Die Baukosten sind aber die ganz große Unbekannte in all dem. Der Burj Khalifa kam auf 1,5 Milliarden Dollar. Für Raumfahrtverhältnisse ist das ein Schnäppchen, aber 800m bringen auch nicht viel. Allerdings kann man bei dem Turm auch auf Panoramafester, Marmorhallen und vergoldete Wasserhähne … und  sämtliche Zimmer mitsamt Stromverteilung, Feuerschutzanlagen und so weiter verzichten.

Wie hoch hinaus man unter solchen Voraussetzungen mit 1,5 Milliarden Dollar oder auch ein paar Milliarden mehr käme, wird man so schnell wohl nicht beantworten können. Auch nicht im zweiten Teil dieser Saga, in der es um den Turm selbst gehen wird. Fest steht nur, dass man selbst mit konventioneller Bautechnik nicht nur ein paar Meter mehr heraus holen kann. Wohl eher ein, zwei oder drei Kilometer.

Wie die nicht so konventionelle Bautechnik aussieht, steht dann im nächsten Teil.

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Kommentare (10)

  1. #1 BreitSide
    Beim Deich
    2. September 2015

    Sehr interessant Auf die Bauform (notwendiges Fundament, Windlast etc.) bin ich schon sehr gespannt.

    Hier drängt sich mir eher die Frage auf, wie denn das Startgerüst aussehen sollte. Hält man die Rakete dabei senkrecht wie am Boden? Da stelle ich mir den Schutz der Konstruktion als ziemlich schwierig vor. Oder lässt man sie fallen oder stößt sie ab wie Raketen von Trägerflugzeugen?

    Die Idee vom Start von einem Trägerflugzeug hattest Du ja ziemlich heftig verworfen. Jetzt siehst Du etliche Vorteile beim Start aus der Höhe. Worin siehst Du den großen Unterschied?
    – In der Höhe? Ok, 10 km sind schon weniger als 20,
    – In der möglichen Nutzlast?

    • #2 wasgeht
      2. September 2015

      Es ist eben alles eine Frage der Kosten. Mit einem Flugzeug größere Raketen in die Luft zu bringen, braucht Flugzeuge die es noch nicht gibt. Eben weil man sie sonst nicht wirklich braucht. Das war ja auch der Kritikpunkt, die Größe ist zu sehr beschränkt.

      Dazu kommt noch, dass eine Rakete leer auf den Turm gebracht und dort aufgetankt werden kann. Es muss also nicht alles mit einem Mal transportiert werden.

      *Wenn* man einen so großen Turm für überschaubare Beträge bauen kann (allerhöchstens ein paar Milliarden) und regelmäßig nutzt, dann könnte es sich lohnen. Hängt aber auch von den Betriebskosten ab, da man in 20km Höhe nicht atmen kann, könnten die recht hoch sein.

      Insgesamt halte ich es für unwahrscheinlich, dass es sich lohnt, aber im Prinzip für nicht unmöglich.

  2. #3 dgbrt
    2. September 2015

    Ich frage mich, warum Randall Munroe kein Patent für seinen Eine-Milliarden-Etagen-Wolkenkratzer angemeldet hat:
    Billion-Story Building (englisch)

    Das erste Problem ist das Gewicht, bei ca. 3km ist wohl das Ende der Fahnenstange heute erreicht. Die unteren Stockwerke können nicht mehr tragen. Darüber hinaus wird irgendwann der ganze Untergrund langsam nachgeben.
    Die vielen Fahrstühle kann man natürlich ignorieren, es soll ja nur die Spitze erreicht werden können.
    Wenn die Höhe dann aber den Jet-Stream erreicht wird Wind zum größten Problem.
    Aber den finanziellen Aspekt sollte man auch nicht unterschätzen. Ich würde mal vorsichtig von einer Verzehnfachung des Preises für jeden weiteren Kilometer nach oben ausgehen.

    Und, bei 20km Höhe muss so ein Ding mindestens 2km breit sein.

  3. #4 meregalli
    3. September 2015

    -Für eine Rakete wäre schon eine Höhe von etwas mehr als 5km recht nützlich.-
    Blöde Frage: Wieso baut man nicht eine “ordentliche” Zahnradbahn auf den Chimborasso, die kann dann auch touristisch genutzt werden und sich teilweise selbst finanzieren und baut da oben einen Bahnhof für Raketen?

    • #5 wasgeht
      3. September 2015

      Man ist in China gerade dabei einen Weltraumbahnhof an der Küste zu bauen, was endlich das Abstürzen von Raketentrümmern über bewohntem Gebiet beenden sollte.

      Das sollte die Frage beantworten.

  4. #6 jochen
    3. September 2015

    Ist Wind wirklich so ein großes Problem. Was spricht dagegen, eine Gitter Strukture wie bei Strommasten zu nehmen? Der Wind geht größten Teils einfach durch die Startrampe und hat kaum Angriffsfläche, um den zum Schwingen zu bringen.

  5. #8 raumstat
    14. September 2015

    Wäre es nicht sinnvoller, statt alles nach oben zu befördern, die Rakete im Inneren des Turmes durch Magnete zu beschleunigen und erst oben die Triebwerke zu zünden?

    • #9 wasgeht
      14. September 2015

      Wenn der Aufwand dafür gering wäre, wäre es sinnvoller. Aber das kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen.

      In jedem Fall hätte der Turm damit ein höheres Eigengewicht und wäre entsprechend kleiner. Denn der Linearmotor wiegt einiges, wenn er so viel Kraft aufbringen soll. Es dürfte deutlich mehr sein als bei einem Transrapid.

  6. #10 raumstat
    15. September 2015

    War gestern etwas abgelenkt. Hatte eigentlich das Rail-gun Prinzip im Sinn, aber dort ist anscheinend noch sehr viel Anstregung nötig um das in derartigen Dimensionen realisieren zu können. Da würde dann aber wohl auch ein 1 bis 2km-Turm reichen. Das schweift jetzt aber zu sehr vom Thema ab :)