Wenn man als Astronom in den Medien auftauchen will, muss man entweder etwas beeindruckendes entdecken (am besten eine “zweite Erde”). Oder man erklärt dass dunkle Materie und dunkle Energie nicht existieren. Aus irgendeinem Grund ist das ein sicherer Garant für Schlagzeilen und Aufmerksamkeit. Vielleicht liegt es daran, dass viele Leute nicht verstehen was die Astronomie mit diesen Begriffen tatsächlich meint und was nicht (siehe dazu hier und hier). Vielleicht spielt auch Schadenfreude eine gewisse Rolle – und vermutlich auch die Abneigung die viele Menschen gegenüber den komplexen und alltagsfernen Konzepten der modernen Naturwissenschaft verspüren und der Wunsch nach einer anschaulichen und leicht verständlichen Erklärung der Welt.

howardmatter

Was auch immer der Grund ist: Wenn ein Wissenschaftler irgendwo erklärt, dass Dunkle Materie und/oder Dunkle Energie gar nicht wirklich existieren ist ihm die Aufmerksamkeit von Medien und Öffentlichkeit sicher. So auch André Maeder von der Uni Genf, der kürzlich verkündet hat, er könne die Beobachtungen der modernen Astronomie auch ganz ohne die Konzepte von dunkler Materie und dunkler Energie erklären.

Es geht dabei um den Artikel “Dynamical effects of the scale invariance of the empty space: The fall of dark matter ?” Darin kommt Maeder zum dem Schluss:

“Thus, we tend to conclude that neither the dark energy, nor the dark matter seem to be needed in the proposed theoretical context.”

Er neigt also zu der Schlussfolgerung, dass weder dunkle Materie noch dunkle Energie nötig wären – was natürlich absolut möglich ist. Die ersten Hinweise auf die Existenz dunkler Materie fand man in den 1930er Jahren. Galaxien bewegten sich nicht so wie es eigentlich erwartet wurde. Dafür konnte es zwei Ursachen geben: Entweder es gibt im Universum Materie die wir mit den normalen Methoden nicht beobachten können und deren Gravitationskraft die Galaxien beeinflusst. Oder aber die mathematischen Gesetze mit denen wir die Bewegung der Galaxien berechnen sind nicht korrekt. In den Jahrzehnten seit damals fand man immer mehr Belege für das beobachtete Phänomen und verfolgte beide Erklärungsansätze weiter. Die Hypothese der unentdeckten Materie war dabei erfolgreicher als die eines modifizierten Gravitationsgesetzes; es gab auch jede Menge Beobachtungen und Erkenntnisse anderer Disziplinen (Teilchenphysik, Kosmologie, …) die unabhängig von der Astronomie zum gleichen Ergebnis kamen. Deswegen sind die Astronomen heute mehrheitlich der Meinung, dass es sich bei dunkler Materie tatsächlich um eine noch unbekannte Materieform handelt. Natürlich kann es sich dabei um einen Irrtum handeln; natürlich kann es immer noch sein dass eine neue Theorie zur Beschreibung der gravitativen Wechselwirkung das Rätsel auf andere Weise löst.

spongematter

Bei der dunklen Energie sieht die Lage ähnlich aus. Aber in beiden Fällen können die Astronomen auf Jahrzehnte an Beobachtungsdaten und theoretischer Forschung zurück greifen. Unmengen an Experimenten, Satellitenmessungen, Daten, Beobachtungen und mathematischen Theorien haben zusammen ein Bild des Universums geliefert, in der dunkle Materie eine absolut relevante Rolle spielt. Wer dieses Bild neu zeichnen will, muss all das erklären können was der Status Quo erklärt. Es ist nicht unmöglich, das in einem einzigen 20seitigen Artikel wie dem von Maeder zu tun. Es ist aber sehr unwahrscheinlich… So weitreichende Hypothesen wie die der dunklen Materie und Energie, die so viele Verbindungen zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen haben und so viele Auswirkungen auf andere Forschungsgebiete, revolutioniert man nicht so einfach. Man kann sie nicht so einfach abschaffen oder ersetzen. Das braucht viel und sehr sorgfältige Arbeit, die all das berücksichtigt was man in den letzten Jahrzehnten herausgefunden hat.

Wie sieht das nun bei der Arbeit von Maeder aus, die in den letzten Wochen durch die Medien sauste (“Schweizer Astronom schlägt revolutionäre Theorie vor”, “Forscher zweifelt an Existenz von Dunkler Materie und Dunkler Energie”, “New Physical Theory Explains The Universe Without Dark Energy Or Dark Matter”, “Are Dark Matter, Dark Energy Real? Theory Calls Their Existence Into Question”, “Dark Matter and Energy Don’t Exist: Astronomer Claims to Solve Universe’s Greatest Mysteries With New Model”, “Do dark matter and dark energy exist?”)? Um das zu beurteilen fehlt mir die Qualifikation; ich bin Experte für Asteroiden und Himmelsmechanik und nicht für Kosmologie (obwohl André Maeder selbst laut seiner Homepage selbst auch “nur” Experte für Sternentwicklung ist). Aber immer wenn es um Fragen aus dem Gebiet der Teilchenphysik oder der Kosmologie geht ist die theoretische Physikerin Sabine Hossenfelder die ideale Anlaufstelle.

Sie ist Expertin für all diese Gebiete und erklärt sie auf ihrem Blog netterweise auch allen interessierten Leuten. Kürzlich hat sie dort auch Maeders Artikel genauer betrachtet. Die Kurzversion ihres Fazits lautet:

“For those of you who merely want to know whether you should pay attention to this new variant of modified gravity, the answer is no. The author does not have a consistent theory. The math is wrong.”

Maeders Theorie einer modifizierten Gravitation, mit der er dunkle Materie und dunkle Energie ersetzen will ist also keine konsistente Theorie und mathematisch falsch. Sabine erklärt die Probleme natürlich auch noch ein wenig detaillierter, aber wer nicht wirklich viel Ahnung von dem Thema hat wird mit den Details der Erklärung nicht viel anfangen können. Die dafür nötige Mathematik ist wirklich knifflig! Und das ist auch das Problem an der ganzen Sache, wie Sabine Hossenfelder am Ende ihres Artikels schreibt:

“Maeder’s papers have a remarkable number of observational fits and pretty plots, which I guess is why they got published. He clearly knows his stuff. He also clearly doesn’t know a lot about modifying general relativity. But I do, so let me tell you it’s hard. It’s really hard. There are a thousand ways to screw yourself over with it, and Maeder just discovered the one thousand and first one.”

gravitymeme

Ich will nicht ausschließen, dass irgendwann doch noch mal eine modifizierte Theorie der Gravitation auftaucht die uns zeigt das wir dunkle Materie und dunkle Energie nicht brauchen. Ich gehe zwar mit der Mehrheit der Astronomen davon aus dass da wirklich noch eine unbekannte Form von Materie auf ihre Entdeckung wartet – aber ich bin auch offen für Alternativen. Offen und auch gleichzeitig skeptisch – eben der typische Balanceakt in der Naturwissenschaft. Aber wenn diese modifizierte Theorie der Gravitation einmal auftaucht, dann höchstwahrscheinlich nicht von einem Tag auf den anderen in einem Akt genialer Eingebung (selbst Einstein hat für seine Gravitationstheorie mehrere Jahre Arbeit benötigt). Es wird ein langer Prozess sein an dem viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt sind. Und idealerweise hält man sich dabei mit großen Behauptungen über revolutionäre Umbrüche so lange zurück bis die Sache wirklich klar ist…

