Auf dem ISN Blog der ETH Zürich fand sich heute ein interessanter Gedankenanstoss zum Thema Terrorismus. Ein Teil des Problems sei dessen Glorifizierung gerade durch die Mittel die zu seiner Bekämpfung eingesetzt werden. So kann Anti-Terrorismusgesetzgebung genau das Gegenteil von dem bewirken, was man damit erreichen will.

Der Autor argumentiert, dass die Suche nach “Ruhm und Ehre” sozusagen Teil einer typischen Terroristenmotivation ist. Spezielle Terrorgesetzgebung, die ständige Betonung der Terrorgefahr in der Öffentlichkeit und die schon fast manische politische Beschäftigung mit diesem erheben “den Terroristen” zu einer ausserordentlichen Figur. Genau das macht die Rolle aber auch attraktiver für einen bestimmten Menschentyp.

Als Beispiel wie es anders gemacht werden könnte, fügt der ISN Blogautor Norwegen an. Dort wurdet anscheinend bewusst auf eine spezielle Terrorgesetzgebung verzichtet. Terrorismus wird als reguläres Verbrechen behandelt. Wenn jemand unter Verdacht gerät wird nicht gleich eine ganze undercover Polizeieinheit auf diese Person angesetzt und Grundrechte ausser Kraft gesetzt, sondern man lädt ihn mal auf die Polizeiwache ein. Eine Strategie die offenbar auf der Erfahrungen im Umgang mit Neonazis basiert. Ich habe von ähnlichem im Zusammenhang mit Rechtsextremismus auch schon für die Schweiz gehört aber weiss nicht wie flächendeckend das (noch) angewendet wird.

Terrorismus, ich habe auf diesen Seiten immer wieder in diese Richtung argumentiert, scheint ein gesellschaftliches Feedback zu produzieren. Die Strategie des Terroristen ist Angst und Schrecken zu verbreiten. Je mehr darauf reagiert wird, desto grösser ist die Unsicherheit und die Verletzlichkeit, die signalisiert wird und desto billiger ist es für jene, die Terror verbreiten wollen, dies mit Erfolg zu tun. Der ISN Blog argumentiert in die gleiche Richtung, wenn auch unter einem leicht anderen Blickwinkel, nämlich unter dem Gesichtspunkt was die Täter antreibt.

Es ist natürlich schwer zu sagen, ob die Norwegischen Massnahmen wirklich effektiv sind, weil Terroranschläge bei uns nun mal extrem seltene Ereignisse sind. Das gilt aber für alle Terrorabwehrmassnahmen.

Warum können wir uns nicht einfach damit abfinden, dass es immer eine winzig kleine Minderheit geben wird, die Mord an Zivilisten als legitim für ihre politischen Ziele betrachtet? Etwas anderes anzunehmen wäre wahrlich naiv. Das heisst ja nicht, dass solche Straftäter nicht die Härte des Gesetzes zu spüren bekommen sollen. Es heisst auch nicht, dass man nicht versuchen soll, solche Verbrechen zu verhindern. Es heisst nur, dass wir sie nicht in eine speziell erhöhen sollten. Das ist wohl auch von einer juristischen Logik her kohärenter. Würden die Terroristen nur ein Teil der öffentlichen Gleichgültigkeit erhalten, die man zum Beispiel unter anderem den Verkehrstoten jährlich zuteil werden lässt, würde die politische Waffe Terrorismus schlagartig äusserst stumpf und fast wertlos. Doch wir schaffen das Monster immer wieder selbst und tun alles um es am Leben zu erhalten. Vielleicht ist ein Film wie Four Lions (hier bei Primaklima besprochen) damit die Avantgarde der Terrorismusbekämpfung. Über den Jihad zu lachen ist vermutlich ein guter Anfang für einen effektiveren Umgang mit Terrorismus.

Kommentare (70)

  1. #1 cohen
    Dezember 16, 2010

    Konsens.
    🙂

  2. #2 PeteH
    Dezember 16, 2010

    also:
    “Stell dir vor es ist Terrorwarnung –
    und keiner kümmert sich darum!”

  3. #3 Chris
    Dezember 16, 2010

    Ich verweise da sehr gerne auf:
    https://www.dubistterrorist.de/
    https://wirhabenkeineangst.de/
    Angst haelt das Volk in Schach und es ist einfacher zu kontrollieren/beeinflussen…
    was macht die poltik gegen verkehrstote, alkoholleichen, nikotinopfer, erfrorene obdachlose, kranke die starben weil das geld fuer die behandlung fehlt…. aber hauptsache milliarden im kampf gegen den terror ausgeben, um ein paar dutzend menschen pro jahr zu “retten”

  4. #4 rudimens
    Dezember 16, 2010

    Eine gute Idee. Wenn die Entglorifizierung wirkte, hätte das für eine winzige Minderheit aber den Nachteil, daß die Förderung der öffentlichen Sicherheit mit der These: “Jeder könnte ein Terrorist sein!!!!!! Deshalb müssen wir zur Sicherheit alle immer kontrollieren können.” nicht mehr so einfach von allen hingenommen würde. Wer’s verfolgt weiß welche Gesetze im Zuge der Terror(ismus)bekämpfung erlassen wurden/werden sollten und welche kollateralen Funde möglich sind. inclusive Unterstellungen an Lobbyisten

    Warum können wir uns nicht einfach damit abfinden, dass es immer eine winzig kleine Minderheit geben wird, die Mord an Zivilisten als legitim für ihre politischen{ ] Ziele betrachtet?

    Hier [ ] fehlt mMn “und/oder”wirtschaftlichen”. Mit den Folgen der wirtschaftlichen Interessen will ich mich lieber nicht abfinden.
    Fehlt hier was?

    Es heisst nur, dass wir sie nicht in eine speziell erhöhen sollten.

  5. #5 BreitSide
    Dezember 16, 2010

    Ein beim ersten Auftreten sich gewagt anfühlender Gedankengang, der bei jedem erneuten Nachdenken schlüssiger wird.

    Aber wir sind ja so versessen auf Massen. 10 Tote auf einmal sind nunmal viel interessanter als 1.000 Tote über ein Jahr verteilt.

    Und es ist für unsere schlichten Gemüter eben ein Unterschied, ob uns ein Besoffener platt fährt oder ein Fundi hochgehen lässt.

  6. #6 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 17, 2010

    Die Glorifizierung des Terrors muss aufhören, korrekt. – Gut erkannt und trefflich formuliert! Chapeau!
    Denn: Der Terror gehört mittlerweile zu Europa.

    Schöne Weihnachtstage!
    Dr. Wwb

  7. #7 Sven Türpe
    Dezember 17, 2010

    Warum können wir uns nicht einfach damit abfinden, dass es immer eine winzig kleine Minderheit geben wird, die Mord an Zivilisten als legitim für ihre politischen Ziele betrachtet?

    Größere Schwierigkeiten bereitet uns vielleicht ein anderer Aspekt: dass wir entschlossene Terroristen nicht zuverlässig daran hindern können, Anschläge zu begehen. Was sie früher übrigens öfter taten.

  8. #8 nihil jie
    Dezember 17, 2010

    ich habe auch schon vor ca. 2 monaten in irgend einem kommentarforum geschrieben, dass terroristen gar nicht mehr dauernd etwas in die luft zu jagen brauchen um die demokratie zu demontieren… wir demontieren uns diese selbst. aus kopfloser panik und paranoia. es gibts doch jetzt schon versuche seitens der politik die bürgerrechte zu beschneiden und irrwitzige entschlüsse zu fassen, und das alles in namen der terrobekämpfung. wenn das so weiter geht haben sie uns bald da wo sie uns haben wollen… irgend wo in der ecke mit voler hose und zusammengekauert *gg naja… ganz so drastisch würde ich das nicht sehen, aber die tendenz in die richtung ist ja auch vorhanden.

  9. #9 Marc B.
    Dezember 17, 2010

    Terroristen – egal ob mit oder ohne Bomben – können die Grundrechte und den Bestand der Bundesrepublik doch gar nicht gefährden. Das können nur die Innenpolitiker aus falsch verstandenen Schutzbedürfnissen.

    Der Verfassungsfeind No.1 ist qua Amt der Bundesinnenminister. Lustig, ihm die Aufsicht über den Verfassungsschutz zu geben.

