War ja klar: Da beginn ich hier auf meinem kleinen, völlig aus der Moder gekommenen Blog eine bescheidene, persönliche Reihe über die kleinen Dinge da draußen, die so viel größer sind als wir, und schon kommt der Ami da drüben (ich meine natürlich Kollegen Schönstein) und fährt gleich mal die großen Wackersteine auf.

Unter einem Wal macht er’s natürlich nicht. Und es darf auch keine einfache Feld-Wald-und-Wiesen-Schildkröte sein, es muss natürlich gleich eine “Alligator Snapping Turtle” sein …

Ist gut, hab’ schon verstanden. “Think big”, wie wir das von den Amis so kennen. Kannst Du haben, Kollege.

Da, nimm’ das, Ami, eine Monsterameise:

i-d493aed6e3afb5e97027d7c321279374-Camponotus-thumb-480x298.jpg

Und wenn Du Mumm in deinen Yankee-Knochen hast, klickst Du auf das Bild und ich verspreche Dir, dein Computerbildschirm wird explodieren, weil er noch nie ein solches Grauen darstellen musste.

Junge, ich hab’ dem Tod ins Auge (also den vielen Augen) gesehen. So nah warst Du deinen Walen nicht:

Camponotus 2.jpg

Na, das sitzt! Hältst Du noch eine Zugabe aus? Dann nimm’ das, aber setzt dich vorher hin, und schick deine Kinder und deine Frau aus dem Raum, sonst hältst Du das Grauen nicht aus:

Ich will gar nicht schildern, was passierte als die Kamera aus war und das Monster auf mich zulief … das willst Du nicht wissen .. ich sag’ nur … Grauen … Blut … Schreie … Gliedmaßen …

Pah, Wale …

Kommentare (13)

  1. #1 Fliegenschubser
    15. Juni 2012

    Hahahaha…..made my day! :D

  2. #2 Marcus Anhäuser
    15. Juni 2012

    Du hast keine Ahnung … Du warst nicht dabei …

  3. #3 Fliegenschubser
    15. Juni 2012

    Dir scheint ja immer noch das blanke Grauen in den Gliedern zu stecken. Wie groß war das Monster denn?

  4. #4 Marcus Anhäuser
    15. Juni 2012

    Das willst Du nicht wissen … wenn ich nur dran denke :-E

  5. #5 Jürgen Schönstein
    15. Juni 2012

    @Marcus
    [höhnisch lach] Haha! [Pfützewegwisch] Lass sie nur kommen, die Monsterameisen – ich habe inzwischen meinen Wachhund gesattelt…

  6. #6 DerLustigeRobot
    15. Juni 2012

    Okay, eine schöne Sache, sich mal anzuschauen, was “draußen” so rumläuft und krabbelt. Und es mag ja Unterschiede geben, was der/die Einzelne als angsteinflößend empfindet, oder als selbiges vorgibt. ;-)

    Ein “Monster” ist also als ziemlich relativ zu sehen, vielleicht gerade auch im Verhältnis zu den lokalen Gegebenheiten. Wir haben hier wohl eben nichts größeres im Ameisenreich. Wie der Bildname fast schon verrät, handelt es sich wohl um eine Camponotus herculeanus, die Schwarze Rossameise. Na prima, gezwickt werden möchte ich von der auch nicht.

    Es geht noch ein wenig größer, wenn man mal bei den Hautflüglern bleibt. Da gibt es die Riesengrabwespe, Magalara garuda (vorm. Dalara), der “König der Wespen”, ein echter Riese neben unserer heimischen Normalwespe. Deren Beißwerkzeugen möchte ich noch nicht einmal hinter einem Käfiggitter nahekommen, geschweige denn draußen. Bei uns aber wohl nicht. Da kommt noch nicht einmal unsere heimische Hornisse mit, die ein wirklich beeindruckender Brummer sein kann, vor allem die Königinnen.

    Vielleicht aber bringt es dann die Asiatische oder die Japanische Riesenhornisse Vespa mandarinia japonica, wie sie neben einigen anderen interessanten Ameisen & Bienen auf jener Seite dort gezeigt wird. Ja, und dann noch die Dasselfliege (bot fly), aber vorsicht, ganz unten auf jener Seite wird es dann doch pathologisch, dass es Marc Benecke und dem hiesigen Nachbarblog “blooD’N’Acid” zur Ehre gereichen würde.

    Ja doch, ist ein schöner Platz da “Draußen”.   ;-))

  7. #7 cydonia
    15. Juni 2012

    Es ist alles noch viel schlimmer!
    Wenn du genau hinguckst, Marcus, siehst du am mittleren Teil des Tierchens, dass da was abgebrochen ist: da waren die Flügel. Es handelt sich also um eine befruchtete Königin auf der Suche nach einem Platz um einen Monsterameisenstaat zu gründen, der jeden Besucher dieses Ortes ratzfatz in kleinste Stückchen zerlegt, und nur die Knochen übriglässt.
    Piranhas sind ein Scherz gegen diese Ausgeburt der Gattung Formica.