Kommentare (68)

  1. #1 libertador
    27. November 2017

    “Und idealerweise hält man sich dabei mit großen Behauptungen über revolutionäre Umbrüche so lange zurück bis die Sache wirklich klar ist… ”

    Das sehe ich auch so. Das sollte allerdings, wie beschrieben, mit der Offenheit einhergehen auch alternative Ansätze entwickeln zu können und auch darüber medial zu berichten.
    Die mediale Berichterstattung ist allerdings ein zweischendiges Schwert. Auf der einen Seite kann sie ein Bild von Wissenschaft gerade rücken, dass diese aus absoluten Beweise bestehen würde und die Dynamik der Wissenschaft klar machen.
    Auf der anderen Seite kann es aber dazu führen, dass das Ansehen der Wissenschaft in Frage gestellt wird, da sie ja auch immer unsicher sei. Ohne Verständnis für die Wissenschaft besteht die Gefahr, dass widersprechende Aussagen von Wissenschaftlern in der Öffentlichkeit das Bild erzeugen Wissenschaft sei beliebig.

    Ein Strategie damit umzugehen ist es die etablierte Theorie auf dem Wissensgebiet öffentlich auch als die zurzeit beste Theorie darzustellen. Seine eigene entwickelte Alternative sollte dementgegen eher untergeordnet dargestellt werden. Das kann aber immer eine Herausforderung für das Ego sein.

  2. #2 Robert
    27. November 2017

    libertador,
    das Problem sind meiner Meinung nach die populärwissenschaftlichen Zeitschriften. Die vermitteln ein Bild von Wissenschaft , als ob es überlebenswichtig wäre, ob unser Universum endlich, unendlich oder sogar von einem Schwarzen Loch bedroht sei.
    Florian hat ja alles schon gesagt und so ein Aufhänger mit Schwarzer Materie (warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, dass die vielleicht nur gelb ist?)
    die bringen hat Zuwächse beim Verkauf. Und es lässt sich auch so toll und unverbindlich streiten auch ohne Physikkentnisse.

  3. #3 Gerrit
    27. November 2017

    Das sollte allerdings, wie beschrieben, mit der Offenheit einhergehen auch alternative Ansätze entwickeln zu können und auch darüber medial zu berichten.

    Das Entwickeln von alternative Ansätze ist in der Wissenschaft ganz normales Tagesgeschäft. Allerdings sollte man sich dabei nicht verrechnen und daraus dann die falschen Schlussfolgerungen ziehen; wie hier scheinbar geschehen.

  4. #4 sferics
    27. November 2017

    Doch Eines ist sicher: Kommas existieren nicht! (Der Blogartikel beweist dies schlüssig)

  5. #5 Florian Freistetter
    27. November 2017

    @sfercis: Vielen Dank. Ich hatte schon gedacht die ganzen Grammatik-Meckerer hätten sich endlich nach anderswo im Internet verzogen. Aber es ist schön zu sehen dass ihr euch immer noch die Mühe macht unter jedem meiner Artikel aufzutauchen und mich auf meine mangelnden Deutschkenntnisse hinzuweisen.

  6. #6 Kai
    27. November 2017

    “Das Entwickeln von alternative Ansätze ist in der Wissenschaft ganz normales Tagesgeschäft. Allerdings sollte man sich dabei nicht verrechnen und daraus dann die falschen Schlussfolgerungen ziehen; wie hier scheinbar geschehen.”

    Was heißt hier “sollte man sich nicht verrechnen”? Sie tun so als sei dies Nachlässigkeit. Aber gerade bei so komplexen Fragen kann man eben auch Fehler machen. Das ist, und sollte(!), normal sein in der Wissenschaftsgemeinschaft. Dafür gibt es Peer Reviews, aber auch die finden nicht immer alle Fehler (ist auch unmöglich. Man wird für diese Arbeit nicht bezahlt und kann oft auch nicht mehr als einen Tag Zeit dafür investieren). Darum gibt es den Wissenschaftlichen Diskurs, die Möglichkeit Arbeiten zu Kommentieren bzw. zurückzuziehen.

    Neulich gab es dieselbe Diskussion als ein Wissenschaftler einen P!=NP Beweis auf Arxiv hochgeladen hat. Auch der wurde letztlich widerlegt und sofort meldeten sich Kritiker zu Wort, was so ein Wissenschaftler sich eigentlich erlaubt, einen falschen Beweis zu veröffentlichen, warum er den nicht erstmal unter Fachkollegen validieren lässt, sondern sofort die Aufmerksamkeit der Medien sucht.
    Was dabei verkannt wird: Der Wissenschaftler hat überhaupt nicht die Aufmerksamkeit der Medien gesucht (die sind auf ihn zugegangen). Er hat auch keine Interviews oder so gegeben. Und in dem er das Paper auf Arxiv hochgeladen hat, hat er doch seine Fachkollegen aufgefordert, das Paper zu validieren.

    Es ist überhaupt nichts falsch daran ab und zu auch mal einen Fehler zu machen (wobei ein Fehler was anderes ist als z.B. Wissenschaftlicher Betrug). Die Medien sollten lernen nicht jede Theorie sofort als Wahrheit hinauszuposaunen (insbesondere wenn absehbar ist, dass sie falsch ist. Es gibt jedes Jahr dutzende P!=NP Beweise, die sich hinterher als falsch herausstellen). Und das Diskurs unter Wissenschaftlern nicht immer gleich Streit wie in einer schlechten Seifenoper ist. Und vor allem: Wenn eine Behauptung später widerlegt wird, sollten die Medien dieser Widerlegung genauso viel Raum widmen wie der ursprünglichen Theorie! (dem P!=NP Beweis wurde von Zeit bis Spiegel überall ein Artikel gewidmet. Das sich der Beweis später als falsch herausstellen sollte, hat dann niemanden mehr interessiert).

  7. #7 Florian Freistetter
    27. November 2017

    @Kai: “Der Wissenschaftler hat überhaupt nicht die Aufmerksamkeit der Medien gesucht”

    Meinst du jetzt die PNP-Geschichte oder gehts um die dunkle Materie?

  8. #8 noch'n Flo
    Schoggiland
    27. November 2017

    @ FF:

    Ich hatte schon gedacht die ganzen Grammatik-Meckerer hätten sich endlich nach anderswo im Internet verzogen.

