Die Erde dehnt sich aus!

Die Erde war früher viel kleiner als heute. Der ganze Planet war von einer durchgehenden Landmasse bedeckt und es gab nirgendwo Ozeane. Dann begann die Erde langsam zu wachsen und der globale Kontinent brach auseinander. Die Erde wuchs weiter und die einzelnen Bruchstücke entfernten sich voneinander. Dazwischen bildeten sich die Meere, die wir heute sehen. Das klingt nach einer ziemlich seltsamen Theorie; nach einer Idee die von Esoterikern oder Pseudowissenschaftlern stammen könnte. Planeten wachsen und schrumpfen doch nicht so einfach! Aber so absurd die Idee einer expandierenden Erde auch klingt: Sie war bis vor gar nicht langer Zeit eine seriöse wissenschaftliche Hypothese.

Die Wissenschaftler von heute haben mittlerweile ein recht gutes Verständnis der geologischen Phänomene auf und unter der Erdoberfläche. Wir wissen heute, dass sich die Kontinentalplatten über die Erde bewegen und sich dabei zu immer wieder neuen Konfigurationen zusammenfinden. Heute gibt es viele einzelne, kleine Kontinente die durch Ozeane voneinander getrennt sind, vor ungefähr 250 Millionen Jahren haben sie gemeinsam den Superkontinent Pangäa geformt und in ferner Zukunft werden sie erneut eine einzige große Landmasse bilden. Bei ihrer Wanderung über den Planeten erzeugen die beweglichen Kontinentalplatten Erdbeben, bilden Gebirge und neue Ozeane oder legen die Grundlage für große Vulkanausbrüche. Die Theorie der Plattentektonik ist die Basis der modernen Geophysik, wird aber erst seit den 1960er Jahren allgemein akzeptiert.

De_Wegener_Kontinente_018

Alfred Wegeners Idee der “Kontinentaldrift” existierte zwar auch schon vorher – er hatte sie 1915 in seinem Buch “Die Entstehung der Kontinente und Ozeane” veröffentlicht – aber da Wegener keinen Mechanismus angeben konnte, der für die Bewegung der Kontinente verantwortlich war, hatte die Hypothese Probleme sich durchzusetzen. Die Bewegung der Kontinente war nur eine von mehreren Möglichkeiten um die geologischen und biologischen Befunde der damaligen Zeit zu erklären. Man wusste zum Beispiel schon seit längerer Zeit, dass sich Tier und Pflanzenarten auf den durch die Ozeane getrennten Kontinenten stark ähnelten. Es musste also irgendwann in der Vergangenheit eine Möglichkeit des Austausch zwischen zum Beispiel zwischen Afrika und Australien oder Südamerika und Afrika gegeben haben. Der Naturforscher Philip Lutley Sclater untersuchte im 19. Jahrhundert die Populationen von Lemuren in Madagaskar und Indien und stellte dabei fest, dass sie zu eng verwandt waren, um sich so weit voneinander entfernt unabhängig entwickelt zu haben. Als Lösung schlug Sclater die Existenz von Landbrücken vor, die früher die einzelnen Kontinente verbunden hatten aber irgendwann im Laufe der Zeit im Ozean versunken war. Der hypothetischen Verbindung zwischen Afrika und Asien gab Sclater den Namen “Lemuria” und diese angeblich versunkene Region wurde danach von anderen Forschern sogar als Ursprungsort der Menschheit deklariert.

Lemuria war im 19. und dem frühen 20. Jahrhundert eine genau so plausible Erklärung wie es die expandierende Erde war. Diese Hypothese wurde vom italienischen Geowissenschaftler Roberto Mantovani erstmals im Jahr 1889 publiziert. Er stellte sich die frühe Erde als viel kleineren Planeten vor, der von einer durchgehenden Kruste bedeckt war. Die Wärme von vulkanischer Tätigkeit im Untergrund sollte zur Ausdehnung der Erde führen und die auseinanderbrechende Kruste im Laufe der Zeit langsam die Formen der Kontinente annehmen, die wir heute beobachten. Andere Wissenschaftler, zum Beispiel der irische Physiker John Joly, gingen von einem zyklischen Vorgang aus, bei dem die Erde abwechselnd expandiert und wieder schrumpft. Wieder andere spekulierten, ob die Bewegung der Erde durch den kosmischen Äther (von dessen Existenz man Anfang des 20. Jahrhunderts ebenfalls noch ausging) zu einer Massenzunahme führen könnte.

