Wenn man heute über Raumfahrt spricht, speziell über bemannte Raumfahrt und es dann vielleicht sogar noch wagt, zu erwähnen, dass es ja doch vielleicht irgendwie cool wäre, wenn Menschen mal zum Mars fliegen würden (noch entferntere Ziele traut man sich ja kaum noch zu nennen), dann muss man meistens mit Kritik rechnen. Raumfahrt ist zu teuer, bemannte Raumfahrt ist unnötig und was bringt es uns, wenn ein paar Typen am Mars rumstapfen? Das braucht doch niemand, wozu also Geld verschwenden? Abgesehen von ein einer kleinen Gruppe an Weltraum-Nerds scheint heutzutage niemand mehr an der “Eroberung des Alls” interessiert zu sein. Das war nicht immer so. Früher übte der Weltraum eine viel größere Faszination auf die Menschen aus.

Schon illustriert werden die Träume vom Aufbruch in neue Welten in diesem Video, dass eine Collage verschiedenster “Space-Art”-Bilder zeigt:

Hier gibt es noch jede Menge Links zu “Space Art”

Das Video enthält keine Zeitangaben, aber die Bilder stammen mit Sicherheit alle aus der Zeit vor der ersten Mondlandung im Jahr 1969 und ich würde schätzen, dass die meisten aus 1950er und 1960er Jahren stammen. Damals war Wissenschaft offensichtlich noch etwas, dass auch bei der breiten Masse der Menschen Träume und Visionen hervorrufen konnte. Heute halten wir Wissenschaft für unnötig – in Österreich sind immerhin 57 Prozent der Menschen der Meinung, man müsse nicht über Wissenschaft Bescheid wissen. Und weil wir sie nicht verstehen, haben wir Angst vor ihr – 70 Prozent der Deutschen meinen, man können den Wissenschaftlern nicht vertrauen.

Heute träumt man als Kind/Jugendlicher nicht mehr davon, Astronaut zu werden und zu den Sternen zu fliegen. Man will lieber das nächste Topmodell werden oder (der von Deutschland gesuchte) Superstar. Wissen ist Macht, aber wir wollen nicht mehr wissen, was dort draußen bei den Sternen alles auf uns wartet. Nach der Aufbruchstimmung die noch vor ein paar Jahrzehnten geherrscht hat, haben wir jetzt aufgehört zu träumen. Politiker mit Visionen (so wie die von John Kennendy) gibt es heute nicht mehr, ihr Horizont reicht höchstens ein paar Jahre in die Zukunft, bis zur nächsten Wahl. Wir haben den Drang verloren, die Welt entdecken zu wollen. Er hat uns in vergleichsweise kurzer Zeit bis zum Mond gebracht. Heute stehen die Chancen gut, dass wir in wenigen Jahren überhaupt keine Menschen mehr ins All schicken können. Der Betrieb der Raumstation ist nur noch bis 2020 gesichert. Vielleicht ist bis dahin die chinesische Raumstation ein adäquater Ersatz – aber allein die Tatsache, dass wir zittern müssen, ob wir in Zukunft in der Lage sein werden, Menschen ein paar läppische hundert Kilometer von der Erde entfernt unterbringen können, zeigt ja eindrucksvoll, dass die Vision der Eroberung des Alls am Ende ist.

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Natürlich ist Raumfahrt teuer (aber viel, viel billiger als jede Menge andere Sachen für die wir bereitwillig Geld ausgeben – sehr passend dazu ist auch diese Grafik). Natürlich kann man viele Dinge im All auch ohne bemannte Raumfahrt erledigen. Aber darum geht es gar nicht. Es geht um das, was in den Bildern des Videos zum Ausdruck kommt. Den Wunsch der Menschen, ins Unbekannte aufzubrechen und neue Welten selbst zu entdecken und zu erforschen. Diese Träume sind uns abhanden gekommen.

(via @cosmos4u)

Kommentare (84)

  1. #1 Muriel
    8. Oktober 2011

    Ich bin mir ja nicht so sicher. Emotional bin ich irgendwie auf deiner Seite, aber emotional getriebene Reaktionen sind nicht immer die besten.
    Man kann das All auch unbemannt erkunden, und ich glaube nicht, dass eine Entdeckung weniger wert ist, wenn kein Mensch persönlich vor Ort ist, um sie machen. Dass andere Dinge, auch scheinbar sinnlose, noch erheblich teurer sind als bemannte Raumfahrt, stimmt natürlich. Ist aber auch nicht unbedingt Argument.

  2. #2 Muriel
    8. Oktober 2011

    Das fehlende “ein” denke sich bitte jeder dazu. Pardon.

  3. #3 Primergy
    8. Oktober 2011

    Ich hege ja noch Hoffnungen auf die Asiatischen Staaten, zumindest dort scheint noch der Drang nach vorne zu existieren, während wir hier im Westen scheinbar übersättigt sind.

  4. #4 IO
    8. Oktober 2011

    xyz!

  5. #5 Tim
    8. Oktober 2011

    Ich glaube nicht, daß sich die Menschheit auf diesen Planeten beschränken wird, wenn man mal ein paar zehntausend Jahre in die Zukunft denkt. Sobald die Globalisierung in 100, vielleicht 150 Jahren im wesentlichen abgeschlossen ist und die Menschheit endlich beginnt, sich als Einheit zu sehen, wird es ein Wiederaufleben der bemannten Raumfahrt geben, und zwar mit Kolonisierungsanspruch.

  6. #6 Soziobloge
    8. Oktober 2011

    In einer Zeit, wo alles nur noch rational durchdacht scheint, ist so ein großes Projekt wohl kaum machbar. Man sollte aber auch bedenken, dass allgemein große Projekte, die ihrer Zeit voraus sind nicht mehr gemacht werden. Und das, wo wir doch angeblich von der Innovation leben.

    Es macht schon einen Unterschied ob da ein Roboter auf dem Mars landet oder ein Mensch. Ein Roboter mag zwar ganz nett sein und für Technikfreaks ist es sicher auch spannend, aber ein Mensch, der als erstes seinen Fuß auf den Mars setzt ist was ganz anderes. Es würde wohl jeden Menschen interessieren. Er könnte selbst erzählen wie es dort ist. Kein Bild einer Kamera auf einem Marsrover kann die erzählten Eindrücke und die Geschichte eines Menschen ersetzen.

    Der Mensch ist auch so erfolgreich, weil er ins unentdeckte Land aufgebrochen ist. Wenn wir das verlieren, dann seh ich das als ein großes Problem an. Die Herausforderungen denen wir gegenüberstehen brauchen eigentlich große Entwürfe und mutige Schritte. Zur Zeit kämpft aber jeder nur um den Statuserhalt.

    Aber ich schweife ab. Um es nochmal kurz zu sagen, das Ende der bemannten Raumfahrt, mag für sich genommen vielleicht nicht so dramatisch sein, wenn diese Haltung die dabei eine Rolle spielt aber auf andere Bereiche übertragen wird, dann wird das meiner Meinung nach zu einem großen gesellschaftlichen Problem.

  7. #7 rolak
    8. Oktober 2011

    /billiger als/
    Nicht ganz im Thema, aber analog ist der aktuelle CoN

    /Diese Träume sind uns abhanden gekommen/
    Sie mögen kein starkes bewegendes Moment mehr sein, nicht mehr in gewissen Gegenden von der Mehrheit geteilt werden – aber ganz&jedem abhanden gekommen? Nein.
    Auch damals in den 60ern war der Traum ein mehr oder weniger lokales Phänomen – immerhin lief ~parallel zum Apolloprogramm z.B. noch der Vietnamkrieg.

  8. #8 TheBug
    8. Oktober 2011

    @Muriel: Nein, man kann nicht alles unbemannt machen, insbesondere kann man keine anderen Himmelskörper unbemannt besiedeln.

    @FF: Ganz so traurig sieht es nicht aus. Mittlerweile beginnen Unternehmer sich darum zu kümmern Bigelow Aerospace arbeitet an einer privaten Raumstation die vielleicht noch vor der chinesischen fliegt, zwei unbemannte Teststationen sind bereits im Orbit.

    Space X hat bereits zwei Trägersysteme und eine Transportkapsel die zurückkehren kann, die wird demnächste die ISS versorgen und sie arbeiten an einer bemannten Version und einem Heavy Lifter der größer ist als alles was momentan fliegt.

    Dazu kommen mehr als ein Dutzend andere Firmen die an allen möglichen Systemen arbeiten, inklusive kleiner Raumgleiter.

  9. #9 IO
    8. Oktober 2011

    Abo (wenn’s denn nun doch klappt 🙁 )

  10. #10 Muriel
    8. Oktober 2011

    @TheBug: Was du nicht sagst…

  11. #11 Florian Freistetter
    8. Oktober 2011

    @Muriel: “Man kann das All auch unbemannt erkunden, und ich glaube nicht, dass eine Entdeckung weniger wert ist, wenn kein Mensch persönlich vor Ort ist”

    Nein überhaupt nicht! Natürlich hängt der Wert von Entdeckungen nicht davon ab obs ne bemannte oder unbemannte Misssion ist. In diesem Fall gehts mir aber tatsächlich um Emotion und weniger um Ratio. Ich hab das ja hier schon mal beschrieben: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/07/ist-bemannte-raumfahrt-geldverschwendung.php Bemannte Raumfahrt ist nicht aus wissenschaftlicher Sicht wichtig. Sondern weil sie die Menschen inspirieren kann wie kaum sonst etwas. Und Wissenschaft bzw. Fortschritt braucht nicht nur Daten und Fakten (die man problemlos durch unbemannte Missionen gewinnen kann) sondern auch Inspiration!

  12. #12 Christian Berger
    8. Oktober 2011

    Ich glaube, der große Punkt ist nicht mal die Forschung. Der große Punkt ist es, die Bevölkerung von Technik und Wissenschaft zu begeistern. Das geht uns jetzt verloren. Die Zahl der Leute mit Computerangst wächst wieder, ganze Generationen von Schülern haben noch nie in ihrem Leben programmieren gelernt.

    Es ist dieser indirekte Nutzen der Raumfahrt der uns deutlich weiter bringt. Und es kostet so lächerlich wenig.

