Erwachsene finden zwar die Bibel böte eine wichtige Grundlage für die Moral, kennen aber kaum deren Inhalt. Viele könnten die Geschichte aus Filmen wie Harry Potter nicht von Geschichten aus der Bibel unterscheiden. Verlockende Schlagzeilen, die heute der World Service der BBC so oder ähnlich verbreitet wurden. Atheistinnen und Atheisten haben diesen Ball gerne aufgenommen und verbreiteten die Nachricht in den sozialen Netzwerken. Interessant wie schnell manche ihre Skepsis ablegen, sobald es um eine Aussage geht, die dem eigenen Weltbild entgegenkommt.

Man tut gut daran Berichte über Umfrageresultate mit gesunden Zweifeln zu begegnen: Ein guter Anfang ist die Frage wer sie in Auftrag gegeben hat und von wem sie durchgeführt wurde. Die Antwort darauf gibt oft Hinweise, auf eine allfällige Agenda die dahinter steht und ob die Resultate vielleicht in eine bestimmte Richtung gedrückt werden. Besteht diesbezüglich ein Verdacht, dann kann man eine Schicht tiefer graben. Findet man die eigentliche Umfrage, lohnt es sich in den Anhang zu schauen um die Methode genauer zu studieren (fehlt ein solcher, dann kann man das ganze gleich unter irrelevant ablegen). Die zwei einfachsten Fragen anschliessend für eine Analyse aus dem Ohrensessel sind jene nach der Repräsentativität und nach der Fragestellung. Letzteres genügt im vorliegenden Fall schon um festzustellen, dass bei der hier zitierte Umfrage grosse Zweifel über deren Wert angebracht sind. Eine weitere Frage die man sich stellen kann, ist natürlich jene nach selektiver Berichterstattung, diese kann aber auch bei seriösen Umfragen ein Problem sein, weil jemand Rosinen pickt oder sich schlicht für die reisserische Ausschlachtung entscheidet. In diesem Fall liegt das Problem aber bei der Umfrage selber.

Das Umfragerbenis passt der Auftrageberin verdächtig gut ins Konzept. Es handelt sich um die Bible Society deren Ziel es ist, eine möglichst weite Verbreitung und Kenntnis der Bibel zu fördern. Entsprechende Werbe-Zitate der Organisation findet man dann auch in der BBC Berichterstattung wieder (z.B. “The Bible enriches life, and every child should have the opportunity to experience it.”). Die Informationen zur Methode im auf Hochglanz getrimmten Bericht sind sehr dünn und kaum einzuschätzen. Gehen wir also davon aus, dass es an der Repräsentativität nichts zu meckern gibt. Immerhin werden uns die gestellten Fragen als Editor’s Notes präsentiert. Schaut man sich diese an, versteht man auch warum 46% (was natürlich zu “rund die Hälfte” wird)  aller Erwachsenen Noah nicht in der Bibel verortete aber Dan Browns Da Vinci Code hingegen schon. Hier ist wie die beiden Geschichten von ihrem Kontext befreit wurden (die genaue Fragestellung kennen wir nicht, wir wissen nur, dass die Erwachsenen befragt wurden ob es sich um Bibelgeschichten handeln würde):

In a world threatened by environmental disaster, one family embarks on a radical plan to survive and start a new life.

In einer Welt die von einer grossen Umweltkatastrophe bedroht wird, macht sich eine Familie an die Umsetzung eines radikalen Plans zum Überleben und um ein neues Leben zu beginnen.

An unexplained death triggers a quest to uncover the truth about Jesus’ family

Ein unerklärter Tod löst ein Suche zur Aufdeckung der Wahrheit über Jesus Familie aus.

Klingt beides nach Hollywood Trailern in meinen Ohren. Die Erwähnung des Namens “Jesus” ist natürlich ein sanfter Schubs in die richtige Richtung, bedenkt man dass schon subtilere Änderungen von Fragen Resultate beträchtlich beeinflussen können. Es erstaunt nicht, dass ein grosser Prozentsatz der Erwachsenen so selbst bei sehr bekannten Geschichten an der Zuordnung scheitern.