Endgültig zu den Akten gelegt werden konnte die Theorie der expandieren Erde im Jahr 2011. Da nutzte man Satellitendaten um herauszufinden, ob sich der Radius der Erde im Laufe der Zeit ändert oder nicht und konnte keinerlei Zuwachs (oder Verringerung) erkennen. Unser Planet wird nicht größer und die einzigen die heute noch immer von der wachsenden Erde erzählen sind tatsächlich die Pseudowissenschaftler. Da wird dann von hypothethischen “Skalarwellen” erzählt und “Neutrinopower” aus dem Weltall, die dafür sorgt dass die Erde ständig größer wird und es läge nur an einer weltweiten Verschwörung von Wissenschaftlern und Politikern, dass wir nichts davon mitbekommen…

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Kommentare (52)

  1. #1 noch' Leser
    15. August 2014

    Ja, so eine Serie fände ich toll, hat sich in den letzten Jahrhunderten bestimmt vieles als falsch oder nicht mehr gültig heraus gestellt.

  2. #2 Michael Pürmayr
    15. August 2014

    Wow, die wachsende-Erde-Theorie war mir tatsächlich vollkommen neu! Ich fände eine Serie zu veralteten wissenschaftlichen Theorien sehr spannend! Danke für den Artikel, Florian!

  3. #3 rolak
    15. August 2014

    Der Hypothese Lemuria (bzw Mu) ist vor allem ein reiches Spektrum an SciFi/Fantasy-Literatur zu verdanken – allerdings noch wesentlich mehr Machwerke, die sie heute immer noch als die reine, unterdrückte Wahrheit verkaufen.

    wenn Interesse, dann evtl Serie

    Das wäre sehr schön, insebesondere wenn jedesmal elegant dargelegt wird, welche Gründe zum Versacken in der Bedeutungslosigkeit geführt haben.

  4. #4 Jack
    15. August 2014

    Natürlich wächst die Erde und SIE halten das vor uns geheim. Denn SIE sind die Großgrundbesitzer und wenn die Erde wächst wächst natürlich auch IHR Grundbesitz. So lange bis IHNEN die ganze Erde gehört. Dann können SIE ihr wahres Gesicht zeigen und uns alle unterjochen.
    Das hat übrigens gar nichts mit Neutrinopower oder Skalarwellen (die es natürlich trotzdem gibt!!1) zu tun sondern höchsten mit meiner latenten Psychose.

  5. #5 Holger
    15. August 2014

    dabei war doch vor 2 Jahren zum Zeitpunkt als in Chile diese schwere Erdbeben war) exakt die Meldung in der Presse, dass durch die Verschiebung der Kontinentplatten die Masse sich derart verschoben hat, dass sogar messbar die Drehgeschwindigkeit verändert wurde. ja die Masse selber blieb gleich nur die Lage nicht.
    denkbar ist auch dass die Dichte durch Gaseinlagerung abnimmt und somit bei gleicher Masse das Volumen zunimmt. zudem nimmt ja die Masse durch die Menge an kosmischem Staub und anderer Partikel aus dem All (Meteor und derartiges) auch zu.

  6. #6 Findelkind
    15. August 2014

    Überholte wissenschaftliche Thoerien sind ein faszinierendes Thema, nicht nur für eine Artikelserie, sondern auch für ein sicherlich sehr unterhaltsames Buch…

  7. #7 rolak
    15. August 2014

    latente Psychose

    Na endlich mal ne sinnvolle und nachvollziehbare Begründung, Jack 😉

    an kosmischem Staub und anderer Partikel

    Ja Holger, das ist ein nicht unbeträchtlicher Zuwachs (ganz unten). Bei angenommenen 5974 Tonnen/Tag würden allerdings bis zur Massezunahme um 1% 10^{22} Tage vergehen, immerhin etwas mehr als 27 PetaJahre. Das zieht sich noch…

  8. #8 Grant
    15. August 2014

    So eine Serie fände ich auch sehr toll!

    Vor allen Dingen zeigt sie auch sehr schön, wie dogmatisch doch die “Schulwissenschaft” ist. Mit ihrem begrenzten Horizont, ihrer Ignoranz und dem unglaublichen dogmatischen Dogmatismus!!111!!