    Ich war doch nie weg…

    und mich auf meine mangelnden Deutschkenntnisse hinzuweisen

    Du bist Österreicher, das ist Entschuldigung genug.
    *enteundeinband*

  9. #9 Chemiker
    27. November 2017

    Wenn solche Sachen in der Presse landen, dann mei­stens ver­zerrt. Die trockene, lang­atmige und detail­verses­sene Diskussion unter Natur­wissen­schaf­tern ist nicht artikel­taug­lich; ein Streit oder Konflikt zwischen zwei Lagern läßt sich dem Leser viel leichter span­nend schildern. Und kommt dann noch ein „Re­bel­len-gegen-das Im­perium“-Effekt zustande, dann schreibt sich die Story fast von selbst. Man kann dann über Per­so­nen und deren Vor­lieben und Eigen­hei­ten schreiben statt über Fakten.

    Deshalb kriegt ein Außenseiter, der den Konsensus an­greift, viel leichter Schlag­zeilen als jemand, der ein Puzzle­stück zum Bild beiträgt. Das hat man in per­fekter Deut­lich­keit gesehen, als vor ein paar Jahren ein paar Leute die gesamte Ge­schich­te der indo­­germa­ni­­schen Sprachen neu schreiben wollen — wohl­gemerkt ohne besondere Kom­petenz im Feld, aber dafür mit einem „Com­­puter­modell“ was immer will­kom­men ist, denn da kommen Graphiken raus die den Artikel „lesbarer machen“.

    Mit ihrem GIGO-Computermodell wollten die beweisen, daß die indo­germa­ni­schen Sprachen (a) viel älter als üb­licher­weise angenommen sind und (b) in Ana­tolien ent­stan­den sind. Das war zwar alles crappy, aber in jeder Zeitung wurde berichtet und gefaselt, es gebe da „zwei Lager“, deren Pro­ponen­ten man inter­viewt hat. In Wirk­lich­keit sah es so aus, daß die drei Autoren des Papers ein Modell wiederentdeckt hatten das bereits in den 70ern verworfen wurde weil es nicht stimmen kann.

    Die Presse kriegt es nicht hin, Wissenschaft wirklich zu vermitteln. Weil das Format nicht geeignet ist.

  10. #10 tomtoo
    27. November 2017

    @Chemiker
    Ich glaube die Presse bekommt das mit der Wissenschaft nicht hin , weil die meist ziemlich unspektakulär und meist auch noch komplex : ) ist. Und unspektakuläres und komplexes ist halt nicht unbedingt Massenverkaufsfördernt.

  11. #11 Peter Paul
    27. November 2017

    @Florian
    Zwei Veröffentlichungen aus dem Jahr 2012 sind mir jetzt “über den Weg gelaufen”, die so wie ich es verstehe, zu diametral entgegengesetzten Ergebnissen über die dunkle Materie in unserem Sonnensystem bzw. in seiner Nähe führen. Diese beiden Veröffentlichungen stammen nicht von irgendwelchen geltungssüchtigen Universum-Theoretikern, sondern von ganz “bodenständigen” messenden und simulierenden Praktikern:

    https://www.pro-physik.de/details/news/1831891/Keine_dunkle_Materie.html

    bzw.
    https://www.pro-physik.de/details/news/2473641/Dunkle_Materie_im_Herzen_des_Sonnensystems.html

    Da scheinen sich auch auf der Ebene der Praktiker bereits im Nahbereich eklatante Unklarheiten aufzutun. Als Laie stellt man sich da dann schon die Frage: ” Hä?!?!”

  12. #12 Chemiker
    27. November 2017

    @tomtoo

    Sehe ich genauso — Wissenschaft eignet sich nicht sonder­lich dazu, unter großer Headline publ­iziert zu werden, weil es eben Klein­kram ist und sich die echte Be­deu­tung der ein­zel­nen Stück­chen oft nur hinter­her erschließt.

    Bei echten Entdeckungen (neuer Planet, neue Froschart, neues Meta­material) geht die Zeitungs­methode etwas bes­ser, weil man diese Ent­deckun­gen auch kontext­frei be­trach­ten und dabei zu­min­dest noch ein bißchen dabei lernen kann.

    Aber theoretische Arbeiten funk­tio­nie­ren eben nur ganz, ganz selten nach dem Prinzip „Ich zeig euch, wie es läuft, und alle werden begeistert zustimmen“.

  13. #13 RainerO
    27. November 2017

    @ sferics
    Also ich habe Kommas im Artikel gefunden. Deine halbgare Hypothese ist also schon im Ansatz widerlegt worden. Oder war das gar nur ein halblustiges Nörgelposting?

    p.s.: die automatischen Filter arbeiten hier manchmal etwas übereifrig, bei grammar n***s müsste aber noch deutlich nachgeschärft werden

  14. #14 pane
    27. November 2017

    “Doch Eines ist sicher: Kommas existieren nicht!”

    Stimmt, denn der Plural von Komma ist Kommata.

  15. #15 Finanzer
    27. November 2017

    @14 “Plural: die Kommas und Kommata” Zitat von hier https://www.duden.de/rechtschreibung/Komma, stimmt also doch nicht, dass Kommas nicht existieren

  16. #16 tomtoo
    27. November 2017

    @pane
    Ist mir jetzt das zweite mal aufgefallen. Gerade einige der Rechtschreibfetischisten outen sich als garnicht so sattelfest. Irgendwie peinlich , kritisiere ich einen Artikel mit 300 Zeilen und mache in 5 Zeilen selbst Fehler.

  17. #17 Erklärbär
    27. November 2017

    Was ist Galgen-Humor?
    Isaac Newton hätte Andre Maeder’s Gleichung 24 geklaut und ihn schnell hinrichten lassen!

    Ich hoffe, meine Übersetzung von John Baez Erklärung in Hossenfelders Blog Backreaction ist richtig.
    Gleichung 24 ohne den Summanden (1/t)*dr/dt entspricht im Einstein-Raum einer Metrik A, in der die kosmologische Konstante gleich Null ist.
    Durch Addition eines Beschleunigungs-Term im Newton-Raum, der als Summand in Gleichung 24 auftaucht, wird eine andere Metrik B im Einstein-Raum gebraucht
    Existiert eine „zeitabhängige“ Transformations-Gleichung, eine sogenannte Skalen-Transformation, die Metrik A in Metrik B überführt, entsteht automatisch eine kosmologische Konstante C im Einstein-Raum, die im Newton-Raum der Beschleunigung (1/t)*dr/dt entspricht, d.h. das Universum expandiert.

  18. #18 Anderas
    27. November 2017

    Und ich, setze Kommas, damit ihr, das hier lest, wie William Shatner spricht.

  19. #19 Egon K.
    27. November 2017

    Wie schaut es eigentlich mit der Überlegung von Verlinde aus? Ist die bereits widerlegt worden?
    Verlinde kommt eigentlich aus dem Bereich die sich mit der Stringtheorie beschäftigen hier möchte er aber die Dunkle Materie wegstreichen.

    https://www.spektrum.de/news/der-anfang-vom-ende-dunkler-materie/1437827

  20. #20 PDP10
    27. November 2017

    @Finanzer:

    Zitat von hier https://www.duden.de/rechtschreibung/Komma, stimmt also doch nicht, dass Kommas nicht existieren

    Erstens fehlt da am Ende des Satzes ein Punkt.

