Wenn man den Bewässerungsbedarf durch effizientere Verfahren auf 500mm begrenzen und nur noch 2kWh/m³ Wasser verbrauchen könnte, dann käme man auf 10TWh pro Million Hektar. Für die 12mio Hektar Ackerfläche bräuchte man nicht mehr 300TWh, sondern nur noch 120TWh.

Das ist zweifellos immernoch eine große Energiemenge, aber sie ist nicht mehr utopisch. Schon gar nicht in den USA, wo der Stromverbrauch pro Kopf mehr als doppelt so groß ist wie in Deutschland. Wenn es irgendwo auf der Welt einen Bedarf dafür gibt, kann man die Energie dafür also zur Verfügung stellen. Bedarf für Bewässerung gibt es vor allem in trockenen Gegenden nahe des Äquators. Dort kann man ohne besondere Technik mit einfachen Solarzellen 80kWh pro Quadratmeter pro Jahr erzeugen. Das ist genug Energie um Wasser für 30-80 Quadratmeter zu entsalzen. Wenn man schon dabei ist, ein großes Stück Land mit einer Monokultur zu bepflanzen und das Ökosystem zu zerstören, dann kann man auch 1,3-3,3% des Landes mit Solarzellen bedecken.

Allerdings bräuchte man Energiespeicher um die Entsalzungsanlagen rund um die Uhr betreiben zu können. Oder man braucht viel größere (und teurere!) Entsalzungsanlagen, die immer nur Stundenweise am Tag arbeiten und in der kürzeren Zeit trotzdem die gleichen Wassermengen entsalzen können. Immerhin könnte man das entstehende Wasser dann ganz gut speichern.

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Kommentare (8)

  1. #1 BreitSide
    Beim Deich
    30. August 2015

    Interessant. Welches sind denn die effizientesten Methoden? Umkehrosmose? Kaskadenverdampfung? Vakuum?

    Ich hätte nie gedacht, dass das so günstig ist. Am Äquator hört sich das ja super an, 40 m2 bewässern mit einem m2 Silizium. Worauf warten wir noch?

    Mit der Salzlake könnte man ja wieder einen Teil der Energie zurückholen, finde jetzt grad keinen Link zu dem Verfahren. Wieder so ne Art Osmose glaubich.

    Oder könnte man das Salz weiter aufkonzentrieren und verkaufen?

    • #2 wasgeht
      30. August 2015

      Umkehrosmose ist das effizienteste. Die “Lake” hat dort aber nur etwa den doppelten Salzgehalt von normalem Meerwasser.

      Das Kraftwerk, das du suchst, nennt sich Osmosekraftwerk.

    • #4 wasgeht
      30. August 2015

      Ja, hat nur denNachteil, dass es auch Brackwasserfische und ganze Brackwasserökosystem gibt, die dann zu kurz kommen.

  2. #5 BreitSide
    Beim Deich
    30. August 2015

    Da warst Du schneller ;-)

    Mit dem doppelten Salzgehalt sollte noch was gehen. Aber das Verhältnis von Meerwasser gegenüber dem Süßwasser aus den Flüssen, die bei den Osmosekraftwerken geplant sind, ist schon wesentlich höher. Hab mich schon lange nicht mehr mit Wasserchemie befasst…;-(

  3. #6 BreitSide
    Beim Deich
    30. August 2015

    Das mit den Ökosystemen ist ja auch ein Knackepunkt bei den Pumpspeicherwerken oder anderen Stauseen.

    So scheinen Wind und Sonne wohl immer noch die bei Weitem die umweltverträglichsten Regenerativen zu sein.

    Aber das war ja gar nicht das Thema, ich bin abgeschwiffen ;-)

    Ich hab mal gelesen, zur Bewässerung gehöre auch eine entsprechende ENTwässerung, sodass sich – auch mit Süßwasser – der Salzgehalt nicht allzu sehr aufbaut. Das dürfte aber bei der Tröpfchenbewässerung mit eingerechnet sein?

  4. #7 Karl Mistelberger
    31. August 2015
  5. #8 Hobbes
    31. August 2015

    Als in Afrika die riesigen unterirdischen Süßwasserreservoirs entdeckt wurden meine ich mal gelesen zu haben, dass dies nicht so toll wäre wie man meinen würde. Aufgrund des sehr hohen Verbrauchs in diesen Warmen Regionen würde es auch mit Süßwasser relativ schnell zu einer Versalzung des Bodens kommen. Somit bräuchte man von Zeit zu Zeit ja zwangsläufig entsalztes Wasser.