Habt ihr das schon gewusst? Am 27 August ist der Mars nur 56 Millionen Kilometer von der Erde entfernt!! Er wird daher am Himmel enorm groß aussehen!! So groß wie der Vollmond!! Das wird das nächste Mal erst wieder im Jahr 2287 passieren!!!
Es steht bei Facebook, also muss es doch stimmen!

Bei Facebook kann man derzeit dieses Bild hier sehen:

marsmond

Darunter kann man lesen:

“WARNING! August 27 at 00:30 Lift up your eyes and look up at the night sky. On this night, the planet Mars will pass just 34.65 million miles from the earth. To the naked eye it looks like two of the moon above the ground! The next time Mars will be so close to the Earth as much as in 2287. Share the news with your friends, because no one living on this earth has ever seen!”

Und geteilt wurde das Bild wie verrückt! Mehr als eine halbe Million Menschen haben das Bild und die zugehörige Information bis jetzt weitergeleitet. Aber es ist ja auch eine spektakuläre Sache. Ein wenig ZU spektakulär allerdings.

Der Mars, so groß wie der Mond am Himmel? Kann das tatsächlich stimmen. Nein, natürlich nicht. Es handelt sich um ein hartnäckiges Gerücht, das seit Jahren durchs Internet zieht und dieses Jahr eben bei Facebook halt gemacht hat.

Der Ursprung des “Mars so groß wie der Mond”-Mythos ist das Jahr 2003. Da war der Mars der Erde tatsächlich bis auf 56 Millionen Kilometer nahe gekommen. Aber das ist nicht weiter dramatisch. Je nachdem wo sich Mars und Erde auf ihren jeweiligen Umlaufbahnen befinden, sind sie einander mal näher und mal nicht. Wenn die Erde genau zwischen Sonne und Mars steht, dann befindet sich der Mars in “Opposition” und die Erde ist ihm sehr nahe. Der andere Fall in dem die Sonne zwischen Mars und Erde steht ist die “Konjunktion” und Mars und Erde sind sich fern:

marskonjunktion

Am 27. August 2003 waren sich Mars und Erde tatsächlich besonders nahe. Ihr Abstand betrug damals 55.758.006 Kilometer; näher waren sich die beiden Planeten in den letzten 60.000 Jahren nicht gekommen. Der Mars war damals natürlich auch besonders hell am Himmel und besonders gut zu beobachten. Und damals entstand auch die Geschichte des Mars, der so groß wird wie der Mond. Wo sie genau her kam, weiß ich nicht – aber es ist relativ leicht zu sehen, dass sie falsch ist.

Ich habe schon mal einen eigenen Artikel darüber geschrieben wie groß Dinge am Himmel erscheinen. Dazu muss man nur wissen, wie groß das Objekt ist und wie weit es von der Erde entfernt ist.

Der Mars ist 6772 Kilometer im Durchmesser. Im Jahr 2003 war der Mars 55,758 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Seine scheinbare Größe am Himmel betrug daher 25 Bogensekunden. Zum Vergleich: Der Vollmond ist 1856 Bogensekunden groß – also knapp 74 Mal größer! Das aber war im Jahr 2003. Mittlerweile haben wir 2013. Der Mars ist am 27. August keine 56 Millionen Kilometer entfernt, sondern ganze 348 Millionen Kilometer! Er ist von der Erde aus gesehen auf der anderen Seite des Sonne und könnte kaum weiter weg sein. Seine scheinbare Größe beträgt am Himmel nur 4 Bogensekunden – er ist also 464 mal kleiner als der Vollmond!

Der Mars wird am 27. August im Vergleich zum Mond so aussehen:

Der Mars ist im Bild oben im wesentlichen nur ein Pixel und kaum zu sehen. Am Himmel wird er als rötlich leuchtender Lichtpunkt mit einer Helligkeit von 1,8 Magnituden zu sehen sein. Also durchaus recht hell aber auch nicht wirklich extrem hell.

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Kommentare (40)

  1. #1 johnny
    23. August 2013

    Und man muss natürlich genau am 27. August gucken, da der Planet dann plötzlich an die Erde heran springt. 🙂

  2. #2 Thomas
    23. August 2013

    Natürlich wird es auch eine Invasion vom Mars geben. Kauft Vorräte!

  3. #3 Dietmar
    23. August 2013

    Endlich wird man die Kanäle sehen können! Ich freu mich so!

  4. #4 Stella
    23. August 2013

    @ johnny: genau das hab ich mir auch gedacht

  5. #5 Ludger
    23. August 2013

    Schade, dabei könnte das so schön sein:

  6. #6 Findelkind
    23. August 2013

    @johnny: bist Du sicher, dass Du das nicht mit Nibiru durcheinander bringst?

