Wie der Polizei-Newsletter in seiner Mai-Ausgabe meldet, hat ein Forscherteam der Fachhochschule der Stiftung Rehabilitation Heidelberg um Professor Denis Köhler die Rückfallwahrscheinlichkeit junger Gewalt- und Sexualstraftäter untersucht.

Siehe auch “Norwegischer Psychologe könnte schulische Gewalt reduzieren” (ZT 27.05.2010)

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(Foto: © Arno Bachert / Pixelio 2010)

Dafür wurden 153 einschlägig Verurteilte nach ihrer ersten Haftentlassung über mehrere Jahre hinweg beobachtet. Dabei zeigte sich, dass die Rückfallwahrscheinlichkeit mit dem Alter der Täter abnimmt.

Erstmalig in Deutschland wurde dabei berücksichtigt, ob positive Bedingungen wie eine unterstützende Familie oder ein soziales Netzwerk den weiteren Lebensweg der Jugendlichen beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Rückfälligkeit bei jungen Tätern hoch ist und ein negatives Umfeld dabei eine zentrale Rolle spielt. „Daraus wird deutlich, dass Prävention frühzeitig ansetzen muss. Wichtig ist, die Stärken der Jugendlichen zu fördern und ihnen Perspektiven zu geben”, sagt Prof. Dr. Denis Köhler von der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften auf seiner Website.

Die Studie „Legalbewährung jugendlicher und heranwachsender Sexual- und Gewaltstraftäter. Eine Studie zur prädiktiven Validität von Risiko- und Schutzfaktoren” ist im Verlag für Polizeiwissenschaft (2009) erschienen, ISBN 978-3-86676-055-4.