  9. #9 Nordlicht_70
    15. August 2014

    Hallo FF,

    als sonst meist stiller Leser melde ich mich mal zu Wort und plädiere ebenfalls für eine solche Reihe.
    Ich fand diesen Artikel sehr lesenswert und würde gerne weitere davon lesen.

    Ach ja, den Seitenhieb an “Esos” u.ä. kann ich mir nicht verkneifen. Es ist schon grausam, wie dogmatisch und geradezu halsstarrig die Wissenschaft an Dingen festhält, die sie einmal als richtig erachtet hat. 🙂

  10. #10 Nordlicht_70
    15. August 2014

    Oh, Grant war schneller. 😉

  11. #11 Florian Freistetter
    15. August 2014

    @Holger: “dabei war doch vor 2 Jahren zum Zeitpunkt als in Chile diese schwere Erdbeben war) exakt die Meldung in der Presse, dass durch die Verschiebung der Kontinentplatten die Masse sich derart verschoben hat, dass sogar messbar die Drehgeschwindigkeit verändert wurde. ja die Masse selber blieb gleich nur die Lage nicht.”

    Ja – es verschiebt sich ständig Zeug innerhalb der Erde. Drum gibts ja auch immer wieder mal Schaltsekunden. Mit der Größe der Erde hat das nix zu tun…

  12. #12 eumenes
    15. August 2014

    1964 erschien in der BdW ein bemerkenswerte Artikel von Pascual Jordan, der sich teilweise auf Paul Dirac berief, und dessen Idee der abnehmenden Gravitationskonstante als Erklärung für eine expandierende Erde benutzte.
    Beide sicher herausragende Physiker.
    Also merkwürdige Idee sind nicht so selten.

  13. #13 Alderamin
    15. August 2014

    @Holger

    dabei war doch vor 2 Jahren zum Zeitpunkt als in Chile diese schwere Erdbeben war) exakt die Meldung in der Presse, dass durch die Verschiebung der Kontinentplatten die Masse sich derart verschoben hat, dass sogar messbar die Drehgeschwindigkeit verändert wurde. ja die Masse selber blieb gleich nur die Lage nicht.

    Das kann durchaus sein, eine Verlagerung von Masse auf der Erde ändert ihr Trägheitsmoment und das ändert die Rotationsgeschwindigkeit. Kennt man von der in diesem Zusammmenhang stets zitierten Eisläuferin, die bei einer Pirouette die Arme anlegt und sich dadurch schneller dreht. Kann man aber auch auf einem Bürostuhl ausprobieren, den man mit gestreckten Beinen in Drehung versetzt und dann die Beine anzieht (aber Vorsicht vor Kollegen und Chefs 😉 ).

    Man kann selbst eine winzige Veränderung der Erdrotation messen, wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen auf der Nordhalbkugel fallen (da gibt es mehr Bäume als auf der Südhablkugel). Nichts können wir so gut messen wie Zeit,

  14. #14 Balu
    15. August 2014

    Es wäre sehr schön hier über “Veraltete wissenschaftliche Theorien” zu lesen!

  15. #15 Holger
    15. August 2014

    und die Dichte kann sich durchaus duch Gaseinlagerung im Gestein der erdkruste aber nich viel stärker im flüssigen Magma darunter ändern. dann bleibt Masse gleich (ausser dem Zuwachs durch kosmischen Staub) aber Volumen steigt oder fällt ..

  16. #16 Alderamin
    15. August 2014

    @Holger

    Es reicht schon, wenn sich eine Kontinentalplatte entlang eines Längengrads verschiebt oder ein Gebirge ein wenig nach oben gedrückt wird, das verändert schon das Trägheitsmoment der Erde ein wenig.

  17. #17 Ermel
    15. August 2014

    So eine Serie fände ich auch klasse! Danke für diesen Artikel, ich habe wie in eigentlich jedem hier wieder was Neues gelernt.

  18. #18 A_Steroid
    15. August 2014

    Zum einen: Eine derartige Serie wäre klasse
    Und: Wenn man überlegt, das die böse Schulwissenschaftler doch glatt ihr komplettes Weltbild über den Haufen werfen, dazu noch den Mann, der das verantwortet auch noch ehren indem sie ein Institut nach ihm benennen. Nicht mal ausgelacht hat man ihn offernsichtlich, sondern einfach nachgeschaut und geprüft und für “gut” befunden. Macht man sich die Mühe in alten Büchern zu lesen (google books!), dann findet man viele “Theorien” zum schmunzeln – aber unterdrückt? Würde ich das nicht nennen. aktuell lese ich ein Buch eines Professors, der auf zig Seiten ausführt, das Berge, Meere und Kontinente durch ablaufendes Wasser und die Erdrotation entstanden sind (1847). Selbst die Feuerringe in der Erdkruste sind dem Mann “zwischen den Zeilen” schon bekannt – aber er kann es der Tektonik nicht zuordnen. Was den Forschern aber gemeinsam ist: sie stellen sich der Diskussion und sind bereit zu lernen!