  7. #7 roel
    *****
    23. August 2013

    @Stella, Johnny, Thomas und Dietmar

    Ihr habt das nicht richtig verstanden. Schaut euch nochmal den Größenvergleich zwischen Mond und Mars in der Visualisation (NASA/Goddard Space Flight Center Scientific Visualization Studio) oben an. Ohne Pfeil ist der Mars kaum zu erkennen.

    Das gefährliche ist der Astroid 2013 RA1, der im Bild noch vom übergroßen Mond verdeckt.

  8. #8 celsus
    23. August 2013

    Nur der Mars erscheint so groß wie der Mond? Achwas, alle Planeten !!1!

    https://otvet.mail.ru/question/77702901

    😉

  9. #9 Dietmar
    23. August 2013

    @roel: Ich habe einen Scherz versucht. Ich dachte, das wäre an den “Marskanälen” hinreichend zu erkennen gewesen.

  10. #10 roel
    *****
    23. August 2013

    @Dietmar Ich auch und dachte es sei am 2013 RA1 erkennbar.

  11. #11 johnny
    23. August 2013

    @Findelkind
    Die Argumentation für beide Fälle ist zumindest ähnlich unlogisch.

  12. #12 Dietmar
    23. August 2013

    @roel: 😀 Dafür war ich zu blind …

  13. #13 Alderamin
    23. August 2013

    Ach, der Mars-Hoax…

    Das ganze kam daher, weil mal jemand (ich glaube das war ein Artikel in Sky&Telescope) berechnet hatte, dass der Mars bei 100-facher (ungefähr, weiß nicht mehr genau) Vergrößerung im Teleskop so groß aussehe, wie der Mond mit bloßem Auge, um einen Vergleich zu ermöglichen, was an Detail zu sehen sei. Das bezog sich auf eine ziemlich nahe Opposition des Mars, Florian gibt 2003 an.

    Oppositionen des Mars finden ungefähr alle 780 Tage statt, das sind 2 Jahre und 49 1/2 Tage. Die Oppositionen sind nicht immer gleich weit, weil der Mars eine ziemlich elliptische Bahn hat und sich Erde und Mars dann an verschiedenen Stellen ihrer Bahnen begegnen. Deswegen kommt es am 27. August dieses Jahres auch nicht zu einer Opposition, das war halt 2003. Eine Opposition 2005 war schon 49,5 Tage später als der 27. August, 2007 nochmal 50 Tage danach usw. Der Mars steht derzeit ganz weit weg von der Erde auf der anderen Seite der Sonne, wie man hier sieht. Dieser Hoax kommt allerdings jedes Jahr am gleichen Datum wieder, egal wo der Mars sich gerade befindet.

    Das sieht man wie Gerüchte entstehen, wenn sie von Leuten verbreitet werden, die die eigentliche Information nicht verstanden haben.

  14. #14 MartinB
    23. August 2013

    @roel
    Was du nicht bedacht hast: Offensichtlich ist das gefährliche der riesige rote Pfeil, der auf die Erde zurast…

  15. #15 Florian Freistetter
    23. August 2013

    @MartinB: “Was du nicht bedacht hast: Offensichtlich ist das gefährliche der riesige rote Pfeil, der auf die Erde zurast…”

    Ach du Schande! Den habe ich glatt übersehene. Aber jetzt wisse wir wenigstens, warum da ein riesiges rotes X mitten im Ozean ist (https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/08/20/die-mysteriose-11133kmldatei-und-das-grosse-rote-x-bei-google-earth/).
    Irgendwer hat aus der Erde ne Dartscheibe gemacht!

  16. #16 T
    23. August 2013

    Dieses vermutlich russische Astronomieblog hat die ganze Wahrheit aufgedeckt:
    https://uvovki.obychnogo.net/cont/27-avgusta-mars-ne-budet-super-yarkim-i-super-blizkim
    Ein Hoch auf Photoshop!

  17. #17 tina
    23. August 2013

    Hm, wenn der Mars innerhalb eines Tages so nah an die Erde “ranspringt”, muss er ja ganz schön Speed drauf haben.
    Deswegen wird er auch nicht einfach so abbremsen können, um exakt in der Position zu verharren, in der er genauso groß wie der Mond erscheint.
    Die eigentlich wichtige Frage muss deshalb lauten: Wird der Mars am 27. August mit der Erde kollidieren.
    Und was kann man dann tun?

