Im Januar 2015 hatte ich folgendes geschrieben:

“Ich lese gerne Bücher über die Geschichte der Astronomie. Und da stößt man natürlich sehr oft auf diverse Astronomen, über die man mehr erfahren will. Meistens findet sich dann auch irgendwo eine Biografie mit weiterführenden Informationen. Es sei denn, der Astronom ist eine Astronomin. Denn auch die findet man in der Wissenschaftsgeschichte immer wieder und sie sind leider lange nicht so prominent wie ihre männlichen Kollegen. Ich hatte eigentlich vor, das Jahr 2015 für eine monatliche Serie über Astronominnen zu nutzen und wollte eigentlich für jeden Monat eine entsprechende Biografie auswählen und vorstellen. Aber leider habe ich feststellen müssen, dass es auf dem Buchmarkt sehr wenige biografische Bücher über Astronominnen gibt. Ich wollte mich ursprünglich auf deutschsprachige Ausgaben, die im normalen Handel erhältlich sind beschränken – aber nach ein wenig Recherche war ich froh, wenn ich überhaupt Bücher gefunden habe! Ich hoffe, es reicht am Ende für eine monatliche Serie; ein paar Bücher konnte ich dann doch noch auftreiben.”

Nun, für eine monatliche Serie hat es gereicht. Fast jedenfalls, denn meine unerwartete Reisetätigkeit ab Oktober hat leider dazu geführt, dass mir die Zeit fehlte, um die Serie zu Ende zu führen. Aber zumindest neun Bücher und entsprechende Artikel konnte ich 2015 schreiben:

Natürlich gäbe es noch viel mehr erzählenswerte Biografien von Astronominnen. Und ich werde sie auch im nächsten Jahr immer wieder erzählen, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Leider ist es weiterhin schwer, gute Literatur aufzutreiben. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist zumindest auf diesem Gebiet noch lange nicht erreicht…

Auf jeden Fall auf meiner Leseliste für das nächste Jahr steht das Buch “Cecilia Payne-Gaposchkin: An Autobiography and Other Recollections”*. Payne-Gaposchkin war eine der wichtigsten Astronominnen des 20. Jahrhunderts; sie hat herausgefunden woraus die Sterne bestehen und obwohl sie damit richtig lag, musste sie ob ihres Geschlechts gegen massive Widerstände ankämpfen. Sie hatte ein faszinierendes Leben über das viel öfter berichtet werden sollte!

Und wenn ihr auch noch Bücher über die Biografien von Astronominnen (und Wissenschaftlerinnen verwandter Disziplinen) kennt, dann sagt Bescheid!

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Kommentare (9)

  1. #1 ABC
    27. Dezember 2015

    Ah! Danke, daß Du mich daran erinnerst: Ich habe die Biografie von Cecilia Payne-Gaposchkin angefangen zu lesen, nur irgendwie bin ich nicht weitergekommen und nun steht sie angelesen im Regal.. jetzt habe ich doch schon einen Vorsatz für 2016!

  2. #2 ABC
    27. Dezember 2015

    Nachtrag: Als ich mir das Buch gegriffen habe, fiel mein Blick auf eine weitere Biografie: “Rosalind Franklin – Die Entdeckung der DNA oder der Kampf einer Frau um wissenschaftliche Anerkennung”.
    Auch so eine tragische Geschichte: Sie vertraute ihren Kollegen James Watson und Francis Crick zuviel. Das Ende vom Lied kennen wir ja: die Herren erhalten den Nobelpreis und sie zerbricht daran… Sehr tragisch!
    Campus Verlag, auf Deutsch erhältlich

  3. #3 Beobachter
    27. Dezember 2015

    Ein sehr schönes, interessantes und notwendiges Thema – gerade auch innerhalb eines Wissenschafts-Blogs.
    Und bestimmt auch schon lange überfällig in anderen Fachbereichen …
    Danke auch für die vielen Literatur-Hinweise.

    Vermutlich hatten/haben es Frauen in der Wissenschaft erheblich schwerer als ihre männlichen Kollegen – auch bei gleicher Qualifikation.
    Wenn sie überhaupt zu Qualifikations- und Forschungsmöglichkeiten zugelassen wurden.
    Und wurden/werden dann von ihren Kollegen oft und nach Möglichkeit “unterbebuttert” …

    Manchmal sollte man darauf hinweisen, dass es mit der Gleichberechtigung noch immer nicht besonders weit gediehen und nicht lange her ist – gerade wenn heutzutage “Feminismus”/”Genderismus” fast schon zum Schimpfwort wird und dieser Blickwinkel als obsolet und nicht mehr notwendig abgetan wird.
    Selbst im aufgeklärten Europa, im Land der Französischen Revolution, erhielten die Frauen erst 1945 (!) das Wahlrecht.

    Auch hier bei ScienceBlogs bloggen erheblich weniger Frauen als Männer – bei den Kommentaren sieht es ähnlich aus (soweit es sich an den Namen/Pseudonymen erkennen lässt).
    Schade … !

  4. #4 MartinB
    27. Dezember 2015

    @ABC
    “die Herren erhalten den Nobelpreis und sie zerbricht daran… Sehr tragisch!”
    Das wird zwar oft so erzählt ist aber falsch (was nichts daran ändert, dass das Verhalten von Watson und Crick ihr gegenüber nicht in Ordnung war) – Franklin starb 1958, der Nobelpreis für die DNA wurde 1962 verliehen.

  5. #5 lichtkreis
    28. Dezember 2015

    ich finde diese / Deine Idee wirklich toll, hätte nie gedacht, dass es solche Errungenschaften von Frauen gegeben hat. Schade, dass diese Erfolge so wenig publiziert wurden und deshalb umso mehr mein Dank an Dich, dem diese Frage/Recherche überhaupt eingefallen ist.
    Intelligenz=wenn man (noch) Fragen stellt / stellen kann
    Herzlichen Dank für Deine Recherche und emphatische Mühe

  6. #6 Beobachter
    28. Dezember 2015

    Nachtrag zu # 3:

    Korrektur Tippfehler:
    Es müsste oben natürlich “unterGebuttert” heißen …

  7. […] hatte ja schon auf das Projekt “Frauen in der Astronomie” zurück geblickt; auf alle meine Podcasts und alle Bücher die ich 2015 gelesen habe. Ich habe […]

  8. […] In einem Rückblick auf ScienceBlogs geht es um Frauen in der Astronomie. […]

  9. […] gekauft, weil ich prinzipiell an wissenschaftlichen Biografien interessiert bin und ganz besonders an den Biografien von Astronominnen. Erfahren habe ich in diesem Buch aber kaum etwas. Am hilfreichsten war da noch das […]