  19. #19 JaJoHa
    15. August 2014

    Da hat xkcd auch ein “What-if” zu. Da geht er von einer Expansion mit 1cm/s aus

  20. #20 Migo
    Kamsdorf
    15. August 2014

    Ich kenne diesen Quatsch von der wachsenden Erde. Prof. Konstantin Meyl hat damals (vor ca. 6 Jahren) in der Gaszentrale mal einen seiner Skalarwellen/Neutrino-Vorträge gehalten und damals auch davon gesprochen, die Erde würde durch Neutrinos aus dem Weltall, die “im Erdkern materialisieren” und dadurch die Erde zum Wachsen brächten. Er hatte auch von einem befreudneten Wissenschaftler mehrere Gummibälle in verschiedenen Größen dabei, auf denen die früheren Kontinente aufgemalt waren. In einer NANO-Sendung wurde auch mal darüber berichtet – mit anschliessender harscher Kritik an den Machern. Wir haben Jahre gebraucht, um den ganzen Meyl’schen Neutrino-Unfug aus unserem Haus zu verbannen… Solches Zeug kann sich sehr hartnäckig halten.

  21. #21 LasurCyan
    15. August 2014

    Zu dem Thema wurde mir mal die passende Doku angeboten. Haarsträubend! Auch noch bei Arte…

  22. #22 StefanL
    15. August 2014

    @JaJoHa ….xkcd: after 5 Ys: your weight from 70 kg to 88 kg …
    Nun ja – anekdotischer Beleg…. 😆

  23. #23 Himbi
    15. August 2014

    @Alderamin (#18):

    Oder wenn alle 1,irgendwas Milliarden Chinesen auf die Tische klettern würden und gleichzeitig runter springen würden…

    😉

  24. #24 Zhar The Mad
    15. August 2014

    Das wäre in der Tat eine sehr unterhaltsame und informative Serie! gerne mehr davon, insbesondere um den Unterschied zwischen ‘fixe idee die sein könnte, aber nach besserem verständnis dann doch nicht wahr ist’ und ‘fixe idee die sein könnte, aber nach besserem verständnis dennoch mit allen mittel für wahr gehalten wird’ deutlich zu unterscheiden. Wissenschaft von Pseudowissenschaft, Spreu vom Weizen eben. Die schon erwähnte dogmatische Dogmatisiererei natürlich nicht zu vergessen.
    Wissenschaft definiert sich ja nicht nur über ihre Erfolge, sondern von, und vielleicht genau durch, ihren Umgang mit den Misserfolgen.

  25. #25 Lercherl
    15. August 2014

    Heute gibt es viele einzelne, kleine Kontinente

    Naja, für manche Werte von „viele“ und „klein“.

  26. #26 Sotho Tal Ker
    16. August 2014

    Ich glaube mich zu erinnern, dass es auch mal eine Sendung von Heinz Haber gab, in der er was über die expandierende Erde erzählte. Hab es aber leider nirgends gefunden.

  27. #27 eh i
    18. August 2014

    >> wenn Interesse besteht, könnte man daraus ja eine Serie
    >> zum Thema “Veraltete wissenschaftliche Theorien” machen…

    auch nicht uninteressant.

    würde aber wohl diesen blog sprengen, da hast genug stoff bis zur pensionierung 😉

  28. #28 Mark S
    18. August 2014

    Hallo!
    Erst mal vielen Dank für diese gute Webseite!
    Seit ein paar Tagen nervt mich ein Bekannter (Ex-US-Soldat) mit der
    https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_hohlen_Erde .
    Ich habe mit Papier und Bleistift versucht klarzumachen das im Erdmittelpunkt der Druck max. und die Zentrifugalkraft min. ist (aber warum sollte er mir glauben, ich habe ihm den Link zum Wiki-Artikel gesendet, der ist ihm wohl zu lange und zu wissenschaftlich.
    Beim “Moon-Hoax” habe ich nach drei Jahrzehnten eine feine Sammlung von Ockhamschen Klingen zur Verfügung die “jeder” versteht (z.B. Apollo 13 war also auch nur ein Fake?)! Aber hier rede ich mir nur den Mund fusselig.
    Ein Artikel über die Theorie der hohlen Erde, mit einem animierten Gif das zeigt warum es nicht geht (die Leute wollen halt bunte Bilder) wäre klasse.
    Gruß, Mark.