    Und zweitens ist diese Ergänzung der Regel im Duden nur eine Ausnahmeregel für die unter 30jährigen aus der Generation Aufmerksamkeitsdefizit.
    Aus gesundheitlichen Gründen kann man von denen nicht verlangen einen Gräzismus korrekt in den Plural zu setzen.

    PS: Ich frage mich übrigens schon länger, woher du die Zeit nimmst, dauernd neue EMail Addys anzulegen um hier immer wieder mit anderen Nicks aufzutauchen nur um dich mit Kritik an Florians Orthographie wichtig zu machen .. Hast du nix besseres zu tun? Offenbar nicht.

  21. #21 Hannes
    Berlin
    27. November 2017

    “Doch [Eines] ist sicher: Kommas existieren nicht! (Der Blogartikel beweist dies schlüssig) [ ]”

    So etwas schreiben und sich dann über Rechtschreibung aufregen.

  22. #22 Spacedude
    Augsburg
    27. November 2017

    Ich verstehe das Medienbashing nicht. Was genau haben die Medien jetzt falsch gemacht?

    Ich bezweifle sogar die einleitende Behauptung. Ein kurzer Blick auf das, was die Medien so über das Universum schreiben, lässt doch eher Vielfalt erkennen, eben nicht nur “zweite Erde” und Dunkle Materie:
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/
    https://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/
    Das nur mal am Beispiel SPON und FAZ.

    Wo liegt also das Problem?

  23. #23 Christian
    28. November 2017

    Wieso fühlen sich eigentlich immer jene auf den Schlips getreten, die man auf ihre Rechtschreib- oder Grammatikfehler hinweist? Die könnten ja mal drauf achten, nicht immer wieder dieselben Fehler zu machen. In diesem Fall muss man manche Sätze ja wirklich zweimal lesen wegen der fehlenden Beistriche.
    Aber der Shitstorm ist so sicher wie das Amen in der Kirche^^

  24. #24 Erklärbär
    28. November 2017

    Vor ca. 2 Jahren hörte ich mir einen Podcast an, in dem Dr. Sabine Hossenfelder einen ihrer Wunschträume beschrieb: Ein 21cm-Wellenlänge-Messgerät auf dem Mond, um CMB genauer zu vermessen, und damit etwas über den Flaschengeist namens Kosmische Konstante zu erfahren.

    2 Jahre später verlinkte sie in ihrer Twitter-Timeline das sehr lesenswerte Dokument
    One Hundred Years of the Cosmological Constant: from ‘Superfluous Stunt’ to Dark Energy
    von Cormac O’Raifeartaigh, Michael O’Keeffe, Werner Nahmb and Simon Mittonc.

    Nach ihrer heftigen Reaktion auf Andre Maeder las ich dieses Dokument und bin auf Seite 36 auf das von Gliner und Zel’dovich postulierte Skalar-Feld gestoßen.
    Ein solches Skalar-Feld würde die These „Fall of Dark Matter and Dark Energy“ von Andre Maeder mathematisch und physikalisch verifizieren.
    Dieses Skalarfeld ist jedoch ein Konkurrenzprodukt zu Sabine Hossenfelders Imposter-Vector-Field, welches wiederum eingebettet ist in Erik Verlinde’s emergent gravity model.

    Nun ergab ihr Wunschtraum, auf dem Mond das 21-cm-Frequenzband noch genauer zu vermessen, einen physikalischen Sinn!
    Sie wollte dieses Skalarfeld empirisch endgültig vernichten, damit ihr Imposter-Vector-Field übrig bleibt, welches sie mathematisch richtig postulierte.

    Unglücklicherweise existiert das 21-cm-Mond-Teleskop nicht, und so hat Maeders zerfallendes Skalarfeld immerhin eine 0,5-prozentige (Lahav and Liddle 2016; Huterer and Shafer 2017) Existenz-Chance, während Hossenfelders Imposter-Vector-Field empirisch gesehen derzeit nur eine 0-prozentige Berechtigung hat.

    Mit ihrem Buch macht sie sich sehr viele Feinde und mit einem 21-cm-Mond-Teleskop hätte sie sich wahrscheinlich noch mehr Feinde gemacht.
    Tja, letztendlich kann es nur eine Theorie geben und es scheint so, als ob sie auf dem richtigen Weg ist u.a. um die meistgehasste Frau auf der Welt zu werden.

  25. #25 Florian Freistetter
    28. November 2017

    @Erklärbär: Ich kann nicht ganz nachvollziehen was verwerflich daran sein soll wenn sich eine theoretische Physikerin ein Experiment wünscht das ihre Vorhersage überprüft.

  26. #26 Alderamin
    28. November 2017

    @Erklärbär

    Unglücklicherweise existiert das 21-cm-Mond-Teleskop nicht,

    So etwas ähnliches kommt aber demnächst. 😉

  27. #27 Captain E.
    28. November 2017

    Die “meistgehasste Frau auf der Welt”? Das dürfte aber nur in Fachkreisen gelten.

    Aber selbst da bin ich mir nicht sicher. Dieses hypothetische Teleskop auf dem Mond würden andere Astronomen und Physiker doch sicherlich auch gerne haben. Was man damit beobachten und welche Schlüsse man daraus ziehen könnte, wäre doch gerade der spannende Teil.

  28. #28 Sabelotodo
    28. November 2017

    @sferics
    @Christian

    Danke für den Grammatik-Hinweis! Ich bin mit Sicherheit der letzte, der sich daran stört, wenn in einem Blog-Artikel mal das eine oder andere Komma vergessen wird. Ich bin selber nicht gerade der Grammatik-Guru. Ich finde Florians Blog inhaltlich wirklich ausgesprochen gut, der völlige Verzicht auf Zeichensetzung zerstört aber einfach das Gesamtbild. Noch schlimmer ist allerdings die mangelnde Kritikfähigkeit. Anstatt zu schreiben “ja ihr habt recht, ich werde mich bessern” kommt nur ein “Querulanten vrpsst euch”.

  29. #29 Michael Schöfer
    Mannheim
    28. November 2017

    Ich denke, man sollte die Sache mal aus der Perspektive der Laien betrachten: Auch durch, wie sich am Ende vielleicht herausstellt, falsche Theorien kommt die Wissenschaft wenigstens mal in der Tagespresse vor. Die Fachartikel in den Fachzeitschriften lesen Laien nämlich normalerweise nicht, sie würden sie auch wohl kaum verstehen. Ich bin so ein Laie und habe mein Interesse an der Naturwissenschaft durch solche Artikel und populärwissenschaftliche Bücher entdeckt. Laie bin ich nach wie vor und außerdem froh, wenn ich das einigermaßen kapiere (oder mir das zumindest einbilde). Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass Wissenschaft erstens interessant und zweitens für eine moderne Gesellschaft absolut unverzichtbar ist. Wenn Theorien jedoch nicht mehr ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt würden, wäre das für die Wissenschaft von Nachteil, denn dann fände sie buchstäblich bloß noch im stillen Kämmerlein (sorry: im stillen Labor) statt. Deshalb: Nicht alles gleich aus der Perspektive eines Wissenschaftlers betrachten. Es kommt m.E. hauptsächlich darauf an, dass die Faszination an der Wissenschaft geweckt wird.
    (Ich hoffe, die Interpunktion entspricht den Ansprüchen der Leserinnen und Leser. Ist nämlich auch meine Schwäche.)

