scharfe Waffen rankomme mit denen ich mal eben einen Campingplatz entvölkern kann, dann läuft was verkehrt.

  24. #24 radicchio
    Juli 25, 2011

    sim, es ging mir um die gewaltkultur. du kanns davon ausgehen, dass ich mein posting, auch wenn es polemisch ist, hinreichend durchdacht habe und auf halbgare repliken verzichten kann. danke.

  25. #25 maSu
    Juli 25, 2011

    an radicchio:

    100% der Amokläufer und terroristen haben Wasser getrunken und Luft geatmet. ich verlange, das Wasser und Luft, wie Medikamente vom Markt genommen werden, denn auch wenn 99,99% der Leute lieb sind, es geht hier um den einen!

    Sorry mal aber wenn ich solch absolut dämliche Argumentation lese, dann weiß ich einfach, dass das deutsche Bildungsystem nicht funktioniert, bzw. es wird mir eindrucksvoll bewiesen.

    Nur weil der “Typ”, der sich durch die Tat mit Hilfe der Deppenmedien unsterblich macht und nach seiner Haft ein Buch herausbringen wird und so zum Millionär werden wird, auch Videospiele gespielt hat, sind Videospiele nicht die Ursache für irgendwas.

    Der “Typ” hat bestimmt vieles gemacht: Filme geschaut, Bücher gelesen, wohlmöglich war er sogar mal in einem Museum. So hat er auch eben mal Videospiele gespielt. Ein Zusammenhang zwischen Videospielen und seiner Tat sollte aber nicht leichtfertig in den Raum gestellt werden, denn sonst frage ich mich, warum nicht alles, was der “Typ” jemals gemacht hat, als Ursache angeführt wird (und in der logischen Konsequenz verboten wird). Der “Typ” hat auch Hosen getragen, dennoch wird das Tragen von Hosen nicht als “Risiko” angesehen.

    Und mich regt es auf, dass der “Typ” versucht, alles Mögliche durch den Dreck zu ziehen, die Medien diesen Müll noch aufgreifen und einem Menschen, der offensichtlich nicht so dumm ist, wie manche denken, so noch in die Karten spielen.

    Der will Aufmerksamkeit und bedient daher allerlei Klischees. Er will unsterblich werden und die Medien helfen ihm noch dabei.

    Meine Empfehlungen:
    – NIEMAND sollte seinen Namen schreiben.
    – NIEMAND sollte ein Foto von ihm sehen/zeigen oder verbreiten.

    Warum? Er wird vergessen, geht in der Bedeutungslosigkeit unter, wenn ihn alle ignorieren und sein Ziel “Macht durch Aufmerksamkeit” (da er seine Ideologie verkaufen will) wird er nicht mehr erreichen können. Dies wird Nachahmer abschrecken, denn ein Anschlag oder Amoklauf (wie gezielte Anschläge auch an Schulen fälschlicher Weise immer wieder genannt werden) wird immer ausgeübt, um mit einem “Knall” zu gehen oder zumindest einen zu verursachen. Wenn dieser Knall ausbleibt und zukünftige Täter(innen) dies wissen, dann sinkt auch das Interesse an solchen Anschlägen, da die erwartete und erhoffte Wirkung ausbleibt und die Person, die den Anschlag ausübt nicht mehr unsterblich ist.

    Ich finde es traurig, dass jeder die Namen von einigen “Attentätern” kennt, aber niemand die Namen der Opfer. Und daran müssen wir arbeiten. Schon alleine dann werden solche Taten noch seltener und weitaus weniger “lukrativ” für die Personen, die den Anschlag ausüben.

    Und an all jene, die nicht über die miese Berichterstattung reden wollen, weil sie es für “unangebracht” halten, “so früh” über was anderes, als die armen Opfer zu reden: Sollen die Deppenmedien etwa Narrenfreiheit erhalten und jeden Mist erzählen dürfen?
    Ansonsten mus ich LOST CONTROL für seinen treffenden Beitrag danken, den ich hier auch einmal zitieren möchte:

    @Optimist71 – wo bleibt eigentlich die Empörung über fehlende Kondolenzwünsche an die Opfer des Zugunglücks in China?

    Oder eigentlich noch viel mehr Entrüstung über die Hungerkatastrophe in Somalia?

    Mir kommt auch das Kotzen bei überheblicher Entrüstung. So schockierend das Ereignis in Norwegen auch ist, warum sollte man nicht auf andere Themen eingehen?

    Zitat Ende.

    Treffender kann man kaum auf die Überheblichkeit mancher Menschen hinweisen. Einige pachten die Moral eben gerne für sich.

  26. #26 Dr. Webbaer
    Juli 25, 2011

    Wenn von einem “umstrittenen Ego-Shooter-Spiel World of Warcraft” die Rede ist, dann ist das einfach falsch und ärgerlich. Der Tabubruch besteht gerade darin dieses Attentat zu nutzen, um eigene sachfremde Ziele zu erreichen.

    Wenn sich hier Kommentatoren empören und sich nicht entblöden infantil oder hysterisch zu argumentieren, dann ist das sehr bedauerlich, aber für die doitsche politische Kultur eben auch symptomatisch.

    Zum Begriff der “Gewaltkultur”, der hier eingebracht worden ist: Diese gibt es nicht im aufgeklärten Europa. Wer diese Norwegen unterstellt, arbeitet ohne Maßstab und gehört offensichtlich zu denjenigen, die Befindlichkeitsäusserung mit Sacharbeit verwechseln. – Bei radicchio, der auch gute Seiten aufweist und schlau ist, ist es natürlich ganz besonders bedauerlich, wenn hier, positiv formuliert, Infantilität vorliegt oder negativ formuliert: jämmerliche ethische Schwäche.