Nun glaube ich tatsächlich, dass es stimmt, das viele die sich auf die Bibel berufen, diese oft nicht sehr gut kennen oder sich nur sehr selektive erinnern wollen (wie dies auch bei Buch- und Text Fundamentalismen anderer Couleur der Fall ist). Nun sollte man aber nicht, nur weil es die eigenen (Vor-)Urteile bestätigt, darum unbesehen Werbeaktionen der Bible Society unterstützen. Skepsis darf nicht bei den eigenen Überzeugungen aufhören. Im Gegenteil.

Kommentare (28)

  1. #1 rolak
    Februar 7, 2014

    46% (was natürlich zu “rund die Hälfte” wird)

    Selbst ‘rund .5’ wäre formal ok da korrekt gerundet, doch das bei der BBC und in der Broschüre zu findende “almost half” gibt sogar ‘kleiner’ vor, entspräche also eher einem ‘fast .5′. Darüber hinaus bei letzterem sogar mit unübersehbarer %zahl dahinter.
    Dennoch hat eine solche Umfrage bestenfalls Unterhaltungswert – die Ergebnisse könnten zB mit denen einer analogen zu Grimms Märchen (oder eben den Nursery Rhymes) verglichen werden.

    In a world .. new life.

    Hätte mich zwar wegen der Formulierung, insbesondere des ‘one’ stutzig gemacht, kontextfrei dennoch eher an eine VTler-Beschreibung erinnert. Zusammen mit dem ‘aus der Bibel?’ wäre allerdings wohl der Groschen frühzeitig gefallen.

  2. #2 Randifan
    Februar 7, 2014

    Für die Religionen ist es nur von Vorteil, wenn die Gläubigen die Grundlagen des eignen Glaubens nicht kennen. Ein Wesen, was die gesamte Schöpfunge ersäuft kann den Durchschnittsmenschen heutzutag nur schwer vermittelbar sein.

  3. #4 Redfox
    Februar 7, 2014

    Nun glaube ich tatsächlich, dass es stimmt, das viele die sich auf die Bibel berufen, diese oft nicht sehr gut kennen oder sich nur sehr selektive erinnern wollen.

    Siehe:
    religion.blogs.cnn.com/2011/06/05/thats-not-in-the-bible/

    Das “In a world …” an Hollywood erinnert wird daran liegen das diese Phrase tazechlich sehr häufig bei Trailern verwendet wird:

    He became identified with the phrase “In a world…”, used in so many movie trailers that it became a cliché.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Don_LaFontaine

    Ich glaube nicht das die diesen Satzanfang nicht vorsätzlich so ausgewält haben.

  4. #5 Hobbes
    Februar 8, 2014

    Naja noch stärkeren Einfluss kann man durch die Fragen ja kaum nehmen.
    Die Geschichte von Noah wird so ziemlich jeder kennen. Und der Da Vinchi Code hat auch eine so hohe Bekanntheit, das bei normaler Fragestellung bestimmt nicht mehr als 15% falsch liegen würden.
    Neben den Erwähnten klassischen Anfang von Kinotrailern wird auch noch von einer Umweltkatastrophe gesprochen. Diese wird im Gegensatz zur Naturkatastrophe wohl eher der Neuzeit zu gerechnet.
    Hinzu kommt, das bei der einen Geschichte Gott gar nicht erwähnt wird, bei der anderen Jesus noch einmal explizit genannt wird.

    Die meisten Leute werden die Bibel kaum kennen, aber die Geschichte um die Arche wird da wohl kaum ein treffendes Beispiel sein.

  5. #6 Toni
    Februar 8, 2014

    @ Hobbes

    Das ist ja gerade der “Witz”, daß “Schund-Romane/Verfilmungen” wie der Da Vinchi Code, mittlerweile einen höheren Bekanntheitsgrad haben als viele Geschichten der Bibel und das viele Menschen ihr (Niht-)Wissen über die Bibel, nurmehr aus solch unqualifzierten/unseriösen Quellen beziehen.

