Roger Penrose, der berühmte Autor der legendären “Road to Reality”, hat sein neues Buch publiziert, in dem er den Lesern eine “vollkommen neue Perspektive” auf das Universum bietet. “Cycles of Time” heißt das Werk, und in ihm entwickelt der mathematische Physiker aus Oxford die Vorstellung, daß die Welt am (fernen) Ende wieder so wird, wie sie am Anfang schon war, was natürlich nur mit eine mathematischen Trick namens Skalierung (scaling) geht. Auf jeden meint Penrose, daß sich alles in zeitlichen Zyklen abspielt, und um dies zu zeigen, müllt er die Leser mit vielen Formeln und Symbolen zu. Es ist eine Unverschämtheit, daß der Verlag dabei von einem “lesbaren” Buch spricht, und es ist albern, die Kreise als neu zu verkaufen. Erstens kennen ältere Kulturen ganz selbstverständlich die Idee einer kreisenden Zeit (Samsara), und zweitens kennt unsere Kultur das Kreisförmige der Welt seit der Antike. Neu ist bei Penrose nur der Mut, diese archetypischen Ideen mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik und seiner wachsenden Entropie zu verknüpfen. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.

Kommentare (3)

  1. #1 Glass Earth, Inc.
    November 8, 2010

    Ausnahmsweise ist EPF einmal recht zu geben.

  2. #2 Threepoints...
    November 8, 2010

    “Es ist eine Unverschämtheit, daß der Verlag dabei von einem “lesbaren” Buch spricht,…”

    -> Bekomme ich doch gleich eine Vorstellung vom Buch…

    “…und es ist albern, die Kreise als neu zu verkaufen.”

    -> hm, … ein Kreislauf muß nicht als Kreis interpretiert werden. Er kann auch in einer Ebene / Geraden zwischen zwei Punkten mit Abläufen in zwei Richtungen visualisiert werden. Ein Zyklus kann dabei genau diese beiden Richtungen enthalten.

    Und wenn wir uns den Kreis genauer ansehen, so kommt der uns doch auch ein wenig zu perfekt vor – zu glatt für einen derart komplexen Prozess.

  3. #3 Blah
    November 13, 2010

    “Als Autor zahlreicher Bücher wie Einstein für die Westentasche (2005) oder Die Andere Bildung (2003) will er Wissenschaft spannend für jederman präsentieren.”

    Trotzdem steht EPF mit der Mathematik und Physik auf Kriegsfuss. Er fühlt sich von Formeln zugemüllt, sprich vollkommen überfordert.

    Dann die Einbindung seiner großartigen, tiefen Bildung:


    kennen ältere Kulturen ganz selbstverständlich die Idee einer kreisenden Zeit (Samsara), und zweitens kennt unsere Kultur das Kreisförmige der Welt seit der Antike.

    Das ist Wahnsinn. Überhaupt nicht mehr satisfaktionsfähig. Nur ein vollkommen unwissender Tropf würde zwischen den Kreisen der Antike und geschlossen Geodäten auf 4-dimensionalen Semi-Riemannschen Mannigfaltigkeiten einen Zusammenhang konstruieren, um seine Arroganz aufrechtzuerhalten.