Im neuen Numberphile-Video („How to build a giant dome“) erklärt Thomas Crawford, wie die Geometrie der Kettenlinie beim Bau der St. Paul‘s Cathedral eine Rolle spielte.

Was im Video nicht gesagt wird: die Kathedrale wurde gebaut, nachdem man in London dank eines Großbrandes eine Pandemie überwunden hatte. In London herrschte 1665-1666 eine Pestepidemie, in der zeitweise 7000 Menschen wöchentlich verstarben. (Die dadurch erzwungene Quarantäne nutzte Isaac Newton zur Entwicklung der Differentialrechnung.) Nachdem die Epidemie bereits im Abklingen war, brach im September 1666 ein Feuer aus, dem vier Fünftel der Bebauung, darunter fast alle mittelalterlichen Bauten, aber nur wenige Menschen zum Opfer fielen. Weil die die Krankheit übertragenden Ratten und Flöhe durch das Feuer vernichtet wurden, stoppte dies die weitere Ausbreitung der Pest. Da auch die große Kathedrale abgebrannt war, begann man mit dem Bau von St. Paul‘s, der 1708 vollendet wurde.

Kommentare (2)

  1. #1 Fluffy
    5. Dezember 2020

    Was will uns der Dichter damit sagen?
    Feuer mit Feuer bekämpfen?

  2. #2 Special Curves
    8. Dezember 2020

    Woran denkt Thilo, wenn er an die Mathematik der Kettenlinie denkt?
    – Enumerative Invarianten in algebraischer Geometrie und Stringtheorie.
    – Wegen seines Artikels über den abzurollenden Zylinder, auf dem ein 16 Zentimeter langer Faden spiralig gewickelt ist, kann es sein, dass er englisch an folgendes dachte: If the parabola y=x^2 is rolled along the x-axis, its focus traces out the catenary y=cosh(4x)/4

    Warum wurden Kettenlinien in St. Paul‘s Cathedral verbaut?
    Weil mathematische ROYALS es so wollten.
    Und so wird in auch in dieser Kathedrale eine knauserige Physik präsentiert, die kinetische und potenzielle Energie immer minimalistisch verteilt, so dass die Fläche unter der durchhängenden Kette immer ein Minimum in einem gleichförmigen Kraftfeld annimmt.

    Warum gibt es keinen Feierwoche, in der jede Kettenlinie 7 Tage lang eine himmlische Treppenstufe ist?
    Weil knauserige Physik nicht religiös wirken kann.

    Was tut der Physiker, wenn er neue komplizierte Mathematik findet?
    Sir Isaac Newton hätte als ehrenvolles Mitglied einer Royal Society ähnlich wie in
    ukessays: derivation and geometry of the catenary curve
    das Kettenlinien-Problem in der Quarantäne-Zeit von 1665 bis spätestens 1666 lösen müssen.
    Tat er aber nicht.
    Tat er auch 20 Jahre später nicht.
    Andere taten es, allerdings erst 25 Jahre nach Ende der Pest im Jahr 1666: Leibniz, Huygens und Johann Bernoulli präsentierten im Jahr 1691 die Mathematik der chain-curve.
    Womit bewiesen ist, dass Sir Isaac Newton ein Physiker und kein Mathematiker war.
    Womit auch bewiesen ist, dass dieser neue mathematische Kraftbegriff selbst für die besten Mathematiker dieser Epoche ein sehr kompliziertes Problem darstellte

    Warum sind Stringtheoretiker verrückt?
    Weil sie aus dem knauserigen Wirkungsintegral S(x(t))=Integral(L(x,x’,t)dt) der Physik ein viel schwierigeres mathematisches Pfadintegral P=Integral(Dx(t)*e^iS(x(t))) machen bzw. aus exakt einem monochromen gebrochenen physikalischen Lichtstrahl in Newton’s Prisma-Lichtbrechungsexperiment unendlich viele, unterschiedlich gewichtete, unterschiedlich gerichtete, gebrochene, monochrome Mathematikstrahlen machen, aus denen ihr Pfadintegral dann wieder Newton’s Physikstrahl macht.
    Übrigens, in welcher mathematischen Theorie soll c*c zwischen 2*d und 3*d liegen?
    Wegen Newton’s neuem Kraftbegriff, der ihm selbst offensichtlich zu kompliziert war, kann gesagt werden, dass komplizierter Wahnsinn seit mindestens 333 Jahren Methode hat.

    A Brief Historical Sketch . . .
    #nationalcurvebank #catenary #special_curves