Eine neue wissenschaftliche Studie, die in Zusammenarbeit zweier Experten erstellt wurde, hat nun gezeigt, dass die Extremniederschläge sogar noch kräftiger ausfallen könnten, als bisher von den Klimamodellen vorhergesagt wurde.

“Extrem”, das bedeutet in diesem Fall, dass sich in Zukunft je nach Region und Zeit sowohl extremere Starkniederschläge als auch extremere Trockenheit ergeben dürften, als dies nach den Berechnungen der Computermodelle zu erwarten wäre.

Die Wissenschaftler Richard Allan vom Environmental Systems Science Centre an der University of Reading (England) und Brian J. Soden von der Rosenstiel School of Marine and Atmospheric Sciences an der University of Miami (USA) zogen diese Erkenntnis aus dem Vergleich von Vorhersagen der Klimamodelle und Satellitendaten.

Da Wissenschaftler aber logisch vorgehen, war zunächst einmal wichtig, überhaupt einen Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und Extremniederschlägen herzustellen. Die Studie, die am vergangenen Donnerstag in Scienceexpress veröffentlicht wurde, hat sich hierfür einer natürlichen Schwankung der Natur bedient, die quasi als Test für die erwartete globale Erwärmung herhielt.

El Niño als Test
Es ist das so genannte El Niño-Phänomen, in Fachkreisen als El Niño Southern Oscillation (ENSO) bekannt. In El Niño Phasen ist insbesondere das Meerwasser im äquatorialen Pazifk zwischen Asien und Mittel- und Südamerika:

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Wassertemperaturen im Pazifik im Jahr 2007. Quelle: MeteoGroup

Durch diese höheren Wassertemperaturen steigt selbstverständlich auch der Wasserdampfgehalt in der Luft. Wir bekommen also zeitweise schon Bedingungen geboten, wie sie bei einer prognostizierten höheren Globaltemperatur hätten. Der Clou an der Sache ergibt sich nun aus einem Vergleich von El Niño Bedingungen mit den von La Niña (dies ist sozusagen das Gegenteil), so kann man den Output der Klimamodelle und der Satellitendaten hervorragend überprüfen.

Ein erwartetes und ein überraschendes Ergebnis
Diese einfache Formel gilt es also erst einmal nachzuweisen. Grundsätzlich kam auch zunächst einmal bei den Beobachtungen genau das heraus, was man auch erwartet hätte: nämlich dass bei Phasen, in denen die Luft wärmer und der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre höher ist, auch die Zahl der extremen Regengüsse in den Tropen zunimmt, und das sogar spürbar mehr, als die Klimamodelle dies berechnet hatten.

Gleichzeitig kam aber ein noch etwas überraschenderes Resultat ans Tageslicht: die mittleren und leichten Niederschläge insbesondere in subtropischen Regionen traten weniger auf als bei kühlerem Meerwasser während La Niña-Phasen. Dies hätte laut Klimamodell nicht der Fall sein dürfen, denn dieses ging ebenfalls von einem Anstieg aus.

Fazit für das Klima der Zukunft
Geht man von der Hypothese aus, dass die Globaltemperatur in Zukunft weiter steigt (, der ich weiterhin skeptisch gegenüberstehe, dies vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt), so müssten wir davon ausgehen, dass die Extreme in beiden Richtungen zunehmen.

Überschwemmungen und Flutkatastrophen durch tropische Extremniederschläge wären sogar noch dramatischer als im Bericht des Weltklimarates angekündigt.

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Überflutungen könnten in den Tropen immer häufiger werden. Diese hier wurde auf Madagascar im Jahr 2001 von ArtWerk fotografiert. Bestimmte Rechte vorbehalten.

Gleichzeitig würde es in Gebieten, in denen es ohnehin schon wenig regnet, dann noch weniger Niederschläge geben, wodurch sich ein Dürreproblem ergäbe. Dies wären insbesondere die Subtropen, also auch Südeuropa, schwerpunktmäßig Griechenland und Südspanien.

Kommentare (1)

  1. #1 Sebastian
    August 13, 2008

    Ich frage mich da nur, ob man denn ein Phänomen wie El nino einfach so auf andere regionen übertragen werden kann. Es ist doch so das ganz bestimmte Vorraussetzungen sein müssen, damit es überhaupt zu so etwas kommt und die sind doch an anderen Stellen nicht gegeben! Vllt sind ja dann ganz andere Reaktionen zu erwarten, oder nicht?

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