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Ursprünglich aus der Verhaltensbiologie bei Primaten (heute häufig auch verwendet im Bereich der Haustierpflege) kennen wir das auch für das menschliche Zusammenleben wichtige Phänomen des „grooming talk”.

 

Gemeint ist die intensive Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen durch den gegenseitigen Austausch von „Nettigkeiten”. Im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen bezeichnet es das “anhübschen” für den Anderen. Adaptiert auf cen zeitgemässen Umgang mit Medien bedeutet das, das sich Menschen in digitalen Foren durch den Austausch von für manchen belanglos erscheinenden Botschaften regelmäßig ihrer sozialen Rolle versichern – über das mitreden eben dazugehören.

Seit dem die Neurowissenschaft in den letzten Jahren auf dem Vormarch ist, finden sich häufig Hinweise aus der Verhaltensbiologie zu menschlichem Sozialverhalten. Die Primatenforschung zeigt, daß offenbar nicht nur etwa 98% der Gene zwischen Mensch und Schimpanse identisch sind, sondern auch, daß ein Gutteil unseres Sozialverhaltens – trotz technisch immer weiter fortschreitender Kommunikationstechnologie – uralte gemeinsame Wurzel hat, die überdauern.

Kommentare (2)

  1. #1 Ingo
    Februar 6, 2009

    Der wichtigste Autor, der zu dem Thema genannt werden muß, ist Robin Dunbar, weil er die maßgebenden Forschungsarbeiten zu dem Thema gemacht hat. Sein Buch “Klatsch und Tratsch” klingt sehr populärwissenschaftlich, enthält aber alle wesentlichen Daten, aufgrund er seine Theorien hergeleitet hat, nämlich Vergleich der Primatenarten, ihrer Gehirngröße, ihrer Gruppengröße und ihrer Grooming-Raten.

    Sein Ergebnis: Um so größer die Gruppen, um so größer die Gehirne, um so länger die Grooming-Raten. Übrigens spielt soziale Fellpflege (Pflege des Nackengefieders) auch bei Singvögeln eine Rolle.

  2. #2 Herr Lebeks Geist
    April 17, 2009

    “Grooming Talk” bestimmt die Chat-Szenen.