Ich will jetzt nicht sagen, dass mich das überrascht: in der europäischen Union ist Österreich das Land, in dem den Menschen an wenigsten an der Wissenschaft liegt. 57 Prozent meinen, es wäre unwichtig, über Wissenschaft Bescheid zu wissen. Die wenigsten Ignoranten leben in Schweden; dort sind es nur 20 Prozent und in Deutschland sind es 32 Prozent. Fast so ignorant wie die Österreicher sind die Slowakei (53%) , Estland (51%), Griechenland (45%) und Bulgarien (45%).


Und wenig überraschend ist Österreich auch Schlußlich bei der Frage, ob es gut ist Grundlagenforschung staatlich zu fördern, auch wen aus dieser Forschung keine unmittelbaren Ergebnisse zu erwarten sind: nur 48% Prozent wollen, dass das gemacht wird. Der Abstand zum vorletzten Platz ist hier wirklich groß – da steht Portugal mit 60% (in Deutschland sind es 69%).

Ich habs ja schon gesagt: so richtig wundert mich das Ergebnis aber nicht. In Österreich hat man sich – zumindest von staatlicher Seite – in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich bemüht, den Menschen die Bedeutung der Wissenschaft nahezubringen. Es gab Wissenschaftsminister die kein Problem hatten, Astrologie zu propagieren und Wissenschaftminister, die Orden an Esoteriker verleihen; man wollte wichtige internationale Kooperationen beenden, hat die Grundlagenforschung finanziell ausgehungert und wenn dann doch noch Leute übrig blieben, die sich für Wissenschaft interessierten und entsprechende Veranstaltungen besucht haben, dann wurden die auch prompt abgeschafft. Das die aktuelle Wissenschaftsministerin Beatrix Karl nun Hans Dichand den kürzlich verstorbenen Chef der Kronen-Zeitung (das österreichische Pendant zur BILD-Zeitung) als “Sprachrohr der Wissenschaft” bezeichnet und meint, er habe


“in der Kronen Zeitung viel dazu beigetragen, dass die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung der Bevölkerung vermittelt werden”

passt in seiner Absurdität ja auch noch wunderbar ins Bild. Ernsthaft – ich hab die Krone in den letzten 5 Jahren selten gelesen. Aber ich glaube nicht, dass die plötzlich einen Wissenschaftsteil bekommen hat… Aber vielleicht hält Frau Karl ja auch den Wetterbericht (ist ja quasi Meteorologie), das Horoskop (hat ja was mit Sternen zu tun) und die Leserbriefseite (Soziologie!) für ausreichend Wissenschaft. Warum können wir nicht endlich mal einen Wissenschaftsminister bekommen, der zu den andern 43 Prozent der Österreicher gehört…

Der Eurobarometer-Report: Science and Technology ist übrigens sehr umfangreich – da gibts noch jede Menge interessante Zahlen. So meinen z.B. 65 % der Deutschen, dass die Wissenschaftler ob ihres Wissens so viel Macht hätten um eine Gefahr darzustellen (60% der Schweizer und 42% der Österreicher).
Und 70% der Deutschen (Platz 2 in der EU) meinen, wir können den Wissenschaftlern nicht mehr vertrauen, weil sie immer stärker von der Industrie abhängen. Und überraschende 92% (!) der Griechen meinen, Wissenschaft würde unser Leben zu schnell verändern (in Österreich und Deutschland sind es nur 55% bzw 47%). 38% der Österreicher und Deutschen glauben auch, wir würden uns zu sehr auf Wissenschaft und zu wenig auf Glauben verlassen und jeweils 70% meinen, Wissenschaft könne das Moralempfinden der Menschen beschädigen.

Ich hatte jetzt noch nicht die Zeit, den ganzen Bericht (immerhin 163 Seiten) durchzulesen. Wer interessante Zahlen findet, kann ja hier Bescheid sagen!


Kommentare (29)

  1. #1 JS
    22. Juni 2010

    Ich schäme mich für mein Land. Das ist wirklich traurig.

