Nach all den Jahren, in denen ich hier im Podcast im Wesentlichen die Texte anderer vorgetragen habe, dachte ich, es sei Zeit für eine Veränderung. Nun weiss ich, dass Leser sehr konservativ sein können und deshalb sollen die Änderungen auch eher gering sein.

Nach wie vor werde ich hier Scienceblogs-Artikel vorstellen, die ich besonders interessant finde und die ausserdem geeignet sind, im Podcast Erwähnung zu finden (Videos sind das zum Beispiel weniger). Aber die Vorstellung wird nicht mehr in ganzer Länge sein.
Vielmehr möchte ich auch eigene Inhalte erstellen, oder besser gesagt: wissenschaftliche Forschungen vorstellen, die ich für besonders interessant halte. Ich mache das ja schon drüben bei Wanhoffs Wunderbarer Welt der Wissenschaft, und ich dachte mir, ein wenig mehr Inhalte dürfen’s schon sein.

Der erste Scienceblogs-Artikel den ich vorstellen möchte ist bei Klausis Krypta Kolumne erschienen. Es geht dabei um eine Postkarte aus Thessaloniki. Den Text zu entschlüsseln, ist diesmal nicht das Problem, sondern das, was der Text sagt. Es könnte sich um eine Partisanennachricht handeln.

Meertext stellt uns eine Tintenfischart vor, die zwar schon entdeckt wurde, aber zum einen nicht jedem geläufig ist und zum anderen immer noch Geheimnisse birgt. Der Vampirtimtenfisch aus der Hölle heisst auf Lateinisch Vampiroteuthis infernales, wobei ihm damit Unrecht geschieht. Er kann nämlich nichtmal Plankton was zu Leide tun sondern ernährt sich, was jetzt entdeckt wurde, von Meerschnee – organischer Abfall, im wesentlichen.

Bei Geograffitico ist eine Auflistung zu sehen, in der Professoren-Gehälter an amerikanischen Eliteunis nach Männern und Frauen getrennt aufgelistet sind. Beim MIT ist der Gender Gap Zero – das ist zwar eine Ausnahme, zeigt aber auch das es eben geht.

Wissenschaftern der Universität Wien und der Nova Southeastern University und des SUNY College in Oneonta, USA, dürften irgendwann eine Gesichtsmuskellähmung bekommen haben bei der Auswertung ihrer Daten. Denn sie haben sich mit dem Gähnen beschäftigt. Warum Gähnen wir? Bislang wurde angenommen, man erhöhe die Sauerstoffzufuhr. Nur lässt sich das im Blut nicht wirklich nachweisen. Die Forscher haben eine andere Theorie untersucht: Gähnen hilft das Gehirn zu kühlen. Um das zu überprüfen, hat man Gähnende im kalten Wien und im heißen Arizona untersucht. Das Ergebnis: Gähnen findet nur unter optimalen Temperaturbedingungen, in einem sogenannten “Wärmefenster”, statt.Ist es zu warm, bringt Gähnen auch nichts mehr, ist es zu kalt, macht es keinen Sinn das Hirn zu kühlen. Um 20 Grad gähnen wir am meisten.

Publikation in “Physiology & Behavior”
Massen, J.J.M., Dusch, K., Eldakar, O.T. & Gallup, A.C. (2014) A thermal window for yawning in humans: Yawning as a Brain Cooling Mechanism. Physiology & Behavior.
Published online on April 12th.
doi: 10.1016/j.physbeh.2014.03.032

Und um im Gehirn zu bleiben: Blattschneiderameisen haben, weil selbst nicht so groß, ein kleines Gehirn, das aber dennoch Erstaunliches leisten muss. Und innerhalb des Ameisenvolkes gibt es auch noch Unterschiede ind er Größe der Ameisen und damit auch des Denkapparates. Die Frage ist nun: Does size matter? Forscher am Biozentrum der Universität Würzburg gingen dieser Fragestellung bei Blattschneiderameisen nach und kamen zu überraschenden Ergebnissen. Tatsächlich geht es um Synapsendichten, die entscheidend sind. Bei den untersuchten Ameisen gibt es solche, die draußen Blätter ranschaffen und komplexe Aufgaben bewältigen müssen. Da hilft ein großes Hirn. andere sitzen im Nest und füttern Pilze. Das ist zwar wichtig, aber eben nicht ganz so kompliziert.

