Unglaublich! Fünfzig Jahre nach der Konstatierung der allgemeinen Bildungskatastrophe erweisen sich die für Bildung zuständigen Funktionäre als völlig ungebildet. Es sind die unbelehrbaren Dummen, die der Wissenschaft gerne vorwerfen, ihre Bringschuld nicht zu tilgen und in einem Elfenbeinturm zu verharren. Dazu möchte ich Gustave Flaubert zitieren: “Ich habe immer versucht, in einem Elfenbeinturm zu leben, aber ein Meer von Scheiße schlagt an seine Mauern, genug, um ihn zum Einsturz zu bringen.” Die naturwissenschaftlich ahnungslosen und desinteressierten Deppen halten genug Scheiße bereit, um dies zu erreichen. Es ist wirklich eine Bildungskatastrophe, und sie stinkt zum Himmel.
]]>Nach all diesen feierlichen Klängen habe ich das Buch gekauft und gelesen, und ich bin offenbar wirklich “nicht bereit dafür.” “Morgens kommt die weitgehend Erleuchtete herein”. So kryptisch beginnt das miserable “Meisterwerk”, und die Sätze werden nicht besser, sondern immer schlimmer und alberner. Man erfährt, dass jemand einen Zettel an einen Kühlschrank mit der Notiz geklebt hat, “Bringt das, was du da gerade tust, Geld ein?” Es werden Witze über Zeitreisende erzählt, die an einer Bar nicht bedient werden, was man nicht verstehen kann, und immer solch ein blödes Gerede weiter, bis die Autorin ganz am Ende erläutert, was sie als “grundsätzlichen Wahn” beschreibt. Er besteht darin, “dass ich hier bin und du dort bist.” Ich wünschte, dass Buch wäre nicht da, wo ich bin. “Wetter” ist weder tröstlich, noch exzentrisch oder gar unwiderstehlich, “Wetter” ist einfach Stuss. Gequirlter Sprachmüll. Gedankenlose Fetzen auf Papier. Furchtbar. Oder kann mir jemand in meinem Unwetter helfen? Die Heldin im Buch ist Amateur-Psychologin. Vielleicht hätte die Autorin mehr auf Professionalität setzen sollen.
]]>Stichwort: Verständnis des Immunsystems. Die mit ihm möglichen Abwehrreaktionen werden seit ihrer Entdeckung mit militärischen Metaphern beschrieben, weil die ersten Einsichten in bedrohlichen Zeiten und in Staaten gelungen, die sich kriegerisch gegenüberstanden und bereit zum Kampf waren. Im 20. Jahrhundert hat man vorgeschlagen, statt der militärischen Sprache mit Kriegen im Körper eine ökoklogische Nomenklatur mit Bemühen um ein Gleichgewicht des organischen Lebens einzuführen. Im Angesicht der Pandemie zieht sich dieser Gedanke hinter die Kampflinien zurück. Aber wahrscheinlich können Menschen Viren nicht besiegen. Sie müssen mit ihnen zusammenleben. It takes two to tango – auf jeder Ebene.
]]>Das Wort vom Selbstmord ist in diesen Tagen erneut in der Süddeutschen Zeitung zu lesen gewesen (Ausgabe von 27./28.3.2021), als ein Umweltökonom und ein Klimafolgenforscher sich um die Deutungshoheit zum Verständnis der Klimakatstrophe stritten. Da war am Ende von ökosuizidalen Überfluss die Rede, den das abendländische Wirtschaften hervorgebracht und die Konsumentinnen und ihre Männer in die Lage versetzt hat, einen ruinösen Lebensstil zu pflegen, was viele Menschen auch gerne und vergnüglich tun. Dabei ist anzumerken, dass “gerade untere Einkommensschichten Handlungen präferieren, die CO2-intensiv sind, um sich kulturell anzupassen.” Dies Gruppe von Menschen hat es auch nicht so mit der Bildung, wie in der SZ zu erfahren war, denn es sind die reichen Leute, die nach Bildung verlangen. Die anderen wollen Brot und Spiele.