  29. #29 PDP10
    19. August 2014

    @Mark S:

    “Seit ein paar Tagen nervt mich ein Bekannter (Ex-US-Soldat) mit der [..]”

    Ich wollte dir gerade schreiben, dass das eigentlich mit dem Thema des Artikels nichts zu tun hat, weil es hier um ausgestorbene wissenschaftliche Theorien geht und nicht um Humbug …. der von dir verlinkte Wikipedia Artikel hat mich allerdings eines Besseren belehrt.

    Das ist ja wirklich mal ernsthaft diskutiert worden und auch noch von Leuten wie Edmund Halley oder Leonard Euler …
    Was es nicht alles gibt! Interessant!
    Man lernt doch immer wieder was dazu 🙂

    Aber zu deiner Frage:

    Was ist denn mit Erdbebenwellen?

    Die werden an Grenzflächen reflektiert oder gebrochen. Dh. an starken Änderungen der Dichte im Material. Und eine Grenzfläche zwischen Fels und Hohl ist eine enorme Änderung der Dichte.

    Das müsste man eigentlich auf den vielen tausend Erdbebenwarten die es auf der Welt gibt sehen!

    Schon jeder Geologie oder Geophysik Student der schon mal ein Praktikum in einer solchen Erdbebenüberwachungsstation gemacht hat, hätte sowas sehen müssen.

    Ich kannte im Studium einige Geophysik Studenten die bei uns am Physikfachbereich halt das Physikpensum ihres Studiums gemacht haben … von denen hat mir aber nie einer dergleichen berichtet.

    Und dass, obwohl so eine Entdeckung absolut Nobelpreisträchtig wäre – gäbe es denn einen für Geophysik oder Geologie … 🙂

  30. #30 Kretzer
    Konstanz
    19. August 2014

    Das ist der Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion/Esoterik: Dass die Wissenschaft falsch sein kann.

    Entsprechend interessant wäre eine Artikelreihe zu den als falsch erkannten Hypothesen: Eine Dokumentation des wiss. Fortschritts.

    Und dann warten wir gemeinsam auf eine Artikelreihe der Gegenseite zu den als falsch erkannten Religionen… 😉

  31. #31 noonscoomo
    Berlin
    19. August 2014

    Zurück zum Thema Erdexpansion, sehr schön anschaulich fand ich folgende Argumente ( nachzulesen unter https://www.final-frontier.ch/erdexpansion ) :
    1. Erdexpansion bei gleicher Masse
    Da hätte die Erde einen etwa halben Durchmesser bei gleicher Masse, wäre die Gravitation ca. 4 mal stärker, Dinosaurier hätten keine Chance gehabt so gross zu werden
    2. Erdexpansion bei zunehmender Masse
    Das müsste wohl massiven Einfluss auf die Entfernung Erde-Sonne gehabt haben, wenn die Masse so viel kleiner gewesen sein will. Toll für die Dinos wäre wohl 0,5G gewesen bei halben Erdradius, d.h. die Erde hat in den letzten 200Mio Jahren ca 87,5% ihrer momentanen Masse “eingesammelt”, d.h., die Umlaufbahn um die Sonne hätte einen Radius weit ausserhalb der habitablen Zone gehabt.

  32. #32 Alderamin
    19. August 2014

    @noonscoomo

    Das müsste wohl massiven Einfluss auf die Entfernung Erde-Sonne gehabt haben, wenn die Masse so viel kleiner gewesen sein will.

    Nö, die Entfernung hängt von der Massensumme von Erde und Sonne aus, und da die Sonne rund 330000 Erdmassen hat, kommt es auf eine Erdmasse mehr oder weniger nicht wirklich an.