  10. #10 cydonia
    Dezember 17, 2010

    Ich denke, wir leben einfach in einer Gesellschaft, die es gewohnt ist Risiken immer weiter zu minimieren. Deswegen ist es auch so einfach, Zustimmung für Maßnahmen zu bekommen, die bei genauerer Betrachtung eher kontraproduktiv sind.
    Es soll, wenn man die Medien betrachtet, anscheinend nicht mal Menschen geben dürfen, die an einen Anschlag auch nur denken. Bei solch überzogenen und unrealistischen Zielsetzungen gewinnt am Ende wahrscheinlich niemand.
    Deshalb Zustimmung zu einer Entglorifizierungskampagne gekoppelt mit einer Gelassenheitsoffensive.

  11. #11 AndreasM
    Dezember 17, 2010

    Das ist nicht wirklich neu. Und ja, definitiv richtig. Denn der Zweck von Terror ist es, Angst zu machen und dafür braucht man Multiplikatoren.
    Leider gibt es viele Politiker und ganze Industrien, die von der Terrorangst profitieren. Und die werden damit nicht so leicht aufhören. Ganz im Gegenteil: Wenn es den Terror nicht schon gäbe, würden sie ihn wahrscheinlich erfinden.

  12. #12 S.S.T.
    Dezember 18, 2010

    Das norwegische Konzept ist nicht besonders neu. Seit 2003 gibt es z.B. in Hamburg das sog. Familien-Interventions-Team (FIT):

    Wie arbeitet das FIT? Auffällige Minderjährige, denen schwere Straftaten wie Körperverletzung, Raub oder räuberische Erpressung zur Last gelegt werden, werden von der Hamburger Polizei an das FIT gemeldet.
    Das FIT nimmt unverzüglich innerhalb von fünf Werktagen Kontakt zur Familie auf und führt ein Gespräch mit den Sorgeberechtigten, in der Regel im Rahmen eines Hausbesuches.
    Anschließend wird ein Hilfeplan für die Familie und den Minderjährigen festgelegt.

    https://www.hamburg.de/familieninterventionsteam/
    Auch hier wird versucht, zukünftige (weitere) Straftaten (hier: insbesondere von Intensivtätern) zu verhindern.
    Meines unmaßgeblichen Wissens nach, halten sich die Erfolge jedoch sehr in Grenzen.

    Tot ist nicht gleich tot, auch wenn das Ergebnis das Gleiche ist. Im Bewusstsein ist ein Mordopfer ‘schrecklicher’ als ein Unfallopfer. Das Mordopfer ist die Folge einer zielgerichteten Tat auf das Opfer, auch dann, wenn das Opfer annonym ist. Ein Unfall ist regelmäßig die Verkettung von unglücklichen Umständen, ein negativer Lottotreffer quasi, das ‘übliche’ Lebensrisiko eben, wie auch eine schwere Krankheit.

    Selbst bei einem Unfalltod gibt es Abstufungen im Bewusstsein: Von einem besoffenen Kfz-Lenker übergemangelt zu werden ist ‘tragischer’, als wenn z.B. ein Reifen-Deffekt die Ursache war, denn ersteres war vermeidbar, das zweite ‘schicksalhaft’, und wer kann schon seinem Schicksal entgehen?

    Niemals die Medien vergessen: Ein Mord in der Schlagzeile verkauft sich 10^x mal besser, als ein Unfall dort und ebenso ist Terrorist besser als Durchgeknallter (auch wenn man beides gleichsetzen kann).

  13. #13 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 19, 2010

    Tot ist nicht gleich tot, auch wenn das Ergebnis das Gleiche ist. Im Bewusstsein ist ein Mordopfer ‘schrecklicher’ als ein Unfallopfer.

    Exakt, es geht um die “Schrecklichkeit” – ist das Mordopfer bei einem politischen Anschlag, gar bei einem Anschlag einer Terrorgruppe mit einer klaren Agenda und einer Unterstützerszene im betroffenen Land, zu Tode gekommen, dann entsteht ein massiver politischer Impact. Entsteht gar so etwas wie regelmäßiges Morden, dann ist das Gesamtsystem gefährdet.

    Beispielsweise müssen dann Politiker und Unternehmer sehr vorsichtig sein oder werden in der Praxis zumindest sehr vorsichtig, was ihre Äußerungen betrifft. Das ganze politische Klima verändert sich. Letztlich kann durch Terror und – in geringerem Umfang auch durch unangemessene Gegenmaßnahmen – die Offene Gesellschaft erfolgreich angegriffen werden.

    Man werfe einen kurzen Blick auf die RAF-Bilanz, die Horst Herold gezogen hat:
    “67 Tote, 230 Verletzte, 250 Millionen Euro Sachschaden, 31 Banküberfälle mit einer Beute von 3,5 Millionen Euro, ungezählte Milliarden für die Bekämpfung, mehr als eine Million Asservate im Polizeiarchiv, elf Millionen Blatt Ermittlungsakten und am Ende 517 Personen verurteilt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, 914 wegen Unterstützung.”
    (Quelle)

    Der Rechtsstaat hat seinerzeit anfänglich sehr moderat reagiert und die frühen Linksterroristen nicht für gemeinschaftlich begangene Taten (“Bildung einer terroristischen Vereinigung”, “Mitgliedschaft” etc.) verurteilt, da es die entsprechenden Straftatbestände noch nicht gab. (Als es diese dann gab, wurden sie von link(sradikal)er Seite lustigerweise als illiberal[sic] abgelehnt.)
    In der Folge wurde der Terror schlimmer und auch der Staat rüstete massiv auf.

    Wer sich für die Jetzt-Zeit ein anderes Terrorszenario vorstellt, nehmen wir mal den Einsatz von Massenvernichtungsmitteln, “schmutzige Bombe” oder Anschläge in Fußballstadien und auf Weihnachtsmärkten mit mehreren hundert Toten – oder das Mumbai-Modell, der wird wohl verstehen, dass das Ignorieren von politisch motiviertem Terror gar nicht geht. [1]

    Das Risiko für einen Anschlag ist zurzeit hoch und hat dennoch eine ansteigende Tendenz. Zu beachten u.a. auch die Lage in Nahost, die jederzeit eskalieren kann und einen Anlass oder Vorwand geben kann für terroristische Anschläge in D – wobei dann auch die Strasse mobilisiert werden könnte. Genug Motivierte scheinen jedenfalls schon vorhanden zu sein, wenn der Quelle (nicht näher geprüft – es gibt auch andere Quellen mit ähnlicher Nachrichtenlage, bitte bei Interesse selbst recherchieren) Glauben geschenkt werden kann.

    HO, HO, HO,
    frohe Weihnachtstage,
    Dr. Weihnachtswebbaer

    [1] Ganz am Rande: Diese Argumentation wurde kommentarisch dem werten Blogautoren bereits mehrfach vorgetragen, findet aber leider keinen Zugang, wird nicht einmal als logische Gegenposition vorgestellt, wie es doch eigentlich zu erwarten wäre, sondern vollumfänglich ignoriert.

    PS: So wie Herr Arbia hier vorträgt, wurde oft auch in den Siebzigern in Doitschland vorgetragen. Der Staat generiere sich seinen Terror selbst, so hieß es. Restriktive Maßnahmen und die “strukturelle Gewalt” der “BRD” würden so ans Tageslicht kommen – und den Terror vorantreiben. Die Argumentation des Blogartikels ist also keineswegs neu. (Zurzeit wird sie aber ideologiefreier vorgetragen, man darf auf Angst tippen, früher dagegen waren es oft Genossen, die Gewalt zwar öffentlich ablehnten, aber nichts gegen einen Systemwechsel hatten.)

  14. #14 BreitSide
    Dezember 19, 2010

    WeBBArsch, lass endlich Deine rechtsradikalen Ausdrücke!