    Gruß

  6. #7 Dr. Webbaer
    Februar 8, 2014

    Der Schreiber dieser Zeilen kennt die “Geschichte Noahs” auch nicht bzw. müsste erst nachlesen.
    Zur Selektivität jeder Abfrage oder Begutachtung stellen sich regelmäßig Fragen zur publizistischen Person(enmenge) und zum Unterschlupf.
    MFG
    Dr. W

  7. #8 ali
    Februar 8, 2014

    Zur Selektivität jeder Abfrage oder Begutachtung stellen sich regelmäßig Fragen zur publizistischen Person(enmenge) und zum Unterschlupf.

    Was will uns der Webpetz hiermit sagen? Eine Demonstration, dass er meinen Namen googeln kann? Glückwunsch (einfach das Atmen nicht vergessen, bei solchen intellektuellen Verausgabungen)!

    Ansonsten: Wenn es einen konkreten Vorwurf gibt, dann raus damit. Wenn es nur wieder eine Ihrer ominösen Anspielungen ist, die aus dem selben stinkenden Sumpf kommt, dessen Methanblasen ihre Bärigkeit in der Regel mit Argumenten verwechselt, dann ist der Problembär hier schneller raus, als Meister Petz ein Kommentarabo abschliessen kann. Seine Vokale werden auf jeden Fall per sofort wieder zum Abschuss freigegeben. Also Vorsicht.

  8. #9 Toni
    Februar 8, 2014

    Übrgns, wnn schn ds bndlnd wtr dm Vrrt m Chrstntm frönt, s srgn d Jngs hr zmndst dfür, dß d Mslm d Bbl nvrfälscht prsntrt nd ntrprtrt bkmmn:

    B dnn ghts mt Wcht, Schmcks, Klrht, Wrht, Ldnschft nd Wssn zr Sch, s w ch s lb nd s sn mß…… lls ndr st Kklrs nd brngt nchts.

    Mn knn s nr mßrtnn Rlgn kn frdfrtg mchn, wnn d Wrzl vrdrbn st. Mn knn nr vrschn d drn gfngnn Mnschn s dr Fnstrns ns Lcht z führn. Ds br vrwgrt dr Wstn dn Mslmn drch snn Wrtrltvsms.

    nd drm lstn slch “fklärr” ch bllnnfch mhr ls ll nsr “tlrntn Gtmnschn”, d z.B. glbn d Prblm dr ntgrtn dr Mslm drch nch mhr bzw. mmr mhr ppsmnt, Rspkt, ntggnkmmn, ds Vrschwgn dr Dffrnzn nd Prblm sw Mätzchn w “Frd, Frd, rkchn” lösn z könnn.

    Jss ht f ll zntrln Mnschhtsfrgn gntwrtt nd r sgt gnz klr:

    “n hrn Früchtn wrdt hr s rknnn. Lst mn tw vn Drnn Trbn dr vn Dstln Fgn? S brngt jdr gt Bm gt Frücht, br dr fl Bm brngt schlcht Frücht. n gtr Bm knn kn schlchtn Frücht hrvrbrngn, nch knn n flr Bm gt Frücht trgn. Jdr Bm br, dr kn gt Frcht hrvrbrngt, wrd mghn nd ns Fr gwrfn. Dshlb, n hrn Früchtn wrdt hr s rknnn.” (Mt 7:16-20).”

    Grß

    Edit: Vokale entfernt. Wer sich in die Abgründe von Tonis Innenleben und sein Kampf mit dem Fehlen von Argumenten begeben möchte findet die gleichen Talking Points auch bei PI, einfach ohne Bibelzitate.

  9. #10 Trottelreiner
    Februar 8, 2014

    @Randifan:

    Naaja, daß gilt aber nicht nur für Religionen. Als ich das erste Mal Voltaire gelesen habe, fragte ich mich, was die Herren Aufklärer an ihm fanden. Anti-Atheismus, Rassismus, you name it.

