Platz 1 ist dieser sehr kurze Artikel, tatsächlich suchen Leute bei Google nach skurrilen Insekten…
Platz 2 ist der CO2 Unfall in Mönchengladbach, der national keine Beachtung und Berichterstattung gefunden hatte. Wie zu erwarten war, titelten Boulevardblätter so sinnreiche Dinge wie Giftgas-Katastrophe etc.
Eine Verfilmung auf RTL oder Sat1 hat es aber noch nicht gegeben…
Platz 3 geht an die Homöopathie, den Fehler mache ich nicht noch einmal. Ich bewundere Florian & Co. immer wieder für die Energie, die sie mit den ganzen Trolls ver(sch)wenden.
Platz 4 geht an eine Buchrenzension, das hat mich selbst ein wenig überrascht. So gut ich das Buch auch fand, inzwischen lese ich in Interviews mit ihm fast nur noch Passagen aus dem Buch. Seit dem habe ich wenig Neues gelesen, schade eigentlich.
Platz 5 ist die schädliche Wirkung von Soja.
Platz 6 ist eine unglückliche Wortwahl meinerseits, Sorry an die ganzen Google-User! Die meisten suchen wohl wirklich Experimente für Kinder…
Platz 7 belegt ein Professor, der scheinbar gar keiner war. Kritiker, zumindest die Zeit und die taz wollte er angeblich verklagen. Real ist er dann selbst angeklagt worden, weil der “Prof” scheinbar von einer Briefkastenfirma/Uni in London war. Ich wollte gerade mal gucken, was denn nun aus ihm geworden ist, die Seite seines “Institutes” gibt es aber nicht mehr…
Platz 8 sind die hüpfenden Brüste. Wieviele Besucher ich wohl gehabt hätte, wenn ich auch noch die Video-Analysen der BH-Forscher eingebaut hätte? Man weiß es nicht.
Platz 9 handelt von der etwas verspäteten Erkenntnis der Kirche, das Darwin im Recht war.
Platz 10 hat es sogar bis ins Fernsehen geschafft, bzw hier. Ab wann in dem Original-Video gefuscht wurde, ist noch nicht wirklich klar. Prinzipiell lassen sich die Schafe sehr genau positionieren, die Hütehunde sind echt klasse. Aber ist das Endergebnis echt?
Die Thematik der Inhalte hat sich im Laufe der Jahre doch deutlich verschoben. Auch aus diesem Grund wird der Blog hiermit beendet. Aber ist für heute wirklich Schluss?
Heute ist nicht alle Tage, Ich komm wieder, keine Frage, nämlich ohne Pause geht es direkt HIER ab sofort weiter.
Wir sehen uns wieder nebenan…
]]>..das könnte die Schlagzeile in den Boulevardblättern morgen sein. Es gibt zum einen erste (!) Verbindungen zwischen Cannabis und geringer Spermienqualität und damit zweitens Ansatzpunkte für eine Pille für den Mann.
Der Ansatzpunkt sieht etwa wie folgt aus: Die Spermien werden schon im Testikel getäuscht, so dass sie ihr eigentliches Ziel nicht mehr erreichen können. Durch eine Aktivierung des Protein Hv1 wird der pH im Hoden verändert, die kleinen Schwimmer legen schon kräfitg los und sind schon vor dem Startschuss derart ausgepowert, dass sie nicht mehr weit kommen. So weit die Theorie.
Das besagte Hv1 Protein wird durch Anandamid aktiviert, welches an Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems bindet. Und hier schließt sich dann der Kreis zum Cannabis, welches ebenfalls das Protein aktivieren kann.
Erstmal untersuchen sie nun, wie und wo und welche Nebenwirkungen eine gezielte Hv1 Aktivierung an anderen Stellen im Körper hat. Eine Pille für den Mann ist also noch in weiter Ferne.
Ob Kiffen jetzt wirklich zu einer effektiven Verhütungsmethode taugt, ist fraglich, zumindest weiß man jetzt, dass bestimmte Bestandteile im Hanf den pH in den Testikeln verändern können und damit vielleicht die Effektivität der Spermien reduzieren können…
Hier gehts zum Artikel (nicht Paper!) und hier gehts zum Forscher.