  18. #18 roel
    *****
    23. August 2013

    @MartinB Oh ha, der ist echt, ich habe das mit dem Photoeditor verifiziert. Ich denke Florians Theorie mit der Dartscheibe ist damit bestätigt. Helfen kann dann nur noch Sonderval mit seiner Cardinal Virtue.

  19. #19 roel
    *****
    23. August 2013

    @Florian Freistetter Kannst du einen meiner vorhergehenden Kommentare freischalten. Irgend etwas mag der Moderator nicht.

  20. #20 etg
    https://rauhesitten.ekkart.de
    23. August 2013

    Beim Slate-Blog ist das auch noch mal schön aufgeschlüsselt:

    https://www.slate.com/blogs/bad_astronomy/2013/08/22/mars_as_big_as_the_moon_no_just_no.html

  21. #21 H.M.Voynich
    23. August 2013

    Der Mars ist gerade auf der anderes Seite der Sonne?
    Ach deshalb ist es hier so heiß, dessen Kühlwirkung fehlt mal wieder …

  22. #22 AmbiValent
    23. August 2013

    Das von Ludger verlinkte Video kam mir komisch vor, also habe ich mal berechnet, wie hell die Planeten wären, wenn sie an der Stelle des Mondes stünden und sie ganz beleuchtet wären.
    Zum Vergleich:
    Sonne -26,7m
    Mond -12,7m
    berechnet:
    Mars -14,5m
    Venus -17,2m
    Jupiter -22,4m
    Saturn -22,4m

    Wenn Jupiter oder Saturn dann hoch am Himmel stünden, wäre der Himmel schon gerade so hell, dass man (wenn man den Helligkeitsunterschied Sonne/am Tag beobachtbare Objekte verwendet) nur noch die hellsten Sterne mit bloßem Auge sähe (Sirius ja, Wega und Arktur wohl noch, Beteigeuze vielleicht schon nicht mehr)

    Aber wenn man es noch genauer nimmt, sähen Jupiter und Saturn im Erdabstand von der Sonne anders aus, da die Atmosphäre wegen der wärmeren Bedingungen andere Wolkenstrukturen bildet, und es gäbe große Probleme mit dem planetaren Magnetfeld und den ganz in der Nähe kreisenden Monden. Ob dann menschliches Leben auf der Erde überhaupt noch möglich wäre?

  23. #23 JaJoHa
    24. August 2013

    @AmbiValent
    Das würde vermutlich intressante Bedingungen an der Küste bewirken, mit extrem viel Tidenhub. Zumindest bis die Erde gebundene Rotation als neuer Saturn oder Jupitermond macht. Das könnte Leben etwas schwieriger machen.

  24. #24 Unbekannt
    Graz
    11. August 2015

    Bald is es soweit! ❤

  25. #25 cimddwc
    11. August 2015

    Bald ist was soweitt? Dass du den Artikel da oben liest? Das, was da für 2013 steht, gilt auch 2015 – und in allen anderen Jahren…

  26. #26 Geierhofer Jörg
    26. August 2015

    Stimmt das jetzt alles ?
    Ich kann nichts erkennen ?!

  27. #27 Florian Freistetter
    27. August 2015

    @Jörg: !”Stimmt das jetzt alles ?”

    Hast du es ernsthaft nichtmal geschafft, die ÜBERSCHRIFT des Artikels zu lesen? Selbst da würde schon drin stehen, dass das NICHT stimmt…

  28. #28 Christoph kehr
    9. November 2016

    Schön

  29. #29 Erika Gollan
    29. April 2019

    Den Mars sah ich auch 2003. Er erreichte die höchste Jupiterhelligkeit. Jupiter war damals zumindest in der Nacht nicht zu sehen. Im letzten Sommer kurz nach der Mondfinsternis, erreichte er -2,8, 1 Zehntel weniger als 2003. 2287 könnte er vielleicht- 3 Grad erreichen. In 54,5 Millionen Erdnähe, was aber sehr selten ist. könnte es auch -3,2 sein. Er kommt noch nicht einmal in der geringsten Venushelligkeit von -3,9 heran. Venus aber könnte die Vollmondgröße erreichen, wenn sie bei 55 bis 60 Millionen km vollbeleuchtet wäre. Die übergroße Venushelligkeit wird auch durch die dichte Wolkendecke verursacht. Mars würde die Vollmondgröße nur dann erreichen, wenn er von der Erde nicht weiter als 1 Million km entfernt wäre.