Schon vor Jahrzehnten haben Ärztefunktionäre darauf hingewiesen, dass Gesundheit bald unbezahlbar wird, wenn Gesellschaften nicht Bildung als Arzneimittel einsetzen. Es ist auch die Bildung, die das Klima retten kann. Anfang der 1960er Jahre hat der damalige US-Präsident Kennedy gesagt, dass es nur eines gibt, das teurer ist als Bildung, und das ist keine Bildung. Den Preis müssen wir heute zahlen. Das Geld, mit dem die Welt gerettet werden kann, muss für Bildungsbemühungen eingesetzt werden. Aber für die Förderung der Allgem”einbildung”, nichts zur Reorganisation der Berufs”ausbildung”, mit der die Bildungsministerin Milliarden verschwendet. Mit der Ausbildung kommt das Aus. Nur mit ihren Einbildungen lernen Menschen. Da sollte niemand fragen, was das kostet. Die Reparatur der Klimaschäden kostet ein Vielfaches.
]]>Aktuell verliert das Wort “Mutation” seinen sinnvollen Klang, erfährt die Öffentlichkeit durch die Medien doch unentwegt von gefährlichen Mutationen eines Virus, die aus England oder Südafrika stammen und politischen Führungskräften Sorgen bereiten. Mutationen haben in der öffentlichen Meinung keine Chance mehr auf eine positive Einschätzung, auch wenn weder die Wissenschaft von der Genetik noch das Leben selbst ohne Mutationen stagnieren und erliegen würden. Alle Menschen sind Mutationen oder tragen welche in ihrem Genom, und ohne die damit gemeinten Veränderungen gäbe es keinerlei Entwicklung. Wenn es heißt, man müsse die Welt nicht verstehen, sondern verändern, dann erfüllen Mutationen diese philosophische Herausforderung ganz konkret und ohne besondere Aufforderung. Und da die Welt dank der genetischen Beweglichkeit ihrer Bewohner nichts anderes tut, als sich zu ändern, sollte niemand über die immer neuen Mutationen des Virus überrascht sein. Man muss sie deshalb nicht lieben. Aber vielleicht kommen die Menschen mit den Mutationen besser zurecht, wenn verstanden wird, dass sie zum Leben gehören – die Menschen ebenso wie die Mutationen, und zwar nachhaltig.
]]>In der Tat, der Logarithmus ist der Segen für die moderne Welt, während der Algorithmus der Porsche ist, dessen Raserei inzwischen nach einem oder einer “Algorithm Watch” verlangt. Es gibt eine Bürgerrechtsorganisation mit diesem Namen, die jetzt ihren Bericht vorgelegt hat (wie die Süddeutsche Zeitung vom 29.01.2021 im Feuilleton meldet und analysiert). Als Algorithmen für Maschinen entworfen wurden, kam die Vorstellung auf, damit ginge das Auftreten einer Künstlichen Intelligenz (KI) oder einer Artificial Intelligence (AI) einher, und seitdem wartet man, dass die damit ausgestatteten Maschinen die Kontrolle über die Welt übernehmen. Ich glaube das überhaupt nicht. Ich halte die Maschinen zum einen nicht für intelligent, weil diese Qualität voraussetzt, dass man sein Handeln auf die Zukunft einstellt. Maschinen wissen nicht, was das ist. Sie wissen auch nicht, was sie in der Vergangenheit gemacht haben, weshalb sie sich auch nicht freuen können.
AI oder KI gibt es seit den 1950er Jahren, und sie erlebten ihren ersten Hype in den 1970er Jahren. Damals wurde erstens vorhergesagt, dass Maschinen bald Schachweltmeister schlagen, und wurde zweitens prognostiziert, dass eine solche Maschine mehr können würde als Figuren auf einem Brett stellen. Sie würde Gefühle entwickeln und ihren Sieg über den Champion feiern. Weltmeister wird der Algorithmus inzwischen leicht. Gefeiert hat er seinen Triumph noch nicht. Er weiß gar nicht, was das ist.
Trotzdem: Menschen sollten nicht versuchen, das Leben algorithmisch zu verstehen. In ihrem eigenen sind Logarithmen viel wichtiger. Und da treffen wir uns mit dem Computer. Die meisten von uns wissen gar nicht, was das ist. Wenn sich dies ändert, gibt es Grund zum Feiern. Einen Algorithmus braucht es dafür nicht.
