“The way it is sometimes publicised is a bit insulting to the intelligence of the public.” Das “it” meint die Suche nach dem Higgs-Teilchen, und das Satz stammt von Peter Higgs, der ihn Ian Sample gegenüber geäußert hat. Sample erzählt davon in seinem – sehr empfehlenswerten – Buch “Massive”, das von den jahzehntelangen Bemühungen der Physiker berichtet, das Higgs-Teilchen zu finden (Virgin Books, 2010). Das heißt, Leser des Buches erfahren zum Beispiel, daß der Name Higgs-Teilchen eher zufällig zustande gekommen und nicht ganz fair ist. Sie erfahren weiter, daß das Finden von einem Higgs-Teilchen gerade nicht zu Freudensprüngen führt, wie es uns immer wieder eingehämmert wird, sondern eher Anlass zu Trübsinn gibt, und Nobellauraten erhoffen sich lieber keins oder viele Higgs-Teilchen, was mich zum Ausgangssatz zurückführt. Was uns aus der Welt der Teilchenphysik mitgeteilt wird, zeigt nicht unbedingt, daß man das Publikum für intelligent hält. “Massive” ist da eine Ausnahme.

Kommentare (3)

  1. #1 Andreas
    Juli 8, 2010

    Das Brout-Englert-Guralnik-Hagen-Higgs-Kibble Teilchen beschreibt Jörg schon am 10.10.2009. Dass man mehr oder weniger finden will, auch.

  2. #2 Alexander
    Juli 8, 2010

    Lieber Herr Fischer, dass Sie nicht viel von moderner Physik verstehen, wissen wir ja schon länger. Aber warum müssen Sie es immer aufs Neue beweisen und ihre Vorurteile weiter pflegen? Und dann noch auf so eine unlogische Weise: ist nicht das von Ihnen angepriesene Buch genau der Beweis, dass eben NICHT eingehämmert wird, sondern dass zwischen 0 oder 1 oder 5 oder vielen Higgs- und SUSY-Teilchen vieles möglich ist. Was sowieso jeder weiß, der sich etwas damit beschäftigt und nicht nur den Wissenschaftsteil bei Spiegel oder Focus Online liest.

  3. #3 Jörg Friedrich
    Juli 9, 2010

    @Alexander: Apropos Logik: Die Tatsache, dass es Ausnahmen von der Regel gibt, beweist nicht, dass es keine Regel gibt und schon gar nicht, dass die Ausnahme gar keine Ausnahme sondern die Regel ist, oder?