  13. #13 Jörg W.
    8. Oktober 2011

    ich träum noch – und sehe die Eroberung des Alls auch als eine früher oder später notwendige Maßnahme an:
    https://diewahrheit.at/uncategorized/ab-ins-all

    Es liegt an uns, die Visionen am Leben zu halten 🙂

  14. #14 Daniel Fischer
    8. Oktober 2011

    Da hat wohl jemand mein Essay im New Scientist zur Lage der Raumfahrt nicht gelesen … Musste vieles sehr knapp halten, aber die Kernideen haben das Redigieren überlebt.

  15. #15 Alderamin
    8. Oktober 2011

    Ja, es wäre cool, wenn ich noch erleben würde, wie jemand über den Mars läuft, aber das Problem ist, wir leben in einer marktwirtschaftlichen Welt, deswegen muss sich alles irgendwie rechnen. Es wird immer gerne angeführt, Kriege seien so teuer und sinnlos. In Wahrheit werden Kriege aber aus wirtschaftlichen Gründen geführt (das hat Bundespräsident Köhler ja mal offen bekannt und wurde dafür heftig angegriffen, aber der Mann hat einfach mal recht gehabt). Dass man den Rebellen in Lybien hilft, aber für Syrien nicht mal Sanktionen hinbekommt, hat einen Grund.

    Dass man in den 60ern auf dem Mond gelandet ist, hatte auch einen wirtschaftlichen Grund. Man förderte damit die gleiche Technik, die Interkontinentalraketen möglich macht, und es waren dieselben Firmen, die an der Mondlandung mitarbeiteten, welche andererseits Militärraketen und -flugzeuge bauten. Gleichzeitig demonstrierte man dem Gegner, aber auch vor allem dem eigenen Wahlvolk, dass man technisch überlegen war. Das war wiederum Propganda. Das wirtschaftliche Interesse war hierbei, der Schutz (durch Abschreckung) vor einem Angriff des Gegners mit völliger Zerstörung der eigenen Güter so wie die Schaffung einer gemeinsamen Interessensgemeinschaft (der NATO/des Westens) zum ungehinderten Zugriff auf Rohstoffe in der Welt. Mitnichten haben die Amerikaner ihr Mondprogramm alleine aus Forschungsgründen betrieben, das war eher ein Kollateraleffekt.

    Aus ähnlichem Grund betreiben heute die Chinesen ihr Raumfahrtprogramm. Für die Amerikaner ist mit dem Wegfall des Ostblocks hingegen der Grund weggefallen, große Mengen Geld in die bemannte Raumfahrt zu stecken. Das wird heute lieber in Drohnen und Roboter investiert, zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Roboter? Na so was, damit könnte man den Mars unbemannt erkunden. Was waren nochmal Sojourner, Spirit, Opportunity und Curiosity…?

  16. #16 Muriel
    8. Oktober 2011

    @Florian Freistetter: Und ich hab dir hier auch schon mal zugestimmt. Ich sehe das gar nicht so viel anders als du, nur vielleicht ein bisschen vorsichtiger. Ich bedaure so wie du, dass Menschen nicht mehr Faszination für Wissenschaft empfinden und nicht bereit sind, mehr für Forschung auszugeben.
    Ich bin aber nicht sicher, ob das früher mal wesentlich anders war, und ich bin nicht sicher, ob gerade die bemannte Raumfahrt dabei so eine zentrale Rolle spielt. Ich finde sie zwar auch toll, aber ich würde andere Ansatzpunkte für wichtiger und für effektiver halten, um Menschen für Wissenschaft zu begeistern.
    Und außerdem habe ich gewisse Vorbehalte gegen eine staatliche betriebene bemannte Raumfahrt. Inspiration und Träume sind eine wunderbare Sache, aber ich denke, sie gehören in private Hand.
    Du hast hier in deinem Beitrag auch gar nicht explizit geschrieben, was genau du forderst und wie es weitergehen sollte, insofern weiß ich nicht, ob mein Kommentar nur eine Ergänzung ist, oder teilweise auch Widerspruch.

  17. #17 Faustus
    8. Oktober 2011

    Hm, schwierig.
    Mich würde interessieren, wie viele und welche Menschen gefragt wurden, sodass am Ende 70% davon “den Wissenschaftlern nicht trauen”.

    Grundsätzlich geb ich dir recht: Es wird zu wenig in die Forschung investiert, die Summen sind im Vgl. zu Krieg oder Bankenrettung geradezu vernachlässigbar.
    Und dass Politiker nicht gerade wissenschaftsbegeistert sind, nehm ich dir auch gern ab.

    Aber der Vgl. mit der Situation heute mit der in den 50er und 60er Jahren hinkt etwas, finde ich. Man muss das alles im Zusammenhang des Kalten Krieges sehen, wo auch sehr viel Propaganda von den Regierungen beider Seiten ausging. Nehmen wir mal die US-Regierung mit der NASA:
    Das Ziel war nicht einfach das All zu erobern, sondern “wir müssen das All erobern bevor es die Russen tun”.
    Hinter alledem steckte primär ein militärischer Grund. Man wollte dem anderen Block militärisch etwas voraus haben.
    Das damit natürlich die Begeisterung einer breiten Masse für das All im Allgemeinen einherging, ist iwie klar: Es gab ein gemeinsames Feindbild.
    Bei Asimov, Heinlein oder Roddenberry ging es natürlich nicht nur um das Militärische, sondern um die Faszination für das All an sich und ein Plädoyer für die verantwortungsvolle Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Noch kritischer konnte es z.B. Stanislaw Lem.

    Trotzdem waren “Erster Satellit”, “erster Mensch im All”, “erster Mensch auf dem Mond” damals riesige Propaganda-Ereignisse und für die Welt ein Zeichen: “Wir können was besser als die!” Nebenbei war es natürlich auch noch ein großer wissenschaftlicher Fortschritt^^

    Der Kalte Krieg ist aber nun vorbei, es gibt keine Blöcke mehr und auch kein technisches Wettrennen. Es “hetzt” die Regierungen einfach keiner mehr, in bemannte Missionen zu investieren, selbst wenn sie Finanzkrise etc. als nicht so wichtig erachten würden.

    Ausnahme ist natürlich, wie du schon bemerkt hast, China.
    Und hier kommt wieder die Propaganda ins Spiel.
    Es wird sogar in dem verlinkten Artikel genannt: Hinter dem Ganzen steht natürlich wieder ein militärischer Zweck. Die Chinesen wollen immer noch “die Besten” sein.

    Nun, es gibt Regierungen und es gibt die Bevölkerung.
    Die Begeisterung für das All ist insgesamt sicher zurückgegangen. Das liegt einfach daran, dass das All auf das tägliche Leben der meisten Menschen keinen Einfluss hat, und natürlich an der Lichtverschmutzung in den Städten.
    Ich denke, alles andere, wo Propaganda durch die Regierungen mit dem Ende des Kalten Kriegs weggefallen ist, müsste Öffentlichkeitsarbeit durch Wissenschaftler leisten. Aber diesmal nicht unter einem militärischen Vorwand, sondern so wie du hier^^

  18. #18 Buck Rogers
    8. Oktober 2011

    Der bislang traurigste all deiner Artikel, die ich gelesen hab.
    …Schluchz…

  19. #19 Radicchio
    8. Oktober 2011

    sehr guter atikel. das entdecken neuer welten steht metaphorisch nicht nur für ferne planeten, sondern auch für vieles andere, was heute nicht mehr entdeckenswert zu sein scheint.

  20. #20 Florian Freistetter
    8. Oktober 2011

    @Daniel Fischer: “Da hat wohl jemand mein Essay im New Scientist zur Lage der Raumfahrt nicht gelesen”

    Ich habs gelesen – aber jetzt nicht so wirklich wahnsinnig viele Anknüpfungspunkte zu diesem Thema hier entdeckt. Es geht ja nicht um die wissenschaftliche Erforschung des Alls, die läuft ja seit Jahrzehnten gut. Es geht auch nicht darum, dass die Raumfahrtagenturen weiterhin bemannte Programme planen (obwohl wenn ja immer viel geplant und wenig umgesetzt wird, siehe Constellation). Es geht um die Einstellung der Menschen zur Raumfahrt und zur Erforschung des Alls, nicht um die Pläne der Wissenschaftler.

  21. #21 Karsten
    8. Oktober 2011

    In diesem Zusammenhang muss ich spontan an das Intro (https://www.youtube.com/watch?v=bbnTZREMEJI) der letzten Star Trek Serie „Star Trek: Enterprise“ (2001 – 2005) denken. Das zeichnet ja in den Bildern den Weg von der Seefahrt, über die Luftfahrt hin zur Raumfahrt. Im Zusammenspiel mit dem Text des Liedes symbolisiert das sehr schön den Entdeckungsdrang hinter dem ganzen und lässt mir jedes Mal fast die Tränen in die Augen steigen.

  22. #22 Florian Freistetter
    8. Oktober 2011

    @Faustus: “Mich würde interessieren, wie viele und welche Menschen gefragt wurden, sodass am Ende 70% davon “den Wissenschaftlern nicht trauen”

    Das war ne großangelegte Studie der EU, hab ich im Text auch verlinkt. Hier ist der Link nochmal: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/06/osterreich-ist-euspitze-bei-wissenschaftsignoranz.php

    “Hinter alledem steckte primär ein militärischer Grund.”

    Ja, selbstverständlich. Aber das heißt nicht, dass die Faszination am Weltall rein auf Kriegspropaganda zurückzuführen ist. Die existierte schon lange vorher; schon seit Jules Verne und den ersten klassischen Science-Fiction-Geschichten in der ersten Hälfte des 20 Jhdts. Wissenschaft hatte früher einen ganz anderen Stellenwert; heute ist so sehr Teil des Alltags geworden, dass es für jeden leicht ist, sie einfach zu ignorieren.