  15. #15 ali
    Dezember 19, 2010

    @saisonaler webzoo

    Auch auf die Gefahr hin mich zu Wiederholen: Sie werfen wieder mit den gleichen Thesen um sich, für welche Sie nach wie vor eine kohärente Definition verweigern und immer noch nicht bereit sind grundlegende Fragen zu Ihren Schlussfolgerungen zu beantworten. Genau darum nehme ich Sie nicht ernst und genau darum gehe ich auf Ihren Mist nicht ein: Sie sind nicht an der Faktenlage interessiert, sondern nur an Ihrer Meinung. Warum soll ich mir die Mühe machen auf Ihre Tiraden zu antworten, wenn Sie doch offensichtlich kein Interesse an einer echten Diskussion haben. Sie werden drei Threads später hier wieder auftauchen und den gleichen Unsinn verbreiten (vielleicht scheitert es ja auch an ihrem Kurzzeitgedächtnis, wer weiss). Hier nochmals in der Hoffnung, dass Sie es endlich lesen und verstehen: Ich bin an Ihren Vorurteilen nicht interessiert! Begründen Sie Ihre Meinung kohärent und systematisch und dann können wir diskutieren. Ihre Webschnipsel können mir hingegen gestohlen bleiben. Die in diesem Kommentar verlinkten Fragen sind nach wie vor offen und ihre Statements daher immer noch nicht ernst zu nehmen.

  16. #16 S.S.T.
    Dezember 19, 2010

    Mir ging es bei meinem Kommentar im Wesentlichen um die gefühlte Realität. Das ist sehr ähnlich mit dem gefühlten Risiko. Anfangs der 90iger (?) hatte mal Scientific American die Risikoeinschätzung der Bevölkerung denen der Versicherungen gegenübergestellt, die nat. erheblich voneinander abwichen. Interessant fand ich auch die Zahlenespielechen, Todesrisiko 1:Mio und Ursache (Transatlantikflug = Höhenstrahlung, 30 Jahre in einem Steinhaus leben = nat. Radioaktivität, 10 Minuten 60 Jahre alt sein = natürliche Sterblichkeit)

    Eine gefühlte Bedrohung ist nicht notwendigerweise rational. Eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Flugangst wird sich (mit nahezu absoluter Sicherheit?) auf ein Absturzrisiko, denn auf die kosmische Höhenstrahlung beziehen.

    Was die RAF angeht, ich kann mich durchaus an die Anfänge erinnern, eine Zeit, die ich an einer sehr bildungsnahen Einrichtung verbrachte. Die klammheimliche Freude war dort nicht zu übersehen, auch weil die RAF augenscheinlich mühelos die Verfolger austanzte und sich voll und ganz auf Systemschweine konzentrierte (na ja, das kleine bisschen Kollateralschaden störte nicht wirklich). Buback, Ponto, Schleier, der nächste ist ein Bayer. So eine Art Robin Hood Syndrom eben.

    Kurz zusammengefasst: Die RAF wurde bereits am Anfang glorifiziert. Ihre Aktionen, die am Anfang auch kaum ein ‘übliches’ kriminelles Niveau überschritten, wurden von Staat und Öffentlichkeit unterschätzt.

    Im Gegensatz dazu zielt der islamistisch ausgerichtete Terrorismus weniger auf speziell einzelene Zielpersonen, sondern auf einen möglichst hohen Bodycount. D.h. es reicht aus Mitglied einer Menge zu sein, völlig unabhängig davon, ob man an Gott, Allah oder das Spaghettimonster glaubt. Vor der RAF war man (nahezu) sicher, wenn man noch nicht einmal den Sicherheitskräften angehörte. Bei den Moslem-Aktivisten ist man eigentlich nirgendwo sicher. Und darin liegt auch der Unterschied im gefühlten Bewusstsein.

  17. #17 BreitSide
    Dezember 19, 2010

    Buback, Ponto, Schleier, der nächste ist ein Bayer.

    Ja, damals…

    Ich hab direkt neben dem “Buback-Eck” gewohnt und auch in dem Gebäudekomplex, in dem der Granatwerfer auf das Bundesverfassungsgericht errichtet wurde. Ich weiß schon nicht mehr, warum der nicht funktioniert hatte.

    Ich kann mich auch noch ganz gut an die RAF-Folklore erinnern, äußerst emotional. Linksliberal waren ja viele, aber Bader-Meinhof, das war mir dann doch etwas zu heavy. Aber genügend Leute hatten den o.g. Spruch durchaus ernst genommen. Jedenfalls theoretisch.

  18. #18 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 19, 2010

    Vor der RAF war man (nahezu) sicher, wenn man noch nicht einmal den Sicherheitskräften angehörte.

    Jein, man gehörte ja auch als bekannter Unternehmer oder politischer Repräsentant zu den möglichen Opfern, d.h. die gefühlte Sicherheit war primär nur nicht herausragenden öffentlichen Personen und dem Sicherheitspersonal gewährt. Allerdings gab es auch davon einige, es gab schon so etwas wie die alltägliche Sorge, dass der Onkel oder Vater oder Sohn bei einer Kontrolle erschossen wird.
    Die Sprache der Politik änderte sich, man unterstellte der RAF bspw. taktisch Verbrechertum, nicht politisch motivierten Terror, der ja eigentlich vorlag.

    Angeführt wurde die RAF-Problematik hauptsächlich um zu zeigen, dass der politische Impact von Terror gewaltig ist. Dass der islamisch motivierte Terrorismus noch ein ganz anderes Langzeitpotential hat, steht außer Frage.
    Dieser Impact kann alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen, merkwürdigerweise entwickelt sich die Szene aber nur langsam und viele technischen Möglichkeiten bleiben ungenutzt. Man würde hier schon auf den Erfolg der dbzgl. staatlichen Repression tippen wollen. Aber der Wwb ist in diesem Punkt kein Experte, kennt also die Überwachungsmechanismen nicht genau, also wie die (Web-)Kommunikation bspw. überwacht wird…

    Es hätte übrigens auch die gescheiterte Weimarer Republik angeführt werden können (der Wwb hatte noch Zugriff auf viele Zeitzeugen), die idT dem Terror der Braunhemden und dem der Schwinger der roten Fahne unterlag.
    Allerdings war die Weimarer Republik weit weniger gefestigt als die heutigen Systeme, darum unterblieb dieser Vergleich.

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  19. #19 S.S.T.
    Dezember 19, 2010

    @Dr. Weihnachtswebbaer

    Allerdings gab es auch davon einige, es gab schon so etwas wie die alltägliche Sorge, dass der Onkel oder Vater oder Sohn bei einer Kontrolle erschossen wird.

    War allerdings nicht gerade die Regel. Zwei meiner Studienkollegen wurden auch mal mit vorgehaltener Waffe festgenommen, als sie bei einer Reise Landschaftschaftsaufnahmen in Richtung einer relevanten Strafanstalt machten.

    Es ist hier schon mehrfach angemahnt worden, Gelassenheit gegenüber der gefühlten Bedrohung! Jedoch sollte das erratische Risiko nicht unterschätzt werden. Was hilft dagegen:
    Wachsamkeit,
    Unterwanderung der Strukturen,
    Krimialistische Möglichkeiten.

    Letztendlich Methoden, die auch bei der OK mehr oder weniger erfolgreich angewandt werden.

    Bezügl. der Politik: Was wäre, wenn die beiden Kofferbomber erfolgreich gewesen wären? Was wäre, wenn die Sauerländer ihr Acetonperoxid hätten zünden können? Wie wäre die sog. Öffentlichkeit, genannt Medien, dann in Erscheinung getreten? Ein “Bankrotterklärung der Politik” wäre noch das Mindeste gewesen.

    Nun ja, sozusagen ein Tanzbärproblem: Terroristen versuchen halbwegs gesittete Staaten (Demokratien) als Tanzbären vorzuführen; hat man kein Gegenmittel, landet man am Nasenring.

  20. #20 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 19, 2010

    Die eine Frage ist die nach der grundsätzlichen gesellschaftlichen Tolerierbarkeit von Terror, und hier vertreten Kommentator und Inhaltemeister anscheinend eine diametral entgegengesetzte Position, insbesondere wenn Antiterrormaßnahmen als “den Terror glorifizierend” beschrieben werden…

    die andere Frage ist die nach der Wahrscheinlichkeit für einen Terroranschlag mit Massenvernichtungsmitteln seitens islamisch motivierter Terroristen – hier gibt es wohl auch unterschiedliche Einschätzungen, der Wwb wäre hier beispielsweise eher bei Walter Laquer positioniert (“Es geht um einen Angriff mit Massenvernichtungswaffen, der früher oder später kommen wird. Niemand, der sich ernsthaft mit diesem Thema befasst, zweifelt heute daran.”) und die dritte …

    und vielleicht entscheidende Frage ist die nach den Implikationen eines solchen Anschlags. – Wie wird man dastehen, wenn es geschieht, zigtausende Tote und vielleicht Sympathiebekundungen auf der Straße?

