Was soll denn da zukünftig die Wohnzimmer-Schrankwand im Gelsenkirchener Barock zieren? Denn die 30 Brockhaus-Bände gehören bald der Geschichte an.

Wie heise hier berichtet, wird ab April der Content kostenfrei Online gestellt. Also heißt es demnächst nicht nur “Guck mal bei Wikipedia”, sondern (wieder) “Guck mal im Brockhaus.”
So jedenfalls vermutlich die Wünsche in Mannheim. Die Geschwindigkeit und die Kosten haben viele “Leser” zu Wikipedia greifen lassen. Aber kann man das Land wieder zurückgewinnen?

Und wenn jetzt auch noch das Lexikon ausstirbt, wer kann dann demnächst noch ein Buch bedienen? Oder gar das Alphabet? Wo sonst hat es seine praktische Bedeutung bewiesen als beim Suchen im Lexikon (Telefonbücher zählen nicht, die sind schon tot)?

Nachtrag: Der Werbeblogger hat hier auch einen Beitrag darüber verfasst. Nettes Wortspiel, Barockhaus….

Kommentare (3)

  1. #1 Peter Artmann
    Februar 12, 2008

    Hört sich spannend an. Ich stelle mir das wie ein Rennen vor, bei dem eine alte, ehrwürdige und massenhaft geflickte, riesige, uralte Dampfmaschine versucht gegen die vielen kleinen Verbrennungsmotoren anzutreten.
    Auf die Plätze. Fertig. Los!

  2. #2 Stefan Scherer
    Februar 13, 2008

    Ich hab grade ein déja vu: Vor etwa zehn Jahren hatte die Britannica angekündigt, künftig nur noch elektronisch zu erscheinen. Soviel ich weiß, gibt es sie inwischen aber immer noch – oder sogar wieder – im guten alten “dead tree format”. Es würde mich nicht wundern, wenn es auch beim Brockhaus so kommt.

    Andererseits sind allerdings die Mini-Häppchen, die der Brockhaus liefert, womöglich leichter durch Wikipedia & Co zu ersetzen als die langen und guten Übersichtsartikel der Britannica…

  3. #3 Heinrich Krause
    März 12, 2008

    Ich denke das ist eine gute Sache. Und es soll ja (so wie ich es gehört habe) gar keine “Vernichtungskonkurrenz” zu Wikipedia sein, sondern eine Ergänzung. Wikipedia steht für hochaktuelle Informationen mit vielen interessanten Details. Allerdings hält niemand seinen Kopf für die Richtigkeit hin (im Gegenteil, besonders bei Artikeln die im Aufbau sind oder zur Diskussion stehen, da kann man teilweise nicht viel mit anfangen). Genau das ist bei Brockhaus anders, da ist alles hochgradig fundiert. Außerdem will Brockhaus viel Multimedia einbauen.