  23. #23 medienverweigerer
    8. Oktober 2011

    Das schlechte Image der “Wissenschaftler” wird vor allem durch die gleichgeschalteten Massenmedien und Filme erzeugt in denen der “Wissenschaftler” i.d.R. als verschrobener Wirrkopf mit weißem Kittel und wirren Haaren dargestellt wird.
    Dann forscht er auch nicht sondern “produziert” Massenseuchen u.ä. …
    Man muß nur mal einen “Wissenschaftsreporter” fragen in was z.B. Pu249 nach den schlimmen 20.000 Jahren zerfällt …
    Was die bemannte Raumfahrt angeht gibt es aktuell keine zwei großen Machtblöcke mehr die sich einen politischen Wettkampf liefern.
    Durch die Kommerzialisierung der Raumfahrt werden im übrigen wie man z.B. bei den privatisierten Bahnen sehen kann eher Menschenleben gefährdet werden, eben um Profite einzufahren.
    Jemand der das Prinzip der Wissenschaft nicht kennt kann sich kein objektives Urteil bilden.
    Und in den Schulen kommt es leider eher darauf an das die Kiddies die passenden Markenklamotten oder gleich eine Schuluniform haben, anstatt Grundlagen gezielt zu vermitteln.
    Solange es keine breite Front seitens der Massenmedien für Wissenschaft und Aufklärung gibt wird sich kaum was ändern.

  24. #24 Daniel Fischer
    8. Oktober 2011

    Dann empfehle ich hier das Kapitel III: Die Überlegungen zur Telepräsenz und ihrer Rolle in der künftigen Raumfahrt in dem verlinkten Artikel von Lester haben mir jedenfalls die Augen geöffnet, was “Raumfahrt” in 20, 30 Jahren bedeuten könnte.

  25. #25 Alex
    8. Oktober 2011

    Wieso Mond oder Mars? Wäre es nicht total krass einen Roboter zu einem Jupitermond zu schießen, der dann aus den Kohlenwasserstoffen dort Strukturen und Fahrzeuge baut?

  26. #26 Florian Freistetter
    8. Oktober 2011

    @Alex: “Wäre es nicht total krass einen Roboter zu einem Jupitermond zu schießen, der dann aus den Kohlenwasserstoffen dort Strukturen und Fahrzeuge baut? “

    Naja, “krass” ist vieles 😉 Aber bevor wir fähig sind, so einen Roboter zu bauen, schaffen wir es eher, zum Mars zu fliegen. Das ist zumindest technisch möglich; so ein Roboter aber größtenteils Science-Fiction.

  27. #27 Thilo
    8. Oktober 2011

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

    Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
    An keinem wie an einer Heimat hängen,
    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
    Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.

    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

    Rilke

    Es liegt wohl in der Natur der Sache, daß, was einmal neu und aufregend war, irgendwann Routine und langweilig wird. Bemannte Raumfahrt war in den 50er und 60er Jahren ein spektakulärer Aufbruch, heute ist sie einfach nur die routinemäßige Fortsetzung von etwas, was man bereits seit Jahrzehnten tut. Natürlich entdeckt man immer wieder etwas Neues, aber Aufbruch?

    Die wirklich aufregenden Entdeckungen im Weltall (Exoplaneten, …) werden zur Zeit nicht von Raumfahrern gemacht. Und ein neuer Aufbruch in der Naturwissenschaft wäre heute wohl eher die Entdeckung des Higgs-Teilchens als das dreihundertdreiunddreißigste Experiment zur Strahlenbelastung im All.

    Ich kann mir schon vorstellen, daß Raumfahrt vor 50 Jahren das Thema war, mit dem sich Leute für Wissenschaft begeistern ließen, aber man kann die Vergangenheit nicht einfach konservieren oder wiederholen. Wissenschaft lebt von Weiterentwicklung, nicht von Wiederholung.

  28. #28 Maria
    8. Oktober 2011

    Ich hab eine Idee, wie wir das Dilemma lösen können: Wir verwenden das Geld, das in die Kosmetikindustrie läuft, um den Hunger auf der Welt zu stillen (das geht sich aus – deutsch: das reicht), und nehmen das Geld, das für Rüstung verwendet wird, um Raumfahrt zu betreiben. Was haltet ihr davon?

  29. #29 Muriel
    8. Oktober 2011

    @Maria: Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Aber nein. Ich bin ziemlich sicher, es reicht nicht. Der Hunger auf der Welt wird nicht abgeschafft, indem wir ihn mit Geld bewerfen.

  30. #30 Philosoph
    8. Oktober 2011

    Dass das Volk Wissenschaftlern nicht mehr traut, hat dieselbe Ursache wie die Tatsache, dass auch Politikern nicht mehr vertraut wird. Zu viele haben sich von Industrie und Wirtschaft kaufen lassen. Und die Medien geben mit der Volksverblödung noch den Rest dazu.

    Das betrifft jetzt zwar weniger Physiker (solang sie nicht Kernenergie als harmlos darstellen. Siehe Fukushima!) und noch weniger Astronomen, sondern v.a. Chemie, Biochemie, Wirtschaftswissenschaften, etc. Aber die Leute machen da keinen Unterschied mehr. Politiker ist Politiker und Wissenschaftler ist Wissenschaftler.

    Aktuell grasiert zum Beispiel eine immer grössere Angst vor Lebensmitteln. Sehr viele sind sehr stark belastet, geradezu vergiftet durch von Wissenschaftlern entwickelte Zutaten, die der Lebensmittelindustrie die Produktion erleichtern und vermehren. Dass am Ende der Verbraucher drauf geht, scheint weder Produzenten, noch Forscher und Wissenschaftler oder zuständige Politiker und Regierungen zu interessieren. Schliesslich haben die alle reichlich Cash dafür erhalten. Und die Medien bewerben den ganzen Dreck dann auch noch als gesund.

    Um nur ein Beispiel zu nennen: Um (sowie schon viel zu hoch angesetzte) Grenzwerte nicht zu überschreiten, wird jetzt nicht mehr ein Pestizid gespritzt, sondern ein Cocktail verschiedener Varianten. So bleiben die einzelnen Chemikalien zwar unter den Grenzwerten, aber die Summierung ist dafür giftiger als je zuvor.
    Einzelne Labors bestätigen das. Aber gehört werden die Labors, die von der Industrie gekauft wurden und die natürlich alles verharmlosen. Abgesegnet wird das Ganze von Politikern, die wiederum von der Industrie gekauft wurden und der Dreck bleibt im Handel.

    Die menschliche Psychologie ist so entwickelt, dass sie sich die gefährlichen Dinge merkt. Schliesslich ist das überlebenswichtig. Also erinnert man sich hinterher v.a. an die Wissenschaftler und Politiker, die die Vergiftungsindustrie unterstützt haben und diejenigen, die sich nicht bestechen liessen, vergisst man.

    Und das war nur ein Beispiel!
    Man betrachte sich den aktuellen Zustand von Welt, Natur und Gesellschaft und führe sich vor Augen, wer daran verdient hat und dabei durch wen unterstützt wurde. Das kombiniere man mit der Psychologie der Masse und schon ist alles glasklar.

    Die einen hocken in ihren Elfenbeintürmen und die anderen in ihren teuren Villen. Beide sehen sich gern als Elite, weit über dem gewöhnlichem Fussvolk stehend. Sei es intellektuell oder sei es sozial. Aber wenn sie dann eines Tages aus dem Fenster gucken, wundern sie sich darüber, dass die Leute immer mehr ausflippen.

    Die weltweiten Aufstände (Arabischer Frühling, New York Wall Street, Spanien, Griechenland, etc.) sind erst das Vorplätschern der Welle, die noch folgen wird. Guten Morgen im Elfenbeinturm!

    (ps: Gemeint ist weniger der Autor des Blogs als vielmehr die Wissenschaft als Ganzes, wie er sie ja selbst auch ins Feld führt.)

  31. #31 Herbert
    8. Oktober 2011

    @ Maria

    Versuchs mal als Vegetarier oder sogar Veganer! Das hilft mehr gegen Hunger als Geld. Ein Fleischesser verbraucht bis zu 25x mehr Land für seine Ernährung als ein Vegetarier. Mit dem Getreide, das allein die USA innerhalb eines Jahres zur Ernährung ihrer Schlachttiere brauchen, könnte man ganz Asien ein ganzes Jahr ernähren.

    Aber davon will man natürlich nichts wissen. Die eigenen Gewohnheiten sind heilig.

    Und so schliesst sich der Kreislauf. Das Volk will von Wissenschaft nichts wissen und die Wissenschaft will vom Volk nichts wissen. Sollen die doch dort tot umfallen. Hauptsache ich hab mein Schnitzel auf meinem Teller. Den Rest blenden wir aus.

  32. #32 Silversurfer
    8. Oktober 2011

    @Soziobloge

    “Der Mensch ist auch so erfolgreich, weil er ins unentdeckte Land aufgebrochen ist. Wenn wir das verlieren, dann seh ich das als ein großes Problem an.”

    Uhhh, wenn verzweifelte Fluchten, irrationale Wahnbilder und co, der Grund für den Erfolg des modernen Menschen ist… dann gut Nacht.

    Der Mensch ist nicht wegen dem ehrenden Ziel des Wissens, oder früher wegen dem (ziemlichen egoistischen) Abenteuer in die Welt ausgezogen, sondern deswegen weil sie es oft mal des Überlebens willen mussten.
    Weil Raum und Resourchen knapp wurden, oder um einen Vorteil gegenüber Konkurennten zu bekommen.
    Würden wir heute noch so alla “Dort zu reisen wo noch nie eine Menschenseele war….” handeln, wir müssten die größten Wirrköpfen, die für eine Idee so machnes opfern würden, bejubeln. Den mal ehrlich, das größte “Vorbild” dort, Kolumbus, wäre heute als Crank verschrien und das ZURECHT.

    Die Triebfeder des Menschen ist seine Faulheit(Egal ob das jetzt Körperlich, Geistig, oder mit der Brieftasche zusammenhängt). In den Sinne ist es ein Fortschritt das wir keine Menschen mehr im Weltraum brauchen, sondern alles durch Maschinenkraft ersetzt werden kann.

  33. #33 Klaus
    8. Oktober 2011

    “Aktuell grasiert zum Beispiel eine immer grössere Angst vor Lebensmitteln. Sehr viele sind sehr stark belastet, geradezu vergiftet durch von Wissenschaftlern entwickelte Zutaten, die der Lebensmittelindustrie die Produktion erleichtern und vermehren. ”

    Sie haben recht. 90% der Leute ernähren sich hier mittels Schei…..! Das ist in generell in den sogenannten fortschrittlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich usw. so.
    In Deutschland ist Geiz eben geil und so wird dieser ganze Mist, da billig, vom Verbraucher gern gekauft.
    Ich kann aber nicht automatisch die Industrie dafür verantwortlich machen. Die Verbraucher sollten mal nachdenken!

