Das Astrologie Unsinn ist und nicht funktioniert haben wir hier im Blog ja schon öfter festgestellt. Nicht nur dass sich bei jeder Überprüfung die Behauptungen der Astrologen als nicht zutreffend (bzw. reine nichtssagende Schwurbelei) herausstellt – es gibt auch keinen physikalischen Mechanismus, wie eine etwaige (astrologische) Wirkung der Himmelskörper auf den Menschen funktionieren könnte.

Wenn man davon ausgeht, dass es sich dabei um irgendeine unbekannte “Kraft” handelt, führt dieser Ansatz zu Widersprüchen. Und von den bekannten physikalischen Kräften kann auch keine das leisten, was die Astrologen fordern. Das hindert viele aber nicht daran, trotzdem zu behaupten, dass beispielsweise die Gravitation der Himmelskörper diesen astrologischen Einfluss verursacht (siehe z.B. die Diskussion bei diesem Artikel).


Aber die Gravitation als astrologisch wirkende Kraft zu postulieren ist natürlich absurd. Abgesehen davon, dass dann die Masse der Himmelskörper im Horoskop eine prominente Rolle spielen müsste (was nicht der Fall ist) kann man relativ einfach ausrechnen, dass der gravitative Einfluss der Himmelskörper viel zu gering ist um irgendwas zu bewirken.

Moriel Schottlender hat das in einem wunderbaren Blogeintrag getan (aufpassen – dort gibt es Formeln 😉 ).

Hier ist eine kurze Zusammenfassung (was nicht heisst, dass ihr den sehr gut geschriebenen Artikel von Moriel nicht lesen sollt). Berechnet man die Kraft, die durch die Personen und Gegenstände in der Umgebung bei der Geburt auf ein Baby wirken, dann bekommt man z.B. folgende Werte (“N” steht für die Einheit Newton):

  • Ärztin: 2.19 10-7 N
  • Krankenpfleger: 1.8 10-8 N
  • Bett: 1.2 10-5 N
  • Herzfrequenzmessgerät: 6 10-9 N

Für die Himmelskörper errechnen sich folgende Werte:

  • Merkur: 1.21 10-8 N
  • Venus: 8.06 10-7 N
  • Mars: 5.17 10-8 N
  • Jupiter: 5.27 10-7 N
  • Saturn: 9.55 10-8 N
  • Uranus: 3.13 10-9 N
  • Neptun: 1.27 10-9 N
  • Pluto: 1.7 10-13 N

Berechnet man die gesamte Wirkung aller Gegenstände und Personen, die sich typischerweise in einem Kreißsaal befinden und vergleicht das mit der kombinierten Wirkung der Himmelskörper, dann zeigt sich das der Kreißsaal achtmal stärker auf der Baby wirkt als die Planeten.

Und dann ist ja auch noch die Erde. Die wirkt natürlich am stärksten – ihre gravitative Kraft auf das Baby beträgt etwa 35 Newton! Aber natürlich hängt der exakte Wert davon ab, wo genau und auf welcher Höhe über dem Meeresspiegel man sich befindet. Aber hat man schon mal einen Astrologen fragen hören, auf welcher Höhe man geboren wurde?

Man kann Rechnungen dieser Art noch weiter ausbauen – das Ergebnis wird immer das selbe sein: die Gravitationskraft, die Himmelskörper auf den Menschen ausüben ist im Vergleich zu allen anderen Kräften zu gering um irgendeinen Einfluss zu haben. Wenn ein Astrologe ernsthaft glaubt, dass die Gravitation hinter der Astrologie steht, dann müsste er in sein Horoskop auch die Position des Herzfrequenzmessers, des Ärzteteams, die der Hebamme und dem ganzen anderen Kram im Kreissaal eintragen. Das stelle ich mir lustig vor 😉


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Kommentare (83)

  1. #1 cydonia
    17. März 2010

    Ja gut, aber das sind doch Alles nur Zahlen, die eh keiner versteht. Das Gefühl, dass da irgendwas ist, das mein Leben irgendwie beeinflusst, ist so stark, dass ich einfach weiss, dass es die Sterne sind, und ich lasse mir mein Gefühl auch nicht kaputtmachen, schon gar nicht von so einem Zahlenfuzzi….
    Das Alles nur, um bestimmte Leute daran zu erinnern, dass wir ihre Position schonkennen. Also könntet ihr ausnahmsweise heute mal schweigen. Ich habe nämlich Kopfschmerzen und Jupiter steht außerdem im zehnten Haus: Ganz schlecht für Antworten!

  2. #2 Syntronica
    17. März 2010

    Du bist ja gnadenlos. das gefällt uns.
    bei uns im nachbarort war eso-messe am wochenende.

    ach, du heilige sch*****

  3. #3 Robert
    17. März 2010

    @cydonia

    ich verstehe, du möchtest also einfach nicht denken. Nun gut!

  4. #4 S.S.T.
    17. März 2010

    Das Gefühl ist eben stärker als 1000 Zahlen! (W.Heisenberg, oder war das doch A.E.Neumann? Egal)

  5. #5 jazzy
    17. März 2010

    Kleiner Wunsch am Rande:

    Ich finde die meisten Beiträge hier auf scienceblogs.de wirklich interessant und freue mich über tiefe Einblicke in die Naturwisschenschaften.

    Allerdings verschwinden ernstzunehmende Artikel oft unter einer großen Last an Beiträgen über Astrologie, Homiopathie etc. Das sind genau die Themengebiete, die mich überhaupt nicht interessieren; manchmal kann es unterhaltsam sein (wie bei diesem Artikel). Ich dachte, euch (professionellen) Naturwissenschaftlern geht es im Grunde auch so.

    Kurzum: Ich wünsche mir mehr interessante naturwisseschaftliche Artikel!

  6. #6 JV
    17. März 2010

    Ich glaube, was hier am ehesten fehlt, ist eine Art Glossar oder Inhaltsverzeichnis. Die Suchfunktion ist doch sehr unübersichtlich.

  7. #7 JV
    17. März 2010

    Nachtrag: Es gibt zwar die Kategorien, aber wenn man nicht genau weiß, wo man gucken muss, aber noch ungefähr eine Idee vom Threadtitel hat, hilft das auch nicht auf Anhieb weiter.

  8. #8 fluxcompensator
    17. März 2010

    Also ich muss sagen dass mir beide Sachen sehr zusagen. Ich finde es sehr wichtig dass hier kritisch über Pseudo-Science berichtet wird. In Printmedien findet man soetwas leider sehr, sehr selten; eher im Gegenteil.