    Nur für den Mond sähe es anders aus, weil hier die Erdmasse (81 mal so groß wie die des Mondes) die dominierende Masse ist. Der Mond müsste bei kleinerer Erdmasse früher weiter von der Erde weg gewesen sein. Tatsächlich war er ihr näher. Man kann per Laser nachmessen, dass er sich heute pro Jahr ca. 4 cm von der Erde entfernt, und die Energie dafür bezieht er aus der Erddrehung, die sich verlangsamt, so dass immer mehr Schaltsekunden eingeführt werden müssen, um die länger werdenden Tage mit der mittels Atomuhren gemessenen Zeit syncrhon zu halten. Man hat Muscheln aus prähistorischer Zeit gefunden, an deren Schalen man Tag- und Nachtwachstum sowie die Zahl der Wachstumsphasen pro Jahr ablesen konnte, und kam auf über 400. Das Jahr hatte zu ihrer Lebenszeit also mehr Tage, weil die Erde sich damals schneller drehte. Entsprechend näher war uns der Mond.

  33. #33 Chris
    19. August 2014

    Servus

    >Die Erde wuchs weiter und die einzelnen Bruchstücke entfernten sich voneinander. Dazwischen bildeten sich die >Meere, die wir heute sehen.

    Äh, wo kam dann plötzlich das viele Wasser her, wenn vorher die ganze Erde mit ‘Land’ bedeckt war? Und warum muss sich die Landfläche teilen damit Wasser vorhanden sein kann? Hatten die dafür eine ‘vernünftige’ Erklärung? Die 1,4 Milliarden km3 werden ja nicht so, schwupp die wupp, plötzlich da sein.

  34. #34 Mark S
    21. August 2014

    Achtung dieses Posting könnte Spuren von Ironie enthalten!
    “Äh, wo kam dann plötzlich das viele Wasser her, wenn vorher die ganze Erde mit ‘Land’ bedeckt war? ” Das ist doch leicht erklärt 😀 !
    Als die Erde innen hohl wurde (so hohl wie viele Homo Sapiens im Web) spuckte sie ihr Wasser an den Polen aus!
    Mein Kumpel (siehe Posting #28) hat mir da richtig gute Links gesendet 😉 . Hier https://thespiritscience.net/2014/06/19/massive-ocean-discovered-towards-the-earths-core/ kann man lesen das es mehr Wasser unter der Erde als auf ihr gibt (Das ist nun zwar keine neue Erkenntniss, aber Hey!)
    Und in den Satellitenbildern ist auch “immer” ein Loch an den Polen. Das nicht zu glauben ist nur eine Projektion des Mercators in mir.
    PDP10 schrieb im Posting #29 über Erdbebenwellen die können aber sicher nicht einen, nur wenige kilometer breiten Tunnel durch die Erde abbilden!
    Ich sag mal : Ignoranz ist wie Licht; Unendlich* viel davon passt in einen unendlich* kleine Raum** *Planck-Grenzen, **SRT

  35. #35 Karl H. Schmid
    Puchheim
    21. August 2014

    @ “Der ganze Planet war von einer durchgehenden Landmasse bedeckt und es gab nirgendwo Ozeane.”

    Hat sich denn damals niemand Gedanken gemacht, wo das Wasser versickert war? Würde man die Erde schrumpfen lassen auf eine Kugel mit der reinen Festlandoberfläche, dann hätte sie nur noch einen Radius von 3448 km (statt 6370 km). Das Meerwasser (mit seiner Menge von 1,37 Mrd. Kubikkilometern) hätte dann diesen geschrumpften Erdball mit einer einheitlichen Tiefe von 9,2 km vollständig bedeckt.

  36. #36 njorg
    21. November 2018

    Late to the party 🙂

    Ich würde mich sehr über einen Link zu den Messungen von 2011 freuen. Dann hätte ich mal schnell was zur Hand, was ich den Erdexpansionsleuten verlinken könnte. Einige von denen scheinen nicht ganz so extrem verbohrt zu sein wie z.B. die Flacherdler, da sie versuchen ihr System mit echten wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen, währen die FE-Leute ja am laufenden Band zusätzliche Pseudowissenschaft produzieren.