  34. #34 Florian Freistetter
    8. Oktober 2011

    @Thilo: “Ich kann mir schon vorstellen, daß Raumfahrt vor 50 Jahren das Thema war, mit dem sich Leute für Wissenschaft begeistern ließen, aber man kann die Vergangenheit nicht einfach konservieren oder wiederholen. Wissenschaft lebt von Weiterentwicklung, nicht von Wiederholung. “

    Schon klar – aber, so wie ich es auch schon im Kommentar zu Faustus geschrieben habe – geht es eher um eine generelle Wertschätzung der Wissenschaft, die meinem Gefühl nach immer weiter schwindet. Sind heute wirklich ebenso viele Menschen von Teilchenphysik und Exoplaneten fasziniert wie früher von Raumfahrt?

  35. #35 Ralph Ulrich
    8. Oktober 2011

    Das interessante am Alter ist, dass man selbst aus eigener Anschauung die Veränderungen der Einstellungen vergleichen kann:

    Es gab damals das geflügelte Wort “alles ist relativ”, was eigentlich eine Verhohnepiepelung der Relativitätstheorie war, weil die keiner verstand, und sie jeder als akademischen Unfug ansah. Zu dem kam noch, dass auf der anderen Seite Science Fiction Fans standen, die diese Theorie auch nicht verstanden, denen aber die Aussicht auf Wurmlöcher und Reisen durch die Galaxien mit der Enterprise gefiel. Was die Normalos in ihrer Ablehnung bestärkte …

    Kein Normalo, und damit auch kein Politiker, hatte einen Begriff von den Abständen im Universum. Dass der leere Raum schon ein unüberwindliches Gefängnis darstellt in einer Größenordnung von 10 Lichtjahren ist doch erst eine allgemein verbreitete Erkentnis durch neuere Animationen in den Medien. Und dass unsere Galaxie tausendfach größer ist, und die Entfernung zu anderen Galaxien wiederum tausendfach ….

    Die stete Aufklärung durch Leute wie Florian, und eigene Erfahrungen in der Bevölkerung bringen die Desillusionierung. Heute können Gamer, die ihre Gegner weltweit im Internet finden, selber die begrenzende Eigenschaft der Lichtgeschwindigkeit fühlen, wenn die Reisedauer ihrer Bitnachrichten eine zu späte Reaktion zur Folge hat.

    Gleichzeitig ist die Robotik im Aufwind: Wir können uns heute vorstellen, dass es genügend intelligente Roboter geben kann, die in eigener Regie zB Bergbau treiben können, so dass der Nachteil der langen Signalzeiten zum Mars zB keine Rolle mehr spielt.

  36. #36 Jazzpirate
    8. Oktober 2011

    …fast wörtlich Neil DeGrasse Tyson zitiert: “We stopped dreaming” 😉

  37. #37 The_Vanguard
    8. Oktober 2011

    Die frühere Attraktivität der Raumfahrt kam wohl eher nicht aus wissenschaftlichem Anspruch, sondern daher, dass der Weltraum in der populären Unterhaltung als neue Terra Inkognita fungieren konnte – da wo Abenteuer, Monster und Schätze zu finden sind. Flash Gordon und Captain Kirk wurden nicht bewundert, weil sie so tolle spektrometrische Analysen von Nebeln machen, sondern weil sie den Bösen ein paar aufs Maul geben und das hübsche Mädchen retten konnten.
    Die Raumfahrt hat deutlich an Attraktivität verloren, als klar wurde, dass dort draußen keine leichtbekleideten Sternenprinzessinnen auf uns warten. So hat sich im öffentlichen Bewusstsein schlußendlich die Überzeugung durchgesetzt, dass man als DSDS-Kandidat mehr Männer und/oder Frauen abschleppen kann, statt als Astronaut.
    Die Sterne zu erkunden reicht nicht. Man muss selbst ein Star sein, um ein paar Satelliten einzufangen. Wer will schon das Schicksal von Major Tom teilen?

  38. #38 Silversurfer
    8. Oktober 2011

    @The_Vanguard

    “Die Raumfahrt hat deutlich an Attraktivität verloren, als klar wurde, dass dort draußen keine leichtbekleideten Sternenprinzessinnen auf uns warten. ”

    Ich glaub das ist eine der witzigste und richtigsten Antworten auf die Frage “Wieso gibt es keine solche Begeisterung mehr für den Weltraum” 🙂

    Die Fantasie ist wech, die Gläubigen mit “offenen Gedanken” abgezogen und die Wissenschaftler können endlich ihre Arbeit machen.

  39. #39 mathias
    8. Oktober 2011

    Nun hat mich dein Artikel hier wieder mal an Brian Cox Auftritt bei TED Talks erinnert, und hab es mir wieder angetan 😉

    Brian Cox: Why we need the explorers

    inkl seines Schlußziatates von
    Carl Sagan:
    That’s here. That’s home. That’s us.
    On it everyone you love, everyone you know, everyone you ever heard of, every human being who ever was, lived out their lives. The aggregate of our joy and suffering, thousands of confident religions, ideologies, and economic doctrines, every hunter and forager, every hero and coward, every creator and destroyer of civilization, every king and peasant, every young couple in love, every mother and father, hopeful child, inventor and explorer, every teacher of morals, every corrupt politician, every ‘superstar,’ every ‘supreme leader,’ every saint and sinner in the history of our species lived there – on a mote of dust suspended in a sunbeam.”

    danke..
    Wieder ein genialer, wenn auch etwas deprimierenden Artikel…

  40. #40 MartinB
    8. Oktober 2011

    @Florian
    “Sind heute wirklich ebenso viele Menschen von Teilchenphysik und Exoplaneten fasziniert wie früher von Raumfahrt? ”
    Nein, dafür gibt es ja Dinosaurier-Forschung 😉

    Ernsthaft: ich glaube, heute sind die Interessen auch vielfältiger geworden – Wissenschaft ist nicht mehr primär Physik (die ja in den 50ern und 60ern eindeutig den stärksten Einfluss auf die Gesellschaft hatte), sondern auch Biologie, Informationswissenschaft etc.

    @Karsten
    Der Vorspann zu Enterprise ist genial, mir geht’s genau wie dir – “it’s been a long way…” sorgt für Gänsehaut, wenn ich nur dran denke.

  41. #41 Ralph Ulrich
    8. Oktober 2011

    @Florian: “geht es eher um eine generelle Wertschätzung der Wissenschaft, die meinem Gefühl nach immer weiter schwindet. Sind heute wirklich ebenso viele Menschen von Teilchenphysik und Exoplaneten fasziniert wie früher von Raumfahrt? ”

    Kann man sehr gut erkennen, an dem was die Kinder werden wollen:
    1905: Lokführer
    1935: Rennfahrer
    1965: Raumfahrer
    jetzt: Modell

    Aber im Ernst: Wirklich ernst genommen wurde die Wissenschaft früher doch gar nicht (“alles ist relativ”). Dagegen gibt es heute Massenkampangien:
    – gegen schwarze Löcher in den Alpen
    – gegen Genmanipulationen
    – gegen Datenmissbrauch
    – gegen Klimaerwärmung

    Wie man sehen kann, ist die Beschäftigung der Bevölkerung mit der Wissenschaft weg von der reinen Bewunderung aber Realitäts näher geworden. Wenn auh die Schlußfolgerungen auh manchmal daneben liegen, wird die Wissenschaft heute viel ernster genommen.

    Bedenklich ist doch nur in den USA der komplette Rückzug ins Religiöse und in krude Verschwörungstheorien. Was aber auch nicht verwunderlich ist, wenn man sich die Medienlandschaft drüben anschaut!

  42. #42 MartinB
    8. Oktober 2011

    @Ralph Ulrich
    “Wirklich ernst genommen wurde die Wissenschaft früher doch gar nicht”
    Halte ich für falsch – zur Zeit des kalten Krieges hatte die Wissenschaft als Zur-Verfügung-Stellerin von Nuklearwaffen etc. einen Stellenwert als Garant von Macht. (Immerhin hatte Hiroshima den 2. Weltkrieg schneller beendet als man jemals gedacht hätte.) Das sorgte – trotz mulmigen Gefühls – für einen anderen Stellenwert als heute.

    Technikfeindlichkeit kam erst später auf – mit Erkenntnissen wie sie z.B. “der stumme Frühling” (natürlich zu Recht) anstieß.

    Hinzu kommt sicher, dass die Technik unser Leben viel stärker prägt als heute – so stark, dass es vielen nicht einmal bewusst ist, dass es ein Widerspruch ist, sich im Internet gegen moderne Technik auszusprechen.