  9. #9 Olaf Stichtenoth
    17. März 2010

    Schöner Artikel. Er bestätigt auf jeden Fall auch die Vermutung, dass meine Kaffeevorräte einen größeren Einfluss auf mein Schlafverhalten haben, als der Mond…

  10. #10 Silentjay
    17. März 2010

    @jazzy
    hey,
    ich weiß nicht, wie es den anderen so geht, aber ich habe die erfahrung gemacht, das immer wenn man über wissenschaft (also naturwissenschaften) redet früher oder später jemand darauf kommentiert mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen bis esotherischen hokuspokus.
    im besten fall weiß der/die es nicht besser, im schlimmsten fall sind das dogmatische überzeugungstäter.
    deswegen bleibt einem oft nurnoch das gefühl man müsse dringend, ausführlich und anhaltend darlegen, wo naturwissenschaften anfangen, wo sie aufhören und in welche körperöffnungen man sie nicht stecken sollte.

    mag sein, dass das manchmal etwas langatmig und wiederholt klingt, aber leider scheint es immernoch sehr nötig zu sein.

    in diesem sinne… ärger dich bitte nicht drüber, sei dir gewiss, die autoren ärgern sich nicht weniger über diese nötigen wiederholungen, die zeit kostet, die man auch gerne für schöneres verwenden könnte.

  11. #11 Syntronica
    17. März 2010

    @cydonia:
    Genau, das ist das, was den Eso-Mist gedeihen lässt.
    Immer schön den Gefühlen vertrauen, doch denen kannst du nicht trauen, was AStrologie angeht.
    Wenn du im Gefühl hast, dass es da etwas gibt, dann beschreibe es.
    Da hilft nichts, auf “Zahlenfuzzis” drauf zu hauen, um Recht zu bekommen.

    Aber das ist man ja von den Esos gewöhnt

  12. #12 weltherrscher
    17. März 2010

    ich würde jetzt aber auch gerne eine exakte angabe über so ein paar ganz ganz tief in der wissenschaft steckenden annahmen, z.b. das konstrukt der unendlichkeit, einen eindeutigen beweis dafür, also ob man sie überhaupt in all die wissenschaftlichen herleitungen integrieren darf? ohne beweise ist der ganze rest auch nur eine annahme, sicherlich auf höherem niveau, aber eben doch nur eine vereinbarung.

    bis newton kam, war alles so oder so.
    bis einstein kam, war newton fakt.
    bis irgendwer kommt, war einstein fakt.

    wenn ein auf glauben und vereinbarungen basierendes system (wissenschaft) ein auf glauben und vereinbarungen basierendes anderes system (pseudowasauchimmer esos z.b.) angreift und das mit auf glauben und vereinbarungen basierenden beweisen zu widerlegen versucht, dann ist das was?
    genau, sehr komisch!

    mir scheint ja, einige wissenschaftler wissen längst nicht mehr, auf welchen grundlagen ihre wissenschaft tatsächlich basiert?
    etwas mehr demut bitte!
    und vor allem etwas mehr wissen.

    am ende weiß keiner, was da “draussen” wahrheit ist und was nicht. und es gilt genau das objektiv festzustellen. objektivität basiert immer auf demut und zurückhaltung im bezug auf verurteilungen anderer “denkstrukturen”.

  13. #13 schnablo
    17. März 2010

    Muesste man nicht eigentlich den Gradienten der Gravitationskraft betrachten? Wenn die durch z.B. Jupiter verursachte Beschleunigung in Richtung und Betrag auf das Krankenhaus und alles darin identisch ist, dann ist sie im Krankenhaus ja auch nicht messbar. Effekte sollten doch nur auftreten koennen, wenn Baby und Umgebung unterschiedlichen gravitativen Einfluessen unterliegen und da sollten die Planeten noch etwas schlechter abschneiden. Ich bitte um Korrektur, wenn ich da falsch liegen sollte.

  14. #14 Pete
    17. März 2010

    @weltherrscher (sehr witzig…)

    Wenn Wissenschaft auf Glauben und Vereinbarungen basiert, warum gibt sich die Wissenschaft so viel Muehe, ihren “Glauben” zu untermauern?
    Sprich, eine gesicherte Erkenntnis, also _Wissen_ daraus zu machen, was natuerlich nur solange gesichert ist, solange man nichts Besseres hat.
    Und Einstein hat Newton aus nicht widerlegt, sondern ergaenzt. In unserem taeglichen Leben kommen wir mit Newtons Physik ganz vorzueglich zurecht.

    Im Gegensatz dazu “lebt” die Pseudowissenschaft von Behauptungen, die tatsaechlich _geglaubt_ werden muessen, denn sie lassen sich nicht ueberpruefen. Das heisst, doch, nur kam bislang immer dabei heraus, das nichts dahinter ist, was die Behauptungen rechtfertigt.
    Oder kam von den “Pseudowissenschaftlern” auch nur ein theoretisches Modell, das einer Pruefung standgehalten hat?

    Wissenschaft lebt von der Pruefung, und das kann schwierig und teuer werden.
    Was glaubst du, was das Cern ist? Genau, nichts als eine grosse “Maschine”, die nur dazu dient, verschiedene Annahmen, von denen man zunaechst mit gutem Grund “glaubt”, dass sie richtig sind, zu ueberpruefen. Kommt dabei heraus, dass an der Annahme nichts dran ist, dann landet sie in der Tonne. Die teure Maschine hat man dann zwar nicht umsonst, aber vergeblich gebaut. Oft genug liefert das Pruefungsverfahren jedoch ausser dem Ergebnis neue Erkenntnisse.

    Hat z.B. die Astrologie jemals etwas aehnliches veranstaltet, um ihre Annahmen nachvollziehbar zu ueberpruefen? Nein, sie weiss nicht, sondern glaubt immer noch.

    Was die Vereinbarungen angeht, so gilt aehnliches. Was die Wissenschaft als gueltig vereinbart hat, ist ebenfalls ueberprueft worden. Anders waeren solche Vereinbarungen wertlos.

    Im Uebrigen hat Florian schon reichlich zum Thema “Wissenschaft, was ist das?” hier geschrieben.

    Sicher, man kann nicht alles wissen, aber man kann das Wissen erweitern. Die Astrologie und andere Pseudowissenschaften wurden aber anscheinend “fertig geboren” und bedurften keiner weiteren Entwicklung mehr.
    Etwas schwach…

    Pete

  15. #15 anonymous
    17. März 2010

    Florian, wirst Du eigentlich noch über den Fotofälschungs-Wettbewerb bloggen? Pi-Tag ist ja nun vor ein paar Tagen gewesen.

  16. #16 Oliver Debus
    17. März 2010

    @ weltherrscher

    Erklär mir doch mal bitte, warum die verschiedenen Astrologieschulen alle etwas unterschiedliches Glauben und in anderen Kulturkreisen es noch ganz anders aussieht.