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  21. #21 Sven Türpe
    Dezember 20, 2010

    @saisonaler webzoo
    (…)
    Genau darum nehme ich Sie nicht ernst und genau darum gehe ich auf Ihren Mist nicht ein: Sie sind nicht an der Faktenlage interessiert, sondern nur an Ihrer Meinung.

    Ähm, ist es nicht üblich in der und kenneichnend für die Politik, dass man Meinungen vertritt, statt sich über Fakten zu streiten? Mag sein, dass das anstrengend ist, aber wir leisten uns Parlamente und Medien um genau dies zu tun. Warum also sollte es auf einmal falsch sein, wenn es hier geschieht?

  22. #22 Sven Türpe
    Dezember 20, 2010

    Jedoch sollte das erratische Risiko nicht unterschätzt werden. Was hilft dagegen:
    (…)

    Ich würde noch einen vierten Punkt hinzufügen, vielleicht sogar an erster Stelle: Reaktionsfähigkeit. Bei realistischer Betrachtung muss man davon ausgehen, dass es entschlossenen Tätern früher oder später gelingen wird, einen Plan erfolgreich in die Tat umzusetzen und zum Beispiel eine Aktion wie die Anschläge von Mumbai zu beginnen. Dann ist schnelles Eingreifen wichtig, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten. Die Reaktionsfähigkeit muss sich dabei auf alle möglichen Anschläge erstrecken und nicht auf augewählte Movie-Plot-Szenarien. Man braucht also ganz einfach gut organisierte und ausgebildete Polizeikräfte und Rettungsdienste.

    Bezügl. der Politik: Was wäre, wenn die beiden Kofferbomber erfolgreich gewesen wären? Was wäre, wenn die Sauerländer ihr Acetonperoxid hätten zünden können? Wie wäre die sog. Öffentlichkeit, genannt Medien, dann in Erscheinung getreten? Ein “Bankrotterklärung der Politik” wäre noch das Mindeste gewesen.

    In dieser Frage wäre ein Bewusstseinswandel wünschenswert. Erfolgreiche Anschläge sind nicht per se ein Fehler der Sicherheitsbehörden oder der Politik, sondern sie sind auf lange Sicht unvermeidlich. Wer’s nicht glaubt, führe sich einmal vor Augen, wieviele und wie einfache Möglichkeiten es gäbe, einen Menschen zu vergiften — und welchen Aufwand man treiben müsste, um dieser Gefahr präventiv zu begegnen. Dass wir sorglos essen und trinken können, verdanken wir vorwiegend dem Umstand, dass überhaupt niemand versucht, uns zu vergiften. Dieser Umstand erlaubt uns, auf Schutzmaßnahmen zu verzichten.

  23. #23 rudimens
    Dezember 20, 2010

    [verschwörungstheorie bastel]
    Der Terrorhype wird bald beendet sein. Das wichtigste Ziele sind erreicht: Der christlich-jüdische Kulturkreis hat endlich wieder einen Feind, dessen Bekämpfung jede Massnahme rechtfertigt.
    Einige sind eingeführt und werden in Kürze dann auch kommerziell genutzt werden. Die Menschen fragen nicht mehr, warum da bewaffnete Sicherheitskräfte stehen. Die deutschen Soldaten werden meinungsgebildete Profis….
    Wem nützt es?
    [/ bastel]

    Und denk an das allgemeine Vermummungsverbot! Kleb Dir keinen weissen Bart an, das macht verdächtig. 😉

  24. #24 Stefan II
    Dezember 20, 2010

    Mich erinnert das etwas an die Theorie, dass man ein Problem lösen kann, wenn man entweder nicht darüber spricht, oder eine andere Bezeichnung dafür findet. Manche würden das auch Realitätsverweigerung nennen. Die größte Terrorismusgefahr geht heute von islamischen Fundamentalismus aus. Diese Täter wollen größtmöglichen Schaden anrichten und die westliche Gesellschaft vernichten. Solche Leute dürften sich von irgendwelchen Paragraphen oder freundlich bestimmten Gesprächen mit der Polizei kaum beinflussen lassen. Wie man öffentliche Gleichgültigkeit gegenüber Terrorakten der Marke al-Qaida erreichen soll, ist auch nicht wirklich klar.

  25. #25 S.S.T.
    Dezember 20, 2010

    @Sven Türpe

    Ich würde noch einen vierten Punkt hinzufügen, vielleicht sogar an erster Stelle: Reaktionsfähigkeit. Bei realistischer Betrachtung muss man davon ausgehen, dass es entschlossenen Tätern früher oder später gelingen wird, einen Plan erfolgreich in die Tat umzusetzen…

    Das ist richtig. Es wird auch daher immer wieder in dieser Hinsicht geübt. Nur wird es dennoch chaotisch werden, wenn es wirklich mal ganz laut geknallt hat, denn ein Gefecht findet bekanntlich immer nachts, bei Regen und am Schnittpunkt von vier Karten statt. Oder: Ein Schlachtplan wird wertlos, sobald man den Feind kontaktiert. Der Angtreifer hat grundsätzlich die besseren Karten, inkluvise des Überraschungsmoments. Alle Felder lassen sich eh nicht abdecken. Friedrich d.G. sagte mal: “Wer alles defendiert, defendiert gar nichts.”

    Zu meiner Politik-Anmerkung: Ich wollte damit ausdrücken, das erste was nach einem Anschlag (Unglück, Katastrophe etc.) ganz weit oben auf der Fahndungsliste steht, ist der Sündenbock.

    @Stefan II
    Der wesentliche Unterschied zwischen (z.B.) RAF und islam. Terrorismus liegt im Potenial. Zwar war die ‘klammheimliche Freude’ an den Unis recht spürbar vertreten, die Zahl der ‘echten’ Unterstützer hielt sich dagegen schon sehr, sehr in Grenzen. Sehrwohl erkannten viele der sich ‘Freuenden’ die Unsinnigkeit der RAF-Ideologie; die ‘Rand-Opfer’ konnten evtl. bered wegdiskutiert werden, hinterließen jedoch einen schmerzhaften Stachel. (Die Rolle von anderen Staaten, inkl. der DDR, lasse ich außen vor, ihre Rolle hielt sich in Bezug auf die BRD in Grenzen.)

    Ein Gott kann einem das Paradies versprechen, ein ideologischer Führer (i.d.R.) nicht wirklich. Deswegen schweben religös motivierte Terroristen ganz weit über den ‘rein politischen’, die eben noch irgendwie rational handeln (versuchen). Darin liegt die größere Attraktiviät der religösen Fundis und ihr quasi unerschöpfliches Potential.

  26. #26 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 20, 2010

    Der wesentliche Unterschied zwischen (z.B.) RAF und islam. Terrorismus liegt im Potenial.

    Nein, man hatte seinerzeit durchaus eine brauchbar große Unterstützerszene in Westdoitschland und man hatte auch die grundsätzliche Unterstützung einer seinerzeitigen Weltreligion – des Marxismus. D.h. es war Unterstützung durch den sog. Ostblock da, aber auch durch andere weit entfernte Genossen (Viet Kong, PLO, PFLP, Khadafi etc.). Der Ostblock stand als effektiver Unterstützer u.a. mit auf Westeuropa gerichteten Nuklearsprengköpfen zV – soviel zum Potential.

    Der wirkliche Unterschied zwischen den seinerzeitigen Terroristen und den heutigen ist, dass die heutige Brut derart mordlustig und pervertiert ist, das dagegen die RAF-Leute wie Gentlemen und feinsinnige Intellektuelle wirken.

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

    PS @Sven: Dr. Weihnachtswebbaer und eine andere Kommentatorin, die Webmaus, haben dem hiesigen Inhaltemeister bereits mehrfach auf den Zahn gefühlt. Anscheinend gibt es bereits Auflösungserscheinungen. Was aber von der Sache her bemerkenswert ist: Herr Arbia gibt keine Terrordefinition, die Terrorgegenmaßnahmen, bspw. Israels oder der NATO, ausschließt. Er gibt gar keine Terrordefinition, d.h. die Basis fehlt für eine öffentliche Erörterung – und die fehlende Basis, beim Terrorismus als Thema nun wirklich absolut erforderlich, führt dann eben zu diesen Aufwallungen.