  30. #30 Erika Gollan
    29. April 2019

    AmbiValent Und Merkur, Uranus und Neptun? Wenn Jupiter oder Saturn in Mondnähe tagsüber am Himmel ständen, gäbe es fast eine Dauersonnenfinsternis. Da kein Planet selbst leuchtet, würde die Sonne fast stets bedeckt sein und es wäre tagsüber sehr oft dunkel. Selbst Venus würde sich dann oben breit machen. Auch, wenn sie an 2.Stelle stände, die Sonne mal nicht mitgerechnet, käme ja auch noch die Größe hinzu. Zudem ist der Saturn etwas kleiner als Jupiter. Also müßte Saturn etwas kleiner und etwas weniger hell als Jupiter sein.

  31. #31 Alderamin
    29. April 2019

    @Erika Gollan

    Wenn Jupiter oder Saturn in Mondnähe tagsüber am Himmel ständen

    Gibt’s sogar Videos drüber:

  32. #32 Karl-Heinz
    30. April 2019

    @Erika Gollan

    Venus aber könnte die Vollmondgröße erreichen, wenn sie bei 55 bis 60 Millionen km vollbeleuchtet wäre.

    tan(φ) = D/L
    arctan(φ) = φ[rad] = D/L für sehr kleine φ’s
    φ[°] = 180°D/(L*π) wenn D/L sehr klein ist.

    54,5 Millionen Erdnähe … Zwetschge oder Birne? Es werden wohl 54,5 Millionen km sein.
    Damit wäre
    D/L =(12 000km)/(54 500 000) km =
    = 0.00022
    φ[°]= (180/π)*φ[rad] = (180/π)*0.00022
    Damit wäre die scheinbare Größe der Venus in diesem Fall φ[°]=0.0126° = 0.76′

    Mond:
    Die scheinbare Größe des Mondes schwankt entfernungsabhängig zwischen 29,2′ (knapp 0,5°) und 33,3′
    Siehste, so einfach kann man die scheinbare Größe der Venus berechnen.

  33. #33 Alderamin
    30. April 2019

    @Karl-Heinz

    Ich glaube, Erika meint mit “Größe” die Helligkeit, nicht den Durchmesser. Man spricht ja auch von “Größenklassen”.

    Die Vollvenus hat in Erdferne ca. -3,9 Größenklassen und ist dann um die 260 Millionen km entfernt. 55 Millionen km in Erdnähe sind 4,75-mal näher. Wäre sie in dieser Entfernung als Vollvenus zu sehen, dann wäre sie 4,75² = 22,6-mal heller, das macht in Größenklassen 2,5 * log 22,6 = 3,4 Magnituden aus. Demnach wäre sie -3,9-3,4 = -7,3 Magnituden hell. Ordentlich.

    Am Vollmond (-12,7m) fehlten dann aber noch 5,4 Magnituden oder ein Faktor 10^(5,4/2,5) = 145. Um die Vollmondhelligkeit zu erreichen, müsste sie √145=12-mal näher als 55 Millionen km sein, sprich 4,56 Millionen km.

  34. #34 Erika Gollan
    30. April 2019

    Alderamin Schönen Dank, auch für den Film. Wie hell und groß wäre Venus in Erdnähe von 38-40 Millionen km als Vollvenus? Die Vollmondhelligkeit würde sie in fast 5 Millonen km erreichen.Oder” Wie groß und hell wäre der Mond in 40 bis 60 Millionen km? Mars käme doch in Mondgröße bis 1 Million km aus? Mit der Mondhelligkeit müßte er vielleicht noch etwas näher sein. Die Diskussionen sind sehr interressant.

  35. #35 Erika Gollan
    30. April 2019

    Der Mond ist auf dem Bild stark vergrößert. Der Mars ist in
    dieser Entfernung von fast 400 Millionen km normal groß, wenn er in dieser Größe auch nicht rötlich zu sehen ist. Zumindest ich sah ihn in Erdferne nicht rötlich nur in Erdnähe. Mond und Mars sahen im Juli 2018 wunderschön aus, Gerne sähe ich Beteigeuze und Rigel im Orion als Supernova. Das kann schnell sein, aber auch noch länger dauern. Rigel leuchtet 4x heller als Beteigeuze, ist aber kleiner als Beteigeuze.

  36. #36 Karl-Heinz
    30. April 2019

    @Alderamin #33

    Oh … Danke
    Wieder was gelernt.

  37. #37 Alderamin
    2. Mai 2019

    @Erika Gollan

    Wie hell und groß wäre Venus in Erdnähe von 38-40 Millionen km als Vollvenus?