  43. #43 MartinM
    8. Oktober 2011

    Ich erkläre mir dieses, auch in anderen Bereichen anzutreffende, Fehlen von “Visionen” vor allem aus drei gesellschaftlichen Entwicklungen in den “westlichen Industrienationen” seit etwa 1970.
    1. “Sicherheitsdenken” – Wir leben in einem politischen und wirtschaftlichen System, dass sich durch das Versprechen von “Sicherheit” legitimiert. Damit das (kommerziell und politisch) funktioniert, müssen Gefahren propagiert, ggf. sogar neu gefunden werden. (Z. Z. wird gerade der Flensburger Hauptbahnhof weiträumig abgesperrt. Grund ist ein herrenloses Gepäckstück. Für mich ein sicheres Symptom, dass wir in einer Angstgesellschaft leben.) Grundsätzlich war das schon zur Zeit des “Wettlaufs zum Mond” so, nur konzentrierte sich damals die Angst und Angstmache auf das jeweils konkurrierende ökonomische und militärische “System”. In einer Welt, in der alle “abstrakt erhöhte” Angst vor allem Möglichen haben, kann Aufbruchsstimmung nicht gedeihen.
    2. Etwas, was ich “Verbetriebswirtschaftlichung” nennen will, und was von den wirtschaftpolitischen Entwicklungen seit ca. 1980 (“Monetarismus”, “Neoliberalismus”, “Turbo-Kapitalismus” usw.) enorm gefördert wurde: alles und jedes wird nach dem betriebswirtschaftlichen Nutzen gemessen. Eine Erfindung, die nicht in absehbarer Zeit Gewinn erwirtschaftet, ist nicht interessant. Etwas, was nicht schnellen monetären Gewinn abwirft, gilt als Luxus. Was heißt, das Kunst, Grundlagenforschung und Bildung, die nicht Berufsausbildung ist, mit Sport, Unterhaltung und “Prestigekonsum” konkurrieren. Raumfahrt ist unter diesen Bedingungen nur dann möglich, wenn sie, wie das Geschäft mit Kommunikationssatellliten, monetären Gewinn abwirft.
    3. Enttäuschung. Es gibt weder die 20-Stunden-Woche, die in den 1970ern für unsere Zeit “angekündigt” wurde, noch gibt es die “sicheren Renten” und das “perfekte Gesundheitssystem”. Es gab, nach dem Ende des “kalten Krieges”, keine “Friedensdividende”. Als vorerst letzte Ideologie ist die des Marktradikalismus / “Neoliberalismus” mit ihren Wohlstands- und Effizienzversprechen gescheitert. Unter diesen Bedingungen richten sich die Hoffnungen auf das “Jenseits” – weil aber sich auch die großen Kirchen diskreditiert haben, führt die “Renaissance des Glaubens”, je nachdem, in radikale, “harte”, Religionsgemeinschaften (sie profitieren vom Klima der Angst – und verursachen wiederum Angst) oder in der (kommerziellen) Esoterik: Heilserwartungen – nicht zuletzt die Erwartung der “Selbstoptimierung” – gegen Geld. Was zu Punkt 2. passt.
    Unter diesen Bedingungen werden die “Versprechen der Wissenschaft” als wage und potenziell enttäuschend, wenn nicht sogar als potenziell gefährlich beurteilt. Religionen und Esoterik versprechen mehr, schließen skeptischen Denken von vornherein aus – und auf Misserfolge lassen sie sich nicht festnageln.

  44. #44 Muriel
    8. Oktober 2011

    Ich erkläre mir dieses, auch in anderen Bereichen anzutreffende, Fehlen von “Visionen”

    Gibt es für dieses Fehlen Visionen eigentlich auch Belege, oder muss man das einfach spüren, um es zu glauben?

  45. #45 Ralph Ulrich
    8. Oktober 2011

    Ich: “Wirklich ernst genommen wurde die Wissenschaft früher doch gar nicht”

    MartinB: “Halte ich für falsch – zur Zeit des kalten Krieges hatte die Wissenschaft als Zur-Verfügung-Stellerin von Nuklearwaffen etc. einen Stellenwert als Garant von Macht.

    Hinzu kommt sicher, dass die Technik unser Leben viel stärker prägt als heute”

    Gemeint war der Stellenwert der Wissenschaft in der Bevölkerung. Geprägt von Technik war das Leben hier auch schon kurz nach der Eiszeit. Das zeigen Ausgrabungen besonders hier am Rander des Eisschildes: Vor 12000 Jahren gab es hochtechnisierte Pfeile und Bögen ohne die das Leben in der Tundra nicht möglich war.

  46. #46 MartinB
    8. Oktober 2011

    @Ralph
    “Vor 12000 Jahren gab es hochtechnisierte Pfeile und Bögen ohne die das Leben in der Tundra nicht möglich war.”
    Ich habe aber große Zweifel, dass damals große Teile der Bevölkerung die Bogenbauer als verrückte Typen ansahen, die mit ihren Erfindungen die Welt zerstören wollen und die eh zu nix gut sind…

  47. #47 JH
    8. Oktober 2011

    Ich denke Thilo hat in seinem Eintrag etwas sehr wichtiges erwähnt.
    Meiner Meinung nach gibt es einige Gründe für das von Florian hier beschriebene Phänomen:
    1. Wissenschaft ist mittlerweile so alltäglich geworden, das wir uns daran gewöhnt haben und uns gar nicht bewusst ist, wo wir stehen/leben würden wenn Generationen von Forschern nicht soviel ge-, bzw. erfunden hätten. Gerade was die Raumfahrt angeht ist es für viele “ganz normal”, das dort oben eine Raumstation ist und das die Chinesen planen da auch was zu machen lässt viele nur müde mit den Schultern zucken.
    Ich habe manchmal auch so den Eindruck, das die jetzigen Generationen sehr “eventorientiert” sind. Alles muss ganz pompös sein und als “Kracher” rüberkommen, sonst ist es irgendwie nicht wert, sich damit länger zu befassen.
    2. Die Bevölkerung hat weitgehend ein “verzerrtes” Bild von Wissenschaftlern und deren Arbeit. Das liegt zum einen an den Medien und zum Teil auch an einigen Wissenschaftlern selber, die nicht wissen, wie sie Aussenstehende für Ihre Arbeit begeistern können.
    3. Das Bildungssystem hat sich im Großen und Ganzen sehr verschlechtert. Heutzutage müssen die Kinder,Jugendlichen und Studenten immer mehr auswendig lernen, aber sie lernen nicht Wissensbereiche zu verknüpfen und vielleicht mal eigenständig zu erweitern. Der den Kindern von Geburt an eigene Forscherdrang wird meist schon sehr schnell gedämpft, wenn schon in frühen Jahren Lernen leistungsorientiert ist und stressig wird. Das in Kombination mit überlasteten Lehrkräften sorgt für Demotivation auf breiter Front. Da wird Wissbegier schnell gedämpft.
    4. Leider sind Wissenschaftler und Forscher in den Aufgen vieler Menschen sowas wie “Produktionsfirmen”. Man will immer möglichst schnell einen “Output” sehen – in irgendeiner Art. Es muss ( am besten sofort ) irgendein messbares Ergebnis bringen, sonst taugt es nix. Es wird leider nicht an das Morgen ( andere Generationen nach uns ) gedacht, sondern man will schnell Resultate sehen. So funktioniert Forschung m.E. aber nicht.
    5. Der letzte Grund ist ganz simpel: Geld. Es wird nur dann in großen Summen investiert, wenn es irgendwie mit Gewinn wieder zurück kommt. Geld in Waffen bringt Rendite. Geld in Forschung bringt dann Rendite, wenn man relativ kurz danach das Resultat “vermarkten” kann. Die Rendite aus dem Weltall ist einafch zu weit weg ( räumlich und zeitlich gesehen ).
    Ich hoffe für unsere Spezies, das wir dort tatsächlich mal zur Besinnung kommen und einsehen, das wir dort als Kollektiv arbeiten müssen um weiterzukommen.

  48. #48 Ralph Ulrich
    8. Oktober 2011

    @MartinB, deswegen, weil die technikfeindlichen Menschen verhungerten, gab es ein größere Technikabhängigkeit als heute. Evolutionäre Auslese war stärker ….

  49. #49 Lola
    8. Oktober 2011

    Ich kann mich noch gut an die Mondlandung erinnern… die gesamte Familie gebannt vor dem Fernsehgerät mitten in der Nacht…es war sehr intensiv! Wir hatten als Kinder haufenweise Bücher über das Leben “im Jahr 2000”. Und ich stellte mir vor, wie wir in Hochgeschwindigkeitszügen um die Erde brausen. Wir hatten Perspektive. Zukunftsvisionen, die Spaß machten. Das fehlt uns jetzt vermutlich.

  50. #50 nihil jie
    8. Oktober 2011

    die Lösung ist… wir krempeln das Wertesystem unseres Planeten um dann gibt es wieder alles… uneingeschränkte medizinische Versorgung für alle, essen für alle und womöglich auch Raumfahrt für alle 🙂

    sorry Leute… an Samstagen bin ich immer etwas utopisch 😉

  51. #51 Farfalla
    8. Oktober 2011

    Wies imoment aussieht wird der Westen erst wieder wissenschaftlich wettrüsten wenn die neue Achse des Bösen, die muslimischen Länder, den Weltraum erkunden wöllten. Aber es hält warscheinlich keiner ein stark religiöses Land wissenschaftich für wettbewerbstauglich. Bis man die Andersgläubigen nicht im Outer Rim suchen muss wird man getrost noch diesen Planeten verwüsten.
    In Asien sehe ich dagegen Chancen.
    Immerhin kann es sich China leisten Billigproduktionen ins Ausland zu deligieren, und im Kollektiv arbeiten dürften die Chinesen auch gewohnt sein.

  52. #52 Wurgl
    8. Oktober 2011

    Warum die bemannte Raumfahrt als Beispiel?

    Reicht denn nicht etwas Irdisches wie die Magnetschwebebahn?

    Oder wenn wir etwas weiter in der Zeit zurückgehen, so Studien wie der Studebaker-Packard Astral oder der Ford Nucleon? Nicht dass ich diese Karren heute befürworten würde, aber es waren Visionen.

    STUDEBAKER-PACKARD

  53. #53 The_Vanguard
    8. Oktober 2011

    @Silversurfer

    vielen Dank 😉 Ach ja, vielleicht kann man ja den Silver Surfer auch als frühen Vorreiter der neuen Nüchternheit sehen. Immerhin war er ja angetreten um zu demonstrieren, dass der Mensch im Weltall immer einsam sein würde, egal wie dicht es auch besiedelt sein mochte.

