Eine australische Zeitschrift zum Kunstgeschehen ist gerade unter Beschuss, weil sie eine Sechsjährige nackt abgelichtet und aufs Titelblatt gestellt hat. Auch die Politik mischt sich in die Debatte.
Die BBC berichtet, dass das Magazin Art Monthly Australia nun riskiert öffentliche Gelder zu verlieren. Die Fotografie auf dem Titelblatt wurde aus Protest gegen die Schliessung einer Ausstellung mit Fotos von nackten Kindern in Down Under veröffentlicht.
Ich habe in diesem Blog schon öfters gegen staatliche Kontrolle von irgendwelchen Inhalten geschrieben. Hier kommt aber ein anderes Element hinzu, welches gegen diese Argumente abgewogen werden sollte: Der Schutz des Kindes. Um dem vorherrschenden Irrsinn etwas Gegensteuer zu geben, stelle ich mich mal auf den Standpunkt, dass eine Fotografie wie im Art Monthly kein Problem darstellt (ganz im Gegensatz zur Intervention des Staates). Das eigentliche Problem finde ich, ist die oft sexualisierte Darstellung von Kindern und eine solche kann ich im Titelbild des Art Monthly nicht entdecken. Beispiele dazu können hingegen einfach in der Werbung gefunden werden. Mit diesem Kriterium wäre wohl auch nicht der Kinderpo auf der Geburtstagstorte zensuriert worden (1).
Der Einwand wird kommen, dass ich vielleicht dieses Fotografie nicht so einschätze, aber dass jemand anderes diese ganz anders sehen wird. Wenn man natürlich per Definition in jeder Darstellung eines Kindes ohne Kleider eine Sexualisierung sehen möchte, dann wird vermutlich mit der Zeit jede solche Repräsentation auch genau zu dem werden. Wer setzt die Standards? Als nächstes sollt man vielleicht alle Kinder auf Fotos Handschuhe tragen lassen. Oder vielleicht gleich einen Schleier. Oder Bilder am Besten ganz verbieten.
Klingt irgendwie vertraut oder?
(1) Es ist mir bewusst, dass dieses Beispiel nichts mit staatlicher ‘Zensur’ zu tun hat, da es sich um eine private Firma handelte. Ich denke jedoch die Story reflektiert sehr gut den Zeitgeist.
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