    Und außerdem, warum hat Einstein Newton wiederlegt? Laß mal ein Hammer auf deinen Fuß fallen und Du wirst merken, dass Newtons Gravitationsgesetz immer noch seine Gültigkeit hat.

    Und wie kommst Du auf ein Konstrukt der Unendlichkeit? Das Universum hat doch eine sichtbare Grenze…

  17. #17 Der Bo
    17. März 2010

    “Wenn ein Astrologe ernsthaft glaubt, dass die Gravitation hinter der Astrologie steht, dann müsste er in sein Horoskop auch die Position des Herzfrequenzmessers, des Ärzteteams, die der Hebamme und dem ganzen anderen Kram im Kreissaal eintragen. Das stelle ich mir lustig vor ;)”

    Klingt für mich stark nach Feng-Shui. Dann wären die Esoteriker ja schön blöd wenn sie auf diesen einfach Gedanken nicht auch schon gekommen wären.


    btw, ich werfe hier einfach mal den Begriff “selektive Intelligenz” in die Runde. Ich hab ihn zwar gerade erfunden, aber irgendwie klingt er richtig. Vielleicht denk ich morgen noch über ihn nach und schreib einen kleinen Blogartikel,

  18. #18 weltherrscher
    17. März 2010

    also im moment kommentiere ich vom iphone hier. das schreiben ist also recht mühsam.
    exaktes antworten kaum möglich, da ich nicht alle aussagen im detail vergleichen, bewerten und beantworten kann.

    das urkonstrukt mancher wissenschaften basiert nach wie vor auf annahmen. die unendlichkeit bietet sich deshalb auch gut an, das wieder ins bewusstsein zu holen. keiner weiß irgendwas über die unendlichkeit, also die frage ob es sie gibt oder nicht, ob sie irgendwelche einflüsse hat, noch ob sie jemals beweisbar wäre usw. usf.? aber gerade die unendlichtkeit ist für das konstrukt vieler teildisziplinen enorm wichtig. mathe, physik, chemie, bio usw. usf.

    überall werden die annahmen, welche auswirkungen die unendlichkeit hätte, relativ kritiklos angenommen, z.b. pi, zahlentheorie usw. usf.

    das darauf aufbauende system, die heutige wissenschaft, baut massiv auf “müsste” und “würde” und “könnte” usw.auf, jede weitere annahme die auf einer anderen annahme basiert, potenziert diese “ungenauigkeit”. natürlich ist das system in sehr vielen bereichen hinreichend bestätigt, aber nach wie vor fehlt eine hinreichende bestätigung die das ganze system betrifft. diese bestätigung bzw. beweis funktioniert aber nicht, weil viele grundlagen des systems entweder extremst komplex oder eben nicht beweisbar sind (z.b. unendlichkeit), d.h. der stand bisher ist, dass man anhand der einzelbestätigungen in einzelbereichen annimmt das auch das gesamtsystem dahinter damit hinreichend bestätigt wäre. stimmt das wirklich? sollte nicht genau an dieser frage die nötige demut als aller erste antwort folgen? und im zweiten schritt dann die einsicht, dass das gesamtsystem ebenfalls eine komplette änderung erfahren könnte? es also eben nicht so oder so, sondern doch ganz anders sein könnte?

    allein die potentielle möglichkeit über mitgeschleppte “blackboxes”, also noch nicht bewiesener annahmen, macht das gesamtsystem zu jeder zeit angreifbar. auch wenn das viele wissenschaftler nicht hören möchten, sind es dennoch wesentliche fakten, die man, wenn man objektiv betrachtet, zur kenntnis nehmen muss.

    warum bekämpfen jetzt also wissenschaftler andere unsichere systeme, anstatt ihr eigenes system unangreifbar zu machen, also die unsicheren faktoren durch hinreichende beweise zu sichern?

    es macht also überhaupt keinen sinn, auf andere mit ausgestrecktem finger zu zeigen, obwohl man selbst, hinterm rücken, die finger kreuzen muss.

    es gibt noch ca. eine milliarde wichtigere fragen, die auf antworten warten. vielleicht, wenn man mal alle beantwortet hat, werden viele teilbereiche der annahmen sowieso in einer sicht enden.

    ich bin übrigens keine eso oder sonstiges, sondern stell mir nur fragen.

  19. #19 Thomas J
    17. März 2010

    @weltherrscher

    Hast du die Antworten auf deinen ersten post gelesen? Machs nochmal… lesen bildet.

  20. #20 Florian Freistetter
    17. März 2010

    @jazzy: “Allerdings verschwinden ernstzunehmende Artikel oft unter einer großen Last an Beiträgen über Astrologie, Homiopathie etc.”

    Zähl doch mal nach… meine Artikel über Wissenschaft sind bei weitem in der Überzahl.

    @weltherrscher:

    “mir scheint ja, einige wissenschaftler wissen längst nicht mehr, auf welchen grundlagen ihre wissenschaft tatsächlich basiert?”

    Doch, das ist mir sehr wohl bewusst. Auf Grundlagen die den Behauptungen der Astrologie direkt widersprechen

    “etwas mehr demut bitte!”

    Warum soll man vor esoterischem Unsinn demütig sein?

    “am ende weiß keiner, was da “draussen” wahrheit ist und was nicht. “

    Doch – auch wenn das viele nicht wahrhaben können – sowas weiß man. Zwar nicht immer, aber manchmal doch. Und das Astrologie nicht funktioniert ist so eine Tatsache.

    “keiner weiß irgendwas über die unendlichkeit, “

    Cantor würde hier widersprechen…

    @anonymous: “Florian, wirst Du eigentlich noch über den Fotofälschungs-Wettbewerb bloggen?”

    Ja natürlich. Ich hoffe, dass ich am Wochenende Zeit habe. Sind ja doch einige Bilder zusammengekommen.

  21. #21 Bullet
    17. März 2010

    @Weltherrscher:

    ohne beweise ist der ganze rest auch nur eine annahme, sicherlich auf höherem niveau, aber eben doch nur eine vereinbarung.

    bis newton kam, war alles so oder so.
    bis einstein kam, war newton fakt.
    bis irgendwer kommt, war einstein fakt.