  54. #54 Wilhelm Leonhard Schuster
    8. Oktober 2011

    Der verlorene Traum vom Aufbruch ins All…
    1953 habe ich mit einer Frau Weigmann die um 192o hiesige Gefilde betreten haben mag über diesen Traum gesprochen.Sie meinte :Rausgeworfenes Geld!.Ich habe damals argumentiert:
    Wenn “DIE” sich da “Oben” gegenseitig die Köpfe einschlagen wollen,haben wir da “Unten” vielleicht die Chance zu überleben.Diese Chance haben wir in Deutschland bekommen!
    Ein Dr. Schurda (ein Eso Mann ) meinte damals:Wir erleben heutzutage auf zweifache Art den Traum vom Aufbruch ins All :
    1. Mittels der geplanten Raumfahrttechnik!
    2. Mittels der geistigen Kraft des Menschen die Materie zu überwinden.
    Damals hatte im Bruderkrieg der “Weißen” Amerika als unumschränkte Macht
    auf der Erde gesiegt und die Herausforderer ” Sowjetunion ” und Deutschland weit
    hinter sich gelassen.Churchill sagte damals :Wir haben das falsche Schwein geschlachtet.Das Kapital hat sich jedenfalls mit dem “Marxschen Kapital” bis 1989/90
    herumschlagen müssen.Nach dem vollständigen Sieg des Kapitals, ist dieses verrückt geworden.(der Markt regelt alles) ! ?
    Wo Amerika heute steht ist nicht notwendig darüber ein Wort zu verlieren.
    Ich fürchte, Amerika steht heutzutage dort, wo Deutschland um 1930 stand.
    Marx hat in China einen gelehrigen Schüler gefunden und
    Amerika hat nicht mehr das Kapital um sich “Weltraumträumen ” hingeben zu können.
    Das Amerikanische Kapital ist längst nach China ausgewandert und arbeitet gegen Amerika.Es wird Interessant sein zu beobachten, wie sich Amerika in Zukunft verhalten wird.Werden die Igel vor Amerikas Küsten selbstzufrieden Wache schieben?
    1953 war meine Meinung:Wenn “Die “so weitermachen wird sich bald kein “Weißer” mehr in der übrigen Welt sehen lassen können.
    China hat Zeit. Ob beide Seiten klug bleiben werden? Ich trau denen das zu.
    Dazwischen allerdings haust die Unvernunft.
    Es geht also nicht um “Weltraumträume ” Sondern wer siegt: Vernunft?Unvernunft?

  55. #55 rod
    8. Oktober 2011

    Man kann versuchen auch das positive zu sehen.

    Was in den letzten Jahren – und in den nächsten Jahren an privaten Pionierunternehmen ins All startet ist ganz beachtlich, ich nenne einmal Namen wie SpaceX oder VirginGalactic, es gibt nochmal eine handvoll weitere.

    Fakt ist: der große Teil der Bevölkerung hat leider kaum noch Verständnis dafür das “unser Steuergeld” dafür verwendet wird. In China sieht das ganz anders aus, die haben Ehrgeiz und das ist persönlich auch eine Hoffnung von mir.

    Die große Hoffnung liegt aber eindeutig im privaten Bereich. Raumfahrt muss sich wirtschaftlich lohnen. Der Weltraumtourismus ist ein Start. Irgendwann werden dann auch einmal die HE3 Vorräte auf dem Mond geplündert werden können. Der Mensch geht zu den Sternen, das ist völlig klar. Auch klar ist, dass wir hier alle in unserem Leben davon nur die weiteren Anfänge sehen werden.

  56. #56 Musenrössle
    8. Oktober 2011

    Ich fand Raumfahrt ja auch schon immer faszinierend und habe ungeduldig darauf gewartet, daß es da endlich wieder vorangeht.

    Schon seit längerem befürchte ich aber, daß ich den ersten Menschen auf dem Mars nicht mehr erleben werde.

    Und seit einiger Zeit denke ich, daß möglicherweise nie ein Mensch den Mars betreten wird.
    Stichwort “peak oil” und allgemeiner “peak energie”.
    Energie wird knapp und auch so ziemlich alle anderen Rohstoffe und das nicht erst in ferner Zukunft sondern schon in den nächsten Jahrzehnten.

    Als im All herumfliegen in Mode war, das war ziemlich genau zu dem Zeitpunkt als der peak oil pro Mensch war:
    https://3.bp.blogspot.com/-rfbi04ndqlE/TniHOOZkXKI/AAAAAAAAB8k/NY34-nczmvE/s1600/Screen%2Bshot%2B2011-09-20%2Bat%2B8.28.31%2BAM.png

    Nie vorher und nie wieder danach stand im Durchschnitt so viel Energie in Form von Öl für jeden Menschen zur verfügung.
    Seither hat sich dieser Wert auf etwas niedrigerem Niveau eingependelt.

    Was passiert, wenn diese verfügbare Energiemenge pro Person wegen zurückgehender Förderung fossiler Energieträger massiv einbricht kann sich jeder selber ausmalen…

    Oder anders ausgedrückt:

    “Houston, wir haben ein Problem!”

    Nicht nur die Raumfahrt, aber die, da besonders Energieintensiv und teuer, noch viel mehr als anderes.

    Bemannte Marsmissionen müssen wir uns also wohl leider abschminken. 🙁

  57. #57 Christoph Moder
    9. Oktober 2011

    @Thilo: Genau; es kommt nicht auf die bemannte Raumfahrt an, sondern allgemein, ob wir noch Visionen haben, und die Frage, welche Dinge es sein könnten, die uns so begeistern wie damals die Mondlandung.

    Ich glaube, der Hauptgrund ist: Früher waren die Dinge eine Herausforderung, weil sie zuvor technisch nicht möglich waren. Heute ist viel mehr technisch möglich; die Frage ist nicht mehr die grundsätzliche Machbarkeit, sondern die Finanzierung. Die technische Machbarkeit ist kein ausreichendes Kriterium mehr. Warum sind denn die Vorhersagen, dass wir im Jahr 2000 in einer komplett technisierten Welt leben, nicht eingetroffen? Das meiste davon wäre inzwischen technisch gut machbar, aber eben zu aufwändig und teuer, verglichen mit konventionellen Mitteln.

    Das heißt aber genau nicht, dass alles nur noch durch die Wirtschaftsbrille betrachtet werden soll, sondern wir müssen uns mehr fragen: “Was wollen wir erreichen?” statt “Was können wir?” oder “Was gibt es für Sachzwänge?”.

    Und dann eben die Gewohnheit. Wir glauben zu wissen, dass es dringendere Probleme auf der Welt gibt als Raumfahrt, und dass auch die Forschung höchst selten neue Wege entwickelt, die bisherige Probleme auf wundersame Weise verschwinden lässt, sondern dass diese wie bisher mühsam gelöst werden müssen. Stimmt ja auch. Aber dabei haben wir vollkommen vergessen, wie billig Grundlagenforschung im Vergleich zu anderen Dingen ist und was wir alles erreichen könnten wenn wir nur wollten. Wir haben verlernt zu träumen.

    Technikfeindlichkeit: Sehe ich nicht so negativ. Früher war man vielleicht insgesamt aufgeschlossener, aber es gab eben auch eine genauso blinde Technikgläubigkeit. Wir brauchen aber weder Panikmache noch Jubelpersertum, sondern eine aufgeklärte Informiertheit, gesunden Menschenverstand mit Visionen. Das ist aber am allerschwierigsten zu erreichen.

    @Musenrössle: Energie wird zwar teurer werden, aber es ist ja nicht so, dass fossile Rohstoffe bald aus sind, sie sind nur immer aufwändiger zu gewinnen (z.B. Stichwort Ölsande). Und abgesehen davon: Raumfahrtmissionen scheitern nicht am Spritpreis, der spielt an den Gesamtkosten keine große Rolle.

  58. #58 TheBug
    9. Oktober 2011

    @Musenrössle: Wir haben nicht das Problem, das wir nicht genug Energie hätten, wir nutzen sie nur nicht. Fossile Energieträger sind eine Sackgasse, aber es gibt genügend generative Energiequellen, die wir “nur” erschließen müssen.

    Auch die Rohstoffe sind nicht so knapp wie es oft heisst. Sie liegen halt oft an den falschen Orten, oder die Vorkommen sind nicht erschlossen und wir machen den Fehler zu viel davon nach der Nutzung einfach weg zu werfen statt sie zu recyclen. Wusstest Du, dass in einer Tonne Elektronikschrott rund hundert mal mehr Gold ist als in einer Tonne Golderz?

    Für die Raumfahrt wäre auf jeden Fall genügend vorhanden, es bedarf nur des Willens dazu. Immerhin hat wenigstens die NASA einen Plan dazu bemannte Missionen über den Erdorbit hinaus zu ermöglichen. Nur etwas schneller könnte es schon gehen bitte…

  59. #59 2stein
    9. Oktober 2011

    @florian:
    “dass es ja doch vielleicht irgendwie cool wäre, wenn Menschen mal zum Mars fliegen würden”

    Obwohl ich Hobbyastronaut bin , ich umkreise einmal taeglich die Erde , meine ich “Foerdert Wissenschaft statt Menschen im Weltraum !”
    Dort draussen strahlts schlimmer als in Fukushima.

    @florian: “Wissen ist Macht”

    Ich weiss nichts, macht nichts 🙂

  60. #60 Alderamin
    9. Oktober 2011

    TheBug·
    09.10.11 · 02:13 Uhr

    Immerhin hat wenigstens die NASA einen Plan dazu bemannte Missionen über den Erdorbit hinaus zu ermöglichen. Nur etwas schneller könnte es schon gehen bitte…

    Das Problem ist, dass aufgrund der allgemeinen schwierigen Wirtschaftslage in den USA (Verschuldung, Kriegkosten) das NASA-Budget eher schrumpt als dass es wächst, und derzeit sind wir bereits bei einer ersten bemannten Mission nicht vor 2019. Wenn nun das Budget, mal krass gerechnet, auf die Hälfte gekürzt würde, dann dauerte es nicht doppelt so lange (man könnte ja die selbe Arbeit mit der Hälfte der Leute in der doppelten Zeit erledigen), sondern wegen der fixen Kosten für den Betrieb der ganzen Organisation noch viel länger, oder es geht gar nicht mehr. Wenn unerwartete technische Probleme (wie die berühmte “Thrust Oscillation” bei der Ares I) auftreten, dann hat das einen ähnlichen Effekt, die Verzögerung treibt die Kosten überproportional in die Höhe. Ob wir also tatsächlich in 2019 eine bemannte Mondumkreisung durch die NASA erleben, ist noch lange nicht ausgemacht, auch wenn das angeblich ein Worst-Case-Szenario sein soll.

    Bis dahin wird Space Adventures mit DSE-Alpha vermutlich schon längst mit zwei Touristen um den Mond geflogen sein. Wobei die NASA mit ihrer Rakete natürlich im Anschluss mehr zu leisten in der Lage ist. Das Ziel ist ja der Mars.

  61. #61 Anhaltiner
    9. Oktober 2011

    Florian Freistetter· 08.10.11 · 14:09 Uhr:

    Aber bevor wir fähig sind, so einen Roboter zu bauen, schaffen wir es eher, zum Mars zu fliegen. Das ist zumindest technisch möglich; so ein Roboter aber größtenteils Science-Fiction.

