Er tobt wieder, der Streit um was Satire darf und was nicht. Die Politik ist empört, der Karikaturist verschanzt sich hinter der Meinungsfreiheit und die diversen Interessengruppierung veurteilen die Veröffentlichung aufs schärfste. Nur dieses Mal geht es um eine Karikatur des israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu.

In den letzten zwei Tagen las man häufig die Schlagzeile: “Proteste in islamischen Ländern wegen Anti-Islam Film.” Für viele ist dies nur eine weitere Bestätigung der Dünnhäutigkeit und Gewaltbereitschaft der Muslime. Nichts neues seit den Protesten gegen die dänischen Karikaturen also: Westliche Meinungsfreiheit kollidiert mit islamischen Autoritarismus.

Nach dem Anschlag von Oslo hat das grosse Fingerzeigen und die Suche nach möglichen Schuldigen begonnen. Es ist durchaus wünschenswert eine Diskussion über allfällige Mitverantwortung zu führen zu versuchen, die Situation zu analysieren um vielleicht ähnliches in Zukunft vermeiden. Jedoch sollte man einen einheitlichen Standard verwenden.

Urheberrechte sind nicht für immer. Siebzig Jahre nach dem Tod eines Autors darf man einen Text ohne Erlaubnis neu auflegen. Dies kann zu Fragestellungen führen, die weit über die nach den Rechten vom Schreiber und seine Nachkommen hinaus geht. Dies gilt besonders wenn der Autor Adolf Hitler hiess.

Die Diskussion über das Minarett-Bauverbot in der Schweizer Verfassung und das Abstimmungsergebnis von letztem Wochenende scheint wie der Rosa Batterie-Hase unermüdlich weiter zu gehen. Unzählige Beschimpfungen und Beleidigungen später sind leider nur wenig Argumente der Befürworter aufgetaucht, die tatsächlich die rechtsstaatlichen Implikationen der Annahme diskutieren. Hier folgt ein weiterer Versuch zur Versachlichung.

Der Blätterwald und die Bildschirme waren voll davon und auch in diesem Blog wurde darüber berichtet: Die UN Konferenz in Genf, den Auftritt des Iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad und das verlassen des Saales einiger Delegierten in Protest darauf. Wie schlimm war nun eigentlich alles?

Der UN Menschrechtsrat hat eine Resolution verabschiedet, die sich gegen die ‘Diffamierung’ von Religionen wendet. Zuvor haben sich über 200 religiöse und säkulare Organisation dagegen ausgesprochen, trotzdem wurde die Resolution mit 26 gegen 11 Stimmen bei 13 Enthaltungen angenommen. Etwas Kontext und ein paar Gedanken dazu.

Blogger leben gefährlich. Vor allem Politblogger.