]]>Mit Dank und Gruß und allen guten Wünschen für die Gesundheit
EPFischer
]]>Ich erinnere mich an ein Treffen zum Thema Nachhaltigkeit, in dem im Jahre 2016 der Direktor des in Berlin angesiedelten Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie, Stefan H. E. Kaufmann, vor neuen Seuchen warnte und meinte, dass Risiko nähme stark zu, dass sich Pandemien über viele Länder und Kontinente ausbreiten würden. Alle im Saal haben das gehört, sich aber – wie der Autor dieser Zeilen – nicht angesprochen gefühlt und sich mehr für Flüchtlingsfragen, Erderwärmung, Energieversorgung, die Bedrohung der Ozeane und all die anderen Themen interessiert, die zur Nachhaltigkeit gehören. Seuchengefahr? Das klang nach Mittelalter und nicht nach dem 21. Jahrhundert wie der Ruf nach Elektromobilität. Wenn man damals den Zuhörern von Stefan Kaufmann und den Politikern gesagt hätte, was im März 2020 der Fall sein wird, sie hätten es nicht geglaubt. Mir kommt es bis heute so vor, als ob nicht sein kann, was nicht sein darf. Und während man seine eigene Unaufmerksamkeit zur Kenntnis nimmt und sich Vorwürfe macht, wächst das Verlangen nach den Wonnen der Gewöhnlichkeit. Es war so schön, das Leben vor Corona, auch wenn damals alle darüber gemeckert haben. Jetzt warten alle auf das Wunder seiner Wiederkehr.
]]>Die schöne Zahl 1919 kann man mit Albert Einstein in Verbindung bringen, dessen Aufstieg zum Weltstar damals begann. In ein paar Tagen kann das Jahr mit einer fast schöneren Zahl geschrieben werden – als 2020 -, und man darf sich fragen, ob die Null am Ende diesmal etwas hervorbringt, nachdem die letzte 9 – in der Jahreszahl 2019 – eher weniger wirksam war, oder kann sich jemand an etwas Überragendes erinnern? Irgendwie war 2019 ein infantiles Jahr mit einem Kindskopf an der Spitze der USA, einem kindlichen Verhalten der Nationen, sobald es um Bemühungen zum Klimaschatz ging, einem unreifen Gehabe von Managern und ihren Aufsichtsräten, als sie beim Lügen und Täuschen erwischt wurden, einem albernen Schweigen von Journalisten, wenn es darum geht, den Hauptsünder beim Kohlendioxidausstoß zu benennen (gemeint ist das Militär), einem lächerlichen Verkehrsminister, der lächelnd lügt, ohne belangt oder überhuapt nur angetastet zu werden, und so weiter.
Irgendwie ist die Welt 2019 infantil geworden. Die Menschen benehmen sich wie kleine Kinder – vor allem, wenn sie mit ihrem Handy beschäftigt sind, ohne zu merken oder zur Kenntnis nehmen zu wollen, dass sie mit ihrem Posten und den Selfies die Umwelt noch mehr belasten, als sie es in ihren SUVs sowieso schon tun. Also 2019 hat der Endziffer 9 keinen weiteren Ruhm beschert. Meine Hoffnung liegt in der kommenden Null. Vielleicht beginnen jetzt The Roaring Twenties 2.0. Ich hoffe sehr und wünsche uns allen viel Glück. Es soll ja noch einige Erwachsene im Weißen Haus geben.
]]>Hier sollen sowohl die Gentechnik der 1970er Jahren als auch das CRISPR-Cas9 Verfahren aus dem frühen 21. Jahrhundert mit seinen Möglichkeiten eines Human Gene Editing übergangen werden, um auf die merkwürdige Tatsache hinweisen zu können, dass die Phagen nach ihrer Attacke das virale Umfeld über ihren Erfolg informieren und dadurch so etwas wie eine Gemeinschaft bilden. Phagen sozialisieren bereits, wie die Genetiker zu ihrer Verwunderung feststellen müssen, und auf dem aktuellen Treffen der American Society (!) for Microbiology wird in diesem Monat zum ersten Mal ein Workshop zum Thema “Soziovirologie” stattfinden. Man vermutet, dass die ersten Einsichten in die Kommunikation und Kooperation der Phagen nur die Spitze des Eisbergs darstellen und Leben von seiner einfachsten Form an seine Umwelt inFORMieren kann. Informative Viren in einem informativen Universum! Allmählich lässt sich verstehen, was eine Informationsgesllschaft sein könnte, nämlich das Ganze, das leben andere darüber informieren will? Könnte man so – im Jahre 2019 (!) – den Kreislauf der Information schließen? Das Ei braucht keine Henne mehr. Beide sind Punkte im Kreis der Information, der die irdische Existenz umfängt.
