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Was denken die Präsidentschaftskandidaten über den Klimawandel, die Gentechnik, Raumfahrtprogramme, und die zukünftige Entwicklung der Wissenschaft und Forschung in den USA? 14 dringende Fragen von ScieneDebate2008. Hier die Antworten von Obama und McCain.

Die ScienceDebate2008 ist eine Initiative von namhaften Wissenschaftlern und Institutionen in den USA, deren Ziel es ist, auf dringende Investitionen in Wissenschaft, Forschung und auf notwendige Technologieförderung aufmerksam zu machen. Mehrere Nobelpreisträger und 175 Universitäten unterstützen die Initiative, insgesamt werden angeblich 125 Millionen US Bürger durch ScienceDebate2008 repräsentiert. Es geht also um Wissenschaftspolitik und die Kernfrage von ScienceDebate2008 lautet “Is America Losing its Competitive Edge? A Presidential Debate on Science and America’s Future”.

Sciencedebate2008 hat Obama und McCain 14 Fragen gestellt. Zu Innovation, zum Klimawandel, Energie, Ausbildung, der nationalen Sicherheit, Gentechnik, Biosicherheit, Stammzellen, den Ozeanen, Trinkwasser, Raumfahrt, der Integrität der Wissenschaft, Forschungsfinanzierung und Gesundheit. Und die sind jetzt tatsächlich beantwortet worden. Mehr oder minder befriedigend.

Hier gehts zu den ausführlichen Fragen und Antworten der Kandidaten in der direkten Gegenüberstellung. Obama war übrigens der erste, der geantwortet hat.

Mein Eindruck beim lesen: Heerscharen von Kampagnenschreibern haben wochenlang über den Antworten gebrütet und an den Sätzen gefeilt. Den Kandidaten lagen die Fragen ja auch schon seit Juni vor. Geht es nur mir so, dass ich die Antworten zwar alle schön formuliert finde, aber was tatsächlich geändert werden soll, verschwindet hinter einer dicken Schicht rhetorischen Make-ups.

Hier die Fragen und Antworten noch als .pdf

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Kommentare (5)

  1. #1 ali
    17. September 2008

    Ich habe deinen Post nochmals zum Anlass genommen, zu versuchen mich durch die Antworten zu quälen. Ich schaff es einfach nicht, die Antworten mehr als diagonal zu lesen. Mit Floskeln wie “längerfristig”, im “kommenden Jahrzent” (wieviele Jahre kann man maximal Präsident sein in den USA?), “Ich will… denke aber auch….”, “wir sollten” sichert man sich in alle Richtungen ab.

    Wir müssen wohl damit leben. Mit Wissenschaftspolitik ist im Gegensatz zu Rucola keine Wahl zu gewinnen. Hauptsache man verärgert die Nerds nicht.

    Das erinnert mich an die ganzen Debatten in der Schweiz, wo alle immer wieder die gleichen Floskeln gebetsmühlenhaft runterleiern: Bildung sei unser einziger Rohstoff, die Schweiz müsse als Wissenschaftsstandort gefördert werden, etc. Gleichzeitig gehört es zum guten Ton einen Anti-Intellektualismus zu pflegen, keiner nimmt Akademia ernst oder ist an der Meinung derer Vertreter wirklich interessiert.

  2. #2 Tobias
    17. September 2008

    @Ali
    so gings mir auch. Phrasen und lauter “einerseits – andererseits”. Ziel von ScienceDebate2008 ist es ja, auf die Wichtigkeit von Wissenschaftspolitik aufmerksam zu machen. Vielleicht schaffe ich es ja, mich in einem Anfall von Masochismus zumindest mal detailierter durch die Gentech/ Stammzell/ Biosafety Abschnitte zu quälen.

  3. #3 Marie
    17. September 2008

    Die Redenschreiber beider Kandidaten sind politisch 100 % korrekt. Und hundert Mal auf Unangreifbarkeit überprüft. Allen Wohl und niemand Weh – klar, dass beide in dieser Situation auch keinen Zweifel am “anthropogenen Klimawandel” äußern und auch hier in immer das gleiche, korrekte, Horn tröten müssen. Undenkbar, dass Wähler eine andere Ansicht zu lesen bekommen.

    Eins ist sicher: nächstes Jahr haben wir die, nur minimal veränderte, Version D dieser Suppe im Teller.

  4. #5 goddy
    26. Oktober 2008

    Nach jahrelanger Wahlkampf-Beobachtung kann ich leider nur sagen:

    Mich kotzt dieses verdammte Zeug wie “God bless America” etc. etc. langsam extrem an.

    Keiner der Kandidaten ist auch nur eine Spur intelligent und kommt auch nicht über jahrhundertealte Stereotypen (“God bless America”) und primitive Allgemeinplätze hinaus.

    “Wir” leben doch im 21. Jahrhundert – und nicht mehr im 17. Jh.

    Aber leider gibt es ja überall nur noch Deppen und Idioten weltweit mit einer grossen Schnauze (aber leider keinem Wissen – z.B. wie man Finanzkrisen verhindert)…