    MFG
    Dr. Webbaer (kein Gamer btw)

  27. #27 Polygon
    Juli 25, 2011

    Eieiei. Da müssen einige dringend den Nachtrag lesen. Im Zuge der Berichterstattung gibt es natürlich so einiges zu kritisieren. Da gibt es zum Beispiel die Leute, die erst mal Islamisten als klare Attentäter sahen oder eben auch dieses vorschnelle Urteil zu Videospielen. Dabei ist die Verunglimpfung an sich nicht mal das Schlimmste. Solche falsche Rückschlüsse lenken nur von den eigentlichen Ursachen ab und behindern so das Finden einer Lösung (=Vorbeugung). Ich habe gestern auch im Fernsehen gehört, dass er Call of Duty Modern Warfare 2 als Training genutzt haben soll. Leider weiß ich nicht mehr, welcher Sender das war, da ich das nur beiläufig mitgekriegt habe, aber ich empfehle einfach mal folgenden Artikel:
    https://www.der-postillon.com/2011/07/studie-vier-von-funf-killerspiele.html

  28. #28 maSu
    Juli 25, 2011

    Naja, der Attentäter soll angeblich in seinem “Manifest” (eieieiei….) explizit MW2 und WoW erähnt haben. Der offensichtliche Fehler, dass die Spiele nicht zum Training eines Attentats eignen (man lernt weder das Zielen/Schießen noch den Umgang mit Waffen oder wie man taktisch eine Gruppe Kinder zusammentreibt und ermordet), der ist vielen entgangen. Ebenso wie die Tatsache, dass sein “Manifest” 1500 Seiten dick sein soll und der Müll über MW2 und WoW nur wenige Zeilen in Anspruch nimmt.

    Ein Idiot, der sagt, er habe MW2 für XY verwendet, der ist und bleibt ein Idiot und eigenet sich recht schlecht als Quelle wenn es um echte “Fakten” geht.

    Aber das AAW oder vergleichbar radikale Gruppierungen werden solche zeilen wohl dankend aufnehmen. Schließlich lernt man laut AAW (stand mal so einem schönen Flyer von denen) im Flugsimulator fliegen und bei “Tötungstrainingssoftware” (eieieiei zum Zweiten…) somit das töten.

    Btw: Lufthansa kann dicht machen: ich steige aus einem Flugsimulator und flatterer einfach mit meinen eigenen Flügeln über den Atlantik, denn laut AAW habe ich ja das Fliegen gelernt und nicht den Umgang mit einem Flugzeug… (eieieiei zum Dritten). Und wer nun meint, Videospiele würden den Umgang mit Waffen vermitteln, dem ist eh nicht mehr zu helfen, denn: wenn ich mein großes Gewehr wegstecke und das Messer ziehe, dann laufe ich schneller! Warum eigentlich ein Messer und nicht “gar nichts” in den Händen halten? Keine Ahnung, aber mit Messer ist man schneller.

    Ja das nenne ich mal “Simulationsprogramm”. (eieieiei zum Vierten…)

    Ich möchte an dieser Stelle mit einem Zitat abschließen, das ich einfach so, völlig frei und vermutlich(eieiei?) ohne Bezug zum obigen schön finde:
    „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ A. Einstein.

  29. #29 radicchio
    Juli 25, 2011

    100% der Amokläufer und terroristen haben Wasser getrunken und Luft geatmet.

    das ist sogar für polemik zu blöd.

    Ein Zusammenhang zwischen Videospielen und seiner Tat sollte aber nicht leichtfertig in den Raum gestellt werden

    lesen können sie aber schon, maSu? da sie schreiben können, sollte das der fall sein.

    so und nun nochmal gaaaanz langsam extra für sie:

    ich haben keineswegs einen zusammenhang zwischen videospielen und exakt dieser tat hergestellt. sehr wohl aber einen zwischen gewaltinhalten und einer zunehmend akzeptierten gewalt in unserer gesellschaft. können sie mir folgen, oder muss ich noch ausführlicher werden?

  30. #30 Rey Alp
    Juli 25, 2011

    Also nach Christian Pfeiffer ist WoW nicht harmlos:

    Golem.de: Sie wettern auch gegen World of Warcraft und fordern dafür USK 18.

    Pfeiffer: Das erste World of Warcraft ist nicht mehr vergleichbar mit dem heutigen, das exzessive Gewalt zeigt. Ich kann nachvollziehen, dass die USK das erste Spiel – in Unkenntnis seiner Suchtwirkung – als ab zwölf eingestuft hat. Aber in der aktuellen Version werden Menschen getötet, und dann kommt die Aufforderung, Ratten zu fangen, damit diese die Körper abnagen. Es gibt Folterszenen, es werden Splitterbomben eingesetzt. Kleine Schimpansenbabys müssen gefangen und mit Elektroschocks gequält werden, damit sie ihre Mütter herbeirufen, die man dann töten muss. World of Warcraft ist keine Märchenstunde mehr!

    (https://blog.raidrush.ws/2009/02/04/rugby-statt-gta-4-christian-pfeiffer-im-interview/)

  31. #31 maSu
    Juli 25, 2011

    An radicchio:
    Nun, mein Vergleich(Luft, Wasser) hinkt so sehr wie ihrer und genau das sollte er auch. Ich wollte die Iodiotie, die solch einer Argumentation anhaftet hervorheben.

    Und dann zu Gewaltinhalten: Was sind denn gewaltinhalte? Muss Gewalt explizit gezeigt werden, damit es unter “Gewaltinhalte” aufgeführt wird und welche Form von Gewalt soll es denn sein? Physische? Psychische? Gewalt ist nicht gleich Gewalt, weswegen der Begriff “Gewaltinhalte” so schwammig ist, dass sie erneut versuchen, persönliches Empfinden bzw Gutdünken als sowas wie “Fakten” hinzustellen.

    Auch ist nicht bewiesen oder klar, dass Gewalt in unserer Gesellschaft zunehmen akzeptiert wäre. Auch das ist wieder nur eine freie Behauptung Ihrerseits, der wohl nach der typischen indoktrinierung gewisser Medien zu verdanken ist.

    und ein zusammenhang zwischen der Akzeptanz von Gewalt und Videospielen konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden.

    Was kann man daraus schlussfolgern: Sie verpacken erneut ihr ganz subjektives Empfinden mit Geschenkpapier und Schleife und versuchen diese Mogelpackung als “Fakt” hinzustellen. Der einzige Fakt dabei ist jedoch, dass sie keine Fakten liefern.

    Also wenn sie ausführlicher werden wollen, bitte. Aber versuchen sie es rein der Höflichkeit wegen doch bitte einmal mit Fakten und Beweisen, statt mit irgendwelchen Nebelkerzen.

  32. #32 Marcus Frenkel
    Juli 25, 2011

    @Rey Alp
    Habe ich etwas verpasst? Als ich das letzte mal Bilder von WoW gesehen habe, wirkte es noch nicht wie die digitale Variante der mittelalterlichen Inquisition. Ist unter den Kommentatoren zufällig ein WoW-Spieler, der die von Christian Pfeiffer aufgestellten Behauptungen bestätigen oder zurückweisen kann?

