2027 besiedeln wir den Mars – zumindest war das in der Mars-Trilogie von Kim Stanley Robinson so. Roter Mars, der erste Roman aus der erfolgreichen Science-Fiction-Serie, wird verfilmt.

Der Roman Roter Mars, der erste Teil der Mars-Trilogie des US-Autors Kim Stanley Robinson, wird verfilmt. Der Vertrag sieht eine zehnteilige Serie vor, die den ersten Teil der Trilogie umfasst. Erste Gerüchte über die Verfilmung gab es schon im vergangenen Jahr. Wie das Branchenblatt Variety berichtet, sind sie mittlerweile konkret geworden.

Die Mars-Trilogie beschreibt die Besiedlung des Mars durch menschliche Kolonisten, das Terraforming des Planeten und den Kampf um die Unabhängigkeit von der Erde. Die Diskussion von politischen, gesellschaftlichen und philosophischen Themen spielt dabei eine zentrale Rolle, ebenso das Verhältnis vom Menschen zur marsianischen Natur.

Die Bücher waren ein internationaler Erfolg und gelten als eine der besten Behandlungen einer Marskolonialisierung in der Science-Fiction. Jeder der Romane erhielt mehrere Auszeichnungen.

Das Drehbuch schreibt Michael Straczynski, der auch als Autor für den Handlungsbogen der Sci-Fi-Serie Babylon 5 verantwortlich war. Er wird die Serie zusammen mit Vince Gerardis produzieren, der auch Produzent der Fantasy-Serie Game of Thrones ist. Über die Besetzung der Rollen ist noch nichts bekannt.

Robinson wird beim Schreiben der Drehbücher konsultiert – was auch nötig sein wird: Roter Mars wurde im Jahr 1992 geschrieben und beinhaltet aus heutiger Sicht einige Anachronismen. So kommt China in der Originalfassung der Trilogie praktisch nur einmal in einem Nebensatz vor. Dagegen spielen Russland und Japan eine viel größere Rolle, als nach der wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zu erwarten wäre.

Ebenso darf man gespannt sein, ob John Boone, US-Astronaut und erster Mensch auf dem Mars, auch in der Verfilmung am Anfang der Serie einem Mordanschlag durch eine Gruppe von Arabern zum Opfer fällt. Und dann ist da noch die Kleinigkeit, dass die Landung der ersten 100 Kolonisten wohl kaum im Jahr 2026 stattfinden wird.

Die Dreharbeiten beginnen im kommenden Jahr. Der Serienstart beim US-Sender Spike ist für Januar 2017 geplant.

(Der Artikel war auch eine Meldung bei Golem.de.)

Im Übrigen: Ich habe diese Bücher damals verschlungen, bis zu dem Punkt, an dem ich im Englisch Unterricht die Mondlandung als Marslandung bezeichnet habe, ohne es zu merken. Ich muss aber zugeben, dass ich sie vor einigen Jahren zum dritten mal durchgelesen habe – und plötzlich nur noch eine Klischeesammlung vorfand, die eine roman(t)isierten Fassung der US-Unabhängigkeitserklärung auf dem Mars spielen lässt und auch in den Details viel mehr Unzulänglichkeiten hat, als ich damals gesehen habe. So kann sich die Wahrnehmung ändern.

Kommentare (2)

  1. #1 DasKleineTeilchen
    terra
    11. Dezember 2015

    “So kann sich die Wahrnehmung ändern.”

    tell me about it ;)

  2. #2 Alderamin
    11. Dezember 2015

    @Frank

    Und dann ist da noch die Kleinigkeit, dass die Landung der ersten 100 Kolonisten wohl kaum im Jahr 2026 stattfinden wird.

    Who knows? (Nein, halte ich auch nicht wirklich für wahrscheinlich)

    (Aber nicht, dass Musk auf dem Mars ist, bevor die Serie bei uns im TV läuft… ;-) )