Der Aufhänger ist “knapp daneben”, meinte der Leiter der Kunsthalle Hubertus Gaßner in seiner Eröffnungsansprache bewußt provokant. Natürlich ist das Absicht, da die Ausstellung “Manson 1969” einmal das Verdikt “68er” nicht bemüht und zum anderen die Veränderungen zum “Bösen” der Zeit in das Jahr 1969 fallen. Überhaupt ist fast alles Entscheidende in dem Jahr 1969 geschehen, wie die Macher der Schau Frank Barth und Dirck Möllmann in der Einführung feststellten.

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Bildquelle: Logo Ausstellung Manson 1969, Kunsthalle Hamburg

37 Künstlerinnen und Künstler sind beteiligt, diese Themenausstellung aus ihrer Warte künstlerisch zu zeigen. Ziel der Macher war es, die künstlerische Auseinandersetzung von heute mit den historischen Ereignissen von damals zu zeigen. 18 Arbeiten sind dabei direkt für die Ausstellung entstanden.

Weitere Arbeiten stammen aus dem Fundus des Hauses und reichen über eine mittelalterliche Darstellung von Christus als Schmerzensmann von Meister Francke über eine Arbeit von George Grosz bis zu Joe Colemann.

Andreas Baader und Gudrun Ensslin in der Fotoserie “Hans und Grete” in Paris oder die Mondlandung sind für das Jahr entsprechend mit dabei.

Manson und alles um ihn herum wird eher Nebensache. Nichts desto trotz ist die Schau verstörend und aufwühlend und lässt den Betrachter nicht ohne Wirkung zurück.

In einer Zeit der Massenausstellungen und “netten Themen” Schauen echt ein Wagnis, das es zu sehen lohnt.

Die Ausstellung wird noch bis zum 26. April 2009 in der Galerie der Gegenwart (Ungersbau) der Hamburger Kunsthalle gezeigt.