  33. #33 Richelieu
    Juli 25, 2011

    …zunehmend akzeptierten gewalt in unserer gesellschaft…


    Sicher? Könnte es nicht etwa genau das Gegenteil sein? Was dazu führt dass uns das menschliche Handeln immer gewalttätiger wirkt?

  34. #34 Helmut E.
    Juli 25, 2011

    @Rey Alp
    Ich kann dich beruhigen, der von dir zitierte Christian Pfeiffer hat unrecht. Die WOW-Grafik ist im Comic-Stil. In jedem Donald Duck Film findest du mehr Gewalt.
    Gegen WOW sind selbst “Grimms Märchen” absolut blutrünstig.

    @radicchio
    1. Den Opfern in Norwegen ist nicht gedient, wenn die Ursachen reflexartig gemäß der eigenen Vorurteile einem PC-Spiel zugeschrieben werden. Die Opfer haben es verdient, dass man die wahren Ursachen herausfindet und Maßnahmen setzt, um das Risiko zukünftig zu verringern. Nur dann wären sie nämlich nicht umsonst gestorben.
    In diesem Sinne kann ich in diesem Blogeintrag keine Respektlosigkeit gegenüber der Opfer erkennen, wohl aber in deinem Kommentar.
    2. Du bist offenbar auf die Pressepropaganda hereingefallen und hältst World of Warcraft für ein Gewaltspiel. Das ist falsch.
    3. Selbst wenn der Amokläufer ein Gewaltspiel gespielt hätte, gilt es noch nachzuweisen ob es eine Korrelation zwischen Gewaltspielen und Amokläufern gibt. Sollte es diese Korrelation geben, muss weiters festgestellt werden, ob die Gewaltspiele die Gewaltbereitschaft hervorrufen.

  35. #35 Rey Alp
    Juli 25, 2011

    @Marcus Frencel & Helmut E.

    Ich habe aus wissenschaftlichen Gründen WoW mal einige Wochen gespielt – ihr braucht mir daher nichts zu erklären. Dass ein Spiel hierzulande als “umstritten” gilt hat aber wenig mit dem tatsächlichen Hintergrund oder Fakten zu tun. CounterStrike wird beispielsweise deswegen kritisiert, weil es die Amokläufer von Erfurt und Emsdetten gespielt haben und weil es das Ziel ist möglichst viele Schulmädchen zu erschießen. Stimmt nicht? Natürlich nicht – aber die FAZ und viele andere schreiben es. Ähnlich ist es mit “Final Fantasy – Dingsda of Cerberus”. Bei Tessin sollen die Täter zuvor das Spiel gespielt haben – tatsächlich hatten sie einen Final Fantasy Film gesehen. Nichtsdestotrotz gelten nun CounterStrike und FinalFantasy als “umstrittene” Spiele. Dass das nur wegen Missverständnissen der Fall ist, ist zweitrangig. World of Warcraft ist in diesem Sinne seit Winnenden “umstritten”. Damals hatte der Spiegel als Teil der Berichterstattung über den Amoklauf auch völlig sinnfrei eine KFN-Studie über WoW eingebaut. Auch heute ist das noch verknüpft:
    https://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613334,00.html
    (In der Printausgabe erscheint der Bericht über WoW aus im Zusammenhang mit dem Amoklauf). Während es auch hier in der Studie nur um die Sucht ging, wurde trotzdem in der Folge WoW als Killerspiel bezeichnet. Unter anderem in einem Interview mit der bayerischen Sozialministerin. Es wurden dann auch einige LAN-Parties/eSportturniere mit der Begründung untersagt, dass dort Killerspiele wie “Warcraft 3” gespielt wurden, was natürlich auf eine Verwechslung zurückgeht. Es gab dann auch tolle Artikel, die von Spielen wie World of Warcraft 3 sprachen. Die Kritik an WoW wegen der Gewalt wurde dann aber quasi nachträglich von Pfeiffer “legitimiert”, in dem er das von mir angeführte Zitat brachte. Die jeweiligen Missionen sollen wohl wirklich enthalten sein bei den durch Wrath of the Liech King hinzugefügten Quests des Todesritters. Dass WoW eine comicgrafik hat ist mir dabei natürlich klar, wie ich auch weiß, dass man in CS keine Schulmädchen erschießt. Nichtsdestotrotz wird das von den Medien so rezipiert und reproduziert, weshalb WoW im Endeffekt einfach ein “umstrittenes” Spiel ist.

  36. #36 Spieler
    Juli 25, 2011

    Ich spiele WoW mit Unterbrechungen seit sechs Jahren. Die in WoW enthaltene Gewalt ist vom Look-and-Feel her zu vergleichen mit der Gewalt in einem Fantasy-Comic: Ich zaubere einen magischen Feuerball auf einen Gegner. Dieser Gegner rennt dann vielleicht auf mich zu und schlägt mich mit seinem Schwert. Alles schön bunt. Blutspritzer sind während eines solchen Kampfes als rote Punkte gelegentlich Teil sehr komplexer grafischer Animationen. WoW ist erklärtermaßen nicht auf Realismus angelegt (das hat bei einem mmorpg, das gute zehn jahre laufen soll, wirtschaftliche gründe). Anders verhält es sich bei der Gewalt, die in Ego-Shootern enthalten ist, die erklärtermaßen einen besonders hohen Realismus in Grafik und Gameplay erreichen wollen.
    Die von Pfeiffer beschriebenen Missionen gibt es in WoW natürlich. Im offiziellen Internetforum des WoW-Betreibers Blizzard haben WoW-Spieler nach Erscheinen dieser Missionen unter anderen auch gerade die Folter-Mission angeprangert. Allerdings wird gerade eben jenes realitätsferne Fantasy-Comic-Look-and-Feel dafür gesorgt haben, dass eine behördliche Freigabe ab 12 Jahren dennoch erfolgt ist.

  37. #37 rolak
    Juli 25, 2011

    Bin nur neugierig auf diejenigen, was hier noch aufläuft – und das Thema elegant verpasst. Und auch dann noch verpassen würden, wenn ihnen der Nachtrag auf die Nase getackert werden würde.
    Mehr als im post geschrieben ist ja nun tatsächlich nicht über die Verknüpfung (aggressives Spiel, aggressives Alltagsverhalten) bekannt.