    Nehmen wir 39.
    Näher als Erdferne um Faktor: 260/39=6,67
    Heller um Faktor: 6,67²=44,44
    In Größenklassen: 2,5*log 44,44=4,1
    Größe somit: -3,9-4,1=-8,0

    Oder” Wie groß und hell wäre der Mond in 40 bis 60 Millionen km?

    Nehmen wir 50.
    Weiter weg als seine mittlere Entfernung um Faktor: 50/0,384= 130,2
    Dunkler um Faktor: 130,2²=16954
    In Größenklassen: 2,5*log 16954=10,6
    Größe somit: -12,7+10,6 = -2,1

    Durchmesser: 130,2 mal kleiner als bei seiner mittleren Entfernung zur Erde (31 Bogenminuten = 1860 Bogensekunden), also 1860/130,2=14,28 Bogensekunden. Ungefähr ein Viertel des Venusdurchmessers in Erdnähe, ungefähr die Hälfte des Marsdurchmessers in Erdnähe. Weil der Mond ungefähr 1/4 so groß wie die Venus und 1/2 so groß wie der Mars ist.

    Mars käme doch in Mondgröße bis 1 Million km aus?

    Hier meinst Du jetzt Winkeldurchmesser? Mars durchmisst 6779 km, der Mond 3475 km. Damit ist der Mars 6779/3475 = 1,95-mal so groß wie der Mond. Damit er so groß erschiene wie der Mond, müsste er also 1,95-mal weiter entfernt als der Mond sein. Das wären 1,95 * 384000 km = 749100 km. Etwas weniger als 1 Million.

    Mit der Mondhelligkeit müßte er vielleicht noch etwas näher sein.

    Mars hatte letztes Jahr am 27. Juli in 57,7 Millionen km Entfernung eine Helligkeit von -2,8 Größenklassen. An der Helligkeit des Vollmonds (-12,7) fehlten ihm 9,9 Größenklassen. 10 Größenklassen wären exakt ein Faktor 10000; aus 1/100 der Entfernung wäre er 100²=10000-mal heller und hätte -12,8. Das entspräche 577000 km.
    Genauer gerechnet sind 9,9 Größenklassen 10^(9,9/2,5) = 9120; √9120=95,5. 57,7 Millionen km/95,5 = 604193 km. Aus dieser Entfernung hätte Mars -12,7m gehabt.

    Erdmond und Mars haben ein sehr ähnliches Reflexionsvermögen (Albedo; 15% für Mars, 12% für den Mond), daher sollte der Mars eigentlich ungefähr in der Entfernung gleich hell wie der Mond erscheinen, in der er auch gleich groß erscheint (eher noch ein wenig weiter entfernt, da seine Albedo um 1/4 größer ist als die des Mondes). Da er aber weiter von der Sonne entfernt ist als der Mond, erhält er weniger Licht von der Sonne, deshalb kommt hier ein kleinerer Wert für die Entfernung heraus.

    Die obigen Rechnungen lassen nämlich außer Acht, dass sich der Abstand zur Sonne und damit deren Beleuchtungsstärke ändert, wenn man die Objekte näher an die Erde holen würde. Die Rechnungen nehmen an, die Objekte bleiben dort, wo sie sind, und man begibt sich selbst in die entsprechenden Entfernungen.

  38. #38 Erika Gollan
    2. Mai 2019

    Alderamin Schönen Dank für die Antworten, was für mich sehr interressant ist. Das auszurechnen, ist ja viel Arbeit. Dass durch den größeren Sonnenabstand die Helligkeit geringer ist, daran dachte ich nicht. Venus wäre dann bei der Mars-Sonnenentfernung vermutlich auch schwächer, wenn sie dann auch mehr als doppelt so lange sichtbar wäre. Aber dann wäre sie stets voll zusehen. Und Jupiter wäre, ebenso Saturn, bei 100-150 Millionen km Entfernung auch dann heller und vielleicht auch größer zu sehen. Ebenfalls Uranus und Neptun. Ich denke mal, Beide könnten dann mit bloßem Auge gesehen werden. Verläuft bei dem Merkur die Phasen genau wie bei Venus, von der Sichel zum Vollmerkur?

  39. #39 Erika Gollan
    2. Mai 2019

    Alderami Bei Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun meinte ich 100-150 Mio km Sonnenabstand. Der Erdabstand bliebe der Gleiche, wie er jetzt auch ist. Das vergaß ich, zu schreiben.

  40. #40 Erika Gollan
    7. November 2019

    # 8 Alle Planeten, außer Pluto, wären größer als der Mond zu sehen, wenn sie die selbe Sonnen- und Erd- bzw Mondentfernung hätten.