    Ich war letztes Jahr bei der langen Nacht der Forschung. Unter den Besuchern fand man durchwegs begeisterte Gesichter. Das war einfach eine tolle Veranstaltung.

  2. #2 Ronny
    22. Juni 2010

    Man könnte ja mal folgendes machen: Alle Österreicher sollten 1 Monat OHNE die pöse Wissenschaft der, sagen wir, letzten 100 Jahre leben. Das wär ein Gaudi.

  3. #3 Eviop
    22. Juni 2010

    Der LHC bringt uns alle um und Aids ist künstlich geschaffen worden. Das sind doch die Dinge, die sich in der Allgemeinheit “durchgesetzt” haben. Die Idee dass sich das Internet zur Verbreitung von Wissen nutzen lässt, hat sich leider nicht bewahrheitet. Über Pyramiden auf dem Mars zu spekulieren ist ja auch spannender als zwei kollidierende Protonen. Aber immer kompliziertere Physik wird auch immer trockener vermittelt, wobei dieser Blog hier natürlich die Ausnahme der Regel darstellt.

  4. #4 Christian
    22. Juni 2010

    also jetzt haltet aber mal de Ball flach!
    Ihr habt schöne Berge, schöne klare Seen. Gämsen und Murmeltiere. In Wien gibt es allerhand Leckerli. Die schöne Schweiz ist euer Nachbar. Und die Sache mit Willi Tell ist auch schon lange her.
    Immer dieses gemeckere. Iss ja fürchterlich….
    Man kann nicht überall dabei sein. Entscheidet euch mal endlich, Folklore oder Wissenschaft!

  5. #5 Ronny
    22. Juni 2010

    @Christian
    Bohr bitte nicht in Wunden …..

    Es gibt nur einen Satz der mich echt blitzartig zur Weisglut bringt:
    Des hamma imma scho so gmacht, is Tradition !

    Hirn aus und irgendwelchen Traditionen, Kreuzen, Fahnen usw. nachlaufen … würg.

    Wir Ösis haben aber auch ein Gespür dafür uns außerhalb selbst herabzuwürdigen.

  6. #6 Julia
    22. Juni 2010

    Was ich in meiner Schulzeit auf einem allgemeinbildenden Gymnasium in Deutschland gemerkt habe, war, dass die unterschwellig herrschende Meinung diese ist, dass die lieben Kinder besser dran sind im Leben, wenn sie ein paar nette Lieder kennen, schöne Bilder malen und Dreiklänge analysieren können. Sprich: Die Allgemeinbildung eines Gymnasiasten muss eher schöngeistig sein, die Lebensdaten von Mozart und Goethe sind wichtiger im Leben als das Wissen um die Funktionweise eines Computers.
    Ganz ehrlich: Ich hätte (jedenfalls im Nachhinein) lieber mehr richtigen, lebensnahen und anschaulichen Unterricht in Naturwissenschaften und Wirtschaft gehabt, das würde mir jetzt mehr bringen. Oder anders gesagt: Das wäre in der heutigen Zeit eine nützlichere Allgemeinbildung als das Wissen, was eine Terz ausmacht.

  7. #7 Basilius
    22. Juni 2010

    @Christian

    Entscheidet euch mal endlich, Folklore oder Wissenschaft!

    Wieso muss man da zwingend eine Trennung einführen? Das eine muss das andere nicht ausschließen (auch wenn das ein Dogma ist, welches vor allem von den erzkonservativen Bajuwaren gerne geglaubt wird). Ein extremes Gegenbeispiel liefert hier die japanische Kultur. Die bringen den Spagat zwischen altes (UND bewährtes!) bewahren und gleichzeitig alles neue gierig aufsaugen recht gut hin. Beispiel: Uralter Holz-Shinto-Tempel neben Glas-Stahl-Beton-Wolkenkratzer. Gewinnt vielleicht nicht gerade einen Preis im Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” aber das ist letztlich Geschmacksache…
    Zugegeben, manchmal schießen die Japanesier beim “neues aufsaugen” etwas über das Ziel hinaus. Aber die Zeit richtet das dann schon wieder. Längerfristig entscheidet auch hier wieder das Kriterium: Bewährt es sich? Um diese Frage zu beantworten braucht es halt erst mal a bisserl Zeit.