    Na da hat einer aber was verstanden. Einstein hat Newton widerlegt? löl

  22. #22 Micha
    17. März 2010

    @Florian
    Mit der Erwähnung von Cantor warst du etwas schneller als ich. Habe mir aber mal eben ein Buch über ihn aus dem Regal gekramt … … der Mann scheint ja als Mensch ein grüblerischer Langweiler par execellence gewesen zu sein (sein Vater hat immer wieder erfolglos versucht ihn abzulenken …), aber seine “Unendlichkeiten” gehören einfach zu den schönsten, interessantesten und – insbesondere für Laien – merkwürdigsten Entdeckungen in der Mathematik.
    Mein Mathe-Lieblingsfach ging ja auch ein wenig in diese Richtung: https://en.wikipedia.org/wiki/Non-standard_analysis

    Aber zurück zum Thema:
    Schön, dass sich jemand die Mühe gemacht hat den Kram mal wieder ein wenig nachzurechnen. Die Gläubigen stört das natürlich nicht, denn aus sicherer Astrologenquelle weiß ich, dass es bei der Sternverdeutung doch garüberhauptnicht um irgendetwas Physikalisches (vielleicht sogar Messbares …) geht, sondern um irgendetwas gaaaaaaaanz anderes. Um was genau wissen die Leute zwar selbst auch nicht, aber nach dem alten schönen Grundsatz “ex falso quodlibet” darf Astrologe bzw. Astrologin natürlich – logisch korrrekt – alles folgern.
    Man könnte mit ebensolcher Berechtigung versuchen, aus der Konsistenz des morgendlichen Stuhlgangs auf abendliche Lottozahlen oder Fußballergebnisse zu schliessen – die Erfolgsquote wäre ähnlich “hoch”.

  23. #23 June
    18. März 2010

    Ich verstehe nicht warum die Stellung der Planeten be meiner Geburt so wichtig sein soll. Wenn Planeten wirklich Einfluss hätten, sollte das nicht wenigstens bei der Empfängnis sein, als ich nur ein einziges Teilchen von Tausenden war? Und – wie kann man das hier delikat beschreiben – in diesem kritischen Moment hatte mein Vater viel mehr “Einfluss” als der Jupiter oder Saturn.

  24. #24 S.S.T.
    18. März 2010

    @ June

    Man legt sich aus praktischen Gründen auf den Geburtszeitpunkt fest, denn der ist häufig recht genau bekannt. Der Empfängniszeitpunkt ist meist viel diffuser; mitunter weiß frau ja noch nicht einmal wer der Vater ist.

    Und die ‘offizielle’ Begründung für den Geburtszeitpunkt schwurbelt man sich dann zurecht.

  25. #25 Stephan Mayer
    18. März 2010

    Zitat: “Man legt sich aus praktischen Gründen auf den Geburtszeitpunkt fest…”

    oder noch schlimmer: ich kenn eine überzeugte Astrologin, die berechnet aus dem Zulassungsdatum von Autos (bei gebrauchten Autos das Zulassungsdatum der letzten, nicht der ersten, Zulassung, und nicht aus dem Herstellungstag in der Fabrik) ein Horoskop (oder besser: ein “Horrorskop”) für das Fahrzeug und verbietet dann an “schlechten Tagen” z.B. ihrer Tochter mit dem Auto zu fahren, weil die Gefahr für einen schlimmen Verkehrsunfall besteht …

  26. #26 YeRainbow
    18. März 2010

    Dummheit ist halt eine chronische Krankheit des Geistes, und üertragen wird sie durch Mangel.

    Was das GEfühl angeht, so ist Wahrnehmung einfach fehlerhaft.
    Wer das noch niht kapiert hat, tja…

    Dürfte keinerlei Ehescheidungen geben, wäre dem Gefühl so zu trauen.

  27. #27 Christian A.
    18. März 2010

    @June:

    Ich verstehe nicht warum die Stellung der Planeten be meiner Geburt so wichtig sein soll.

    *seufz* Die Frage wird nie nie nie ein Astrologe befriedigend beantworten können, denn das würde bedeuten, dass er einen physikalischen Wirkmechanismus angeben muss. In Ermangelung anderweitiger Aussagen nimmt jemand wie Moriel Schottlender an, dass die Gravitation die Kraft sein soll, die die Wirkung überträgt. Als erste Näherung an den Mechanismus wird dann die Größenordnung der Kraft berechnet, der durch Planeten ausgeübt wird, und das Ergebnis sehen wir ja hier 😉

    Das Problem wird aber nur größer, wenn man weitergeht: Sei die Gravitation die Kraft, die den Einfluß der Planeten überträgt. Nehmen wir an, die vernachlässigbar erscheinende Kraft macht doch irgendwas. Ähm … ja was genau macht sie eigentlich?Wenn ich annehme, dass die Anziehung durch die Planeten irgendwas mit dem Kind macht (sei es durch Beeinflussung chemischer Reaktionen (ein Witz) oder des Wachstums irgendwelcher Zellen, weil z.B. eine Zelle in Richtung der Anziehung von Pluto “leichter” wächst oder was weiß ich!), warum ist dann nicht wichtig, in welche Himmelrichtung der Kreißsaal ausgerichtet war zum Zeitpunkt der Geburt? Oder in welche Richtung das Bett steht, in dem die Mutter während der Schwangerschaft schlief? Usw. usf.

    Auch nur bei oberflächlicher Betrachtung ist klar, dass Astrologie ein Witz ist, eine mystisch erscheinende Art der Schwurbelei, und sich nie nie nie ein Astrologe dazu herablassen wird, einen Wirkmechanismus vorzuschlagen, weil dieser sowieso nie mit der modernen Physik zu vereinbaren sind (Und ich wage die Vorhersage, auch nie zu vereinbaren werden). Deswegen kommen hier solche Gestalten wie weltherrscher an und meinen aus irgendeinem flauen Pflichtgefühl heraus gegen moderne Wissenschaft pöbeln zu müssen, so unsinnig das klingt – show, don’t tell, also zeige konkret wo die Wissenschaften Schwächen haben als nur ungefähre Andeutung wie “bedenket die Uuuunendlichkeit!”

  28. #28 Jörg
    18. März 2010

    @Stephan Mayer:
    Au weia. Und vermutlich wähnt sie sich dann auch noch im Recht weil Ihre Tochter noch nie einen Unfall gehabt hat – was ja direkt die Wirksamkeit Ihrer Methode beweist.

  29. #29 Thomas J
    18. März 2010

    Syn-chro-ni-zi-tä-ten!

    Man, Name auf Verlangen entfernt hats doch allen erklärt? Und mit Computern kann man das jetzt alles voooll gut ausrechnen und so…
    Beweis? Er verdient Geld damit 🙂

  30. #30 Florian Freistetter
    18. März 2010

    @Christian A: “In Ermangelung anderweitiger Aussagen nimmt jemand wie Moriel Schottlender an, dass die Gravitation die Kraft sein soll, die die Wirkung überträgt.”

    Es gibt durchaus Astrologen, die explizit auf die Gravitation verweisen. Name auf Verlangen entfernt gehört dazu; und auch ein paar andere, die hier in diversen Kommentaren aufgeschlagen sind.