  30. #30 Sabelotodo
    28. November 2017

    @Michael Schöfer
    Interpunktion einwandfrei.

    Ich denke, dass auch populärwissenschaftliche Artikel vermitteln sollten, wie Wissenschaft tatsächlich funktioniert. Ich gaube auch, dass es machbar ist, interessante populärwissenschaftliche Beiträge zu verfassen, die nicht der Versuchung der reißerischen – und damit verzerrten – Berichterstattung verfallen.

    Florians Beiträge zählen für mich z.B. hierzu. An der Zeichensetzung lässt sich ja arbeiten.

  31. #31 Florian Freistetter
    28. November 2017

    @Sabelotodo: “Noch schlimmer ist allerdings die mangelnde Kritikfähigkeit. Anstatt zu schreiben “ja ihr habt recht, ich werde mich bessern” kommt nur ein “Querulanten vrpsst euch”.”

    Abgesehen davon dass ich nirgendwo “Querulanten verpisst euch” geschrieben habe, habe ich über das Thema “Florian kann nicht rechtschreiben” hier im Blog schon sehr oft und sehr ausführlich diskutiert. Mir fehlt dann manchmal die Lust immer wieder erneut genau zu erklären warum meine Texte so sind wie sie sind.

    “der völlige Verzicht auf Zeichensetzung zerstört aber einfach das Gesamtbild. “

    Solche absurden Übertreibungen helfen jetzt allerdings auch nicht unbedingt weiter, wenn es darum geht echte Kritik zu üben.

    Und was mich immer noch interessiert: Ich blogge seit 9 Jahren. 8,5 Jahre lang hat sich niemand an der äußeren Form der Texte gestört. Seit nem halben Jahr kann ich kaum noch einen Satz veröffentlichen ohne dass irgendwer eine Rechtschreib-Diskussion startet. Warum ist das so?

  32. #32 Bullet
    28. November 2017

    Die “meistgehasste Frau auf der Welt”? Das dürfte aber nur in Fachkreisen gelten.

    Nicht einmal da. Diese Aussage von Erklärbär ist einfach nur schwachsinnig.
    Zusätzlich scheint “Erklärbar” ein ziemlich neidischer und eifersüchtiger Mensch zu sein, der anderen all das zutraut, was ihm selbst als machbar erscheint. (*geheime Zusatzbemerkung in Hinterhand, falls jemand tatsächlich hier einen bestimmten Kommentar abgeben möchte*)

    Die Unterstellung, die Physikerin würde Forscher mit abweichender Meinung “diskreditieren” und deren Arbeit “vernichten” wollen, um selber besser dazustehen, ist schlichtweg dumm.
    ‘Erklärbär’ darf jetzt detailliert auf die Unterschiede beider “Ansätze” eingehen und darlegen, welches Modell zu bevorzugen sei, da es die gemessenen Verhältnisse besser und einfacher darstellt und erklärt.

  33. #33 Bullet
    28. November 2017

    @FF:

    Und was mich immer noch interessiert: Ich blogge seit 9 Jahren. 8,5 Jahre lang hat sich niemand an der äußeren Form der Texte gestört. Seit nem halben Jahr kann ich kaum noch einen Satz veröffentlichen ohne dass irgendwer eine Rechtschreib-Diskussion startet. Warum ist das so?

    Das ist so nicht ganz korrekt. Es gab durchaus Zeiten, in denen immer mal wieder jemand in dieser Weise gemosert hatte. Allerdings hat es in der Tat zugenommen mit der Moserei.

    Ich hätte dazu eine Idee: durch die zunehmende Nutzung von Smartphones und deren eingebaute Rechtschreibkorrektur hat sich eine signifikante Steigerung der Fähigkeit zur korrekten Kommasetzung in den Köpfen der (zumeist jüngeren) Leser und Leserinnen festgesetzt. Der deutsche Philologenverband wundert sich ja schon seit einigen Jahren darüber, warum Stichproben von Aufsätzen in deutschen Oberschulen einen steilen Abfall von Abzügen auf die Gesamtnote wegen fehlerhafter Zeichensetzung aufweisen. Etwa 93% aller Aufsätze in den untersuchten Klassenstufen (ich glaub 5. – 10. – ich find den Artikel gerade nicht) weisen nicht einen einzigen Kommafehler auf. Es wird deswegen gerade eine Liste erarbeitet, die für schärfere Abzüge im Bereich Stil sorgen soll, um eine einigermaßen vernünftige Diversität bei den Endnoten zu erreichen. Schließlich hat ja niemand etwas davon, wenn alle Klassenarbeiten durchweg mit “1” bewertet werden müssen. Das bessere Abschneiden in PISA dieses Jahr liegt wohl damit im Trend.

    Es sei also eine Warnung an dich erlaubt: solltest du jetzt anfangen, absolut korrekte Kommasetzung zu verwenden, wird es kein Jahr dauern, bis die neuen Smartphones nicht nur die Zeichensetzung besser beherrschen, sondern auch stilistische Textkorrekturen vorschlagen, womit die Moserer nächstes Jahr dann nicht deine Kommasetzung, sondern eventuelle schiefe Wortwahl bemängeln.

    .

    @Sabelotodo im Besonderen:

    Ich bin selber nicht gerade der Grammatik-Guru.

    vs.

    Interpunktion einwandfrei.

    Merkste wat?

  34. #34 Captain E.
    28. November 2017

    @Bullet:

    Nicht einmal da. Diese Aussage von Erklärbär ist einfach nur schwachsinnig.

    Genau! Wie kann eine Frau die “meistgehasste auf der Welt” sein, wenn sie außerhalb der von mir erwähnten Fachkreisen so gut wie niemand kennt? Ich hatte zumindest noch niemals von ihr gehört. Hassen tue ich sie daher auch nicht. Tja, und wenn sie eine abweichende Meinung vertritt, dann soll sie gefälligst ihre Kollegen mit fachlich korrekten Belegen überzeugen. Oder sie redet sich grundlos Schaum vor den Mund und wird von diesen weitestgehend ignoriert.

    Zusätzlich scheint “Erklärbar” ein ziemlich neidischer und eifersüchtiger Mensch zu sein, der anderen all das zutraut, was ihm selbst als machbar erscheint. (*geheime Zusatzbemerkung in Hinterhand, falls jemand tatsächlich hier einen bestimmten Kommentar abgeben möchte*)

    Die Unterstellung, die Physikerin würde Forscher mit abweichender Meinung “diskreditieren” und deren Arbeit “vernichten” wollen, um selber besser dazustehen, ist schlichtweg dumm.
    ‘Erklärbär’ darf jetzt detailliert auf die Unterschiede beider “Ansätze” eingehen und darlegen, welches Modell zu bevorzugen sei, da es die gemessenen Verhältnisse besser und einfacher darstellt und erklärt.

