EInmal angenommen, es gäbe ein Büro, in dem Menschen dafür bezahlt werden, wissenschaftliche Ergebnisse, die einigen nicht passen, in der Öffentlichkeit madig zu machen. Was würden die Leute unternehmen? Sie würden dafür sorgen, daß die Forscher, denen wir die Einsichten – etwa in die Gründe für den Klimawandel – verdanken, als Lügner oder Schwindler dastehen, und man würde es so machen, daß dies genau dann passiert, wenn wichtige politische Entscheidungen anstehen, die auf wissenschaftlicher Evidenz basieren. Man würde also genau machen, was vor der Kopenhagener Konferenz zum Klimawandel passiert ist, als plötzlich merkwürdige E-Mails publik wurden, die einen bis dahin relevanten Bericht des IPCC in den Augen der Öffentlichkeit abwerteten und zweifelhaft erscheinen ließen.
Einmal angenommen, daß meine Annahme stimmt, dann verstehe ich zum einen, was damals passiert ist. Ich verstehe zum zweiten, daß “public understanding” nichts mit verstehen zu tun hat (was für viele bequem ist). Ich verstehe aber nicht, warum noch kein Journalist herausgefunden hat, wo dieses Büro sitzt und wer es finanziert. Hat jemand einen Hinweis?

Kommentare (6)

  1. #1 rantinandy
    April 7, 2010

    würde vorraussetzen das die “Enthüllungen” damals gestellt waren und keine Wahrheit beinhaltet haben. Wenn die Daten stimmen sind einige dieser Experten Lügner.

  2. #3 Andrea N.D.
    April 7, 2010

    Einmal angenommen, es gibt Menschen, die zwar nicht alles verstehen, was in den “wissenschaftlichen Bereichen” so passiert, die aber selbst gern in der Öffentlichkeit stehen. Dieser Drang zur Öffentlichkeit kann so süchtig machen, dass neben dem Zählen und Veröffentlichen von Klickzahlen der Inhalt von Artikeln nicht mehr so wichtig ist, hauptsache viele Leute lesen das Blog und der Autor besitzt viel Öffentlichkeit. Das hat viel mit Eitelkeit zu tun und vermutlich mit pathologischen Persönlichkeitsstrukturen, aber sehr sehr wenig mit Wissenschaft. Insofern, Herr Fischer, können Sie lange nach irgendeinem Büro suchen. Leute mit einem derartigen Persönlichkeitsbild würden niemals in irgendeinem Büro zusammenarbeiten. Das sind Einzelgänger – wie Paris Hilton, die leidet in anderer Hinsicht unter diesem Syndrom. Allerdings möchte ich mir nicht anmaßen und kann mir das auch kaum erlauben zu beurteilen, Sie in diese Kategorie von “Journalisten” zu stecken – nur damit keine Missverständnisse aufkommen.

  3. #4 ka
    April 7, 2010

  4. #6 Wb
    April 9, 2010

    Hat jemand einen Hinweis?

    Nun, das faszinierende an Verschwörungstheorien ist doch, dass sie nur ohne Hinweise in Beleg- oder Beweisform existieren können (da sie sonst nicht mehr konspirativ wären). Idealerweise sind sie zudem mit der Eigenschaft “unfalsifizierbar” versehen.

    In diesem konkreten Fall, der CRU-Geschichte mit – je nach Sichtweise – dem Hero oder Vil(l)ain Jones, bieten sich verschiedene Erklärungsmuster an, bspw. der Zufall – man fragt sich doch als Laie wie politisch Teile der Klimatologie mittlerweile geworden sind und wie stark man sich dort noch der Wahrheitssuche verpflichtet fühlt.

    Die Zahl der Fehler in wissenschaftlichen Auftragsarbeiten dieser Art häufen sich mittlerweile – wie auch bei in Teilen politisch motivierter Wissenschaft nicht anders zu erwarten – und erreicht aus Sicht des Webbaeren mittlerweile in der Publikation ein ganz natürliches Niveau, das demzufolge auch gänzlich ohne Überlegungen bzgl. einer wie auch immer gearteten Konspiration auszukommen scheint.

    Übrigens sei in diesem Zusammenhang an das Primat der Politik über die Wissenschaft [1] erinnert, die Wissenschaft lag eben bisher zu oft falsch, sodass man mittlerweile sehr gerne Vorsicht walten lässt, wenn Forschungsarbeiten politischen Zielen dienen könnten.

    [1] ob es dieses gibt, ist nicht ganz klar bzw. allgemein akzeptiert, LOL, aber aus Sicht des Wb ist Wissenschaft natürlich immer auch Gesinnung