    Wenn ich mir anschaue was sich in letzter Zeit im Bereich der 3D-Drucken so abspielt denke ich mal das es in einiger Zeit durchaus ein weltraumtaugliches Gerät gibt. Dazu noch ein par Robonauten wie jetzt einer auf der ISS getestet wird. Und schon sollte sich eine kleine Fertigungsstraße betreiben lassen. Elektonik muss wohl weiter aus Taiwan kommen, aber der Rest kann vielleicht mal “Made in Space” sein. Ok das könnte noch ein par Jahrzehnte dauern.

  62. #62 Ralph Ulrich
    9. Oktober 2011
  63. #63 TheBug
    9. Oktober 2011

    @Alderamin: Was die NASA mit dem SLS vor hat ist gewissermaßen eine Saturn V 2.0, die technischen Überraschungen sollten sich in Grenzen halten, die Booster hätten dann ja eine ähnliche Konfiguration wie beim Shuttle.

    Aber so wie es momentan aussieht könnte es denen glatt passieren, dass Elon Musk mit Space-X einen Heavy Lifter in der SLS Klasse fliegt bevor die NASA das erste Mockup auf den Starttisch stellt.

  64. #64 Anhaltiner
    10. Oktober 2011

    @The Bug zumal ja eigentlich bei der Falcon “nur” die (3-fach)Oberstufe entwickelt werden müsste (soweit ich es verstanden habe bleibt die 1.Stufe unverändert)

  65. #65 TheBug
    10. Oktober 2011

    Die Falcon Heavy verwendet drei nebeneinander liegende erste Stufen der Falcon 9, die wesentliche Modifikation dabei ist, dass die mittlere der Stufen in der ersten Brennphase den Treibstoff von den beiden äusseren Stufen bekommt, also bei Brennschluss der Booster noch fast volle Tanks hat, das ergibt dann praktisch eine 2 1/2 stufige Rakete.

    Die Falcon Heavy soll 2013 fliegen und bis zu 53 t in den Orbit bringen. SLS wird wohl erst 2017 fliegen, soll dann aber 70 t tragen und auf 130 t aufrüstbar sein. Damit spielt die zweite Ausbaustufe knapp oberhalb der Saturn V, 50 Jahre später…

    Wir vergessen dabei nicht, dass die NASA einen riesigen Baukasten an Raketenteilen hat aus denen sie sich bedienen können. Warum man bis 2017 braucht um aus fünf Shuttle Main Engines und zwei Shuttle Boostern plus einer renovierten Oberstufe einer Saturn eine Testrakete zu bauen ist mir noch nicht so ganz verständlich. Das sollte bei äusserster Sorgfalt nicht mehr als drei Jahre dauern.

    Bei Space X wird der nächste Schritt nach der Falcon Heavy die komplett wiederverwendbare Rakete werden, bei der die Stufen zurückkehren und senkrecht unter Schub landen sollen. Für die zweite Stufe bedeutet das einen Reentry, aber den haben sie ja schon mit der Dragon geschafft.

    Wenn man sich ansieht mit welcher Geschwindigkeit und relativ wenig Geld Space-X arbeitet, dann könnte eine Falcon Super Heavy fliegen bevor die NASA entschieden hat welche Lackierung die erste SLS bekommen soll. Jedenfalls meinen die es echt ernst mit der Eroberung des Weltalls, ich vermute ja, dass Elon Musk selber zu einem anderen Himmelskörper fliegen will bevor er zu alt für solche Ausflüge wird.

  66. #66 Alderamin
    10. Oktober 2011

    @TheBug

    Was die NASA mit dem SLS vor hat ist gewissermaßen eine Saturn V 2.0, die technischen Überraschungen sollten sich in Grenzen halten, die Booster hätten dann ja eine ähnliche Konfiguration wie beim Shuttle.

    Vergiss nicht, dass die Booster eine neue, verlängerte Version sind (die auch für Ares I und V verwendet werden sollten, und eben das Problem der Thrust Oscillation mit sich brachten), und dass die Oberstufe weiterentwickelte Triebwerke des Saturn-Oberstufe verwenden sollen, die noch “man-rated” werden müssen. Außerdem muss auch Orion mit seinem Rettungssystem fertiggestellt werden. Die Maschinen zur Fertigung von Saturn-Bauteilen gibt’s auch schon lange nicht mehr.

    Wir vergessen dabei nicht, dass die NASA einen riesigen Baukasten an Raketenteilen hat aus denen sie sich bedienen können. Warum man bis 2017 braucht um aus fünf Shuttle Main Engines und zwei Shuttle Boostern plus einer renovierten Oberstufe einer Saturn eine Testrakete zu bauen ist mir noch nicht so ganz verständlich. Das sollte bei äusserster Sorgfalt nicht mehr als drei Jahre dauern.

    Das hatten die Direct-Proponenten für ihre erste Jupiter 130 auch geschätzt, und die Michauld Assembly Facility hatte das sogar bestätigt, allerdings auf der Basis der bisher beim Shuttle verwendeten 4-Segment Booster und ohne Oberstufe mit den neuen Triebwerken. Dennoch: wenn man an die 60er denkt, oder auch die 70er mit dem Shuttle, oder SpaceX mit der NASA vergleicht, dann wundert es schon, warum die NASA heute für diese neue Rakete 8 Jahre veranschlagt, bis sie die ersten Astronauten transportieren soll. SpaceX hat gerade mal 1000 Mitarbeiter.

  67. #67 Lukas
    10. Oktober 2011

    Ich träume immer noch davon…
    ich weiß noch, wärend meiner Ausbildungszeit wurden wir alle mal gefragt was unser größter Traum sei. Ich gab an mein größter Traum sei es mitzuerleben wie wie Menschen auf dem Mars landen. Habe dafür natürlich nur die allerschrägsten Blcike geerntet aber ich stehe dazu. Ist auch bis heute mein absoluter Lebenstraum. Ich beneide all diejenigen, die die Mondlandung live verfolgen konnten.

  68. #68 knorke
    10. Oktober 2011

    @medienverweigerer. 08.10.11 . 13:52 Uhr
    Tu mir einen Gefallen und streich das Wort gleichgeschaltet aus diesem Kontext. Die haben sich großteils gleichgerichtet, und wurden nicht gleichgeschaltet.
    Letzters läuft unter VT und birgt die Gefahr, als unter “Godwin’s law” fallend missverstanden zu werden.

  69. #69 Anhaltiner
    10. Oktober 2011

    @Alderamin Musk soll sich mal beschwert haben dass seine Leute mehr mit NASA-Formularen beschäftigt sind als mit ihrer Arbeit. Bei der NASA soll es schon Leute gegeben haben die ein T-Shirt mit der Abkürzung für “Was würde Elon tun” getragen haben.

  70. #70 TheBug
    10. Oktober 2011

    @Alderamin: Die Ares I-X flog mit einem 4 Segment Booster die das Shuttle und laut NASA waren die Oszillationen im akzeptablen Rahmen. Und die J-2X triebwerke sind seit Jahren in Entwicklung und stellen letztlich nur eine Weiterentwicklung der Oberstufentriebwerke der Saturn dar.

    Insgesamt nicht wirklich eine Glanzleistung. Space-X hat in kürzerer Zeit zwei komplett neue Triebwerke, zwei Raketen und eine Transportkapsel entwickelt und dafür weniger Geld verbraucht.

    Ist also gar nicht so eine schlechte Idee, dass die NASA wenigstens die Flüge zur ISS nicht mehr selber machen wird. Alleine schon der Schritt mit den Russen zu fliegen spart enorm viel Geld, auch wenn es schade um die vielfältigen Möglichkeiten des Space Shuttles ist. Bei den Missionen zur ISS-Montage musste ich immer daran denken, dass die da jetzt wirklich so im Orbit arbeiten wie Clarke und andere es in den 60ern beschrieben haben.

  71. #71 Alderamin
    10. Oktober 2011

    @TheBug

    Die Ares I-X flog mit einem 4 Segment Booster die das Shuttle und laut NASA waren die Oszillationen im akzeptablen Rahmen.

    Ja, die I-X war aber auch nur ein früher Prototyp mit einer Dummy-Oberstufe, welche vom abgetrennten Booster noch einen Stoß versetzt bekommen hatte, so dass sie ins Taumeln geriet, was man bei der echten Ares lieber vermeiden würde. Die I-Y und die echte I hätten (wie auch die V) die neuen 5-Segment-Booster benutzt und ohne diese wäre auch keine Orion in die Umlaufbahn gekommen. Man hatte schon für die 5-Segment-Booster die Orion deutlich abspecken müssen (von 6 auf 4 Passagiere, keine Vorrichtung zur Landung auf festem Boden, keine Luftschleuse, sogar das Klo war auf der Streichliste, wenn ich mich recht entsinne). Die Ares I war ein einziges Desaster.

  72. #72 TheBug
    10. Oktober 2011

    @Alderamin: Typisch amerikanischer Billigkack halt.

    Bei aller Innovation in den USA ist es doch immer wieder frappierend zu sehen wie oft da Sachen verwendet werden die alt und/oder hastig zusammengepappt sind. Die Shuttle Main Engines sind ja auch nicht mehr ganz taufrisch, aber immerhin weiterentwickelt.

    Dagegen hat Space-X mit komplett neu entwickelten, restart-fähigen Triebwerken natürlich enorme Vorteile. Zwar können sie nicht darauf verweisen, dass sie mit der gleichen Technik fliegen die schon die ersten Menschen zum Mond gebracht hat, aber dafür können die alle Einzelteile und die komplette Rakete testen und müssen nicht einfach hoffen, dass schon alles irgendwie klappt wenn die erste Zündung gleichzeitig der Start ist.