  31. #31 Thomas J
    18. März 2010

    @Florian

    Ne.. das war doch die Orgonkraft… aber parallel zur Gravitation 🙂

  32. #32 Hannes Bongard
    18. März 2010

    Gedanken zum Krieg der Welten – Wissenschaft vs. Astrologie:
    https://www.astrologie.de/astrologie/b/3715/

  33. #33 Stephan Mayer
    18. März 2010

    Hallo Jörg,

    “Au weia. Und vermutlich wähnt sie sich dann auch noch im Recht weil Ihre Tochter noch nie einen Unfall gehabt hat – was ja direkt die Wirksamkeit Ihrer Methode beweist.”

    Genau so ist es ! Und sie lässt Ihre Tochter dann z.B. lieber mit einem geliehenen alten Schrottkleinauto 600 km nach Berlin und zurück fahren, als mit dem eigenen fast neuen VW-Golf, der gerade ein schlechtes “Horrorskop” hat. Was mich aber noch mehr verwundert, ist, dass die 25-jährige Tochter (mit Abitur) das Geschwurbel ihrer Mutter auch noch glaubt

  34. #34 Helmut E.
    18. März 2010

    @Hannes Bongard
    Interessanter Einblick in die Gedankenwelt einer Astrologin. Wirkt sehr erschreckend auf mich. Man könnte im Artikel das Wort “Astrologie” beispielsweise durch “Scientology” oder “Zeugen Jehovas” ersetzen, die Botschaft bliebe die gleiche.
    Was meine Vermutung bestätigt: Esoterik funktioniert wie eine Sekte. Die Anhänger fühlen sich unverstanden und kapseln sich freiwillig vom Rest der (denkenden) Bevölkerung ab bzw. nutzen ihre kurzen Kontakte nur noch um zu “missionieren”. Der Verstand wird ausgeblendet, die Dogmen der Sekte werden gebetsmühlenhaft wiederholt.

  35. #35 klauszwingenbeger
    18. März 2010

    Was meine Vermutung bestätigt: Esoterik funktioniert wie eine Sekte. Die Anhänger fühlen sich unverstanden und kapseln sich freiwillig vom Rest der (denkenden) Bevölkerung ab

    Genau das ist die ursprüngliche Wortbedeutung von Esoterik: eine Lehre nur für die “drinnen”.

  36. #36 Bullet
    18. März 2010

    Ist Hannes Bongard jetzt zum Linkbot geworden?

    Immerhin schließt dieser Artikel mit

    “Ich habe mal gehört, dass Hummeln so gebaut sind, dass sie eigentlich von der Aerodynamik her gar nicht fliegen können dürften. Es funktioniert trotzdem.
    Wie die Astrologie. ”

    Und das ist toll. Denn inzwischen ist ja bekannt, daß diese Hummelgeschichte ein Scherz war. Komisch, daß ausgerechnet die Leute, die Blödsinn verkaufen, den Blödsinn glauben, den andere im Rausch verzapfen.
    Von daher ist mir völlig klar, daß die Flugunfähigkeit von Hummeln mit derastrologie eine große Gemeinsamkeit hat:
    sie paßt nicht zur Realität.

  37. #37 Jörg
    18. März 2010

    @Stephan Mayer:

    Abitur zu haben setzt ja nicht zwingend eine erhöhte Intelligenz voraus – Leider.

    Außerdem brauchen die Astrokasper auch ihren Nachwuchs – wobei das Aussterben dieser Spezies niemand wirklich traurig machen würde.

  38. #38 cydonia
    18. März 2010

    Aha, die Hummelgeschichte wird jetzt mit der Aerodynamik verknüpft. Früher war es nur das Gewicht, an dem man das “Wunder” festmachte.
    Es ist ja auch so, dass die Menschen sehen können, dass die Hummel fliegt. Es gehört schon Einiges an esoterischem Talent dazu, ein sichtbares und mit geringen physikalischen und biologischen Grundkenntnissen verstehbares Phänomen zum Unerklärlichen zu schieben.
    Hier sehen wir an einem einfachen Beispiel, was die Grundvoraussetzungen für jedes magische Denken sind: Nicht-Verstehen-Wollen, Nicht-Nachdenken-Wollen, Fehlinterpretationen-Weitergeben-Wollen. Und all das mit viel missionarischem Eifer. Der Orden, den sich viele aus der Szene ans Revers heften ist umkränzt vom Spruch: “Ich habe nichts verstanden, und ich will auch nichts verstehen. Dafür lebe ich!”

  39. #39 Hannes Bongard
    18. März 2010

    Esoterik von altgriechisch ἐσωτερικός esōterikós „innerlich“.

  40. #40 cydonia
    18. März 2010

    Und was soll uns das jetzt sagen? Kenne ich auch nur einen Esoteriker, der wirklich griechisch kann, und nicht nur mit Sprüchen um sich schmeißt? Nein, nicht dass ich wüsste!

  41. #41 Hannes Bongard
    18. März 2010

    Wissenschaftler haben in aufwändigen Studien festgestellt, dass keine Sternbilder am Himmel zu sehen sind, wenn man die Augen schliesst. Die Astrologie gelte damit als widerlegt…

  42. #42 Bullet
    18. März 2010

    Also so’n Bissel Vollidiotitis is ja schon in seiner Art festzustellen …. is das ‘n Bug oder ‘n Feature?

  43. #43 Jack
    18. März 2010

    Das immer von direkten Zusammenhängen ausgegangen wird *kopfschüttel* vorab sei angemerkt das ich horoskope etc für blödsinn halte. Jedoch denke ich das der Zeugungszeitpunkt und somit Geburtstermin durchaus einen Einfluss hat das unser körper (der der Mutter) innerhalb des Jahres ja verschiedenen Einflüssen ausgesetzt ist. Zunehmende Tageslänge steigende Temperaturen. Es ist bewiesen das menschen im winter depressiver sind also weniger glückshormone bilden das müsste sich irgendwie auf die Gehirnentwicklung des babys auswirken. Ach das der ganze sternzeichen kram müll ist wird klar wenn man die präzision der Erdachse anschaut und aus welcher Zeit die Sternzeichen kommen – sprich die Sterne stehen heute woanders.

  44. #44 AlteWeser
    18. März 2010

    Zitat Hannes Bongard:
    “Wissenschaftler haben in aufwändigen Studien festgestellt, dass keine Sternbilder am Himmel zu sehen sind, wenn man die Augen schliesst. Die Astrologie gelte damit als widerlegt…”

    Also, wenn ich in den Sternenhimmel sehe, dann erkenne ich massenweise kleine weiße Punkte. Wenn ich darin Sternenbilder erkenne, dann nur mittels meiner Fantasie. Womit bewiesen ist, das Astrologie nur mit Fantasie zu tun hat.