    Na ja, “diskreditieren” und “vernichten” sind schon (unangemessen) starke Worte in dem Zusammenhang. Falls Sabine Hossenfelder tatsächlich Astronomin, Physikerin oder Wissenschaftlerin irgendeiner anderen Fachrichtung ist, dann wird sie natürlich wenig anderes mit größerem Vergnügen tun als die Hypothesen ihrer Kollegen zu zerpflücken und ihre eigenen zu belegten Theorien auszubauen. Allerdings muss man dazu immer bedenken, dass das ein völlig normaler Vorgang in der Wissenschaft ist. Die betroffenen Kollegen, deren Ideen sie aus dem Ring womöglich wirft, dürften nicht allzu sehr begeistert sein, aber das nennt sich “Berufsrisiko”. Frau Doktor muss damit ja genauso leben. Bislang habe ich dazu hier noch nichts gelesen, dass sie wirklich alte durch neue Hypothesen hätte ersetzen können.

  35. #35 Alderamin
    28. November 2017

    @Florian

    Und was mich immer noch interessiert: Ich blogge seit 9 Jahren. 8,5 Jahre lang hat sich niemand an der äußeren Form der Texte gestört. Seit nem halben Jahr kann ich kaum noch einen Satz veröffentlichen ohne dass irgendwer eine Rechtschreib-Diskussion startet. Warum ist das so?

    Meine Vermutungen:
    # größere Reichweite, größeres Publikum
    # weniger Zeit zum Schreiben, schnelleres Schreiben, damit zwangsläufig höhere Fehlerrate

    Hab’ mal zum Spaß wahllos einen Artikel von 2013, einen von 2015 und den hier betrachtet (letzterer ist allerdings ein Bias, weil ein Ausreißer, so viele Fehler machst Du sonst nicht). 2013: 0 Fehler. 2015: 5 Kommafehler, 2 Rechtschreibfehler. Dieser hier: 29 Kommafehler, 3 Rechtschreibfehler. Die sind mir beim Lesen allerdings überhaupt nicht aufgefallen, aber manch einer mag leicht autistisch veranlagt sein oder von Beruf Lehrer, und ihm springen die Fehler sofort ins Auge.

    Meine Empfehlung: nicht persönlich nehmen. Nicht rechtfertigen. Kurz danke sagen, Besserung geloben – und vergessen. Und auf jeden Fall weiterschreiben, es gibt keinen Grund, irgendeinen zusätzlichen Aufwand wegen ein paar Beistriche zu betreiben. Du hast schon Stress genug. Uns geht’s doch um die Inhalte.

  36. #36 Madouc
    28. November 2017

    Ich denke es liegt auch viel in den Begrifflichkeiten. Würde man von “Unbekannter Gravitationsursache” reden statt “Dunkler Materie” hätte man dieses breite Unverständnis gar nicht erst angefacht, und würde keine Steilvorlagen für unsinnige Schlagzeilen liefern.

    Aber dies Kind ist schon ganz tief unten im Brunnenschacht. In Metern ungefähr S = 0,5 * 70Jahre * (9,81 m/s²)²

  37. #37 RainerO
    28. November 2017

    Uns geht’s doch um die Inhalte.

    +1
    Ich bin zwar nicht autistisch veranlagt, aber mir springen die Fehler sofort ins Auge. Sie stören mich aber kaum, da ich zum einen mehr auf den Inhalt schaue und zum anderen weiß, unter welch großem Zeitdruck die Artikel manchmal verfasst werden.
    Wenn ich solche Fehler allerdings in Büchern finde, bin ich bei weitem nicht so tolerant. Ein das/dass-Fehler in einem mehrmals lektorierten Buch ist ein absolutes No-Go.

  38. #38 Alderamin
    28. November 2017

    @RainerO

    Auf SpOn fallen mir in letzter Zeit auch häufiger Fehler auf. Da merkt man dann, dass die Werbeeinnahmen zurückgehen und das Personal schrumpft. Oder dass beim Online-Spiegel heute mehr Wert auf Geschwindigkeit als auf Korrektheit gelegt wird.

    Manchmal denke ich, solche Fehler dürften einem so namhaften Verlag eigentlich nicht passieren, aber dann finde ich’s auch wieder schön zu sehen, dass da Menschen schreiben. Bin ja selbst auch einer und übersehe viele meiner Rechtschreib- und Editierfehler. Meinen Artikel im Blogschreib-Wettbewerb habe ich ein paarmal Korrektur gelesen. Als er dann erschien, fand ich sofort zwei Fehler.

  39. #39 Wizzy
    28. November 2017

    Ich schließe mich @Alderamin an. Die Fehler stören mich oft wenig gegenüber dem interessanten Inhalt. Bitte weiter schreiben und nicht mehr Aufwand in die Fehlerbehebung stecken!

    Allenfalls könntest Du statt Dich zu rechtfertigen den einen oder anderen Fehler auf Kommentare hin im Nachhinein korrigieren, dann kann man die Energie der sich daran störenden Zeitgenossen konstruktiv nutzen.

  40. #40 tomtoo
    28. November 2017

    @Captain E.

    Werden solche Analysen weitergetrieben , können wir noch @Florians Tagesform bestimmen und extrapolieren. ; )

  41. #41 Florian Freistetter
    28. November 2017

    @RainerO: “Wenn ich solche Fehler allerdings in Büchern finde, bin ich bei weitem nicht so tolerant. “

    Das ist verständlich – Bücher kosten ja immerhin auch Geld. U.a. deswegen weil Verlage eben auch ein Korrektorat beschäftigen. Und wenn man für so eine Leistung bezahlt, dann sollte die auch vernünftig erbracht werden.

    (Übrigens: ScienceBlogs mag zwar wie ein Online-Magazin aussehen. Verlagsstrukturen (Redakteure, Lektoren, Korrektoren, etc) gibt es aber nicht. Mein Blog ist ein Ein-Mann-Betrieb mit dem ich quasi kein Geld verdiene; also trotz des äußeren Anscheins die Freizeitbeschäftigung einer Person – und deswegen nicht unbedingt vergleichbar mit journalistischen Produkten großer Verlage)

  42. #42 Tina_HH
    28. November 2017

    Seit nem halben Jahr kann ich kaum noch einen Satz veröffentlichen ohne dass irgendwer eine Rechtschreib-Diskussion startet. Warum ist das so?

    Ich glaube, das liegt auch am Zeitgeist. Ein bißchen Rumnörgeln, insbesondere im Internet, ist eben einfach und macht einigen Leuten einfach Spaß.

    Wenn man sich die Kommentare anderswo ansieht, geht es hier noch vergleichsweise harmlos und zivilisiert zu.

  43. #43 Peter Paul
    28. November 2017

    A schreibt : “Trumb plant Atomgriek gegen Nordgorea”.
    B findet die Rechtschreibung skandalös und regt sich darüber (!!!!) auf.

    Mir wär´s lieber, wenn mir endlich jemand auf #11 antworten würde, nachdem nun 22 Kommentare zur Grammatk zu lesen waren.