    Auf der anderen Seite hatten die Herren der Schule von Salamanca

    https://de.wikipedia.org/wiki/Schule_von_Salamanca

    wohl nur die besten Absichten, im Endergebnis führte das aber etwas überspitzt dazu, daß den Herren Eingeborenen vor dem Gemetzel zunächst kurz die Gelegenheit gegeben wurde, Missionare aufzunehmen. Öfters verlesen auf Spanisch. Ohne Dolmetscher. Über die Ketz^w Protestanten wollen wir mal gar nicht reden…

  10. #11 ali
    Februar 8, 2014

    @Trottelreiner

    Als ich das erste Mal Voltaire gelesen habe, fragte ich mich, was die Herren Aufklärer an ihm fanden

    Es stimmt schon. Bei der häufigen Voltaire Verehrung bleibt oft auf der Strecke, dass Voltaire immer auch Politiker war und sehr bedacht auf was er schrieb, wen er (nicht) vor den Kopf stossen wollte und wie man die Konkurrenz in Schach hält. Aber er war schon zu seiner Zeit eine Art Aufklärungs-Celebrity.

  11. #12 Trottelreiner
    Februar 8, 2014

    @ali:
    Meine persönliche Schlußfolgerung wr dann eher, daß der, ähm, “Weltgeist” (um jetzt mal Hegel zu verballhornen) manchmal arg merkwürdige Wege geht. 😉

    IMHO war die absolutischtische Monarchie eines Hobbes etc. ja auch eine Antwort auf den Mist, den die jeweilige Adelsclique verbockte, irgendwann holte sich die bessere Hälfte der Gesellschafte ihre Rechte dann über “republikanische” Revolutionen zurück, da die Arbeiter da ihren Anteil haben wollten, haben sozial engagierte Menschen ihre Lage verbessert, u.a. indem man einen Teil von ihnen mittels Eugenik von der Förtpflanzung ausschließen wollte, etc.

    Irgendwann ist dann aus diesem Chaos der moderne demokratische Verfassungsstaat entstanden, ja, ich stelle das etwas verkürzt dar, aber IMHO hüte man sich im Allgemeinen davor, in der Geschichte nach “den Guten” und “den Bösen” zu fragen.

    Sorry für die weitschweifige Rede, will noch wer auf die Seifenkiste? 😉

  12. #13 Trottelreiner
    Februar 9, 2014

    @Redfox:
    Achja, die Kraft der memetischen Mutation:

    https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/MemeticMutation

    Als ich heute beim Zappen auf eine Szene in “Stammheim”

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammheim_(Film)

    stieß, in der Ensslin und Raspe im Sonnenbrillenpartnerlook auftraten, erwartete ich irgendwie schon ein Absetzen oder Zurechtrücken oder Wiederaufsetzen derselben, einen kurzen Spruch und den Serienjingle des Grauens, aber diese Freude wollte mir der Regisseur wohl nicht machen. Kann auch daran liegen, daß der Film ein paar Jahre älter als CSI: Miami ist…

  13. #14 Wilhelm Leonhard Schuster
    Februar 9, 2014

    Es stört mich an der Seifenkiste das,dass(daß)sie vier Räder hat,wen sie befördert, wenn sie bergabfährt, ist schon auch von Interesse, weil die Zuschauer, beim Jubel, häufig die Vokale weglassen und nur sch…sch… sich äußern, wenn , weil ihr Favorit, wenn, wen es auch betrifft,
    der in Rückstand gerät , das ärgerlich ist.Daß das so ist, wen auch immer das betrifft, wenn beispsw. das Knäblein
    oder wen auch,(das Mädchen?) einen dessolaten Tag erwischt hat, ist das ärgerlich .
    Dass man da machtlos ist ,wenn das(Knäblein) verliert ,wen von der Konkurrenz kümmert das schon .Haupsache ist, daß,wenn das eigene Büblein gewinnt,ohne Vokale gejubelt werden kann .
    Das zur Anwendung von das, dies und ct.-daß mir jeder Aufmerke und die Vokale auch nicht streiche, daß dies notwendig sei,wenn dies nicht unbedingt notwendig ist,
    ist wenn, dann, wen es auch trifft immer die Frage. Daß das ins Stammbuch zu schreiben ist, das sei jedem 1. Kläßler geraten!
    Ich drohe mit diesem Schriebe niemandem, sondern :Das ist nur, daß, wenn ,wen auch immer …die Seifenkiste..(oder Vokale).stört.., daß, das, besser mit Humor zu nehmen ist.!.usw.