    …aber wo sie schon mal hier sind, ich habe hier noch Ihr Horoskop zur T-Aktie:

    https://www.astrobroker.de/t-aktie.htm

    Ein Zitat daraus:
    “Im Emissionshoroskop der Aktie der Deutschen Telekom AG (T-Aktie) fällt als erstes der Aspektenreichtum auf. Viele, überwiegend positive Aspekte bestehen unter den verschiedenen Planeten am Emissionstag. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die T-Aktie – ausgehend vom Emissionshoroskop – grundlegend günstige Voraussetzungen für einen stabilen Stand in der Wirtschaft und an der Börse zeigt.”

    Der spätere tiefe Fall der Aktie stand wohl nicht in den Sternen?

  45. #45 cydonia
    18. März 2010

    Die Einflüsse quasi durch die Hintertür wieder einzuführen, kann man zwar versuchen, aber diverse Diskussionen hier bei diesen blogs haben schon ausreichend gezeigt, dass man durch eigenes Nachdenken drauf kommt, dass ein solcher Einfluss minimal ist.
    Auch wenn Bücher über solche Sommer-Glücks-Kinder erschienen sind, gehen sie mit Belegen viel zu unsauber um, um ernstgenommen werden zu können.

  46. #46 Hannes Bongard
    18. März 2010

    @AlteWeser: Weiterlesen.

  47. #47 YeRainbow
    18. März 2010

    Esoterik kommt von “dem inneren Kreis zugänglich”.

    Nicht “innerlich”, so wie innerliche Anwendung… Sondern innerlich wie innerer Zirkel.
    Nur für Eingeweihte.

    Sprich: “Geheimwissen”.

  48. #48 cydonia
    18. März 2010

    Herr Bongard, glauben Sie nicht, dass wir Besseres zu tun haben, als uns mit Schwachsinn zu beschäftigen?
    Wenn wir nicht gelernt hätten, wie man Informationen einschätzt, würden wir die Welt immer noch nicht verstehen. Genauso wie Sie.

  49. #49 Hannes Bongard
    18. März 2010

    @YeRainbow: Belege? Quellen?

  50. #50 Hannes Bongard
    18. März 2010

    @cydonia: Prämisse beachten.

  51. #51 Oliver Debus
    18. März 2010

    Hannes Bongard·
    18.03.10 · 14:20 Uhr

    Wissenschaftler haben in aufwändigen Studien festgestellt, dass keine Sternbilder am Himmel zu sehen sind, wenn man die Augen schliesst. Die Astrologie gelte damit als widerlegt…

    Uii, das ist toll. Sie müssen mir jetzt unbedingt erklären, wie ich Sternbilder am Himmel sehen kann? Ich sehe da immer nur einzelne Sterne.

  52. #52 cydonia
    18. März 2010

    Wissen Sie, was eine Prämisse ist Bongard? Wahrscheinlich nicht.

  53. #53 Hannes Bongard
    18. März 2010

    @Oliver Debus: „Seit der Antike werden Sterne am Himmel in Gruppen von etwa 10 bis 30 zusammengefasst, denen eine mythologische Figur zugeordnet wird; eine solche Gruppe wird „Sternbild“ genannt. Sternbilder waren in fast allen Kulturen ein Mittel zur Orientierung am Himmel und daher auch für die Seefahrt von Bedeutung. […]“ https://de.wikipedia.org/wiki/Sternbild am 18. März 2010

  54. #54 Bullet
    18. März 2010

    werden Sterne am Himmel in Gruppen von etwa 10 bis 30 zusammengefasst
    also Konvention.

    denen eine mythologische Figur zugeordnet wird
    also Symbolismus.

    Realitätsgehalt: Null. Klingt nach Astrologie. Ja.

  55. #55 Hannes Bongard
    18. März 2010

    qed

  56. #56 John
    18. März 2010

    Eso|te|rik, die; – (Geheimlehre; Grenzwissenschaft) aus dem Duden.

  57. #57 Hannes Bongard
    18. März 2010

    Die deutsche Rechtschreibung?

  58. #58 S.S.T.
    18. März 2010

    Aus dem von @Hannes Bongart verlinkten Artikel:

    In der Astrologie mache ich sehr wohl und immer wieder eine persönliche Erfahrung von Richtigkeit bzw. Stimmigkeit.

    So kann man ‘cold reading’ auch übersetzen.

  59. #59 John
    18. März 2010

    Selbstverständlich. 24. Auflage 2006

    Brockhaus meint: esoterisch,

    nur für einen ausgesuchten Kreis besonders Begabter oder Würdiger (»Eingeweihter«) bestimmt (gesagt von Lehren und Schriften). Der Begriff Esoterik wurde in der Neuzeit auf Geheimlehren übertragen, die nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich sein sollten; heute Sammelbegriff für weltanschauliche Strömungen, die Elemente der Astrologie, des Okkultismus u. a. einbeziehen.

  60. #60 Oliver Debus
    18. März 2010

    Hannes Bongard·
    18.03.10 · 16:15 Uhr

    @Oliver Debus: „Seit der Antike werden Sterne am Himmel in Gruppen von etwa 10 bis 30 zusammengefasst, denen eine mythologische Figur zugeordnet wird; eine solche Gruppe wird „Sternbild“ genannt. Sternbilder waren in fast allen Kulturen ein Mittel zur Orientierung am Himmel und daher auch für die Seefahrt von Bedeutung. […]“ https://de.wikipedia.org/wiki/Sternbild am 18. März 2010

    Ja danke, soviel weiß ich als Astronom auch, denn es gibt bekanntlich offiziell 88 Sternbilder. Aber, selbst wenn ich mich anstrenge, ich sehe nur Sterne und keine Sternbilder, also ich sehe da keine Jungfrau mit einer Kornähre oder einen Wassermann mit einem Wasserkrug oder ähnliches. Auch die Striche, die man so von den Sternkarten her kennt, kann ich nicht sehen. Können Sie sie sehen?

    Und wie Bullet richtig bemerkt, was für Sternbilder hätten wir heute, wenn nicht die Europäer sich über die Welt verstreut hätten, vielleicht die chinesischen?
    Den Sternen ist es eh wurscht.
    Ist Ihnen eigentlich bewußt, dass die Sterne, die man so zu Sternbildern gruppierte räumlich sehr weit auseinander stehen? Da können tausende von Lichtjahren dazwischen liegen.
    Das alles ist ein reines Konstrukt der Menschen, gepart mit ihrer Fantasie, dass nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hat. Die Bedeutung, die man den Sternbildern zu ordnet rührt von der zufälligen zeitlichen Korrelation zwischen ihrer Sichtbarkeit und wiederkehrenden Ereignissen auf der Erde her. Daraus entwickelte man die falsche Annahme, dass die Sternbilder die Ereignisse bewirken. Dass heutzutage zwischen den Ereignissen und der Sichtbarkeit der Sternbilder mittlerweile einige Wochen liegen ist den Damen und Herren Astrologen natürlich völlig egal, da sie ja die Sternbilder längst von den Sternzeichen entkoppelt haben (zwangsweise). Da wird sich ganz schön was zusammengereimt, was mit der Realität nichts zu tun hat.