  44. #44 Robert
    28. November 2017

    Alderamin #38,
    Fehler werden von den Verlagen absichtlich eingebaut , um die Resonanz zu messen.

  45. #45 tomtoo
    28. November 2017

    @Peter Paul

    Ich bin kein Wissenschaftler. Nicht mal Amateur. Eher einfach nur interessiert.

    Scheint so das es halt noch keine allgemeine Quantengravitationstheorie gibt. Ist halt Wissenschaft. Es gibt die Quantenmechanik und die ART. Aber so richtig scheinen die sich bis jetzt noch nicht zu Lieben. An der ART rumschrauben ist nicht einfach, die passt ja. An der Quantenmechanik auch nicht , passt ja auch. Geht die Forschung davon aus , die ART ist richtig, muss es da noch was geben. Und die Quantenmechanik so weit ausdehnen , das sie auch noch auf solch Masstäbe passt , scheint halt auch noch niemand geschafft zu haben. Also denke ich mal , viele Forscher halten halt an der ART fest , bis es was besseres gibt. Und das müsste Quantenmechanik mit der ART vereinigen. Nicht einfach an ihr rumschrauben.

  46. #46 Alderamin
    28. November 2017

    @Peter Paul

    Guck hier mal unter dem Absatz mit der Achillesferse nach.

    Die Messung ist aber auch schwierig, da die Dichte in der Sonnenumgebung nur 6 taustendstel Sonnenmassen pro Kubikparsec sein soll.

  47. #47 Alderamin
    28. November 2017

    @Robert

    Fehler werden von den Verlagen absichtlich eingebaut , um die Resonanz zu messen.

    ** Hüstel **. Dafür gibt’s doch Scripte auf Webseiten.

  48. #48 Erklärbär
    28. November 2017

    Mein Satz
    „Sie wollte dieses Skalarfeld empirisch endgültig vernichten, damit ihr Imposter-Vector-Field übrig bleibt, welches sie mathematisch richtig postulierte.“
    ist nicht richtig, weil Dr. Hossenfelder das Imposter-Vector-Field nicht 2015 im Podcast sondern erst 2017 bei arxiv im Artikel „A Covariant Version of Verlinde’s Emergent Gravity“ vorstellte.

    Anscheinend wollte mein Unterbewusstsein das Postel-Syndrom in ihrem Blog, welches zusätzlich unter dem Komma-Syndrom und einem Hobby-Psychologen leidet, empirisch nachweisen.

    Man muss nur sehr nah an der Wahrheit bleiben, das „Mathe-Genie“ John Baez mit Hilfe einer erweiterten „Newtonschen“ Formel logisch klingend übersetzen, und schon wurde „alles“ geglaubt.

    Möchten Sie nun recherchieren und Dr. Hossenfelder im Blog Backreaction die Frage stellen, ob sie das von ihr am 23.08.2015 erwähnte 21-cm-Mond-Teleskop benutzen will, um das hypothetische Skalar-Feld von Gliner und Zel’dovich endgültig zu falsifizieren?

  49. #49 Florian Freistetter
    28. November 2017

    @Erklärbär: “Möchten Sie nun recherchieren und Dr. Hossenfelder im Blog Backreaction die Frage stellen, ob sie das von ihr am 23.08.2015 erwähnte 21-cm-Mond-Teleskop benutzen will, um das hypothetische Skalar-Feld von Gliner und Zel’dovich endgültig zu falsifizieren?”

    Ich hab keine Ahnung welche Verschwörungstheorie sie hier basteln wollen…

    Könnten sie vielleicht noch einmal erläutern wo das Problem liegt, wenn Wissenschaftler daran interessiert sind Hypothesen durch Experimente zu belegen/zu verifizieren?

  50. #50 Peter Paul
    28. November 2017

    @Alderamin #46
    Danke, dann ist es schon klarer.

  51. #51 Lercherl
    28. November 2017

    @PDP10

    Und zweitens ist diese Ergänzung der Regel im Duden nur eine Ausnahmeregel für die unter 30jährigen aus der Generation Aufmerksamkeitsdefizit.
    Aus gesundheitlichen Gründen kann man von denen nicht verlangen einen Gräzismus korrekt in den Plural zu setzen.

    Ist es nicht eher umgekehrt? Die “Kommata” sind eine Ausnahmeregel für senile pensionierte Oberlehrer, von denen man die Geistesleistung nicht mehr verlangen kann, anzuerkennen, dass Sprache etwas Lebendes ist und heute anderen Regeln folgt als vor hundert Jahren und ein deutscher Plural anders gebildet wird als ein altgriechischer?

    Nur zur Information: ich kann ausgezeichnet Latein und passabel Altgriechisch.

  52. #52 PDP10
    28. November 2017

    @Lercherl:

    Mein Kommentar zur Schreibweise des Plural war auf die Komma-Fuzzis gemünzt.
    Ich wollte nur meine Verwunderung zum Ausdruck bringen, dass sich jemand, der / die sich so über fehlende Kommata aufregt nicht auf die altmodische Schreibweise distinguiert um sich von den Orthographi-Proleten abzuheben.
    Aber Ironie hat im Web ja noch nie funktioniert … ;-).

    PS: Ich habe gar nichts – also so wirklich gar nichts gegen neuere Schreibweisen. Ich finde allerdings manche ältere einfach schöner – so wie “Kommata” – und benutze sie deshalb lieber.

  53. #53 PDP10
    28. November 2017

    Jedenfalls hat der Komma-Troll erreicht was er wollte.
    Nämlich eine follkommen sinlose diskusion darüber , wie wiechtig Ortografi in einem Blog ist …

    @Florian:

    Meine Meinung: Ich würde solche “Beiträge” in Zukunft ganz lässig löschen.
    Es gibt einen Unterschied zwischen “In Satz xy im zweiten Absatz fehlt ein abcd. So versteh ich den Satz nicht …” oder einem Kommentar zu einem 100 Zeilen Artikel der nur aus “da fehlen Kommas” besteht.

    Letzteres hilft keinem deiner Leser und dir auch nicht. Es hilft nur dem Komma-Troll (und ich gehe allmählich davon aus, dass das immer der Selbe ist) seine Profilneurose zu pflegen.

  54. #54 JoJo
    29. November 2017

    Es sineben DUNKLE Kommas: man sieht sie nicht, aber sie sind trotzdem da!

    Wem zu wenig nicht-dunkle Kommas da sind — bitteschön:

    ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,

    zur freien Verfügung

  55. #55 Robert
    29. November 2017

    JoJo,
    Wolle mern roilosse? Tarää, Tarää, Tarää!

    PDP 10
    Kommt jetzt der große Radiergummiexorzist an die Macht?

    Alderamin,
    die Verlage bauen auch Fehler in Landkarten ein, um ihr copyright zu schützen.

  56. #56 JoJo
    29. November 2017

    …zurück zum Thema.

    Prinzipiell finde ich es nicht verwerflich, zu versuchen ohne “Deus Ex” Konzepte wie Dunkle Materie, Dunkle Energie oder Inflation auskommen zu wollen und nach anderen Erklärungsmodellen zu suchen.