Und hier sind ein paar seiner Paper zum Thema Ionenkanäle:
All four CatSper ion channel proteins are required for male fertility and sperm cell hyperactivated motility.
KSper, a pH-sensitive K+ current that controls sperm membrane potential.
Ion channels that control fertility in mammalian spermatozoa.
BTW, wann kommt eigentlich endlich die nächste Staffel im TV?
]]>Hier die besagten Legosteine
und ein anderer Klassiker mit Kult-status…
NACHTRAG:
Und hier noch, danke an rolak für die Erinnerung, ein weiteres Produkt von Armin:
Jeder hat vermutlich damals in YPS & Co. die Kristalle zum Selber-Züchten ausprobiert, oder kennt jemanden…
Aber die hier in einer Höhle in Mexiko sind einfach gigantisch…
Hier gibt es noch einen National-Geographic Text dazu.
Auch das ist Chemie!
Die ersten Filme, die ich hier hatte, sind leider gesperrt. Hier deswegen auf ein Neues:
]]>Wer das nachmachen möchte, die Raketentreibsätze gibt es afaik nur mit einer speziellen Genehmigung… nur ab 18 also doch nur mit Lizenz für Volljährige.
Bei Astronautennahrung muss ich spontan an diese alte tschechische Serie mit den Blumen denken. Die Außerirdischen hatten Tuben, aus denen sich sämtliche Gerichte “zaubern” ließen.
WOW, wie lange müssen die Köche in den NASA Küchen daran gearbeitet haben! Wieviele Versuche waren wohl nötig, um so ein Rezept weltraumkompatibel hinzukriegen?
Wie gesagt, wirklich lesenswert sind die Anekdoten und Hintergrundgeschichten. Etwa dass Tortillas von den ersten mexikanischen Astronauten vorgeschlagen wurden und seit dem fester Bestandteil der Menüliste sind, sie halten sich extrem lange und lassen sich hervorragend als Frisbee verwenden (aber bitte erst nachher belegen, sie fliegen mit Belag auch, verursachen aber Probleme).
Auch die dehydrierte Trockennahrung ist historisch: Anfangs wurde der Strom im All mit Brennstoffzellen erzeugt. Und wie wir alle wissen, ist der Vorgang in einer Brennstoffzelle ja nur eine katalysierte Knallgasreaktion, weswegen das Abfallprodukt Wasser ist. Und dieses ohnehin vorhandene Wasser wurde dann für das Essen verwendet. Wieder Gewicht bei den Raumkapseln eingespart.
Die ISS hat nun aber kein überflüssiges Wasser mehr (Solarzellen sei Dank) und so dürfen die Astronauten wieder normales Essen genießen. Lediglich Gemüse wird noch dehydriert, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.
Interessant sind auch die Geschichten der Verpackung, eine wesentliche Aufgabe der NASA-Nahrungsexperten. Ohne Klett-verschlüsse wäre die ISS scheinbar nicht denkbar. Und sowohl Coke als auch Pepsi haben sich um eine Weltraumlösung bemüht. Generell wird aber Kohlensäure in den Getränken vermieden, weil es zu Verdauungsproblemen führt, Gase verhalten sich scheinbar seltsam, so ohne Schwerkraft…
Nun, diese Art von Geschichten sind das einzig “brauchbare” an dem Kochbuch, auch wenn sie eher in die Rubrik “Nutzloses Wissen” fallen, interessant sind sie. Empfehlenswert für Weltraumgeeks und jeden, der beim perfekten Dinner sagen möchte: “Das ist jetzt original das gleiche Menü wie auf der ISS”.
Und wer jetzt ein klein wenig Astronauten-Essen nachspielen möchte: Einfach eine Capri-Sonne kaufen, Strohhalm reinpieksen und fertig.
Ob das jetzt wirklich jemandem Chemie näher bringt? Oder sich daran erinnert, ach ja, Protonen und Neutronen, das weiß ich noch, das waren doch die sabbernden süßen Golden Retriever…
Also ich habe ja meine Zweifel…
Wenn es das zu meiner Zeit schon gegeben hätte!