    An dieser Stelle eine Buchempfehlung: Astronomie: Die kosmische Perspektive. Hier gibts mehr über das Buch: https://www.kosmologs.de/kosmo/blog/astronomers-do-it-at-night/bucherkiste/2010-01-13/astronomie-verstehen

  61. #61 Oliver Debus
    18. März 2010

    S.S.T.·
    18.03.10 · 17:40 Uhr

    Aus dem von @Hannes Bongart verlinkten Artikel:
    In der Astrologie mache ich sehr wohl und immer wieder eine persönliche Erfahrung von Richtigkeit bzw. Stimmigkeit.
    So kann man ‘cold reading’ auch übersetzen.

    Das läßt sich auch so verstehen, dass der Schreiber auch immer wieder Erfahrungen macht, von Fehlerhaftigkeit und Unstimmigkeit, nur wird das gerne Unterdrückt.
    Da kann ich auch sagen, dass ich immer wieder die Erfahrung mache, wenn ich raus gehe dann regnet es.

  62. #62 S.S.T.
    18. März 2010

    @Oliver Debus 18.03.10 · 17:46 Uhr

    Pfui, das sind doch Fakten. Oh, wie ihih. Es ist doch bekannt, dass sich wissenschaftliche Erkenntnise alle paar Jahre um 180 Grad drehen, vielleicht lügen die Sterne der Bilder doch viel näher zusammen und in einem höheren Bewusstsein sieht man die Striche dazwischen eh.

    Lies lieber nochmal @Bongards Artikel: Da wird überzeugend gezeigt, dass Wissenschaft zwar weiß wie es funktioniert, aber selbst nicht funktioniert, sie weiß ja schließlich noch nicht einmal alles. Astrologie weiß zwar nicht warum sie funktionieren sollte, funktioniert aber schon seit Jahrhunderten, ohne dass nennenswerte neue Erkenntnisse nötig waren. Wo sie funktioniert weiß man zwar auch nicht so genau, ob Psycho oder Vorhersage oder, oder, oder… iss ja auch egal, sie funktioniert eben, wie jeder Anwender höchstpersönlich festgestellt hat. BASTA

    @Oliver Debus· 18.03.10 · 17:52 Uhr

    Nee, die Tante stellt augenscheinlich alle ihre Erfolge auf ihren Kontakt mit den Klienten ab. Sie läßt sich dabei auch die üblichen Hintertürchen (hat mit seinen Pfunden nicht gewuchert) offen. Drittklassige Bühnenvorstellung.

  63. #63 Oliver Debus
    18. März 2010

    @S.S.T.
    Wenn ich meinen Kopf mehrfach gegen meine Teleskop haue, dann sehe ich nicht mehr Sterne, dann klappt das auch mit den Linien. Nur die Figuren, da muß wohl noch härteres ran. 😉

  64. #64 S.S.T.
    18. März 2010

    @Oliver Debus

    Ich weiß nicht, was dieser freundliche Taxifahrer empfiehlt, wir empfehlen LSD.

  65. #65 Redfox
    18. März 2010

    weltherrscher·
    17.03.10 · 20:18 Uhr

    bis newton kam, war alles so oder so.
    bis einstein kam, war newton fakt.
    bis irgendwer kommt, war einstein fakt.

    Allein die Tatsache das im obigen Blog-Artikel Newtonsche Physik verwendet wurde sollte doch zeigen das Newtonsche Physik nicht weg vom Fenster ist. Man hätte die Rechnugen auch mit Relativistischer Physik nach Einstein machen können, aber die abweichungen wären im 0.0-Bereich gewesen und es wäre unnötig kompliziert.
    Siehe auch:
    Isaac Asimov – The Relativity of Wrong

  66. #66 Hannes Bongard
    18. März 2010

    Oliver Debus: „Ja danke, soviel weiß ich als Astronom auch, denn es gibt bekanntlich offiziell 88 Sternbilder.“

    88. Was möchten uns die Astronomen damit sagen?

  67. #67 Florian Freistetter
    18. März 2010

    @Bongrad: Such dir was aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Achtundachtzig
    Zufall darfs ja nicht sein, oder?

  68. #68 Hannes Bongard
    18. März 2010

    Darf es denn Willkür sein?

  69. #69 Michi
    18. März 2010

    @Hannes Bongard: Kriegt man von dir auch noch etwas Vernünftiges zu lesen, oder willst du dich weiter auf zusammenhanglose Einzeiler, das Posten von Links auf dilletantisch formulierten Schwachsinn sowie der Erfüllung von Godwin’s Law beschränken? (achja: Du hast verloren!)
    Was willst du denn eigentlich sagen? Nur raus damit, ich habe immer ein offenes Ohr für Pseudowissenschaftler, Lügenerzähler, Scharlatane, Betrüger und Quacksalber. Also, Antwort?

  70. #70 flachmann
    19. März 2010

    weltenherrscher: “also im moment kommentiere ich vom iphone hier.”

    Und siehe da, Wissenschaft funktioniert.

    Hannes Bongard: “Darf es denn Willkür sein?”

    Ungefähr so viel Willkür wie auf Ihrer Homepage?
    https://www.sprechstunde-astrologie.de/
    Wie lächerlich Sie sich damit gemacht haben, wurde hier ja bereits ausführlich dargelegt:
    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/03/albert-einstein-und-die-astrologie.php#comment96704

  71. #71 S.S.T.
    19. März 2010

    Man
    sollte
    das
    Format
    hier
    einschränken.
    damit
    aus
    einem
    Einzeller
    ein
    Mehrzeiler
    wird.

  72. #72 Gluecypher
    20. März 2010

    @Bongard

    Wow,

    Darf es denn Willkür sein?

    Du hast Deine Zunft soeben passen beschrieben. Schwurbelwurbel, und wenn’s passt, dann hatte man recht, wenn’s nicht passt, naja, dann war’s halt irgendwas, was man sich dann passend macht. Und komisch, ich sehe im Sternbild Orion kein Schwert (Du weisst schon, die drei Sterne unterhalb des “Gürtels”), ich sehe da einen Monster-Dödel. Und die Deutung mit dem Schwert ist meiner Deutung weswegen unterlegen? Und was Dein Beispiel mit den geschlossenen Augen und den Sternbildern angeht:

    a.) Nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich und
    b.) Realität ist das, was nicht weggeht, wenn man nicht mehr daran glaubt

  73. #73 Herr Lebek
    25. März 2010

    @ Christian A.