  8. #8 Christian
    22. Juni 2010

    Sagen wa mal so. Die Naturwissenschaftlichen gehören in Deutschlands Schulen nicht unbedingt zu den Paradedisziplinen. Das liegt aber nicht nur an den Schulen sondern auch an den Schööölern!
    Die Verböldung fängt heute schon im zarten Kindesalter an. Die Migranten mit slawischem Hintergrund, sind unseren Schööölern , was Mathematik, Physik und auch Chemie angeht, weit überlegen. Und auch in den Kunstfächern wie Musik, Malerei etc.pp. Auch hier gibt es erstaunliche Talente. Während bei uns alle auf DSDS setzen.
    Ich würde sagen, mehr Bewegung und Vitaminreiche Kost und Konsumverzicht! Dann wird das auch wieder!

  9. #9 Philipp
    22. Juni 2010

    Meine Lieblingsaussage: “Over three in four Europeans (78%) believe that science and technology could be used by terrorists in the future and only 7% of respondents disagree at the EU27 level.” Uuuuh, Terroristen könnten also Wissenschaft und Technologie benutzen. Was für eine selten dumme Frage.

  10. #10 matthias
    22. Juni 2010

    Kronen Zeitung als sprachrohr der wissenschaft. hehe. genau. selten so etwas abstruses gehoert.

  11. #11 miesepeter3
    22. Juni 2010

    @Florian Freistetter

    Der Durchschnittsmensch unserer Tage lebt in etwa genau so, wie seine Vorfahren im Mittelalter oder in der Steinzeit:
    Wo krieg ich was zu essen her? Mit wem mach ich ein Kind? Wo kann ich vorm Regen unterkriechen? Wie schaff ich es, im Winter nicht zu erfrieren und wie raffe ich so viel wie möglich zusammen?
    Heutzutage nutz er ” a bisserl mehr Technik”, auch ohne sie zu verstehen, weiß ein wenig mehr über manche Dinge, hat dafür andere vergessen.
    Der Prozentsatz an Neugierigen, die wissen wollen warum was funktioniert und wie die Welt erschaffen ist war schon immer gering. Irgendwer hatte schon immer Angst vor den Wissenden und schikanierte sie, folterte und mordete oder ignorierte bestenfalls. Foltern und Morden ist zur Zeit grad unmodern, also gerade gute Zeiten
    für Wissenschaft und Forschung. Nehmen Sie es den Menschen nicht übel, im wirklichen Leben haben die eben andere Probleme.
    Wissenschaft war noch nie so angesehen wie heute. Und die paar Figuren, die dagegen sind……. was solls, die Beatles mochte auch nicht jeder.

  12. #12 Physiker
    22. Juni 2010

    “Österreich ist EU-Spitze bei Wissenschaftsignoranz”
    Na, vielleicht liegt das auch an der geringen Wahlbeteiligung – Österreichs Wähler sind vielleicht einfach zu rational und überlassen das Wählen nur den Irrationalen:
    https://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/04/bundesprasidentenwahl-in-osterreich-wahlen-gehen-ist-irrational.php

  13. #13 Gerda
    22. Juni 2010

    Naja, das Ganze hat ja System in Österreich. Bildung ist was für Eierköpfe und Nerds (für die, die schon halbe solche sind und wissen, was das heißt), sollte man nicht zu nahe an Kinder heranlassen. Deshalb am besten mit sehr traditionellen Mauern (Schulsystem, inadäquat ausgeildete Lehrer) umgeben, damit Bildung und Wissen , am Ende gar Interesse bloß nicht zu nahe herankönnen.