  27. #27 BreitSide
    Dezember 20, 2010

    WeBBArsch, lass doch endlich mal Deine rechtsreaktionären Begriffe aus Deinen Posts! Du bist einfach nur noch ekelhaft.

  28. #28 Stefan II
    Dezember 20, 2010

    @S.S.T.

    Genau das ist ja mein Problem mit dem ursprünglichen Kommentar und dem von Ali Arbia, welche sich ausdrücklich auf den islamischen Terrorismus beziehen. Die Schlussfolgerung, dass ein Jihadist, welcher nunmehr nicht als Terrorist sondern als Krimineller bezeichnet wird, von Anschlägen abhalten wird, ist – höflich ausgedrückt – naiv. Dasselbe gilt für die Annahme, dass Ruhm und Ehre irgendetwas mit der Gesetzeslage zu tun haben könnte.

    “Würden die Terroristen nur ein Teil der öffentlichen Gleichgültigkeit erhalten, die man zum Beispiel unter anderem den Verkehrstoten jährlich zuteil werden lässt, würde die politische Waffe Terrorismus schlagartig äusserst stumpf und fast wertlos.”

    Allein diese Aussage ist absurd. Wie hätte man nach 9/11 , Madrid oder London den Terroristen gleichgültig gegenübertreten sollen. Dass in Folge durch die Antiterrorgesetzgebung auch Bürgerrechte eingeschränkt wurden, steht auf einem anderen Blatt.

  29. #29 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 20, 2010

    @Stefan II
    Das selbstanklägerische Element, vgl. auch: “Doch wir schaffen das Monster immer wieder selbst und tun alles um es am Leben zu erhalten.” (Arbia), ist auch schon alt. Im Westdoitschland der Siebziger wurde dbzgl. schon fleißig geübt. Kirchliche Kreise, hauptsächlich Protestanten, meist diejenigen, die der Philosophie folgten, dass bei einem Konflikt immer mehr als eine Seiten Schuld trägt – Horscht Eberhard Richter lässt grüssen – haben sich seinerzeit entsprechend bemüht.

    Der (kath.!) Theologe Eugen Drewermann wird nach 9/11 so zitiert: “Terror ist die Waffe der Ohnmächtigen… Wann lernen wir, die Sprache des Hasses als ein Betteln und Bitten darum zu verstehen, dass man sich auseinandersetzen müsste über die Gründe einer solchen inneren menschlichen Entfernung. Es gibt keinen Hass, schon unter Individuen, der etwas anderes wäre als eine enttäuschte Liebe. Menschen möchten dazugehören, das ist der Sinn dieser ganzen irrsinnigen Aktionen”

    Drewermann geht also noch weiter als Arbia, der die Ignoranz vorschlägt, man müsse helfen, so Drewermann: den Tätern. Naja, da kommt sogar dem stoischen Weihnachtswebbaeren die Stollen hoch. Irgendwer hat auch Stunden nach dem bei NTV live übertragenen “Event” ebenfalls auf NTV etwas von “Phallischen Symbolen” geplappert, mit denen wir womöglich provoziert haben. Wers war, wurde vergessen.

    Es geht aber eben noch krasser als bei Arbia. – Doch es bleibt aber gewöhnungsbedürftig, korrekt!

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  30. #30 Hel
    Dezember 21, 2010

    Der schwere Ausfallerscheinungen zeigende Wähbär ist offensichtlich nicht mehr in der Lage, deutsche! Texte zu verstehen, sondern nur noch, sie zu verdrehen. Dabei projiziert er permanent plump seine Lieblingsglaubenssätze und -weltbildschnipsel in sie hinein und verquirlt diese mit ein paar inhaltsbefreiten Phrasen und Blähwörtern.

    Das selbstanklägerische Element, vgl. auch: “Doch wir schaffen das Monster immer wieder selbst und tun alles um es am Leben zu erhalten.” (Arbia)…

    Hier verwechselt er die Fähigkeit/Anregung zur Selbstkritik und Reflexion mit Selbstanklage.

    Drewermann geht also noch weiter als Arbia, der die Ignoranz vorschlägt, man müsse helfen, so Drewermann: den Tätern.

    Weder geht aus Drewermanns Text hervor, den Terroristen müsse geholfen werden, noch aus Alis Text, Terroristen müssten ignoriert werden.

    Was aber von der Sache her bemerkenswert ist: Herr Arbia gibt keine Terrordefinition, die Terrorgegenmaßnahmen, bspw. Israels oder der NATO, ausschließt.

    Weil er nicht über Krieg, sondern über präventive Antiterrormaßnahmen schrieb und nicht von Israel, sondern Europa.

    Ursus plumbeus kann buchstäblich nicht einmal deutsch korrekt schreiben und leidet unter Ich-Störung und verzerrter Eigenwahrnehmung, verbunden mit Größenwahn und zwanghaften Wiederholungen.

    Wb SUCKS

  31. #31 Wm
    Dezember 21, 2010

    Es ist aus der Sicht der mit viel Lebenserfahrung gespickten Webmaus unverständlich, wie der Inhaltebefüller des hier erscheinenden Blogs Verkehrstote mit Terrorismustoten vergleichen kann. Es geht doch nicht um die Anzahl, sondern um die Bedeutung, um die Hintergründe, um die politisch-religiöse Agenda, die dahinter steckt. All das will der von der Wm nicht mehr so geschätzte Inhaltemeister verniedlichen und mit nicht erwähnenswerten Haushaltsunfällen gleich setzen. Eigentümlich.

    MFG
    Wm

  32. #32 rudimens
    Dezember 21, 2010

    Dass in Folge durch die Antiterrorgesetzgebung auch Bürgerrechte eingeschränkt wurden, steht auf einem anderen Blatt.

    (Stefan II· 20.12.10 · 23:00 Uhr)
    Das steht auf dem selben! Blatt. Ganz oben bei: Ziele des Terrors.

  33. #33 Thomas J
    Dezember 21, 2010

    Webmaus agiert jetzt mit Liebesentzug? Und das vor Weihnachten… eieiei.

  34. #34 Andrea N.D.
    Dezember 21, 2010

    @Redaktion:
    Bitte mulitple Kommentatoren sperren. Ich denke, dass es nicht nur mir so geht, dass ich mittlerweile Threads mit dem Igittzoo nicht mehr lese und kommentiere. Wenn jemand einen ganze Zoo braucht, um sich auszudrücken, hat das mit Diskussion nichts mehr zu tun – eher mit: wie mache ich den Thread/die Plattform kaputt?

    Bitte Kommentatoren mit brauen Outings sperren. Die Diskussionskultur muss sich auch selbst schützen können – genauso wie die Demokratie.

  35. #35 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 21, 2010

    @rudimens
    Absolut richtig, ein HO, HO, HO! an dieser Stelle, schöne Weihnachtstage!, der organisierte Terror ist auch deshalb so gefährlich, weil die Gegenmaßnahmen, die zwingend notwendig werden, ebenfalls die Offene Gesellschaft gefährden können, wenn sie unangemessen ausfallen. – Man erinnert sich beispielsweise an Bürger vor der Stammheimer JVA, die zur Lynchjustiz aufriefen oder an von FJS angedachte Maßnahmen, die die vergeltungsweise Tötung von inhaftierten RAF-Leuten beinhalteten. – All das ist vom organisierten Terror in der Regel gewünscht.

    Stefan II hats aber wohl auch so gemeint, wie übrigens auch der Weihnachtswebbaer ebenfalls oben.

    Weihnachtsgrüße,
    Grüße auch an die liebe Webmaus!
    Dr. Weihnachtswebbaer

  36. #36 Bernstein
    Dezember 21, 2010

    Ich finde die Beiträge von Webbaer (ist Webmaus sein Sockenpüppchen?) zumindest kritikwürdig – die braunen Outings muss ich aber verpasst haben?!

  37. #37 Bernstein
    Dezember 21, 2010

    Ich finde die Beiträge von Webbaer (ist Webmaus sein Sockenpüppchen?) zumindest kritikwürdig – die braunen Outings muss ich aber verpasst haben?!