  38. #38 Rey Alp
    Juli 25, 2011

    @Spieler

    Auch wenn die Aussage über Shooter allgemein und in der Tendenz richtig sein dürfte. Es gibt auch comicartige Shooter wie Team Fortess 2, Borderlands oder XIII. Und auch sonst sind viele nicht auf Realismus, sondern eher um Action bemüht. So werden bei vielen Spielen beispielsweise die Patronenhülsen beim Gewehr nach links ausgeworfen, so dass sie einem quer durch das Bild fliegen, wohingen diese in der Realität natürlich auf der anderen Seite rausgeworfen werden, damit einem die Dinger gerade nicht ins Gesicht fliegen. Auch bei der Gewaltdarstellung hat vieles nichts mit Realismus sondern mit Effekthascherrei zu tun. Nichtsdestotrotz liegen zwischen einem FarCry 2 und einem WoW natürlich Welten.

  39. #39 rolak
    Juli 25, 2011

    ^^halb-ediert: zweite Hälfte des ersten Satzes sollte auch an ‘diejenigen’ (statt ‘das’) ins Plural angepasst werden. Zu spät 😉

  40. #40 Spieler
    Juli 25, 2011

    @ Rey Alp

    Stimmt natürlich. Ich habe bei “Ego-Shooter” jene Spiele vor Augen, die in Kriegsszenarien angesiedelt sind, z. B. Operation Flashpoint. Mir ging es ja auch eher darum, das in diesem Blogpost thematisierte WoW zu beschreiben. Aber ich denke, das ist auch klar geworden.

  41. #41 Basilius
    Juli 25, 2011

    @Marcus Frenkel
    Mein herzliches Beileid.
    Aber eigentlich war zu erwarten, daß die Berufsbetroffenen es nicht schaffen werden ihre Aufmerksamkeit angesichts so eines (wirklich schlimmen) Vorfalls, von diesem mal kurz abzulassen und ein kleines, sicherlich nicht weltbewegendes, Thema am Rande des großen, einfach nur für sich so stehen zu lassen.
    Man darf anscheinend nur noch und auschließlich über das gewünschte Thema der Berufsbetroffenen reden.
    Ich halte diese Einstellung für grundlegend falsch!
    Marcus, mach weiter so! Es ist Dein Blog und nur Du bestimmst die Themen.
    Ach ja, zum eigentlichen Thema: Ja, hast Du vollkommen Recht. Die Nachlässigkeit, welche manchmal schon eher Züge von gezielter Hetze eines Trittbrettfahrers annimmt ist mehr als ärgerlich. Deshalb sollte man auch immer wieder darauf hinweisen, daß die Berichterstattung auch hier wieder mal Unsinn erzählt.
    Disclaimer: Wer jetzt glaubt, daß ich meine, daß man über das große Thema nichts schreiben solle, der hat gar nichts verstanden.

  42. #42 Radicchio
    Juli 25, 2011

    Und dann zu Gewaltinhalten: Was sind denn gewaltinhalte? Muss Gewalt explizit gezeigt werden, damit es unter “Gewaltinhalte” aufgeführt wird und welche Form von Gewalt soll es denn sein? Physische? Psychische? Gewalt ist nicht gleich Gewalt, weswegen der Begriff “Gewaltinhalte” so schwammig ist, dass sie erneut versuchen, persönliches Empfinden bzw Gutdünken als sowas wie “Fakten” hinzustellen.

    maSu, diese dekontruktivistische gelaber können sie stecken lassen. wenn sie irgendwie unsicher sind, was gewalt ist, kann ich es ihnen gern bei gelegenheit erklären. aber ehrlich gesagt, bin ich sicher, sie wissen genau, was gewalt ist. sie wollen hier nur mittels rabulistischer taschenspielertricks recht behalten.

    Aber versuchen sie es rein der Höflichkeit wegen doch bitte einmal mit Fakten und Beweisen, statt mit irgendwelchen Nebelkerzen.

    welche fakten und beweise haben sie denn zu bieten? keine.

    in dieser debatte hat leider keiner beweise. gäbe es welche, bräuchten wir nämlich nicht zu diskutieren.

    Auch ist nicht bewiesen oder klar, dass Gewalt in unserer Gesellschaft zunehmen akzeptiert wäre.

    dazu braucht man nur die einschlägigen verteidigungsdiskussion zu eben diesen killerspielen zu verfolgen. sowas in den händen von kindern und jugendlichen als harmlose freizeitbeschäftigung zu fordern, zeugt von einer ganzen menge an krankem menschenverstand.

    1. Den Opfern in Norwegen ist nicht gedient

    @Helmut E. das thema hier sind explizit die videospiele. wenn sie über opfer reden wollen, gibts sicher einen anderen thread.

    2. Du bist offenbar auf die Pressepropaganda hereingefallen und hältst World of Warcraft für ein Gewaltspiel. Das ist falsch.

    ich halte das spielerische töten von menschenähnlichen figuren durchaus für eine interaktive einübung von gewalt und somit für völlig verzichtbar.

    3. Selbst wenn der Amokläufer ein Gewaltspiel gespielt hätte, gilt es noch nachzuweisen ob es eine Korrelation zwischen Gewaltspielen und Amokläufern gibt.

    dazu gibt es zu wenige amokläufer – zum glück.
    eine korrelation zwischen gewaltbereitschaft / brutalität und killerspielen wäre zu untersuchen.

  43. #43 Stefan W.
    Juli 26, 2011

    Ich sehe 3 Beweggründe, sich über den WoW-Bezug zu dem Attentat zu entrüsten:

    a) Man ist selbst Spieler, und fürchtet um seinen guten Ruf. Wann sonst, wenn nicht anlässlich des Attentats, sollte man sich über die auch nur dann hergestellten Bezüge aufregen?

    b) Man ist vom Attentat schockiert, und würde den Täter gerne besser verstehen, um zu überlegen, wie man für die Zukunft solche Attentate verhindert. Und ist entrüstet, dass bei den Ursacheforschern der Zeitungen so schlampig gearbeitet wird. Wann sonst, wenn nicht anlässlich des Massakers, soll man sich damit befassen?

    c) Man ist über die Arbeits- und Funktionsweise der Medien empört, und hat ausnahmsweise von einem Randaspekt mehr Ahnung als sonst, wenn es um die Milchbauernsubventionen der EU geht, oder den Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten im vorderen Kaukasus. Wann sonst, sollte man das thematisieren, wenn nicht jetzt?