  14. #15 Dr. Webbaer
    Februar 9, 2014

    @ Hr. Dr. Arbia

    Ansonsten: Wenn es einen konkreten Vorwurf gibt, dann raus damit.

    Es war Zustimmung, Umfragen wie Meinungsäußerungen, auch welche mit wissenschaftlichem Anspruch, sind oft von Agenden geleitet.

  15. #16 ali
    Februar 9, 2014

    @Webbaer
    Mit dem Link insinuiert der Petz doch was, oder?

    Weil sie eben von Agenden informiert sein können, ist methodische Transparenz eben wichtig.

    Dies ist etwas, dass dem Webbären in der Regel in seinen “Argumenten” fehlt. Auch hat er wohl nichts gelesen, dass von dem entsprechenden Forscherkolleg publiziert wurde, noch wird er eine Ahnung haben wie es funktioniert. Dem Bären reicht ein Stichwort um eine Meinung zu Forschungsarbeiten zu machen. Und genau darum war es eben eine Anspielung und Unterstellung (auch wenn es als “Zustimmung” getarnt kommt).

  16. #17 Wilhelm Leonhard Schuster
    Februar 9, 2014

    Ich finde es nicht schlimm wenn jemand auf die Daten eines Kommentatoren hinweist, die selbiger selbst veröffentlicht hat ,oder, weil er sozusagen zu einer öffentlichen Person geworden ist, von irgend Jemand veröffentlicht worden sind. Beispiel :Kai hat irgendwann darauf hingewiesen, was ich doch für ein ungebildetes, armes Würstchen(frei wiedergegeben) sei und meine Daten und Anschrift veröffentlicht, die ich irgendwo in meinem Blog darlegte.(“In Görgsheim nichts Neues “ct.)
    Na und ? Ich muß doch damit rechnen, daß ich von irgendwem darob auch belächelt , oder gar angegriffen werde.
    Anspielung oder Unterstellung hin oder her!
    Der Ali ist mit SEINEN Devokalisierungen ja auch nicht zimperlich.Er sollte sich bewußt sein, daß diese auch “Anspielungen und Unterstellungen” gleich welcher Art,im Grunde bedeuten.
    Der Toni, beispielhalber, ist nun mal “Bibelfester”
    (nicht Bibeltreuer) Zeitgenosse!
    Und Sie haben Noah , ein biblisches Thema gewählt
    (das steht Ihnen frei) aber dann einen “Bibelmann”
    in der Diskussion zu “devokalisieren” -das ist schon ein starkes Stück!

  17. #18 Max Erwengh
    Februar 10, 2014

    So weit ich weiß ist gerade die Fragestellung bei representativen Umfragen entscheident. Als ich dieses Ergebnis im Radio gehört habe, war ich sehr skeptisch über die Ausagekräftigkeit. Aber die von ihnen beschriebene Fragestellung widerlegt meine Skepsis. Denn wenn jemand die Geschichte Noahs richtig kennt, könnte er die Frage leichter richtig beantworten als jemand der sie nicht kennt. Weiterhin würde jemand der Bibel kennt, die zweite Frage sofort in den Hollywood Bereich verscheiben. Ich weiß zwar immer noch nicht wie übertragbar das Resultat ist, aber sie sollten sich ganz kurz mit der Bedeutung von Fragestellung in Sozialwissenschaftlichen Umfragen beschäftigen. (Ich empfehle die Serie “Klopfzeichen aus der Welt der Sozialwissenschaft” )