  38. #38 Hel
    Dezember 21, 2010

    @Bernstein

    Wb schreibt beispielsweise permanent die Wörter deutsch und Deutschland mit “oi” – eine Schreibweise, die man sonst nur bei Neonazis und Skinheads antrifft.

    Außerdem sind Bären ja nun mal meistens braun, sofern es sich nicht um Eisbären handelt.

  39. #39 Andrea N.D.
    Dezember 21, 2010

    @Hel:
    Ich denke, abgesehen von vielen Kommentaren auch in diesem Thread, die den Grundtonus durchscheinen lassen, ist das Problem nicht, dass jemand “doitsch” schreibt, weil er es so schick findet und in seiner leicht debilen Naivität das nicht checkt. Das Problem entsteht, wenn dieser Mensch auf den braunen Hintergrund der Verwendung des Wortes hingewiesen wird und es trotzdem gerade absichtlich verwendet. Dann ist die Gesinnung meines Erachtens ziemlich klar.

  40. #40 Hel
    Dezember 21, 2010

    @Andrea

    Volle Zustimmung – es sind die ewig gleichen, wiedergekäuten, einschlägigen Inhalte in Verbindung mit der Wortwahl.

  41. #41 cydonia
    Dezember 21, 2010

    Und selbst wenn Wb die Wörter nicht so schreiben würde….die posts blieben trotzdem unerträglich. Wahrscheinlich gabs mal einen Workshop mit dem Titel “Wie formuliere ich posts so, dass selbst der geduldigste Zeitgenosse sich die Haare rauft, und Weinkrämpfen nahe ist”, und den hat Wb mit summa cum laude abgeschlossen: Seitdem nennt er sich dann zuweilen Dr Wb.

  42. #42 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 21, 2010

    HO, HO, HO

    und OK!, der Weihnachswebbaer wird die Zeit der Besinnung dahingehend nutzen über den weiteren Gebrauch des anscheinend nicht so supergut ankommenden Adjektivs nachzudenken – und wahrscheinlich auf weiteren Gebrauch verzichten!

    Ist ja nur ein Wort, und Wörter machen keinen Braten fett.

    @Bernstein: Webbaer und Webmaus sind unterschiedliche Entitäten, die sich zudem auch nicht näher bekannt sind.

    Weihnachtsgrüße noch einmal!
    HO, HO, HO!
    Dr. Wwb

    PS: Bald gehts lo-os, bald gehts lo-os, Rudolph auch schon spitz.
    PPS: Zum Thema scheint ja jetzt auch das Erforderliche ausgetauscht, also, Peace, Brüder und Schwestern!

  43. #43 Andrea N.D.
    Dezember 21, 2010

    @Bernstein:
    Das Leugnen der multiplen Persönlichkeiten von Igittzoo ist eine glatte Lüge. Du kannst getrost bei sämtlichem Webzoomüll weiterscrollen.
    Gefährlich ist es nur für den Autor – der muss den rassistischen, braunen, frauenfeindlichen Müll herausfiltern.

    @Redaktion:
    Vielleicht sollte hier noch andere Zoos aufgemacht werden. Wenn alle Kommentatoren und Kommentatorinnen die Threads dermaßen mit mehreren Nicks zumüllen (noch dazu mit politisch problematischen Inhalt), dann könnt Ihr Euren Kommentarbereich auf Dauer schließen.

  44. #44 Wm
    Dezember 21, 2010

    So, die Wm meldet sich nun doch noch einmal zu Wort, nachdem hier off topic wieder Unsägliches von dieser unmöglichen Andrea gepostet wird.
    1. Wm und Wb nicht identisch. Der Blogautor kann das mit Leichtigkeit feststellen (IP usw.).
    2. folgt daraus für die Wm: Die haltlosen und verleumderischen Anwürfe des Rassismus u.ä. von der Kommentatorin Andrea gehen wie üblich auf ihr gern eingesetztes Mittel des Denunziantentums zurück. In peinlicher Weise fordert sie ja auch immer wieder verschiedenste Blogautoren auf SB auf, stärker zu moderieren und bestimmte Kommentatoren zu sperren. Die Wm schlägt daher vor, dass sich diese Frau mit ihren Äußerungen in Zukunft zurück hält. Stattdessen könnte sie sich ja stärker auf ihre seltsamen Diskussionen mit Jörg Friedrich konzentrieren. LOL.

    MFG
    Wm

  45. #45 michael
    Dezember 21, 2010

    > Webbaer und Webmaus sind unterschiedliche Entitäten, die sich zudem auch nicht näher bekannt sind.

    Die Webmaus kommt wohl aus Wien, wie einem ihrer Kommentare zu entnehmen war. Aus welcher Landesklinik der Webbaer ausgebrochen ist, weiss ich nicht.

  46. #46 Sven Türpe
    Dezember 22, 2010

    Wb schreibt beispielsweise permanent die Wörter deutsch und Deutschland mit “oi” – eine Schreibweise, die man sonst nur bei Neonazis und Skinheads antrifft.

    Der angedeutete Umkehrschluss wäre übrigens logisch falsch, selbst wenn er sich statistisch rechtfertigen ließe.

  47. #47 Andrea N.D.
    Dezember 22, 2010

    @webbie:
    Du glaubst doch nicht im Ernst, dass, weil Du 2 IP-Adressen benutzt, Dir irgendjemand glaubt, dass der Webzoo nicht Deinen multiplen Persönlichkeiten entsprungen ist? Du WILLST nicht ernst genommen werden, das ist okay, Dumpfbacken gibt es überall. Deine Intention, diesen und andere Threads kaputt zu machen, jedoch kann ich nicht akzeptieren und deshalb werde ich weiter fordern (auch wenn Du Dich ständig blamierst), dass Du zumindest nur eine Nick verwendest (das macht das Überlesen für Neulinge einfacher). Dass Du mit Deinem braunen Senf immer am lautesten nach Meinungsfreiheit plärrst, ist schon klar.

    Was hindert Dich übrigens daran, Dich einmal ein bisschen auf Dein eigenes schmalbrüstiges Blog zu konzentrieren? Deine Ergüsse dort waren bis jetzt äußerst peinlich. Mehr ist wohl nicht drin?

  48. #48 Hel
    Dezember 22, 2010

    @Sven

    Der angedeutete Umkehrschluss wäre übrigens logisch falsch, selbst wenn er sich statistisch rechtfertigen ließe.

    Ähm, welcher Umkehrschluss? Die verknüpften Aussagen “Wb schreibt deutsch absichtlich mit oi” und “Skins und Neonazis schreiben deutsch absichtlich mit oi” geben erstmal nur einen Analogieschluss her: Wb verwendet die gleiche Schreibweise wie Skinheads.

    Was genau soll sich statistisch rechtfertigen lassen: Die Aussage, dass Skinheads deutsch mit oi schreiben? Ich unterstelle unter Einbezug der weiteren, ähnlich motivierten Beiträge anderer Kommentatoren zu diesem Punkt, dass man oi-Schreibung üblicherweise dem braunen Spektrum zuordnet, sofern man nicht Satire oder Rechtschreibschwäche vermuten muss.

    Ich erspare uns hier mal eine Auflistung von Nazi-Songs, in deren Titel und Texten diese Schreibweise auftaucht.

    Da als Motivation auch Satire oder Rechtsschreibschwäche möglich sind, käme der Umkehrschluss “Jeder, der die oi-Schreibung verwendet, ist ein Skinhead” hier in der Tat nicht in Frage.

    Nachdem Wb etliche Male darauf hingewiesen wurde, wer sich hierzulande sonst demonstrativ dieser Schreibweise bedient, er aber trotzdem bislang an ihr festhält, stellt sich die Frage nach seiner Motivation. Er ist offensichtlich am rechten Rande des politischen Spektrums angesiedelt UND verwendet die oi-Schreibung – warum?

    Ich habe aber nicht angedeutet, dass Wb auch tatsächlich ein Skinhead ist.

  49. #49 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 22, 2010

    HO, HO, HO,
    lieber Hel,

    lassen Sie bitte diese abartigen Unterstellungen [1]: Dr. Weihnachtswebbaer ist weder “am rechten Rand des politschen Spektrums angesiedelt”, noch ist er irgendwie rechts.
    Benehmen Sie sich bitte, gerade zur Weihnachtszeit ist Benehmen wichtig (wenn es Goody Goody geben soll).