  14. #14 rix
    22. Juni 2010

    Die Ösis sind gar nicht mal so dumm, denn, denkt man den Weg der heutigen Wissenschaft bis zum Schluss, also den Weg bis zu einem Grenzwert Mehr-Wissen-Geht-Nicht, wird man feststellt, dass die heutige Wissenschaft, wenn man sie als ein aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen bestehendes Ganzes betrachtet, lebensfeindlich ist. Sie agiert nach dem Motto, nach mir die Sintflut bzw. der letzte macht das Licht aus, wobei der Grenzwert Mehr-Wissen-Geht-Nicht nicht mal ansatzweise erreicht wird.

  15. #15 nihil jie
    22. Juni 2010

    @Florian…

    sag bescheid wenn Du nach Schweden umsiedeln möchtest… ich helfe Dir gerne beim umzug 🙂

  16. #16 Drumer
    22. Juni 2010

    @ rix:
    Das musst du mir jetzt mal genauer erklären, wo die NAturwissenschaften lebensfeindlich sind? =O

  17. #17 nihil jie
    22. Juni 2010

    @rix

    die umschreibung “mach mir die sintflut” passt da eher auf die religionen.. denn nur religionen davon überzeugt sind dass “das leben nach dem tod” ein besseres leben ist.
    eigentlich gibt es die trennung zwischen der menschlichen welt und der der tiere und der natur allgemein nur in religiösen weltbildern. die tiere sind in religiösen augen immer schlecht gewesen und sind es bis heute noch. das errinernt mich auch an eine ziemlich wilde debatte mit einem gläubigen bauern aus Kroatien… es ging mitunter um religion und auch um das verhältniss mensch natur usw… dann kamen wie dann irgend wann mal auf die hühner die bei ihm im hof herumliefen… und er behauptete allen ernstes sie wäre ohne gehirn *ggg wobei er es besser wissen müsste… der hatte doch genug davon geschlachtet und ausgenommen.
    aber für viele ist leben ohne bildung sehr bequem… dann muss man sich nämlich der kosequenzen seines eigenes handelns nicht bewusst werden und das hinterfragen fällt auch weg. und in der religionen ist es ähnlich… man nimmt kurz verbindung zu den göttern seiner wahl… man sprichts sich bei ihnen aus… dann sagt man zu sich selbst ich bereuhe was ich getan habe, um dann es wieder zu tun. denn man muss sich in dem religiösen kontext nicht etwa verbessern oder die selben fehler vermeiden… nein, wo zu denn auch ? man quatscht mal wieder mit seinem gott und dann ist einem wieder verziehen.
    in der esoterik ist es nicht anders… da werden zb. mit vorliebe eigene fehler anderen angelastet… wenn die eine oder andere methode nicht die gewünschte wirkung zeigt ist der andere schuld, weil es nicht genug glaubt oder sich nicht richtig konzentriert oder wie auch immer.
    wenn es nicht die wissenschaft gegeben hätte, wüssten viele esoteriker oder gläubige nicht mal etwas von den schäden die die menschheit anrichtet… sei es die umweltverschmutzung oder andere dinge. denn das untersuchen von dingen nicht in religiösen oder esoterischen repertoire vorhanden ist…

  18. #18 Ole Sumfleth
    22. Juni 2010

    Ich habe sowieso ständig das Gefühl, das überproportional viel Eso-Schwachsinn aus Österreich und der Schweiz kommt. Gut, das mal in Zahlen zu wissen 🙂

  19. #19 TheBug
    22. Juni 2010

    Mein Moralempfinden wird von den durch diese Analyse belegten großen Zahlen von Ignoranten beschädigt…

  20. #20 omnibus56
    22. Juni 2010

    Wer glaubt, die Dummheit sei allein im deutschsprachigen (mit oder ohne Akzent ;-)) Raum beheimatet, sollte mal hier nachlesen: “https://www.badscience.net/2010/06/burn-the-scientists/”. Es gibt auch im romanischen Sprachraum Gründe zum Haare ausraufen.