  73. #73 Stephan
    10. Oktober 2011

    Ich denke mal irgendwann wird es aus diversen Gründen (z.B. Übervölkerung) nötig sein andere Planeten zu besiedeln. Vorausgesetzt die Menschheit hat sich bis dahin nicht schon selbst vernichtet.
    Es gibt noch eine Menge zu entdecken im Weltall und die wichtigste aller Fragen ist noch offen: Sind wir allein in diesem Universum?
    Während wir uns hier auf dem kleinen blauen Planeten Erde gegenseitig bekriegen, könnten Außerirdische irgendwo im Universum ein riesiges Imperium weit verbreitet in mehreren Galaxien kontrollieren.
    Vielleicht aber gibt es auch nur Planeten mit Insekten und Bakterien irgendwo im nirgendwo.
    Es gibt noch so viele Geheimnisse im Weltall…
    Werden wir zuerst außerirdisches Leben finden oder wird man uns zuerst finden?
    Was hat es mit schwarzen Löchern / Wurmlöchern auf sich?
    Was befindet sich im Kern der Galaxie?
    Dreht sich die Galaxie auch um irgendetwas oder ist es das Zentrum des Universums?

    Wann werden diese Fragen beantwortet?

  74. #74 Anhaltiner
    11. Oktober 2011

    Überbevölkerung halte ich für ein schlechtes Argument. Da müssten schon Millionen Auswanderer zusammen kommen um einen Effekt auf der Erde zu generieren. Zuerst wird sich die Frage nach wirtschaftlichen Vorteilen stellen. Die unbemannte Raumfahrt scheint ganz gut von privaten Telekomunikationssatelitten leben zu können. Im bemannten Bereich gibt es die Mondumkreisung für 35Mio USD und Tripps auf 100km sind bald Massenware. Wenn der Mensch weiter ein Fan von “schneller, höher, weiter” und billiger bleibt scheinen die nächsten Schritte vorgezeichnet. Nicht nur “Massentourismus” in den LEO auch eine private Mondlandung sollte dann möglich sein (ein verrückter Milliardär sollte sich finden lassen). Leider vernebeld der Staub der Schlachtfelder vielen den Blick in die Zukunft.

  75. #75 noch'n Flo
    11. Oktober 2011

    Sobald der Preis für suborbitale Flüge auf unter 50’000 Dollar gesunken ist, bin ich auch dabei. Dürfte irgendwann im Laufe der 20er-Jahre soweit sein.

  76. #76 Anhaltiner
    11. Oktober 2011

    @noch’n Flo Viertelung in weniger als 20 Jahren, na da muss sich Virgin aber ganz schön anstrengen. Real mag sich das vielleicht noch ausgehen aber nominell denke ich nicht das das machbar erscheint. Vielleicht wird ja mal eine Concorde 2.0 aufgelegt (Pläne solls schon geben)

  77. #77 noch'n Flo
    11. Oktober 2011

    @ Anhaltiner:

    Muss ja nicht bei Virgin sein, es sind ja mittlerweile mehrere Firmen dabei, entsprechendes Fluggerät zu entwickeln. Und der Konkurrenzdruck wird die Preise schon runtertreiben.

    Wenn man bedenkt, was ein Transatlantikflug noch vor 30 Jahren gekostet hat, können einem heute glatt die Tränen kommen.

  78. #78 kumi
    12. Oktober 2011

    @ Stephan:

    Seuchen oder Kriege dürften billiger sein, die Überbevölkerung einzudämmen [Zynismus off].

    Zu den anderen Fragen:

    Sind wir allein in diesem Universum?

    Weiß man eben nicht. Wahrscheinlich nicht, aber das Universum ist groß und die Wege weit.

    Während wir uns hier auf dem kleinen blauen Planeten Erde gegenseitig bekriegen, könnten Außerirdische irgendwo im Universum ein riesiges Imperium weit verbreitet in mehreren Galaxien kontrollieren.

    Das dürfte bei den Entfernungen eher unwahrscheinlich sein. Selbst innerhalb eines Teils einer Galaxie wie der unseren wäre es zu aufwändig, zeit- und kostenintensiv, auch die Aliens müssen an die Kohle denken 🙂

    Interstellare Raumfahrt fremder Rassen zu ihnen nahen Sternen ist aber durchaus vorstellbar, aber halt Science Fiction. Und wer sagt, das auch die sich nicht bekriegen?

    Vielleicht aber gibt es auch nur Planeten mit Insekten und Bakterien irgendwo im nirgendwo.

    Kann auch sein.

    Es gibt noch so viele Geheimnisse im Weltall…

    Aber auch viel gelöste Geheimnisse und faszinierende Fakten. Finde ich toll 🙂

    Werden wir zuerst außerirdisches Leben finden oder wird man uns zuerst finden?

    Weiß der Geier.

    Was hat es mit schwarzen Löchern / Wurmlöchern auf sich

    Einfach mal »schwarzes Loch« in die Suchmaske eingeben, z.B.:

    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/01/schwarze-locher-sind-keine-staubsauger.php

    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/04/wie-schwarze-locher-den-tod-von-galaxien-verursachen-konnen.php

    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/05/nicht-zu-gross-und-nicht-zu-klein-die-seltsamen-mittelschweren-schwarzen-locher.php

    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/11/ein-schwarzes-loch-erzeugt-eine-galaxie.php

    Was befindet sich im Kern der Galaxie?

    Ein schwarzes Loch

    Dreht sich die Galaxie auch um irgendetwas oder ist es das Zentrum des Universums?

    1. Um das Schwarze Loch und 2. …

    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/06/nein-wir-sind-nicht-das-zentrum-des-universums.php

    Wann werden diese Fragen beantwortet?

    Du siehst, viele Fragen sind bereits beantwortet, man muss nur forschen. 🙂

  79. #79 Stephan
    12. Oktober 2011

    Hehe. Danke für die Antworten und die Links. Mal weiterstöbern 🙂

  80. #80 Newton
    17. Oktober 2011

    Vielleicht sind auch so viele von der Raumfahrt demotiviert, seit sich Einsteins Relativitätstheorie ausgebreitet hat.
    Wenn man daran denkt, fällt doch eigentlich alles was weiter als der Mars ist zu Lebzeiten der Forscher aus.
    Und da der Mars nicht grün ist… oder blau… je nach dem.
    Wo will man hin?
    Na hoffentlich gibt es noch einen Trick oder Einstein lag doch falsch und es wird irgendwann doch wieder die Hoffnung zum Träumen da sein, dass man zu Lebzeiten auch außerhalb des Sonnensystem ein Ziel erreichen kann.
    Vielleicht kann auch die Kryogen Forschung aus diesem Dilemma einen Ausweg finden.

  81. #81 noch'n Flo
    17. Oktober 2011

    @ Newton:

    Dem grössten Teil Deines Kommentars kann ich ja folgen, aber dann:

    Vielleicht kann auch die Kryogen Forschung aus diesem Dilemma einen Ausweg finden.

    Sorry, aber was soll das jetzt? Nach allem, was wir heute wissen (und auch heute aussschliessen können), ist der Unterbruch sämtlicher biochemischer Reaktionen (und genau das wird beim Gefrieren eines Menschen erreicht) der definitive Tod des Individuums.

    Ich möchte ja Deine Träume nicht gerne abrupt unterbrechen, hätte aber schon gerne ein paar tragbare Argumente, bevor wir uns in SF-ähnlichen Spekulationen über die Verlängerung menschlichen Lebens ergehen…

  82. #82 Alderamin
    18. Oktober 2011

    Hab mal im Fernsehen gesehen (lange her, weiß keine Details mehr), wie man einen Frosch aus einem Eisklotz aufgetaut hatte, der dann noch lebte. Es gibt ja Tiere, die eine Art Frostschutz im Blut entwickeln, so dass sie Einfrieren überleben. Viele Säugetiere beherrschen den Winterschlaf und dann gibt es die bekannten Fälle von Kindern, die im Eis eingebrochen sind und 20 Minuten ohne Sauerstoff im kalten Wasser überlebt haben, also lassen sich grundlegend auch unsere Lebensfunktionen verlangsamen, nur platzen uns mangels Frostschutz beim Einfrieren die Zellen. Wer weiß, was die Genforschung in den nächsten Jahren noch alles zustande bringt. Während die Physik der instellaren Raumfahrt enge Grenzen setzt, sind die Möglichkeiten der Biologie m.E. noch lange nicht ausgeschöpft.

    Scon auf einem Flug zum Mars könnte man eine Menge Nahrung und sozialen Stress sparen, wenn man die Mannschaft in Winterschlaf versetzen könnte.

  83. #83 Newton
    18. Oktober 2011

    @noch’n Flo
    Du bist ja lustig!
    Jeder Physiker hätte das selbe über meine beiden ersten Aussagen gesagt, da diese durch nichts tragbar sind und reine Phantasie sind. Selbst wenn Einstein falsch lag und die Lichtgeschwindigkeit ist, die das schnellste im All ist, so ist es halt eine andere die wahrscheinlich recht nahe der Lichtgeschwindigkeit liegt. Wie auch immer. Wir werden es zu Lebzeiten nicht schaffen einen Menschen auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen und selbst das würde ja noch nicht einmal annähern ausreichen um einen Menschen zu Lebzeiten irgendwo hin zu bekommen.
    Ich möchte jetzt Deine Träume von einem unglaublich angehäuften Wissen platzen lassen aber mit der Kryogenik beschäftigen sich doch deutlich mehr Leute als wie Du offenbar weist. Es ist richtig, das bis heute niemand aus dem Kryoschlaf erwacht ist aber es lassen sich weiterhin Leute einfrieren, da sie glauben dass dies irgendwann möglich ist.
    https://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/63676.html
    Und das ist deutlich mehr als bei den beiden anderen Theorien heute bereits möglich ist.
    Also nächstes Mal nachdenken und dann Posten.
    Alle drei von mir erwähnten Dinge sind heute so unwahrscheinlich wie fliegende Schweine und das ist meines Erachtens der Grund warum die Laune an der Weltraumfahrt sinkt. Da niemand einen Weg sieht weiter zu kommen als zum Mars und der Mars auch keine beliebtes Urlaubsziel ist. Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen. An das eine oder andere zu glauben ist nicht schlimm aber nicht real.

  84. #84 Newton
    18. Oktober 2011

    Oh schlechter Satz…
    Jeder Physiker hätte dasselbe über meine beiden ersten Aussagen gesagt, da diese durch nicht zu belegen sind und reiben Phantasie sind. Selbst wenn Einstein falsch lag und die Lichtgeschwindigkeit nicht das schnellste im All ist, so ist es halt eine anderen…

    So sollte es anfangen 😉

    Wer weitere Fehler findet, darf sie behalten!