Ich habe eine eigenartige Begeisterung bei vielen festgestellt, als Syriza in Griechenland tatsächlich als Siegerin aus den Wahlen hervorging. Diese war oft von einer guten Portion Schadenfreude getrieben. Schadenfreude darüber, dass die Anti-Sparpolitik Partei gewonnen hat und es nun, so vermute ich, der EU zeigen wird. Die Strasse ist endlich auf die Barrikade gegangen und…

Zentralbanker pflegen die Langeweile. Unaufgeregtheit ist Pflichtprogramm. Nur keine schnelle Bewegungen. Die Finanzmärkte könnten etwas falsch verstehen und zurückschiessen. Nun kommt die vielleicht langweiligste Notenbank der Welt (ok, nicht ganz) und stellt alles auf den Kopf.

Warum hat eine Anti-Euro Partei in Deutschland gemäss Umfragen überhaupt eine Chance, gewählt zu werden? Viele Eurogegnerinnen und -gegner haben darauf eine einfache Antwort bereit: Weil Deutschland (oder die verantwortungsvollen Länder des Nordens) den laxen Lebensstil der Südländer finanzieren musste. Eigentlich müssten die Steuerzahlenden Deutschlands aber Dankesbriefe in den Süden schicken: Sie haben nämlich gut…

Als eidgenössischer Beobachter deutscher Politik fällt es mir etwas einfacher, skurrilere Phänomene an den Rändern mit einer gewissen Distanz zu betrachten. Etwas das beim heimischen Politbetrieb mir in der Regel mehr Selbstbehrrschung abverlangt. So ging es mir auch mit der Parteigründung der “Alternative für Deutschland” (AfD). Das der Euro ein Bonbon für Populisten ist habe…

Ich habe eine ungesunde Angewohnheit. In meinem Feedreader habe ich nicht nur Quellen, die ich gerne lese, weil ich dort interessante Denkanstösse finde, sondern auch einen anderen Ordner, den ich “Contra” nenne. Dort kommen viele Artikel rein, die in der Regel meinen Blutdruck hochgehen lassen aber auch einige, die zwar Substanz haben, aber in meinen…

Zypern beherrscht weiterhin die Schlagzeilen. Finanzfragen, normalerweise der Spielplatz für graue Buchhaltungs-Wonks die es gerne dröge mögen, kommen plötzlich wie ein Western rüber, bei dem es auf den Showdown in den leer gefegten Strassen zugeht. Passend zum Klischee finden sich auch Geier ein, die sich auf ein Festmahl vorbereiten. Zeit eine Vogelscheuchen zu besorgen.

Ich melde mich mit guten Blogvorsätzen zurück von meiner Stippvisite im Libanon. Vielleicht werde ich bei Gelegenheit was über diese schreiben. Für heute aber ein paar Gedanken zu Griechenland und dem nun plötzlich intensiver diskutierten Euro-Austritt. Das ist nämlich einfacher vorgeschlagen als getan.

Gestern fand sich in einer Schweizer Zeitung ein offener Brief an Jens Weidmann, den Präsidenten der Deutschen Bundesbank. Da der Brief auf französisch verfasst wurde, inzwischen hinter der Paywall verschwunden ist, von einem ehemaligen Professor von mir geschrieben wurde und Deutschland betrifft, möchte ich ihn hier kurz zusammenfassen. Er enthält nämlich ein paar interessante Gedanken.

Die letzten Tage habe ich mehrmals in Internetdiskussionen gelesen, man solle die Griechen doch einfach vor die Euro-Türe stellen. Manchmal schien diese Lösung aus einem Gefühl der Ungerechtigkeit zu entspringen (warum sollen andere für griechische Sünden zahlen) manchmal als eine gut gemeinte Lösung für die Griechen gedacht zu sein. Vielleicht sollte man sich das zweimal…

Die Griechenlandkrise hat zweifelsohne in Brüssel einige wachgerüttelt. EU Kritiker, oft nicht ohne Schadenfreude, sagen schon den Untergang der Währungsunion und manche gar das Auseinanderbrechen der Europäischen Union voraus. Die EU Begeisterten rollen ihre blauen Fahnen mit den gelben Sternen noch nicht ein und beschwören den Solidaritätsgedanken in der Union.