  37. #37 rolak
    21. November 2018

    moin njorg, Dwiki ist so feundlich…

  38. #38 andre
    Wien
    22. Januar 2019

    Eis?
    Was, wenn Eis auf der kleinen Erdkugel damals lag, ein heisser Kern, drumm herum massiv dichtes Eis, Wasser und Geröll Samen etc. und die Oberfläche ist noch massiveres, glattes Eis-Geröllgemisch, hoher Druck (ev. auch dann die Kollisionen mit einem andren Klumpen, knack, ev. auch verändert durch die geänderte Bahn durch das kalte All 0°K ???) … und dann, als die Erde in das Sonnensystem kam, bzw. sich das Sonnensystem bildete, und sich durch die Erwärmung ausdehnte, könnten nicht so doch die Theorien von der Erde ohne Meere wahr sein? Druckunterschiede hätten den Ball geborsten, nicht? Verdunstung, etc., Schlammlawinen… Ich bin absolut keine Physikerin oder dgl., bin aber für Ideenvielfalt. So hätten sich die Meere und Kontinente gebildet haben können, nicht?
    Ist nur meine Laientheorie, bitte nicht verteufeln.

    Eine Seite mit Wissenschaftlichen Irrtümern wäre super hier, aber ich habe gegoogelt, es gibt da auch schon einiges… habs aber noch nicht durchgesehen.

    https://www.google.com/search?client=firefox-b&ei=QidHXJzQHbGGjLsPkOmcoAQ&q=falsche+wissenschaftliche+theorien&oq=falsche+wissenschaftliche+theorien&gs_l=psy-ab.3..0i71l4.0.0..73689…0.0..0.0.0…….0……gws-wiz.4cDmWqj_mQg

  39. #40 Gunar Draxler
    Wien
    10. November 2020

    Gut und schön, aber was hält die Erde stabil gleich groß? Wenn schon der Eiffelturm im Winter zwischen 15 und 30 cm gegenüber den Sommermonaten kleiner wird – das beschleunigt die Erde auch marginal in der Rotation – wieviel muss da erst die Erde schrumpfen, wenn sie von tausenden Grad mit flüssiger Oberfläche abkühlt auf feste Oberfläche? Welcher Wachstumseffekt hat ausgeglichen, wenn es tatsächlich stimmt

  40. #41 Gunar Draxler
    Wien
    10. November 2020

    Weiterschreiben ging nicht! Also welcher Effekt hat ausgeglichen bzw. gleicht aus, dass die Erde trotz fortlaufender Abkühlung nicht schrumpft wie der Eiffelturm im Winter? Noch dazu ist der Mond aus der Erde Entstanden und da soll die Erde auch nicht geschrumpft sein?

  41. #42 Karl-Heinz
    10. November 2020

    @Gunar Draxler

    Endgültig zu den Akten gelegt werden konnte die Theorie der expandieren Erde im Jahr 2011. Da nutzte man Satellitendaten um herauszufinden, ob sich der Radius der Erde im Laufe der Zeit ändert oder nicht und konnte keinerlei Zuwachs (oder Verringerung) erkennen.

    Äh …
    In diesem kurzen Zeitraum, wo der Satellit Messungen vorgenommen hat, soll sich das Innere der Erde deiner Meinung nach, um vieviel Grad abgekühlt haben?

  42. #43 Maddin Lupas
    Gronau
    2. März 2022

    Hmm ist zwar alles schon etwas älter.. aber ich bin auf diese Seite gestoßen, weil mich das Thema interessiert.. vlt kann mir da jemand weiterhelfen..
    Als Gegenargument wurde ja angegeben, dass Satellitenmessungen ergeben haben, dass die erde Stabil (derzeit) die Größe hält. Meine Frage dazu ist zum einen: Eine Satellitenmessung über welchen Zeitraum? Wir wissen, dass alles natürlichen Schwankungen unterlegen ist. Das kann doch kein beweis sein, dass die Erde in den letzten 75Mio Jahren nicht gewachsen ist. Und lt Nasa fallen tägl ca 5000t auf die Erde. das macht, seit dem Aussterben der Dinos = 135.000.000.000.000t. Also, ein solcher Massezuwachs dürfte sich in der Größ0e schon ein Klein wenig bemerkbar machen.. Wenn man dann noch die Fliehkraft einer solchen Masse mal berechnet, kommt man evtl schon auf die Idee, dass die Erde sich ausdehnt. Oder im Umkehrschluss frage ich mich, wie diese Klugen Menschen es erklären, das die Erde bei Trilliarden (passt das mit den Nullen?) von Tonnen Zuwachs nicht einen Millimeter Größer geworden ist?

  43. #44 PDP10
    2. März 2022

    @Maddin Lupas:

    Und lt Nasa fallen tägl ca 5000t auf die Erde. das macht, seit dem Aussterben der Dinos = 135.000.000.000.000t. Also, ein solcher Massezuwachs dürfte sich in der Größ0e schon ein Klein wenig bemerkbar machen.