  21. #21 Daniel
    23. Juni 2010

    @omnibus56

    Also bitte schön! Jetzt hör aber einmal auf. Wie sollen wir uns denn sonst bemerkbar machen?????? Dafür sind wir einfach zu wenige. Doch mit etwas Phantasie bekommt man gleich eine ordentliche Menge aufmerksamkeit und das noch gleich ohne unnötigen Energieverbrauch und damit Klimafreundlich.
    (Sicherheitshalber: Ironie aus)

  22. #22 bader
    23. Juni 2010

    wenn man sich ansieht, wie wissenschaft vermittelt wird, so ist das ziemlich abschreckend. das beginnt in den schulen, wo es in naturwissenschaftlichen fächern fast pflicht schien, dass alles so fad und trocken wie nur möglich rüber gebracht wurde.

    vielleicht hat sich das in der zwischenzeit geändert- in meiner Schulzeit entdeckte man die liebe zur wissenschaft trotz – und nicht wegen – der lehrer.

    wenn man sich die medien nun ansieht, so hat man den eindruck, dass die science-berichterstattung mit einem zufalls-modul programmiert ist und dasselbe mittel was gestern krebs verursacht hat, heute davor schützt

    plattformen wie science-blogs haben sich hingegen viel zu sehr der abwehr der esoterik verschrieben und wer etwas anderes sucht, als homöopathen-verarschung oder hokuspokus-kritik schlaft rasch ein vor langeweile.

    ja, wissenschaft ist in der krise. in österreich muss das ministerium die qualitätsmedien dafür bezahlen, dass diese science-beilagen bringen. gelesen wird das aber wohl nur von anderen wissenschaftlern

    Wie man aus dem dilemma wieder raus kommt?

    Ich denke, das geht nur über die Ausbildung der Lehrer an den Schulen: wer keine Ahnung hat, wie man Wissen interessant vermittelt, sollte nicht zugelassen werden zum Unterricht, auch wenn er/sie vielleicht sonst ein kluger Kopf ist.

  23. #23 Bjoern
    23. Juni 2010

    @bader:

    Ich denke, das geht nur über die Ausbildung der Lehrer an den Schulen: wer keine Ahnung hat, wie man Wissen interessant vermittelt, sollte nicht zugelassen werden zum Unterricht, auch wenn er/sie vielleicht sonst ein kluger Kopf ist.

    Äh, sowas wird im Prinzip doch schon gemacht: jeder angehende Lehrer muss mehrere Lehrproben absolvieren, wo dann halt auch beurteilt wird, wie er das Wissen vermittelt.

  24. #24 sjones
    23. Juni 2010

    Vorsicht vor der Statistik: MIt derselben Energie mit der hier die Österreicher verdammt werden könnte man der Studie zufolge auch Frauen und Pensionisten im Gegensatz zu Arbeitslosen verdammen. Ihr Desinteresse an Forschung ist noch eklatanter;-).

    Trotzdem gebe ich denjenigen Recht, die das Ansehen von BIldung in Österreich im argen sehen. Wo sollen wir es denn lernen?

    Als Rolemodel begegnet dem Österreicher in den Medien ja nur Stars und Promis die STOLZ darauf sind nichts zu können, und nichts zu wissen. Je dümmer und exhibitionistischer jemand ist desto mehr hat er Chancen auf Ruhm. Graupapageien haben einen größeren Wortschatz als Radio und Fernsehsprecher!
    In den Schulen unterrichten 68er Epigonen für die nicht nur Naturwissenschaften und Technik mit der Gesundung Gaias nicht vereinbar sind, sondern sogar die wissenschaftliche Methode an sich männlich patriarchal und darum abzulehnen ist. ( Marke: Ist es nicht diskriminierend daß 2+2 nur 4 ist, sollte es nicht auch 5 sein können?)
    Erleichtert wird das dadurch, daß sich die Wissenschaftler gerne in den Elfenbeinturm zurückziehen und dort im Kämmerlein vor sich hinforschen: löbliche Ausnahmen sind da Heinz Oberhummer und Rudolf Taschner und ihr da. Der Rest überläßt die Leut’ den Dokupedias dieser Welt.

  25. #25 akkordeonator
    23. Juni 2010

    @ Florian: Gibt es denn auch Studien, die die pädagogische Qualität oder Anschaulichkeit des naturwissenschaftlichen Schulunterrichts in Relation zur Popularität der Naturwissenschaften in den unterschiedlichen Ländern setzen?