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Viel Spaß.
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Auslöser dieser Zeilen ist eine Meldung der britischen Zeitung “New Scientist”, die die Überschrift trägt “Science´s dark secret is out” (Ausgabe vom 23.3.2019, S.7) und davon handelt, dass in Wissenschaftlerkreisen und entsprechenden Instituionen dieselbe Diskriminierung zu beobachten ist wie sonstwo im Beruf, dass es im Labotatorium genau so zu sexuellen Belästigungen und Schikanen kommt wie in jedem anderen Büro, dass selbst die Gehaltsunter s chiede sich finden und im United Kingdom Männer im Schnitt 10.000 Pfund mehr verdienen als Frauen. Wissenschaft – bei aller Rationalität – schützt vor Unfairness nicht, und das braucht niemanden zu erstaunen. Ich habe in einem kleinen Aufsatz “Das Vergnügen am Betrügen” aufgeführt, dass gerade Wissenschaftler ebenso oft ihre Kollegen und die Öffentlichkeit hintergehen, wie es andere Berufsgruppen auch tun, und kürzlich konnte man die Meldung lesen, dass Moralphilosophen für das moralische Verhalten bestenfalls als Wegweiser taugen, da sie den Weg am wenigsten wählen, den sie anderen empfehlen. Es ist wie immer – die Herren predigen Wasser und trinken Wein, und sarkastische Hinweise auf das Verhalten von Menschen, die das Klima retten wollen und dafür von Konferenz zu Konferenz eilen und mit ihrem Handy life berichten, bevor sie umfangreiche Papiere verfassen, kann ich mir ersparen. Man findet Stoff dafür jeden Tag in der Zeitung.
Cosi fan tutti. Und jetzt? Die Überschrift der Süddeutschen Zeitung vom Tage (28.3.2019) lautet, “Treibhausgase auf Rekordniveau. Das Wirtschaftswachstum lässt den globalen Energieverbrauch steigen wie seit zehn Jahren nicht.” Cosi fan tutti. Vielleicht gehen wir alle ja zusammen unter, und die Menschheit schafft sich wirklich ab. Ich würde das gerne in der Zeitung lesen und dann gespannt sein, wer oder was kommt. Aber auch das wollen vielleicht alle.
]]>Nun gehört zu den Irrtümern von Sozialwissenschaftlern, von den Naturwissenschaften anzunehmen, dass sie die Geheimnisse der Dinge wegerklären, und sie nehmen bis heute nicht zur Kenntnis, dass das Gegenteil der Fall ist und wissenschaftliche Erklärungen jedes Geheimnis der Welt vertiefen. Da wird nichts ent-, dafür aber fast alles verzaubert, und tatsächlich nimmt mit dem Wissen der Menschen das Dunkel um sie herum und vor ihnen zu. Je mehr das Leben von Menschen von dem Wissen abhängt, das sie haben, desto weniger wissen sie, wie sie in Zukunft leben werden, wie Karl Popper erläutert hat. Mit anderen Worten, die schwarze Wand der Zukunft kommt näher, und wer aufmerksam die Zeitung liest, wird merken, dass uns immer mehr Dunkelheit umgibt. Der Himmel ist voller Dunkelenergie und Dunkelmaterie, das menschliche Genom steckt voller Dunkelbereiche, also voller Abschnitte, die den Genetikern völlig rätselhaft sind, das britische Fachblatt Nature weist in einer seiner letzten Ausgaben (vom 7. Februar 2019) auf eine “Dark Chemistry” hin, die paradoxerweise durch die Datenbanken zustande kommt, mit denen versucht wird, einen Überblick über die Moleküle im “Chemischen Universum” zu finden, und einer Menschheit, deren Historiker die Gegenwart ohne die Entwicklung der Naturwissenschaften beschreiben, muss die eigene Geschichte wie ein Schwarzes Loch erscheinen.