    Etwa wie David Hiltshire und “Dunkle Energie”: Die Kosmologie modelliert den Kosmos als homogen und wendet dann unter Annahme von Homogenität und Isotropie die Feldgleichungen an, um Aussagen zu erhalten. Hiltshire hingegen entwickelt ein Modell, um der Inhomogenität der Materieverteilung Rechnung zu tragen. Die Beobachtungsdaten, die ansonsten durch Dunkle Energie erklärt werden, ergeben sich bei Hiltshire als Beobachtungs-Artefakt aus der Inhomogenität der Materieverteilung (und dem Effekt der unterschiedlichen Raumzeit-Eigenschaften auf das sie durcheilende Licht). Kosmische Hintergrundstrahlung und ihr Spektrum sind erklärbar, und manche Probleme der klassischen Kosmologie wie z.B. die Lithium-Anomalie treten erst gar nicht auf.

    Zunächst ist klar, dass so ein Modell mathematisch anspruchsvoller ist als eines, das Homogenität voraussetzt. Naturgemäß sind nur wenige Wissenschaftler mit dem neuen Modell innig vertraut, und sie stehen einer Armada an Wissenschaftlern gegenüber, die seit Jahrzehnten klassische Kosmologie betreiben. Erklärungslücken in der klassischen Theorie werden akzeptiert, während man bei neuen Ansätzen den Eindruck gewinnt, dass man über Erklärungslücken oder kleinen Fehlern geradezu froh und erleichtert ist, sein “Debunked” Häkchen darunter setzen zu können, und sich nicht mehr weiter damit zu beschäftigen braucht.

    Und jeder, der jenseits des Standards forscht, riskiert, in einer Crank-Ecke zu landen, als unseriös betrachtet zu werden und seinen Ruf dauerhaft zu schädigen.

  57. #57 Madouc
    29. November 2017

    Wie schaffe ich es, dass Zitate im Kommentar in dieser schicken hellgrauen Box erscheinen und sich somit von meinem Geschreibsel unterscheiden?

  58. #58 Peter Paul
    29. November 2017

    @Madouc

    Zitat

    ergibt
    Zitat

  59. #59 Peter Paul
    29. November 2017

    @Madouc
    Da war ich wohl zu übereilt, aber jetzt kommt´s:

    Du schreibst das Wort blockquote abstatt der Punkte zwischen die beiden Spitzen dann das Zitat und dann zwischen nochmals blockquote.

    Das ergibt dann

    Zitat

    Das musste ich hier auch schon mal fragen, aber irgendwelche Checker wissen ja sowas.

  60. #60 Captain E.
    29. November 2017

    Beim Endtag darf man aber das “/” vor dem “blockquote” nicht vergessen, denn sonst wird ein Unterzitat begonnen.

  61. #61 Alderamin
    29. November 2017

    @Madouc

    Also eigentlich so:

    <blockquote>Text…</blockquote>

    Und Links setzt man so:

    <a hre‌f=”ht‌tp://bit.ly/2ncdflW”>Linktext</a>

    (ergibt einen Link unter dem Linktext)

    (auf dem iPad unter iOS 11 musste ich die “” um die URL allerdings weglassen, sonst kam beim Link Murks raus; Vorschau checken)

  62. #62 LC
    Rocket Man ?
    29. November 2017

    Fruchtzwerg !

  63. #64 Laie
    30. November 2017

    Sehr gut beschrieben, wie man wissenschaftlich vorgeht. Daten auswerten, und uns solange (eher) nichts auschliessen, bis man aufgrund neuer Daten mehr sagen kann. Daher bin ich recht froh darüber, dass Messungen immer genauer werden, dank des technologischen Fortschritts.

    Schmunzeln musste ich wegen der humorigen Bildunterlegung! 🙂

  64. #65 Laie
    30. November 2017

    (Fehlerteufel in 1. Zeile: “uns” gehört weg.)

  65. #66 Alderamin
    5. Dezember 2017

    MACHOS
    WIMPS
    Axionen?
    Oder gar SIMPS?

  66. #68 Luca E.
    Schlangenbad
    19. April 2020

    Ausdruck der physikalischen Hilflosigkeit

    Platon (ca. 360 v.Chr.) hat gesagt: „Alles besteht aus vier Elementen: Erde, Luft, Feuer und Wasser.“ Heute sagt man, dass alles aus Protonen, Neutronen, Elektronen und Higgs-Teilchen besteht. Gibt es da einen philosophischen Unterschied? Was Materie ist, wisst ihr heute auch noch nicht. Im Jahre 2018 n.Chr.

    Dazu eine Anregung an die Wissenschaft:

    Beim experimentellen Eindringen in die Welt der kleinsten Teilchen der Atome und ihrer Bestandteile ergeben sich besondere Probleme, weil nicht von vornherein klar ist, in welcher Weise die Eigenschaften der atomaren Objekte beschrieben werden können. Man sollte von der mathematischen Ausleuchtung vielleicht mal abrücken und der experimentellen Fantasie mehr Platz einräumen, denn der Zufall ist der beste Assistent der Forschung. Die Vielzahl einfacher physikalischer Körper agieren auf viel komplexere du mysteriösere Art, als es sich seine Majestät des menschlichen Geistes vorstellen kann.
    Das elektromagnetische System besitzt viele Dimensionen der Realität, die innerhalb des physischen Systems nicht wahrgenommen werden können. Bislang konnten die Wissenschaftler Materie nur an jenen Erscheinungsbildern studieren, die innerhalb ihres Bezugsrahmens wahrnehmbar sind. Materie, wie ihr sie innerhalb eures physischen Systems wahrnehmt, ist eher wie ein Echolot oder ein Schattenbild, deren unendliche Vielfalt von Schwingungen im Raum-Zeit-Kontinuum sind. Mit einer Weiterentwicklung von feineren physikalischen Instrumenten jedoch, werden in Zukunft mehr Phänomene, die derzeit noch als merkwürdig und verzerrend empfunden werden, verständlich sein.
    Solange ihr nicht die Frage beantworten könnt, welche Auswirkung der Spin in der Materie hat, könnte es meiner Meinung nach sein, dass alles, was ihr wisst und worauf ihr so stolz seid, Unsinn ist. Man sollte von einigen Standpunkten, die die Weiterentwicklung eurer Physik ausbremsen, mal abrücken. Hierzu müsste zunächst einmal akzeptiert werden, dass der Elektronenspin ein Fachausdruck für den Eigendrehimpuls des Teilchens und keine irreführende Darstellung ist. Darüber hinaus hat es eben doch mit einer räumlichen Drehung, die sogar beeinflussbar ist, zu tun. Ebenso ist die unendliche Eigenenergie eines Elektrons Bestandteil der Materie, was wiederum alles mit dem Eigendrehimpuls des Elektrons zusammenhängt. Die Welt, wie ihr sie kennt, beinhaltet eine ausgedehnte multidimensionale Struktur, da immer alles in Bewegung und um sich kreisend ist. Da ist nichts punktförmig.