    Kommen Sie bitte zum Thema [2] zurück, Ihnen liegt doch sicherlich auch die thematische Barbeitung. Klar, gelegentlich darf auch mal geholzt und gegrätscht werden, aber doch bitte nicht fortlaufend. Wir wollen doch keine diffamierende Absicht unterstellen müssen.

    Schöne Weihnachtstage noch,
    Rudolph ist auch dabei, Rudolph aber beim Dr. Wwb kein Rendeer, das ganz am Rande,
    Dr. Wwb

    [1] Sie könnten es doch besser wissen, so fleißig wie Sie Nachrichten des kleinen alten Webbaeren lesen…
    [2] Das Thema ist doch gar nicht soo uninteressant. Vielleicht meldet sich auch bald “Dr.” Inhaltemeister wieder zu Wort zum Thema. Wäre doch schön!

  50. #50 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 22, 2010

    @Wm

    Stattdessen könnte sie sich ja stärker auf ihre seltsamen Diskussionen mit Jörg Friedrich konzentrieren. LOL.

    Wb auch schon beobachtet haben, umwerfend komisch, gell?

    Weihnachtsgrüße!
    Dr. Wwb

  51. #51 BreitSide
    Dezember 22, 2010

    WeBBArsch, für wie blöde hältst Du uns eigentlich? Deine dämlichen Ergüsse gehen inzwischen jedem (abgesehen von einem oder anderen Mittroll) mächtig auf den Senkel. Bild Dir ja nicht ein, Andrea wäre die Einzige.

  52. #52 threepoints...
    Dezember 23, 2010

    Der Teufel den wir rufen ….

    wird dann auch kommen.

    Das habe ich schon vor Jahren dazu festgestellt.

    Aber vielleicht ist es nur eine Kanalisierung der Agressionen, welche wohl erwartet wird … aus welchem Grund auch immer….!?

  53. #53 Dr. Weihnachtswebbaer
    Dezember 23, 2010

    Sup!

    Satan ist in uns, und derjenige, der ihn auferwecken wird, komme er vom Osten oder Westen, wird die Qualen, die uns auferlegt sind, herbeirufen und -wenn es auch bis in ewigste Zeiten dauern wird!- demjenigen besorgen, der nicht reines Herzen ist!

    Satan, der in uns ist, sei aufgerufen, hier und jetzt, sich zu stellen und seine Ankündigung wahrzumachen! Satan, erhebe Dich, zeig uns Dein Gesicht, zeig uns wie wir als willige Vollstrecker Deiner Absichten Dir danken können!

    Wie es in der Schrift geschrieben steht, wie es Boten aus dem Osten verkünden, lass uns bei sein bei Dir sein und lass uns erhaben an Deinen Übel teilhaben, Satan, erhöre uns!

    NOT

    Ansonsten, fröhliche Weihnachtstage, Old Wwb schon in den Startlöchern, Rudi auch schon spitz!
    Dr. Wwb

  54. #54 michael
    Dezember 23, 2010

    Priester: Erlöse uns von den Webbären dieser Zeit.

    Gemeinde: Wir bitten Dich, erhöre uns.

    Priester: Nimm hinweg die Kommentarhäufchen der Webbären.

    Gemeinde: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  55. #55 BreitSide
    Dezember 23, 2010

    Und ich hatte schon gedacht, WeBBArsch könne nicht tiefer sinken. Irrtum, dümmer geht immer.

    Den Schwurbulus Magnus hat er schon locker gewuppt, der Schwurbulus Major ist auch geschafft, und beim Wettbewerb um den Schwurbulus Maximus hat er sehr gute Chancen.

  56. #56 Basilius
    Dezember 24, 2010

    Auch von mir Zustimmung zu der Idee, daß man die Bedeutung von Terroristen nicht durch ihnen geschenkte Aufmerksamkeit unnötig überhöhen solle. Das klingt sehr vernünftig.
    Auch wenn ich hier in keinster Weise eine qualitative Analogie herstellen möchte, so sehe ich doch eine prinzipielle Ähnlichkeit in der Problematik. Deshalb versuche ich auch jeden dazu zu ermuntern, beim Webzoo und ähnlich unappetitlichen Zeitgenossen, es ebenfalls an der Aufmerksamkeit eher mangeln zu lassen. In der Hoffnung, daß der Troll am ehesten durch Nahrungsentzug ausgehungert wird.
    Eine etwas utopische Hoffnung, ich weiß, zumal es mir selber auch beileibe nicht so konsequent gelingen mag. Aber es ist ja Weihnachten und so es schon nichts hilft, so darf man sich ja trotzdem was wünschen. Und zumindest gehöre ich dann nicht so direkt zu denen, welche den Troll auch noch füttern.
    ^_^ Merri Kurisumasu

  57. #57 threepoints...
    Dezember 24, 2010

    @ Basilius· 24.12.10 · 10:24 Uhr und alle:

    “… daß der Troll am ehesten durch Nahrungsentzug ausgehungert wird.”

    -> nicht Nahrungsentzug… wir müssten den Blog schliessen.
    Sondern Aufmerksamkeitsentzug, damit der (oder andere) bei Sinnfreien beiträgen nicht noch belohnt werden.
    Das er sich zu allen erdenklichen äussert, …. wer will es ihm und anderen ernsthaft verbieten…?

  58. #58 threepoints...
    Dezember 24, 2010

    Mit dem Terrorimus ist es doch gleich, wie mit der Inpotenz, der Delinquenz, und sonst noch welchen inkompetenzen (welche aber auch Kompetenzen sein können – die nicht erwünscht sind).
    Man kann sich das Leben dadurch kaputt machen lassen, oder sie auch ignorieren. Die Ignoranz allen Kompetenzen, dessen Beherrschung einer nicht fähig ist, war schon immer die Lösung der Wahl….

    Irgendwie doch wie: Schuster bleibe bei DEINEN Leisten … oder so….

    Und der Rest wird einfach aus dem Leben verbannt und für nicht existent erklärt.

    So funktioniert eben die Desensibilisierung des Individuums – durch überbeanspruchung der Sensibilität. … Was bleibt ist der abgestumpfte Mensch – zu nichts besonderen mehr fähig, ausser auf unmittelbare Reize zu reagieren.

    Ganz so, wie man sich den modernen Sklaven vorstellt. Auf Abruf und ohne eigenen freien Willen.

    Amen …

  59. #59 Dr. Webbaer
    Dezember 30, 2010

    I.p. Terror hat sich ja seit der Veröffentlichung des Blogartikels (16.12.2010) wieder einiges getan; die internationalen terroristischen Entwicklungen der letzten 14 Tage scheinen die These von der Aushaltbarkeit von Terror nicht zu bestätigen.

    Zudem ist mit dem Profiling von Fluggästen ein spannendes Thema i.p. Gefahrenabwehr (die bekanntlich immer verdachtsunabhängig ist) aufgekommen. – Beachtenswert hierzu auch die diesbezüglichen Gegenreden von Politikern, die von Angst gekennzeichnet zu sein scheinen. Wird sich der designierte Flughafenverbandschef mit seinen Vorschlägen durchsetzen können?
    Herr Arbia, was meinen Sie?

    MFG
    Dr. Wb

  60. #60 BreitSide
    Dezember 30, 2010

    Oh WeBBArsch, nicht schon wieder diese Verdrehungen!

    Was soll denn jetzt “Aushaltbarkeit” bedeuten? Selbst wenn die Bombe bei Jyllandsposten hochgegangen wäre, wäre der Blutzoll auf deutschen Straßen inzwischen schon wieder höher.

    Jaja, die meisten Straßenverkehrstoten sind nicht mit Absicht umgebracht worden, aber tot sind sie auch. Wobei ich mich fast zu der Behauptung versteigen würde, dass in D mehr Menschen absichtlich überfahren werden als durch Bombenattentate umkommen.

    Was überhaupt nicht zur Sprache kommt, sind die Opfer der braunen Schläger, die in Leuten wie dem WeBBArsch ihre Fürsprecher finden. Da sprechen wir von ganz anderen Größenordnungen. Das wird man doch wohl sagen dürfen, oder?

  61. #61 S.S.T.
    Dezember 31, 2010

    @Breitside

    Nun, Opfer von Gewalttaten sind schon ein erhebliches Thema, wobei das Motiv (Bereicherung, Jux, politisch etc.) schon ein Rolle spielt. Medienwirksam allerdings nur bei aktuellen, konkreten Fällen. Im ‘Hintergrund’ läuft da schon einiges mehr. Politisch motivierte Gewalttaten sollte man übrigens beileibe nicht nur im rechten Spektrum ansiedeln.