  8. #8 cydonia
    15. Juni 2012

    Schade, da kann ich meine Geschichte gar nicht mehr aufrecht erhalten…Wie kommts, dass du Camponotus so einfach bestimmen kannst, DLR?
    Die Körperhaltung von Camponotus ist tatsächlich unverwechselbar.

  9. #9 Marcus Anhäuser
    16. Juni 2012

    @Jürgen
    mich wundert gar nichts mehr. Wo isn da vorne und hinten, hebt der gerade sein Bein?

    @DLR @cydonia
    danke für die Bestimmung. Bis zu Camponotus hatte ich mich schon durchgefragt, der Freund meinte dann, bis zur Artebene müsste er das Tier in die Hand nehmen und ordentlich durchbestimmen: Entweder ist es C. herculaneus oder C. ligniperda. Königin habe ich dann auch schon selbst getippt.

    Wäre die Frage woran Du das fest machst, dass es C. Herculaneum ist und nicht liginiperda. Spannend.

    Der Freund hob übrigens weniger auf die Haltung als auf den Kopf ab, der typisch C. sei.

    Dann verwies er auch auf die Schuppen, die typisch für die Unterfamilie Formicinae sind. ich habe nicht nachgefragt, aber sind damit die Segmente am Hinterleib gemeint? Sonst sehe ich keine Schuppen.

    @cydonia
    Die Geschichte hätte mich aber schon interessiert. Dafür sind wir ja auch hier ;-)

  10. #10 cydonia
    16. Juni 2012

    Ich müsste das Tier auch unters Binokular legen, um sicher zu sein. Aber rein intuitiv tendiere ich auch zu herculeanus.
    Klar, es ist der Kopf, aber dieser suggeriert halt durch seine Form eine bestimmte Haltung, die beim Laufen besonders deutlich wird.
    Zum Thema “Schuppen”: der Hinterleibsstiel (Verbindung zwischen Thorax und Hinterleib)ist schuppenartig nach oben verbreitert: Wenn man den genau sehen kann, ist die Artbestimmung erst möglich.

  11. #11 nihil jie
    16. Juni 2012

    Ihr müsst mal Fallout zocken… da gibt es Ameisen in Hund, Kuh und Kleinlaster-Grösse… und sie greifen einen auch an und manche speien auch noch Feuer *gg

  12. #12 DerLustigeRobot
    16. Juni 2012

    @Marcus, @cydonia:

    Hm, also eigentlich habe ich gar nicht bestimmt (wie denn auch ohne Tier in der Hand?), sondern eher, wenn ich es genau nehme, mehr “gut geführt” geraten. Nun kann ich wohl eine Camponotus auch nicht “so einfach” so bestimmen.

    “Camponotus” war zunächst ein hilfreicher Hinweis aus dem Namen sowohl des Bildes als auch des Videos; da hatte also der genannte Freund schon hilfreiche Vorarbeit geleistet. Ähnliches brachte aber auch meine naive Suche nach “großen ameisen” und deren Bildresultate im Vergleich zum Vorschein. Ausreichende Ähnlichkeit, die Körperhaltung, die geschätzte Körpergröße und mein gewisses spezielles Formengefühl brachten mich dann zur Annahme, dass die Rossameise doch schon mal die richtige Richtung wäre. Die von mir verlinkte Seite des Ameisenwikis sowie das Gegenstück der Schwesterart mit ihren Beschreibungen überzeugten mich dann weiter, unter der Annahme, dass hier die Gefahr der Verwechslung mit Mimikry-Arten oder Kuckucks-Arten nicht so groß sein dürfte (für unsere Ameisen anders als unsere Wildbienen, die ich ständig verwechsele).

    Auf beiden genannten Seiten ist ja nun auch mit demselben Textabschnitt beschrieben, wie sich die beiden Schwesterarten unterscheiden, nämlich durch den Anteil der Rotfärbung des Gaster-Vorderteils. Da C. herculaenus dort weniger haben soll und Marcus’ Bild an der Stelle viel Schwarz zeigt, habei ich einfach mal auf die für mich wahrscheinlichere Variante getippt. Voilà! – Also eine geratene Arbeitshypothese, die zumindest den Vorteil hat, dass sie widerlegt werden könnte, theoretisch zumindest. Auf jeden Fall müsste man das Tier, wie cydonia es auch sagt, genauer untersuchen und die eindeutigen Merkmale finden.

  13. #13 JamesT
    17. Juni 2012

    Bahahaha. Lange nicht mehr so auf SB gelacht. Made my day!