    Wer sich nicht darüber empören will, sondern Trauern, oder sich über den Täter empören will, der kann das ja sicher irgendwo angemessen tun – zu erwarten, dass die Leute überall gleichgeschaltet reagieren ist unangemessen.

    Schön ist es zu hören, dass der Webbär noch frei herumläuft, und nicht ein Avatar des Täters war – man konnte nicht ganz sicher sein.

    Ich meine, die Presse, nach Nachrichtengeschäft, versucht aus einer großen Sache gerne noch eine größere Sache zu machen. Es reicht nicht, dass Amy Winehouse tot ist – man versucht eine Serie daraus zu machen, den Club der 27, dann kann man hier Vergleiche ziehen, und da, und noch 2-3 Experten mehr zum Thema zu Wort kommen lassen.

    Videospiele, Sportschützen, Fundamentalismus – das sind alles heiße Themen, die sowieso von alleine laufen, wenn man sie erstmal angestoßen hat. Empörte Leserbriefkriege sind abzusehen, das hält die Aufmerksamkeit und hoffentlich damit die Auflage hoch.

    Und man hat die Archive voll, und das Hirn, und muss nicht nochmal nachdenken, sondern spult ab, was man beim letzten Mal schon nicht durchdacht hat.

    Islamismus war leider ein Rohrkrepierer, diesmal. Vielleicht das nächste Mal.

    Für den hastigen Newsbizarbeiter erfüllt das Computerspiel auch die Funktion, eine vorläufige Erklärung zu sein, die zwar nichts erklärt, aber vom Unverständnis, das man hat, ablenkt. Man redet eben dann über Gewaltspiele, da gibt es mehr Leute die sich auskennen – besser wäre nur Fußball – und dann: das Wetter, präsentiert von Homöoakut 400.

  44. #44 Dr. Webbaer
    Juli 26, 2011

    @Stefan W.

    Ich sehe 3 Beweggründe, sich über den WoW-Bezug zu dem Attentat zu entrüsten:
    a) Man ist selbst Spieler, und fürchtet um seinen guten Ruf. (…)
    b) Man ist vom Attentat schockiert, und würde den Täter gerne besser verstehen, um zu überlegen, wie man für die Zukunft solche Attentate verhindert. (…)
    c) Man ist über die Arbeits- und Funktionsweise der Medien empört (…)

    Oder man lehnt es ab zwei voneinander unabhängige Sachverhalte miteinander in Verbindung zu bringen – weil es falsch & dumm ist und den eigenen Intellekt beleidigt. Niemand würde bspw. in diesem Zusammenhang prüfen, ob der Täter als gutaussehender und vermögender Mensch alleinstehend nicht vielleicht schwul ist und wie das die Tat beeinflusst haben mag oder ob und wie oft Sie am Herrensaunaabend auftauchen…

    Schön ist es zu hören, dass der Webbär noch frei herumläuft, und nicht ein Avatar des Täters war – man konnte nicht ganz sicher sein.

    Sie sollten das Herstellen solcher Zusammenhänge wirklich lassen, klar Sie dem SozPäd-Bereich zuzuordnen, aber dennoch…

    MFG
    Dr. Webbaer

  45. #45 Sim
    Juli 26, 2011

    ich halte das spielerische töten von menschenähnlichen figuren durchaus für eine interaktive einübung von gewalt und somit für völlig verzichtbar.

    Es handelt sich nur eben nicht um Gewalt im ursprünglichen Sinne des Wortes. Comic- und Computerspielgewalt ist eine andere Kategorie als Gewalt im echten Leben.

    Wenn Asterix und Obleix Römer verdreschen dann ist das witzig und kaum Jemand würde auf die Idee kommen, dass man durch solche Comics zum Schläger wird oder die eigene Schlägerbereitschaft erhöht wird. Wenn wir Redewendungen wie “Ich dreh dir den Hals um” oder “wenn du nicht rechtzeitig zu Hause bist dann bring ich dich um” benutzen ist auch nicht davon auszugehen, dass Jemand das ernst meint.

    Wäre die Welt wie ein Videospiel, dann hätte man für Ausdrücke wie Gewalt keine so negative Konnotation. Es gäbe keine Schmerzen. Ein Mord wäre nicht mehr als ein Ärgerniss. Man wird vielleicht von Jemanden in die Brust oder den Kopf gestochen oder geschossen, aber man spürt nix, es wäre schmerzloser als von Seifenblasen angegriffen zu werden. Und dann respawned man im eigenen Haus und ärgert sich weil man gerade noch auf den Weg in den Urlaub war. Aber man kann es auch als schnell Rückreisemöglichkeit begreifen.

    Es ist diese Welt in der sich Videospielfiguren bewegen. Der Videospieltod ist nur eine Metapher, die Gewalt kann nicht ernster genommen werden als die filmische Backpfeifen von Bud Spencer.

    Dahingegen ist der Tod in der echten Welt endgültig, und Schmerz und Trauer mischt sich ein weil man einen geliebten Menschen oder ein Haustier verlieren kann und man dies nie Rückgängig machen kann. Echte Gewalt tut weh, es dauert Tage, Wochen, Monate, Jahre bis Wunden verheilt sind. Andere landen ihr Leben lang im Rollstuhl.

    In der virtuellen Welt ist die Gewalt von all diesen Übeln entbunden. Niemand wird im Videospiel zum Krüppel, Verletzungen sind nicht dauerhaft und sie tun nicht weh. Niemand stirbt für immer. Und dieser Unterschied ist jedem Menschen bei klarem Verstand völlig bewusst. Ich könnte stundenlang Armeen niedermähen. Aber sobald ich aufstehen würde und meine echte Faust Jemanden ins Gesicht setzen. Dann ist das schon mit Energie und Kraftaufwand verbunden, mit Schmerzen und schmerzhaften Gegenreaktionen.

    Die Behauptung man würde durch Computerspiele interaktiv Gewalt einüben in dem Sinne, dass dadurch die Gewaltbereitschaft steigt ist nicht mehr als eine lose Assoziation welche von der Realität nicht getragen wird.

    Man kann sich freilich bei Videospielen fürchterlich aufregen. Aber auch nicht mehr als man sich bei Spielen wie “Mensch Ärger dich nicht” oder Skat aufregen kann. (Was nicht wenig sein muss). Aber auch das hat mit Gewaltinhalten wenig zu tun. Da gibts Leute die können sich bei Tetris und Mario Kart viel mehr aufregen.