    Opfer einer Gewalttat zu werden, ist vor allem eine massive Verletzung der Persönlichkeit, das ist der Unterschied zu einem Unfall, unabhängig davon, ob körperliche Schäden bleiben oder nicht. Siehe hierzu auch die Missbrauchsfälle, bei denen man ja zynischerweise sagen könnte: Außer ein bisschen Onanieren ist ja nichts passiert. Und dennoch leiden zahlreiche Opfer Jahrzehnte danach.

    Ist ein wenig wie bei materiellem Verlust: Verbasele ich aus Unaufmerksamkeit z.B. 1.000 €, kann ich mich maßlos darüber ärgern. Wird in die Wohnung eingebrochen, dann ist das für viele ein echtes Problem, auch wenn der Schaden ‘nur’ bei ein paar Hundert € liegt, ihr home ist kein castle mehr, sie fühlen sich zuhause permanent unsicher und in einigen Fällen ist sogar eine psychologische Betreuung unbedingt erforderlich. Ähnlich, aber nicht ganz so ‘schlimm’ ist, wenn ich das Geld via Betrug verloren hätte.

    @Webbaer

    Grundsätzlich ist Terror genau so ‘aushaltbar’ wie jedes andere Lebensrisiko. Wobei man ‘aushaltbar’ nicht mit ‘hinnehmbar’ verwechseln darf. Was im übrigen z.B. auch für andere Gewalttaten gilt. Null gibt es hier und anderswo nicht, man kann nur versuchen alles auf einem ‘erträglichen’ Level zu halten (die Feuerwehr verhindert im Prinzip keine Brände, verhindert jedoch, dass die ganze Stadt niederbrennt).

    Ein gewisses Profiling führt z.B. jeder Zollbeamte an der Grenze durch. Einige haben da einen Riecher wie ein Hasch-Puppie, andere zählen da mehr zu den treudoofen Rassen. Ob ein Profil-Katalog die Trägen zum Jagen bringt, halte ich in der Praxis für zweifelhaft. (Beispiel: Rückkehr nach drei Tagen in den USA. Kontrolle in FRA von dem einzigen Gepäck, das nicht viel größer als eine große Handtasche war, mit der Frage, ob ich was in den USA eingekauft hätte; damals waren vor allem Klamotten billig. Aber zusätzlich war der Kurs auch noch tief im Keller.)

    In den USA wurde (wird?) das Gepäck nach dem Zufallsprinzip (Flugscheinnummer) genauer kontrolliert, u.a. mit einem Flugzeit-Massenspektrometer auf Drogen und Sprengstoff.

  62. #62 Dr. Webbaer
    Dezember 31, 2010

    Grundsätzlich ist Terror genau so ‘aushaltbar’ [1] wie jedes andere Lebensrisiko.

    Anscheinend ja wohl nicht. Was eben damit zusammenhängt, dass Angriffe auf die freie Presse oder die Politik oder die Wirtschaft Implikationen haben, die andere soz. private Lebensrisiken nicht mit sich bringen.
    Die Bestrafungsidee ist nicht zu unterschätzen, strafe eine Person, lehre Millionen, sagte Mao einmal sinngemäß.

    Ansonsten wäre die Aufregung in der Tat unverständlich und man müsste -wie es einige auch tun- fast einen Komplott durch den Staat vermuten mit dem Ziel seine Befugnisse einer Offenen Gesellschaft explizit nicht entsprechend auszudehnen.

    Damit wäre dann auch die Gegenthese skizziert, die dem alten Dr. Wb allerdings mephistophelisch erscheint.

    “Profiling” gibt es natürlich beim Thema Terrorismus i.p. Tataufklärung und Gefahrenabwehr heute schon, man redet nicht gerne darüber, loge, – so wie man eben seinerzeit, also zu RAF-Zeiten, den RAF-Terroristen normales Verbrechertum unterstellt hatte, also keinesfalls aus bestimmter Sicht folgerichtiges linksrevolutionäres Handeln, um eben die Gesellschaft nicht zu spalten, so wird auch heute alles “getan um so zu tun”, als ob es keinen profiling-basierten Verdacht gibt, keinen “Generalverdacht”, wie es politisch übersetzt heißt.

    Man überwacht dann halt zumindest der Form halber alle verstärkt. – Dr. Wb das nicht richtig finden.

    MFG
    Dr. Wb

    [1] “Aushaltbar” vs “hinnehmbar” und “akzeptabel”, gell, so war’s gemeint von Ihnen!(?)

  63. #63 BreitSide
    Dezember 31, 2010

    Dr.eister WeBBArsch nicht richtig finden? Dr.eister WeBBArsch offenbar zweite Synapse nicht finden. Richtig?

  64. #64 BreitSide
    Dezember 31, 2010

    SST: hast vollkommen Recht, die psychische Seite hatte ich ausgeklammert. Und natürlich gibt es ab+an auch linke Gewalt gegen Personen. Die wird aber seit Jahrzehnten von der Rechten weit in den Schatten gestellt, zahlen- und auch flächenmäßig (no-go-Zonen). Muss man nur den Verfassungsschutzbericht anschauen.

  65. #65 threepoints...
    Dezember 31, 2010

    Dr. Wb … der mit vielen Stimmen spricht und eine Botschaft hat…

    Die Herren Dr. Webbäer sind sich nicht immer einig. aber, … wir können noch viel lernen von ihnen…!

    Dr. Webbäeren haben sogar mehr als eine Synapse…. haben BreitSide nicht bemerkt? Ach ja, breite seite kommt nur darauf, weil von sich auf andere schliesst.

    Aber schönes Schauspiel immer gern gesehen…Danke auch dafür!…

    “…Muss man nur den Verfassungsschutzbericht anschauen..”

    -> Falsch, … muß man nur durch Strasse gehen….

  66. #66 BreitSide
    Dezember 31, 2010

    “…Muss man nur den Verfassungsschutzbericht anschauen..”

    -> Falsch, … muß man nur durch Strasse gehen….

    Exakt so kommst Du mir vor: was wissen schon Wissenschaftler, ich BILD mir meine Meinung.

  67. #67 threepoints...
    Dezember 31, 2010

    Wieviel Wissenschaft steckt im Verfassungsschutzbericht …? Die darin steckende liegt wahrscheinlich schon lange zurück.

    Ansonsten sei es erstmal nur Statistik. Und was interessiert mich der Schnitt des ganzen Landes, wenn ich vielleicht in einem Bereich lebe, deren Auswrikungen den Schnitt erst hochgetrieben haben….?!

    Also sage ich … schau nicht auf Statisticken, wenn die Auswirkungen einfacher zu erkennen und einzuschätzen sind.

  68. #68 threepoints...
    Dezember 31, 2010

    o.k., … sie sind nicht einfacher zu erkennen. Aber man muß nicht in die Bundesdruckerei gehen und die Statistik sich heimholen … und dann auch noch lesen (lernen). Manchmal scheint nämlich nichts gehein´mer zu sein, als eben solche Veröffentlichungen. “Strukturdeutsch” aus dem Amt – aller Lebensechtheit beraubt…

  69. #69 BreitSide
    Dezember 31, 2010

    3P, es gibt gute Angebote zum Lesen Lernen, bei Volkshochschulen und so. Die machen Dir sicher einen guten Preis. Oder lags am C2H5OH?

  70. #70 kindermund
    Januar 11, 2011

    Das wirklich faszinierende an der Diskussion hier ist, daß alle so tun, als ob “Terrorismus” ein privat organisiertes Phänomen sei. Schon mal von https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Gladio gehört? Wer hat noch “Al Keida” die Anschubfinanzierung gestellt? Glaubt hier irgendjemand, daß die RAF ohne geheimdienstliche Führung/Unterstützung auch nur die Hälfte ihrer Straftaten hätte begehen und vor allem DAVON KOMMEN können?

    In diesem Sinne ist die im Artikel erwähnte “Glorifizierung” etwas ganz anderes, nämlich integraler Bestandteil der Terrorstrategie. Welcher Schrecken geht von einem Verbrechen aus, das unbekannt bleibt?