Insgesamt kann man ein “New Dark Age” feiern, ein neuer Zeitalter der Dunkelheit, wie der Brite James Bridle in seinem Buch mit diesem Titel schreibt (London 2018), in dem klipp und klar zu lesen ist, dass das, was gedacht war, die Welt aufzuklären (zu erhellen), sie tatsächlich dunkler gemacht hat. Wie soll es auch anders sein? Mit dem Licht sieht man schließlich besser, was im Dunkel ist. Dort ist ja nicht nichts, sondern etwas, das sich zeigt, auch wenn es voller Geheimnis bleibt. Als die Aufklärung vor zweihundert Jahren zu Ende ging, kam die Romantik. Mit ihr geriet die alte Welt in Bewegung. Der neuen passiert das heute wieder. “Die Zukunft ist dunkel”, meinte Virginia Woolf bereits im Januar 1915, als in einer dunklen politischen Gegenwart, “und das ist das beste, was ihr passieren kann”, wie die Schriftstellerin hinzufügte. Die Welt ist offen, wie damals. Die Freiheit des Menschen bleibt unbegrenzt. Der Dialektik der Aufklärung sei dank. Gehen wir auf die Dunkelheit zu und werfen unser Netz aus. Wir werden schon etwas fangen und damit anfangen.
]]>Solche Arten von zwischenmenschlichen Begegnungen wird jeder Reisende und jede Touristin kennen, was mich zu der Meldung bringt, die den Anlass für diesen Text ausmacht. Auf dem Rückflug von Neuseeland, der über Shanghai führte, las ich die Zeitung China Daily und hier die Meldung, dass der Technologiegigant Alibaba ein “Future Hotel” eröffnet habe, in dem Roboter den ganzen Kram des Eincheckens und Abrechnens übernehmen. Kein Mensch mehr am Empfang, und das Unternehmen hofft auf gute Geschäfte, weil das Roboterhotel den Reisenden das nimmt, was Alibaba als “cumbersome aspect of travel”, also als den Teil des Reisens bezeichnet, der Mühe macht und den man leid ist. Das Unternehmen meint tatsächlich “basic human interaction”, also das Treffen von Menschen. Der Mensch als Störfaktor, den man wegschaffen möchte – wenn das die Zukunft meint, ist das Glas halb leer, und die erste Hälfte war zudem bitter. Das könnte die Art Hölle sein, die Dante meinte.
Trotzdem: Alles Gute im neuen Jahr.
]]>Übrigens – in diesen Tagen ist das 1858 verfasste Buch “Der schöne Mann” erschienen, in dem der Autor Walt Whitman “das Geheimnis des gesunden Körpers” zu erkunden versucht. In seinem Nachwort weist der Übersetzer Hans Wolf auf die Schwierigkeiten seiner Aufgabe hin, da es 1858 in der deutschen Sprache den Begriff “Training” zum Beispiel noch nicht gab. Das hindert Herrn Wolf aber nicht daran, zu erklären, dass Walt Whitman noch nicht wissen konnte, dass “die Gene das Aussehen und die Eigenschaften des Individuums bestimmen.” Wie bitte? 1858 beugte sich Mendel zum ersten Mal über seine Erbsen, die “Gene” gibt es erst seit dem frühen 20. Jahrhundert, und was sie bestimmen, weiß man bis heute nicht. Das ist erneut das Dumme mit den Genen. Wir alle haben sie, und doch können die meisten nichts mit ihnen anfangen. Oder doch der Arzt aus China?
]]>Wie vor der Dunkelheit hat man zuerst Angst vor dem Fremden. Im Dunkeln kann man nicht sehen, was um einen herum passiert, was verstört, bis man den Vorteil begreift, dass man selbst auch nicht gesehen werden und sich nun in aller Ruhe einem geliebten Gegenüber zuwenden kann. Auch der/die/das Fremde verstört auf den ersten Blick, der aber beim weiteren Hinschauen über die bequeme Behaglichkeit hinausgeht und das Leben durch das bereichert, was die Anderen in der Welt sehen und zu ihr beitragen. Offiziell lieben wir das Neue und brauchen moderne Gesellschaften Innovationen. Dabei verwandeln sie etwas anfänglich Fremdes in etwas Vertrautes. Das Fremde bringt das Leben voran und macht Lust auf mehr. Das Symposium in Liechtenstein hat neugierig gemacht – auch auf das kleine Land, das solch ein Treffen ermöglicht.
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