  26. #26 Mathias
    23. Juni 2010

    @ Julia· 22.06.10 · 11:32 Uhr

    Da hab ich aber andere Erfahrungen gemacht..
    kleine Gesamtschule in Brandenburg, voll auf Naturwissenschaften getrimmt.
    Geniale Lehrer, in Physik, Chemie, Biologie.
    Dadurch, dass wir im letzten Jahr, den Lehrstoff von Physik innerhalb eines halben Jahres machten, konnten wir noch ein halbes Jahr Astronomie genießen.
    Unser Physiklehrer war gleichzeitig Hobbyastronomie, und hatten noch Lehrbücher für Astronomie im Fundus der Schule, so das wir mit ihm zusammen, selbst einen Lehrplan entwickeln durften. Das war genial.
    Leider viel die Schule, dann der Demographie, und den brandenburgischen Sparhammer zum Opfer, und die Lehrer wurden auf andere Schule versetzt.
    Schade, aber so ist das Leben

  27. #27 gänseblümle
    25. Juni 2010

    Ha!!! Ich wusste es! Und sie stehen auch dazu ganz offensichtlich.
    Mein bester Freund ist Österreicher und sie sind eben gemütlich.

    Ein ICQ-Gespräch heut nachmittag:
    Ich ‎(16:48):
    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/06/bilderratsel-wo-bin-ich.php
    Er ‎(16:48):
    das mir zu intellektuell …

    (man beachte die Zeitangabe) 😀

    so sind se halt 😀

  28. #28 schoenix
    30. August 2011

    ich glaube auch das ziemlich viel von den Lehrern ab, allerdings hatte ich da relativ viel Glück. Ich war in Baden-Würtemberg auf einem Technischen Gymnasium und dort hatte ich den besten Lehrer den ich je hatte in Physik. Er hat uns unter anderm etwas sehr wichtiges beigebracht, nämlich Ergebnisse so zu protokolieren wie sie kommen und nicht sie an den “offiziellen” Wert anzuspassen (Im übrigen eine Sache die selbst in den ersten Semestern Physik an der Uni von einigen Leuten falsch gemacht wurde (hab zwar inzwischen zur Informatik gewechselt, aber Physik interessiert mich weiterhin)), also wissenschaftlich zu Arbeiten.

    Allerdings war das wie schon erwähnt eher Glück und möglicherweise der Schulform zu verdanken (In der wir sehr viele Quereinsteiger hatten die auch einige Jahre in ihrem Bereich gearbeitet haben). In der Realschule in der ich vorher war war das eher nicht so. Dort habe ich das mit den richtigen Messdaten auch mal versucht. Es ging (ich glaube es war in der 7. Klasse) um die Messung der Erdbeschleunigung mit einer Kugel und einer Stopuhr. Mein Vorschlag war eine möglichst große Messstrecke zu nehmen (um die Reaktionsgeschwindigkeit weniger signifikant werden zu lassen) und möglichst viele Versuche zu machen (Um Ausreiser statistisch zu eliminieren, eine Fehlerrechnung haben wir damals ja noch nicht gemacht). Alle anderen Gruppen haben schlechte Messungen (also welche die nicht in die Nähe des “offiziellen” Werts waren) einfach ignoriert. Die Bemerkung des Lehrers war irgendwas wie “ist ja schön wie ihr das macht, aber die anderen haben bessere Ergebnisse”. Kein Wunder das die wenigsten Leute wissenschaftliches Vorgehen verstehen.

  29. #29 WinzenFlyer
    23. Februar 2014

    Da es ja im Artikel um die Umfrage “Eurobarometer” ging, möchte ich darauf hinweisen, dass ich gerade eben gesehen hab, dass das Eurobarometer 1/14 den Titel “Europeans’ attitudes to space activities” trägt. Da ich den Bericht gerade erst gesehen habe, habe ich ihn natürlich noch nicht gelesen, möchte ihn aber einmal hier verlinken, da es dort um Raumfahrt geht: https://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_403_en.pdf