    “Ein klein wenig” ist stark übertrieben. Das Problem ist, wie so oft, dass die meisten Menschen einfach nicht mit großen Zahlen umgehen können …

    Die Erde hat eine Masse in der Größenordnung von 10^21 Tonen. Die ungefähr 10^14 Tonnen aus deiner Rechnung sind also weniger als 1 ppm (parts per million), die dazu gekommen sind. Abgesehen davon verliert die Erde auch dauernd Masse.

    Hier ist eine Gesamtrechnung:

    https://krautreporter.de/1877-die-erde-wird-jeden-tag-ein-bisschen-weniger

    Das mit der Ausdehnung kommt dann wohl doch nicht so hin.

  44. #45 Florian Freistetter
    2. März 2022

    @Maddin: Ja, es fällt Material vom All auf die Erde. Aber die Erde verliert auch ständig Atmosphäre ins All. Und zwar mehr als Material runter fällt.

  45. #46 Captain E.
    2. März 2022

    Kann sich dieser Effekt eigentlich umkehren, bevor die Sonne zum Roten Riesen oder gar zum Weißen Zwerg wird? Das einschlagende Material dürfte doch eher weniger flüchtig sein als das Zeug (z.B. Helium und Wasserstoff), das die Erde ständig verliert.

    Aber klar, ich setze das zu dermaßen weit in der Zukunft liegenden Ereignissen in Relation, weil Gewinne und Verluste nun einmal dermaßen niedrig sind im Verhältnis zu Gesamtmasse der Erde. Wahrscheinlich reicht die Zeit einfach nicht aus.

  46. #47 A.Ha.
    2. März 2022

    und was passiert nun mit der Schummelsekunde? Da war doch das Erdwachstum als Grundlage dafür… Bin Laie!

  47. #48 Bullet
    2. März 2022

    Nee, wars nicht. Die Erde dreht sich nur nicht immer gleich schnell, weil sie keine kompakte Kugel aus homogenem Material ist. Es gibt inzwischen Messungen, die bestätigen, daß im Winder der nördlichen Halbkugel die Erde ein wenig schneller rotiert.
    Warum? Pirouetteneffekt. Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, sind sie nicht mehr oben am Baum, sondern unten am Erdboden. sie sind dem Massezentrum der Erde also näher -> zack, Eiskunstläuferbeispiel.
    Daß man diese … Nanosekunden (??)-Unterschiede messen kann, ist so krank, daß es raucht. Nicht weil dieses Phänomen so unübersehbar ist, sondern weil der Effekt so unglaublich schwach ist und doch meßbar, weil wir inzwischen so geile Meßgeräte haben.

  48. #49 PDP10
    3. März 2022

    @A.Ha.:

    und was passiert nun mit der Schummelsekunde? Da war doch das Erdwachstum als Grundlage dafür

    Wie Bullet schon schrieb:

    Es gibt inzwischen Messungen, die bestätigen, daß im Winder der nördlichen Halbkugel die Erde ein wenig schneller rotiert.
    Warum? Pirouetteneffekt. Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, sind sie nicht mehr oben am Baum, sondern unten am Erdboden.

    Und ausserdem nehmen die Menschen auf der Nordhalbkugel tendenziell immer mehr zu. Adipositas ist im Norden epidemisch!
    Und wenn das so weiter geht rotiert die Erde immer schneller und schneller und dann … PLATZT! sie …

    (@Bullet: Tschuldigung. Den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen … 😉 )

  49. #50 Bullet
    4. März 2022

    Böh. Du riechst. 😀

  50. #51 RainerO
    4. März 2022

    @ PDP10

    Adipositas […] und dann … PLATZT! sie …

    Pfefferminzblättchen?

  51. #52 Kyllyeti
    5. März 2022

    @PDP10

    Adipositas ist im Norden epidemisch!
    Und wenn das so weiter geht rotiert die Erde immer schneller und schneller und dann … PLATZT! sie …

    Na ja,kommt drauf an, wie der Schwerpunkt der Masse verlagert wird.
    Adipositas aufgrund von zuviel Pommes oder Schweinefleisch z.B. dürfte die Rotationsgeschwindigkeit eher verringern, wohingegen etwa viele Nüsse oder Äpfel nicht empfehlenswert sind.
    Und auch ganz besonders wäre von Südfrüchten abzuraten – denn da kommt noch der Corioliseffekt obendrauf.