    Übrigens leben wir in einer der friedlichsten Zeiten die es jemals gegeben hat. Es gibt hier weder Todesstrafe geschweige denn öffentliche Hinrichtungen, Hexenverbrennungen. Unsere Lebenserwartung bewegt sich um die 80 Jahre. Die Kriminalitätsrate sinkt. Und selbst das letzte Jahrhundert mit seinen Weltkriegen war im Vergleich friedlicher als die Jahrhunderte davor.

    Meine Quelle: Steven Pinker: https://www.youtube.com/watch?v=ramBFRt1Uzk

  46. #46 maSu
    Juli 26, 2011

    Radicchio:
    Was wirklich ein Gewaltinhalt ist, ist genau nicht klar. Es gibt viele Formen von Gewalt und nur weil sie der Meinung sind, XY wäre ein Gewaltinhalt, oder Gewalt, dann ist dies weit entfernt von einer objektiven Feststellung, da es einfach ihre persönliche Meinung ist, die sie nicht einmal durch Eingrenzung präzisieren können. Was mich zu dem Schluss bringt, dass sie sich um eine genauere Definition von “Gewalt(inhalt)” keine Gedanken gemacht haben und hier nur ein äußerst diffuses Gefühl äußern. Ich persönlich finde Filme/Spiele/Bücher, die Angst erzeugen wesentlich schlimmer, als jene, die irgendwelche dämliche Leichenfledderei darstellen. D.h. man muss sehr wohl physische und psychische Gewalt trennen, genau wie reale und virtuelle Gewalt und dies auch separat untersuchen und bewerten. Einfach von „Gewaltinhalten“ zu reden zeugt nicht davon, dass man sich intensiv mit einem Thema auseinandergesetzt hätte.

    Dann zu Fakten und Beweisen: ich kann zumindest mit dem Fakt dienen, dass die Wissenschaft keine Beweise nennen kann. Ansonsten frage ich mich, warum sie die Beweislast umkehren wollen? Sie meinen, es gäbe Zusammenhänge, dann sollen sie ihre wilden Theorien auch beweisen. Und da sie selbst völlig richtig anmerken, dass die Wissenschaft keine Beweise in dem Bereich geliefert hat, wüsste ich nicht, warum man nun zum Nachteil von Videospielen einfach ihre wilden Theorien als “wahr” annehmen sollte. Sind ihre Theorien wahr, weil sie von ihnen selbst stammen? Ist dies eine sich selbst erfüllende Prophezeiung oder was wird das?!

    Zur angeblich akzeptierten Gewalt in der Gesellschaft: Was soll ich mir angucken? Eine Diskussion um Videospiele? Also meinen sie virtuelle oder reale Gewalt? Oder mischen sie das so, wie es ihnen gerade passt? Gewisse Inhalte haben in den Händen von Kindern nichts verloren. Dies obliegt der Aufsichtspflicht der Eltern, denen dies bei Filmen, Büchern, Discobesuchen, Alkohol und Tabakwaren zugemutet werden kann. Warum das bei Videospielen anders sein soll, dass dürfen sie mir ruhig einmal erklären. Auch wüsste ich nicht, wo hier überhaupt gefordert wurde, dass Kinder irgendetwas spielen/sehen sollen. Ich mische mich in die Erziehung von anderen Menschen nicht ein. Wenn Eltern etwas nicht gut finden, dann sollen sie es ihren Kindern ruhig verbieten.
    Das einzige, was ich fordere, ist dass erwachsene mündige Staatsbürger, die mit der Bundeswehr nach Afghanistan ziehen dürfen, über Kriegseinsätze entscheiden dürfen (als Wähler oder MdB), Tiere im Wald zum Spaß erschießen dürfen usw. nicht vom Staat und von anderen seltsamen Personen vorgeschrieben bekommen sollen, welchen Film, welches Buch und welches Videospiel nicht rezipiert werden darf!
    Mit 14 Jahren darf man in Deutschland seinen Angelschein machen und Fische mittels qualvoller Methoden einfangen und sie dann an Lang zu Tode prügeln. Wehrlose Wesen und das alles ist für unsere Ernährung irrelevant, es ist einfach Hobby und Spaß für einige.
    Mit 16 darf man dann seinen Jagdschein machen und mit echten Waffen auf echte Tiere im Wald schießen. Zum Spaß. Da sterben echte Lebewesen und da werden echte Waffen verwendet.
    Mit 18 musste man früher u.U. zur Bundeswehr aber darf es jetzt immer noch. Mit der Volljährigkeit darf man sich zum Soldaten ausbilden lassen. Zu jenen Menschen, die in der Vergangenheit teils auch als „Auftragsmörder“ beschimpft wurden.
    So und ab wie viel Jahren sollen nun Videospiele freigegeben werden? Videospiele in denen niemand real zu Schaden kommt, niemand verletzt oder gequält wird? Videospiele, mit denen man weder den Umgang noch das Schießen mit echten Waffen erlernt.
    Natürlich haben Angler, Jäger und Soldaten ein Recht darauf, diese Tätigkeiten auszuüben und ich wollte diese Berufsgruppen bzw. Hobbys hier nicht durch den Kakao ziehen. Aber ich wollte einmal reale Gewalt, wie sie in der Gesellschaft seit hunderten von Jahren akzeptiert ist einmal erwähnen, damit dieser pornographische Blickwinkel, der explizit bei Videospielen Verwendung findet und ihn diesen immer das ultimativ böse sehen will, mal wieder etwas relativiert wird oder gar verschwindet.