Fürs Denken sind im Insektengehirn insbesondere die sogenannten Pilzkörper verantwortlich. Die duftverarbeitenden Anteile des Pilzkörpers sind für die Blattschneiderameisen dabei besonders wichtig. Die Ergebnisse zeigen, dass das absolute Volumen der Pilzkörper von Mini-Arbeiterinnen zwar etwa drei- bis vierfach kleiner ist als bei großen Arbeiterinnen, die Größe der Pilzkörper in Relation zum Gesamtgehirn aber bei Mini-Arbeiterinnen mehr als dreifach größer ist als bei den “großen Schwestern. Also kompensieren die Kleinen ihre Größe durch mehr Gehirnmasse? Nein. Die Analysen zeigten, dass die Synapsendichte innerhalb der Art erstaunlich konstant und damit unabhängig von der Körpergröße ist.
“Da sich die Mini-Arbeiterinnen fast ausschließlich im Nest aufhalten, ist deren auf Gerüchen basierende Sinneswelt reduzierter als bei den Futter-Sammlerinnen. Der Nachteil einer geringeren Synapsenzahl in den duftverarbeitenden Zentren fällt daher wahrscheinlich nicht mehr so sehr ins Gewicht” sagt Professor Wolfgang Rössler, Leiter der Studie.
“Density of mushroom body synaptic complexes limits intraspecies brain miniaturization in highly polymorphic leaf-cutting ant workers” Claudia Groh, Christina Kelber, Kornelia Grübel & Wolfgang Rössler. Proceedings of the Royal Society B. 20140432.May 7;https://dx.doi.org/10.1098/rspb.2014.0432

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Kommentare (2)

  1. #1 Hägar
    Mai 9, 2014

    Hallo Thomas – ich konnte leider keine (private) Mail finden… drum hier (darfst den Kommentar bitte(!) gern löschen): ich las nur deine Überschrift – es heisst ja auch “Science”-Blog und nicht “Grammatik-Blog” – aber du wirst als “Journalist und Medienexperte” vorgestellt…
    Bitte, schau dir doch noch mal die “Kommaregeln” an!

    Beim Florian habe ich ich mich langsam dran gewöhnt (der ist ja auch Östereicher), der Martin macht das unglaublich gut.
    Aber in einem Wissenschafts-Blog – finde ich – , sollte auch Orthografie und Rechtschreibung einen Fokus haben.
    Orthographie..Orthografie..Ortografie – egal.

    Aber im ersten Absatz gleich gegen etliche “Kommaregeln” zu verstossen – stösst mir etwas auf…

    “Nach all den Jahren (Komma, relativ) in denen ich hier im Podcast im wesentlichen (gross?) die Texte anderer vorgetragen habe (Komma, Ende Relativsatz) dachte ich, es ist (sei – so brachte man es mir bei…) Zeit für eine Veränderung. Nun weiss ich (Komma) das (dass) Leser sehr konservativ sein können, (nach meinem Kenntnisstand kein Komma) und deshalb sollen die Änderungen auch eher klein sein.

    Innerhalb einer Einleitung solche “Fehler” zu produzieren … ok, aber meine Deutschlehrerin hätte mir den Kopf abgerissen… überreagiere ich jetzt? Spielt Ortographie heute keine Rolle mehr? Muss man froh sein, dass überhaupt noch jemand neue Erkenntnisse posted – dafür Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler in Kauf nimmt??

    Nichts (Kaum was) für Ungut – aber “Science-Blogs” sollten auch grob Orthografie und Grammatik richtig darstellen – das Gegenteil haben wir im “öffentlichen” “unreglementierten” “Leben” in den “Medien” ohnehin zu oft…

    • #2 Thomas Wanhoff
      Mai 10, 2014

      Ich gebe Dir uneingeschränkt Recht und kann das nur damit rechtfertigen, dass ich mittlerweile wesentlich mehr Englisch als Deutsch rede und schreibe. Dadurch wird mein Deutsch nicht besser. Und ein wenig genauer hinschauen hätte ich schon können. Danke.