Wie das Coronavirus Sars-CoV-2 entstand und woher es kommt, ist eine der offenen Fragen der aktuellen Pandemie. Klar scheint nur, dass sich die Vorfahren dieses Virus einst in Fledermäusen entwickelt haben. Wie Sars-CoV-2 mit den bekannten Fledermaus-Coronaviren zusammenhängt und wann es sich von seinem engsten Verwandten abgespalten haben könnte, beleuchtet jetzt eine Studie. Demnach trennte sich dieses Virus schon in den 1960er Jahren von anderen Fledermausviren. Sein für das Andocken an menschliche Zellen wichtiges Spike-Protein aber könnte noch älter sein – und auch bei anderen Fledermaus-Coronaviren vorhanden.

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im chinesischen Wuhan stellen sich Virologen und Epidemiologen die Frage, wie und von welchem Tier das dafür verantwortliche Coronavirus auf den Menschen übergesprungen ist. Relativ früh nach Sequenzierung des Erbguts von Sars-CoV-2 legten Vergleiche mit aus Fledermäusen isolierten Coronaviren nahe, dass auch der neue Erreger seinen Ursprung in dieser Tiergruppe haben muss. Als bislang ähnlichster Virenstamm gilt RaTG13, ein 2013 aus Java-Hufeisennasen (Rhinolophus affinis) in der chinesischen Provinz Yunnan erstmals isolierter Coronavirentyp. „Er stimmt in fast allen genomischen Regionen mit Sars-CoV-2 in rund 96 Prozent der Sequenzen überein“, berichten Maciej Boni von der Pennsylvania State University und seine Kollegen. Allerdings legte die noch größere Ähnlichkeit des für den Befall menschlicher Zellen entscheidenden Spike-Proteins von Sars-CoV-2 mit einem in Pangolinen gefundenen Coronavirus nahe, dass möglicherweise auch diese Schuppentiere als Zwischenwirte für das neue Virus in Frage kommen.
In den 1960ern von Fledermausverwandten abgespalten

Um mehr Klarheit zu schaffen, haben Boni und sein Team die RNA-Sequenzen und die Rekombination des Erbguts von Sars-CoV-2, Sars-CoV, den Fledermaus-Coronaviren und weiteren zur Untergruppe dieser sogenannten Sarbecoviren gehörenden Virenstämmen untersucht und verglichen.

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