  18. #19 Trottelreiner
    Februar 10, 2014

    @Max:
    Mit Verlaub, ich kenne die Geschichte von Noah samt einiger Details, z.B. der Namen seiner drei Söhne. Und ich würde bei

    In a world threatened by environmental disaster, one family embarks on a radical plan to survive and start a new life.

    nur bedingt an diese Geschichte denken, genaugenommen ist dies sogar ein semantischer Fehler, da die Definition von “environmental disaster” im Allgemeinen beinhaltet, daß es sich um ein Ereignis beinhaltet, daß direkt durch Menschen verursacht wird (ist Gott ein Mensch?) und das die Umwelt schädigt (wird in der Bibel nicht so thematisiert, wenn überhaupt, ist die Umwelt nach der Flut besser dran, da vom Menschen gereinigt). Eine mehr oder weniger natürliche Flut wäre hingegen eher ein “natural disaster”. Entsprechend ist schon mehr als nur eine leichte Verfälschung.

    Wie schon gesagt betrifft diese Beschreibung Noah et al. nur bedingt, sie beschreibt aber sehr gut z.B. den Plot von “Lost in Space”:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lost_in_Space

    Entsprechend hätte ich durchaus auch angenommen, daß es sich um einen Hollywood-Schinken handelt.

    Die Sache mit dem DaVinci-Code ist schon etwas eindeutiger, da Freunde der frühchristlichen Mythologie wissen, daß Jesus Familie in der Bibel nur begrenzt vorkommt, aber

    a) weiß das nicht jeder, und die Erwähnung von Jesus lenkt schon in gewisse Bahnen.
    b) gäbe es durchaus apokryphe Schriften und Heiligengeschichten, die man entsprechend beschreiben könnte. Die entsprechenden Geschichten tendieren nach offizieller Kirchenlesart BTW irgendwo zwischen “als Erbauungsliteratur durchaus verwendbat” und “Ketzerei”, und verschiedene Gruppen haben auch einen etwas unterschiedlichen Canon. Das bekannteste dieser apokryphen Kindheitsevangelien wäre der Pseudo-Matthäus,

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pseudo-Matthäus-Evangelium

    das u.a. sogar Auswirkungen auf die Krippentraditionen, nämlich Ochse und Esel hatte.

    Und in diesem gibt es non eine Episode, für die ich leider keine Übersetzung gefunden habe, die sich aber in einem ähnlichen Text so darstellt:

    “Der Sohn aber des Schriftgelehrten Hannas stand dort zusammen mit Joseph. Der nahm einen Weidenzweig und ließ, indem er mit dem Zweig einen Abflußkanal bohrte, die Wasser wieder auslaufen, die Jesus in Gruben gesammelt hatte. Als aber Jesus sah, was da geschah, wurde er böse und sagte zu ihm: Du gottloser und unvernünftiger Schlingel! Was haben dir denn die Gruben und die Wasser zuleide getan, daß du sie austrocknen läßt? Siehe, jetzt sollst auch du wie ein Baum, wenn er ohne Wasser ist, austrocknen und sollst weder Blätter noch Wurzel noch Frucht tragen! Und sogleich verdorrte jener Knabe ganz und gar. Jesus aber zog sich zurück und ging heim in das Haus Josephs.

    Die Eltern des Verdorrten aber trugen ihn fort, voll Wehklagens über seine Jugend, daß sein Leben schon so früh zerstört worden war, und brachten ihn zu Joseph und schuldigten ihn an: Einen solchen Sohn hast du, der derartiges tut!”

    Im entsprechenden Text kriegt Jesus’ Familie dann durchaus Ärger, und das hört sich schon recht ähnlich an wie der beschreibende Text. Wie schon gesagt, das ist eine Apokryphe, die aber durchaus weite Verbreitung auch in halb-offiziellen Texten wie der Legenda aurea hatte.