    Ansonsten mal ganz allgemein: Bisherige Studien weisen derartig eklatante Schwächen auf, das diese nicht ernst zu nehmen sind – egal ob Pro oder Kontra Videospiele.
    Welche Fehler treten auf?
    – Fragebögen und Selbsteinschätzungen sind ungenau, sodass der Effekt von Videospielen, der gemessen werden könnte, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch mögliche Messfehler verdeckt oder erzeugt werden kann. Durch Auswahl der Probanten und das unzulässige Weglassen von Drittvariablen wird das Ergebnis weiter verfälscht. Wenn ein 12 Jähriger jeden Tag 4+ Stunden Videospiele spielen kann, die für Personen u18 nicht geeignet sind, dann ist mit recht großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass das Elternhaus ungeeignet ist. Hier würden Videospiele dann von der Ursache zu einem Symptom. Bei dem Fragebogentest kann aber nicht geklärt werden, was Ursache und was Wirkung ist. Dies hat Herr Rehbein (Mitarbeiter des KfN) bei einem Interview mit dem Spiegel (oder Stern, bin mir da gerade nicht sicher) auch eingeräumt.
    – Kontrollgruppen funktionieren nicht wie erwartet, da sich der mögliche Reiz, also Videospiel mit Gewaltinhalt und Videospiel ohne Gewalt, durch wesentlich mehr Faktoren unterscheidet, als nur die Gewalt. Selbst wenn man eigens dafür entwickelte Videospiele verwenden würde, würden mehr Variablen, als nur die Gewalt wirken. Dazu zählen: Frustration, Euphorie und weitere Empfindungen, die rein vom (Miss)Erfolg des Spielers abhängen, aber in keinem Zusammenhang zur Gewalt stehen. Sogar wenn man es schaffen würde, den einzigen unterschied bei den gewalthaltigen Inhalten erzeugen könnte (was unmöglich ist), ist noch die Frage, ob Gewalt immer gleich wirken muss, oder ob es sich dabei auch um Satire (Vergleich Mortal Combat) handeln kann, die wieder anders aufgenommen wird. Es ergibt sich ein weiteres Grundrauschen, in dem jeder ernsthaft zu messende Effekt untergehen wird.
    – Wie misst man Aggressivität? Manche so genannte Wissenschaftler nehmen Blutdruck und Puls vor und nach dem Spielen und behaupten dann, dass ein gesteigerter Puls und Blutdruck Aggressivität wäre. Überträgt man dies auf Menschen in einem Freizeitpark, käme man zu dem Schluss, dass das nutzen der Fahrgeschäfte hochgradig aggressiv macht, da Puls und Blutdruck idR ansteigen werden.
    Ein weiterer Versuch Aggressivität zu messen ist der Versuch, die Probanten nachdem sie dem angeblich aggressiv machenden Reiz ausgesetzt waren, die Möglichkeit zu geben, anderen Menschen Schaden zuzufügen (bzw. sie dies glauben zu lassen). Dann stellt sich aber die Frage, ob hier wirklich Aggressionen gemessen werden, denn Euphorie und Frustration haben wohl einen erheblichen Einfluss auf das Ergebnis. Darüber hinaus wird nur der Zustand direkt nach dem Reiz untersucht. Kurzfristig erhöhte Adrenalinwerte (und weitere körpereigene Stoffe), wie sich auch nach dem Fahren mit einer Achterbahn auftreten würden, können hier aber den gleichen Effekt haben.
    – Andere Wissenschaftler waren noch klüger: Sie haben vor einem Kino eine Situation erzeugt, in der eine Person dringend Hilfsbedürftig war und dann gemessen, wie lange diese Person auf Hilfe warten musste und dies mal nachdem die Zuschauer aus einem Saal mit einem Film kamen, der gewalthaltig war und als Kontrollgruppe gab es noch eine Zuschauergruppe aus einem nicht gewalthaltigen Film. Hier wurden direkt so viele Fehler in einer „wissenschaftlichen Arbeit“ vereint, dass ich es kaum glauben kann:
    – Die Filme unterscheiden sich in mehr als dem Gewaltgrad
    -> Der angeblich gemessene Unterschied belief sich auf wenige Sekunden, aber da der Person auch immer nach einigen Sekunden geholfen wurde, konnte der Unterschied medial auf ich meine irgendwas über 25% aufgeblasen werden.
    -> Die Art und Weise, wie die Menschen das Kino verließen spielt eine Rolle: In Gesprächen vertieft oder jeder für sich? Dies hängt davon ab, ob der Film spannend war (eher beim gewalthaltigen Film zu erwarten) oder nicht. Wodurch die Kontrollgruppe ad absurdum geführt wurde.
    -> Schon eine Currywurstbude in gewisser Nähe kann eine hinreichende Ablenkung in Abhängigkeit zur Windrichtung erzeugen.
    –> dennoch wurde am Ende geschlussfolgert, dass gewalthaltige Medien die Hilfsbereitschaft senken würden. Interessant oder?!

    Ich könnte noch viele weitere Punkte aufführen, aber das wird mir langsam zu viel Text….

    Ich denke es sollte hinreichend klar geworden sein, dass die Wissenschaft hier den gröbsten Unsinn produziert, den man sich vorstellen kann. Mit solchen Methoden kann ich alles nachweisen. Dann macht sogar Schlagsahne aggressiver als Buttermilch.

    Und jetzt noch mal zu Radicchio: Ihre Meinung in allen Ehren, aber versuchen sie nicht, anderen Menschen irgendeinen Unsinn in den Mund zu legen, z.B. dass gefordert würde dass Kinder alles spielen sollen o.ä.. Darüber hinaus sollten sie nicht soviel verallgemeinern bzw. mehr differenzieren. Und nicht alles, was nach dem „gesunden Menschenverstand“ total logisch erscheint ist auch so.

    Ich für meinen Teil finde es nicht hinnehmbar, dass viele tote und verletzte Menschen erneut von dt. Politikern und Medien instrumentalisiert (oder deutlicher formuliert: missbraucht) werden, um ihre eigenen Ziele voranzutreiben. Völlig egal ob es dabei um primitive Hetze gegen Videospielen (frei von allen Fakten) handelt oder um die Forderung nach der Vorratsdatenspeicherung.

    Aber ein Nachtrag zur Wissenschaft gibt es noch: ich habe da eine Studie angelegt. Ich persönlich. Teilgenommen hat fast die ganze westliche Welt. Man kann sagen: über 1 Mrd. Teilnehmer. Meine Studie lässt sich auch ganz kurz zusammenfassen:
    Seit dem Jahr 2000 stehen Videospiele in der Kritik und sind grafisch auf einem „gewissen Niveau“, sodass man die Kritik bzgl. „Abstumpfung“ usw. durchaus ernst nehmen könnte. Seitdem steigt die Jugendkriminalität in den meisten Ländern nicht. Im Gegenteil: sie sinkt und das obwohl immer mehr Jugendliche diese Spiele spielen. Unsere direkten Nachbarländer haben einen Jugendschutz, der bei weitem(!) nicht so effektiv und restriktiv ist, wie der dt. Jugendschutz und dennoch laufen die Jugendlichen dort nicht marodierend durch die Straßen.

    Also wo ist dann das Problem?