    Die Frage wird nie nie nie ein Astrologe befriedigend beantworten können, denn das würde bedeuten, dass er einen physikalischen Wirkmechanismus angeben muss.

    Nein, wirklich nicht.

    Nicht nur physikalisch beschreibbare Bedingungen können eine Wirkung entfalten. Es ist natürlich sehr bequem absätzeweise auf der Gravitiation herumzureiten, wohlwissend daß sie als Kraft, deren Wirkung auf den Menschen und sein Schicksal die Astrologie beschreiben soll, nicht in Frage kommt.
    Bei Licht und nüchtern betrachtet sieht man aber doch schnell, daß dies eine weitere Strohmann-Debatte ist, die kaum Substanz hat.
    Astrologie funktioniert nicht, aber dies mit der minimalen Stärke der Gravitationskraft, die die Planeten des Sonnensystems auf uns Menschen ausüben belegen zu wollen, ist groben Unfug.
    Im Zweifelsfalle ist die Argumentation sogar Wasser auf den Mühlen der Astrologen, denn wie dieser Artikel korrekt darlegt, ist die Wirkung eben nicht 0. Wenn man Astrologiebashing betreibt, dann bitte mit einer statistischen Argumentation, statt Sturm-im-Wasserglas Scheinargumentation.

  74. #74 Bullet
    25. März 2010

    @Herr Lebek:

    Nicht nur physikalisch beschreibbare Bedingungen können eine Wirkung entfalten.

    Sondern auch? Beispiel bitte.

  75. #75 Thomas J
    25. März 2010

    @Bullet

    Der Glaube daran alein genügt doch schon…
    Lebek hat ja so nicht ganz unrecht mit seiner Kritik?

  76. #76 Bullet
    25. März 2010

    @Thomas: der Glaube? Nun, der Glaube hat noch nie eine Sonne verlöschen lassen oder die Gravitation aufgehoben.
    Oder was ist hier mit “Wirkung” gemeint?

  77. #77 Thomas J
    25. März 2010

    @Bullet

    Lebek meint doch mit Wirkung die “funktionierende Astrologe” (wahlweise mit sonstigem Hokuspokus ersetzen).
    Wenn ich daran glaube, dass der Mond auf mich wirkt (astrologisch gesehen), dann wirkt er auch irgendwie (Placebo)?

    Aber vielleicht versteh ich den Lebek auch falsch…

  78. #78 Christian A.
    25. März 2010

    Na, Herr Lebek hat Recht, was das hier angeht:

    Bei Licht und nüchtern betrachtet sieht man aber doch schnell, daß dies eine weitere Strohmann-Debatte ist, die kaum Substanz hat.

    Was auch immer sich Astrologen vorstellen über den Wirkmechanismus, Gravitation wird es wahrscheinlich nicht sein. Zu konkret. Problem ist, dass es dazu keine Alternative gibt, solange hier nicht mal ein Astrologe uns vernünftig darbietet, was zur Zeit in der Astrologen-Community als Wirkmechanismus diskutiert wird. Dadurch gilt lustigerweise “the science is settled” – für uns jedenfalls.
    (Und ich werd nen Teufel tun, mich in mögliche Wirkmechanismen für Astrologie einzuarbeiten. Hab genug mit meinen jetzigen Mechanismen zu tun 😉 )

  79. #79 Stefan W.
    29. März 2010

    Wäre es ein Phänomen der Gravitation, dann würde die Sichtbarkeit des Sternbildes keine Rolle spielen, denn von dieser hängt ja die Kraft nicht ab.

    Man kommt den Esoterikern aber schlecht bei, wenn man versucht zu erklären, daß deren Erklärungsmuster nicht funktionieren, weil keine bekannte Kraft im Spiel sei – auf das unbekannte stützt sich ja oft der Glaube.

    Nein, man muß herausfinden, woher die Astrologie kommt, wie sie entstehen konnte, und warum sie bis heute nicht komplett verschwunden ist, obwohl sie so offensichtlich hahnebüchen ist. Was hat den Sternenglauben bestärkt – wie konnte dieser überhaupt Kraft entfalten, wenn das doch alles Humbug ist, und wieso hat er weit mehr Anhänger als das Lesen aus Kaffeesatz oder Gedärm der Tiere?

    Und was im Astrologiegläubigen macht diesen gläubig?

    Wenn man diese Fragen durchdenkt und zu einer Erklärung kommt, dann stellt man auch fest, daß es einen Punkt gibt, der einem eine größere Gewißheit verschafft, als blos der Glaube. An der Bushaltestelle erwarte ich, daß der Bus gleich kommt, weil es so im Plan steht, und er immer kommt. Selten kommt er zu spät, und wenn, dann kommt er aber doch letztlich – es wird etwas organisiert, daß ein Ersatz kommt, wenn etwas schief läuft – zur Not kommt der nächste. Aber ich weiß als Wartender, daß das Kommen von beeinflußbaren Bedingungen abhängt, und es sein kann, daß er heute nicht kommt.

    Aber wenn ich die Multiplikation verstanden habe, dann verstehe ich irgendwann, daß 3*4 = 4*3 ist, oder allgemeiner, daß a*b = b*a ist.

    Unsere Vorfahren haben geglaubt, wenn man das Herz eines Bären isst wird man stark und mutig. Heute versteht eigentlich jeder, daß das Kappes ist, aber man versteht auch wie es zu dem Fehlglauben kommen konnte.

    Ähnlich verhält es sich mit dem Glauben an Gott oder an Astrologie.

  80. #80 Florian Freistetter
    29. März 2010

    Ich möchte nur nochmal festhalten, dass es durchaus Astrologen gibt, die die Gravitation als “astrologische Kraft” in Betracht ziehen. Die sind hier in den Kommentaren schon öfters aufgetaucht (ich hab das im Artikel auch verlinkt).

    Natürlich ist das absurd – aber das ist die ganze Astrologie…

  81. #81 Bullet
    29. März 2010

    Umso erstaunlicher, welche Energie diese Leute bisweilen investieren, um ihre Wahrsagerei als “wissenschaftlich untermauert” hinzustellen, oder auch, wie nebenan der Schendel, als “Charakteranalyse ohne Bezug zu den Sternen”. Immer wieder lustig.
    @Florian: gelöschte Kommentare sind “so richtig” gelöscht, oder? Sprich: auch du hast keine Möglichkeit, aus den gelöschten Kommentaren noch etwas zu zitieren. Lieg ich da richtig?

  82. #82 Florian Freistetter
    29. März 2010

    @Bullet: Genau – weg ist weg 😉

  83. #83 Bullet
    29. März 2010

    naaaaaaaaaaaaa guuuuuuuuuuuuuuuuuuut. 🙂