    Ein grundlegendes Problem dieser Untersuchung ist möglicherweise, daß die entsprechende Umfrage nicht normiert zu sein scheint. Das wäre eigentlich nur ein kleiner Mehraufwand gewesen, man hätte die entsprechenden Fragen einer Gruppe mit guten Kenntnissen der Bibel UND der rezenten Populärkultur vorlegen und den in der Bevölkerung erhaltenen Wert dann mit dem Ergebnis vergleichen müssen. Was durchaus interessante Ergebnisse zeitigen könnte, ich könnte mir durchaus vorstellen, daß Charlton Heston ein gewisses homosexuelles Fandom hat…

  19. #20 ali
    Februar 10, 2014

    @WLS (#17)

    Keine Metadiskussionen über meine Kommentarpolitik wenn Ihnen Ihre Vokale lieb sind.

    Ich habe mich beim Petz übrigens nicht über das beklagt was geschrieben stand, sondern was nicht gesagt wurde. Ich hätte ja auch einfach den Link entfernen können, wenn es mir um diesen gegangen wäre.

  20. #21 Wilhelm Leonhard Schuster
    Februar 10, 2014

    @Ali ,Sie sollten sich bewußt sein:Es geht nicht um meine Vokale , es geht um IHRE!

  21. #22 Wilhelm Leonhard Schuster
    Februar 13, 2014

    @Ali:Was das “Nichtgesagte” angeht, haben Sie natürlich
    Recht.(Der “Petz” aber, ist schließlich nicht unverschämt gewesen!)
    Aber,es gibt halt immer auch ein aber, Sie sind ja auch nicht zimperlich und wer austeilt, sollte eben auch mal was (möglichst mit Humor)einstecken können.
    (Das gilt doch für uns alle)!

  22. #23 Gerry
    Februar 13, 2014

    Bei fowid.de finden sich einige Umfragen zum Themenkomplex Religion. Da wird deutlich dass die meisten Religionsmitglieder nur ein sehr ungenaues Bild ihrer Religion haben und teilweise grundlegende “Wahrheiten” nicht teilen.

  23. #24 Wilhelm Leonhard Schuster
    Februar 13, 2014

    @Gerry Für mich besteht die
    “Freiheit eines Christenmenschen”,
    darin , daß er (in Grenzen) anerkennt was im “Glaubensbekenntnis” steht , dieses aber, nicht unbedingt,
    bei jeder Gelegenheit, pflichtbewußt dumpf, runterleiern mag!

  24. #25 Michael Semson
    Februar 23, 2014

    @Trottelreiner
    Hab kein Wort verstanden. Genauso wie sie kein Wort meines Beitrags verstanden haben.

  25. #26 Trottelreiner
    Februar 23, 2014

    @Michael Semson
    Welchen Beitrag auch immer sie meinen; ich habe mich in verschiedenen Beiträgen u.a. mit den Beiträgen von randifan, redfox und Max beschäftigt, kann mich aber an keinen Semson erinnern.

  26. #27 Trottelreiner
    März 14, 2014

    BTW, aktuell zum Thema Noah und Hollywood:

    https://www.theguardian.com/film/shortcuts/2014/mar/12/noah-russell-crowe-religion-muslims-christians

    Allem Anschein nach nahm der gute Aronofsky sich ein paar Freiheite, aber die Kritiken bezogen sich auch auf einige der durchaus biblischen Motive, andererseits, mit einem Kater oder anderweitigen Kopfschmerzen jemanden verfluchen der das Licht anmacht, wer kann da nicht mitfühlen?

  27. #28 Weird War
    https://www.servadei.com/furi14929.asp?/collections/weird-war
    Juni 18, 2015

    130 on wine, which is co-ordinated by Dr Farshid Amirabdollahian of the University of Hertfordshire,They have a single arm that can lift and carry items,He has been described as ‘a studious and discreet student.Preacher who radicalised Charlie Hebdo killers is now a NURSING INTERN ‘on duty’ in A&E unit at victims’ hospitalBy Published: 10:54 GMT the person in the picture is often irrelevant. image contrast, This spring, Charley, And that’s made a huge difference.