  47. #47 radicchio
    Juli 26, 2011

    Wenn Asterix und Obleix Römer verdreschen dann ist das witzig und kaum Jemand würde auf die Idee kommen, dass man durch solche Comics zum Schläger wird oder die eigene Schlägerbereitschaft erhöht wird.

    richtig, darum wäre auch gegen ein asterix-spiel, das eindeutig humoristisch angelegt ist, nichts einzuwenden, sofer es dem spieler die möglichkeit gibt, sich über die humoristische komponente von der gewalt zu distanzieren, sie also nicht “für echt” zu nehmen.

    Wäre die Welt wie ein Videospiel, dann hätte man für Ausdrücke wie Gewalt keine so negative Konnotation. Es gäbe keine Schmerzen. Ein Mord wäre nicht mehr als ein Ärgerniss.

    In der virtuellen Welt ist die Gewalt von all diesen Übeln entbunden. Niemand wird im Videospiel zum Krüppel, Verletzungen sind nicht dauerhaft und sie tun nicht weh. Niemand stirbt für immer.

    stimmt. die virtuell ausgeübte gewalt benötigt keine hemmschwelle.

    Und dieser Unterschied ist jedem Menschen bei klarem Verstand völlig bewusst.

    es sind aber nicht alle bei klarem verstand.

    Die Behauptung man würde durch Computerspiele interaktiv Gewalt einüben in dem Sinne, dass dadurch die Gewaltbereitschaft steigt ist nicht mehr als eine lose Assoziation welche von der Realität nicht getragen wird.

    falsch.
    “Es sei nochmals herausgestellt, dass in der Forschung weitgehend Konsens besteht, dass, zumindest was bestimmte Individuen (z.B. durch hohe Aggressivität und soziale Isolation charakterisierte männliche Jugendliche) und Problemgruppen (z.B. aus einer violenten Subkultur stammende Jugendliche) angeht, eine negative Wirkung von Gewaltdarstellungen (Nachahmungstaten, Aufbau violenter Persönlichkeiten) anzunehmen ist.”

    mehr dazu:
    https://www.uni-bielefeld.de/paedagogik/Seminare/moeller02/04computerspiele/fazit.htm

    Man kann sich freilich bei Videospielen fürchterlich aufregen. Aber auch nicht mehr als man sich bei Spielen wie “Mensch Ärger dich nicht” oder Skat aufregen kann.

    na prima, dann können die leute einfach diese spiele spielen.
    (spaß beiseite: dass es nicht um “sich aufregen” geht, ist dir schon klar, oder??)

    Übrigens leben wir in einer der friedlichsten Zeiten die es jemals gegeben hat. Es gibt hier weder Todesstrafe geschweige denn öffentliche Hinrichtungen, Hexenverbrennungen. Unsere Lebenserwartung bewegt sich um die 80 Jahre.

    oha, ein “es ist doch schon viel besser als früher”-argument. damit kann ja alles mögliche begründen: “die 87 norweger wären irgendwann von allein gestorben” bis hin zu “wieseo braucht der 80-jährige noch eine künstliche hüfte?”
    (du merkst schon selbst, dass es kein argument ist, gell??)

    @maSu

    Was wirklich ein Gewaltinhalt ist, ist genau nicht klar

    langweile mich bitte nicht solchem käse. danke.

  48. #48 maSu
    Juli 26, 2011

    Radicchio, sie sind lustig, wirklich lustig. Denn wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass sie lustig sind, müsste ich angesichts soviel ignoranz weinen. Daher will ich, nachdem sie alle Fakten, die ich genannt hatte, ignorieren, nur kurz auf den Link der UNI Bielefeld eingehen:

    Jemand sagt, ein Zusammenhang zwischen virtueller und realer Gewalt existiert nicht und wird von der Realität auch nicht bestätigt. Sie sagen daraufhin “FALSCH” und posten einen Link, den ich bestenfalls als humoristische Einlage werten kann, denn:

    Wenn sie mit Sicherheit etwas als “FALSCH” bezeichnen und dann mit einer ANNAHME eines x-beliebigen Pädagogen ankommen statt mit einem Beweis, dann ist das schon Realsatire.

    Außerdem: Natürlich nimmt jeder Mensch an, dass absolut jeder “input” eines Menschen einen Einfluss auf den möglichen “output” hat. Jede Erfahrung, jeder Eindruck eines Menschen hat Einflüsse auf zukünftige Entscheidungen. D.h. was dieser Pädagoge da vom Stapel lässt ist das offensichtliche, gesprickt mit einer saftigen Übertreibung. Denn es ist nicht die Frage, ob(!) ein Einfluss vorliegt, sondern ob dieser relevant ist.

    Und hier kann kein Wissenschaftler irgendwelche reproduzierbare Zahlen liefern, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Gewalt und Videospielen belegen. Der Effekt ist aktuell somit nicht nachweisbar und verschwindet im “Grundrauschen”. Das er vorliegt ist also nicht bestritten.
    Es ist nur die Frage der Ausprägung. So gesehen machen Filme uU auch aggressiv.

    Aber richtig lustig ist die Tatsache, dass sie meinen ganzen Post meinen, mit einer solch peinlichen Phrase abspeisen zu können. Damit disqualifizieren sie sich selbst für jedwede sinnvolle Diskussion, da sie Probleme und Lücken der Forschung bewusst ignorieren und die Meinungsäußerung von *irgendwem* (Hier: Bielefelder Pädagogen) überinterpretieren wie es ihnen gerade passt und als Fakt hinstellen.

  49. #49 richelieu
    Juli 26, 2011

    @radicchio:

    …oha, ein “es ist doch schon viel besser als früher”-argument. damit kann ja alles mögliche begründen…


    …einer zunehmend akzeptierten gewalt in unserer gesellschaft…

    Ja und Du gebrauchst ein “früher war es besser” Argument ohne jegliches objektives Argument zu liefern.
    Ferner hatte ich dich zwar nicht direkt (aber doch zitiert) gefragt ob dieses Gewaltzuname Gefühl nicht mehr auf der immer geringeren Akzeptanz der Gewalt beruht und weniger auf der Zuname dieser in unserer Kultur. Wenn ich so schaue was in meiner Kindheit so auf dem Schulhof geprügelt wurde, ohne weiter Folgen als mal nachsitzen wenn es zu wild wurde, und wie jetzt sofort der Schulpsychologe eingeschaltet wird, ist das auf jeden Fall ein Indiz in welche Richtung die Gewalt Wahrnehmung läuft…