In Bonn kann man naturwissenschaftliche Forensik studieren. Dieser (sogar zweisprachige) Studiengang ist bisher in Deutschland einmalig. Nach drei Jahren winkt der Bachelor of Science. Nach Angaben der Homepage sind die wesentlichen Brötchengeber danach dann Kriminalämter und chemisch, materialwissenschafliche oder biologische Untersuchungsämter.
Es sollte eigentlich klar sein, dass die (deutsche) Realität mit den CSI Vertretern aus den Serien wenig gemein hat. So gut wie gar nichts, um es präziser zu formulieren…
Ich wollte es genauer wissen und habe Prof. Dr. Wolfgang Fink ein paar Fragen gestellt:
Prof. Fink, sie unterrichten Physikalische Chemie und Instrumentelle Analytik und geben die Studienberatung für den Studiengang Naturwissenschaftliche Forensik. Wie ist dieser Studiengang entstanden, er ist ja in Deutschland einmalig.
Wir wollten einen neuen und attraktiven naturwissenschaftlichen Studiengang konzipieren, der beste Berufsperpektiven bietet.
Wieviele Bewerber haben Sie, bzw. wieviele Studenten haben Sie pro Jahrgang?
Wir nehmen jährlich zum Wintersemester 60 Studierende auf. In diesem Jahr hatten wir etwa 480 Bewerber.
In einem anderen Bericht wurden Sie “CSI Rheinbach” genannt. Nervt Sie dieser Vergleich mit der amerikanischen Serie?
Natürlich beschreibt dieser Begriff nicht die Inhalte des Studiengangs, aber er erregt Aufmerksamkeit und stellt eine Gelegenheit dar, unseren Studiengang Naturwissenschaftliche Forensik zu erklären.
Gibt es Studenten, die Erwartungen aus der Serie haben und dann wegen der Realität frustriert abbrechen?
Nein. Unsere Studierenden informieren sich vor Beginn des Studiums.
Die ebenfalls amerikanische Serie Dr. House wird in Medizin-Vorlesungen besprochen, um seltene Fallbeispiele zu diskutieren. Sind die zahlreichen CSI Serien Thema im Studium?
Nein.
Bei CSI dauert eine PCR nur Minuten, Eppi in die Zentrifuge und der Drucker spuckt ein DNA Profil aus, auch die HPLC wirft direkt Ergebnisse in Form von Strukturformlen aus. Wenn Sie einen Wunsch hätten, welches Gimmick, welche Technik würden Sie gerne real nutzen
können?
Einen Detektor mit den Eigenschaften einer Hundenase.
Ich danke Ihnen für Ihre Antworten.
Letzte Woche wurde das Prinzip mit Kindern umgesetzt, bei Frag doch mal die Maus.
Und gestern dann bei Galileo Big Picture 2009, dieses Mal wieder mit den Originalschafen…
Hm, was sagt uns das jetzt? Die GEZ-bezahlten überarbeiten es wenigstens und nehmen “nur die Idee”. Das Galileoteam dagegen fährt vor Ort und macht das ganze noch mal nach.
Unterm Strich bleibt Gutes von gestern. Und wir hätten die Reaktionszeit ermittelt, die Content braucht, um aus dem Netz ins TV zu gelangen,
so ungefähr jedenfalls
BTW, sie haben in der gleichen Folge Galileo tatsächlich eine Mendelsche Regel erklärt! Richtig! Aber das Wort ´Mendel´ wurde nicht erwähnt, hinterher lernt ein Zuschauer noch was….
]]>Da soll einer draus schlau werden. Erst heißt es, man solle sich impfen lassen.
Dann ist zu wenig Impfstoff da. Zwei bis drei Wochen Wartezeit.
Jetzt hat sich kaum einer impfen lassen, gerade mal fünf Prozent der Bürger. Alles ist erstmal vorbei, die nächste Welle kommt, vielleicht oder bestimmt?
Und nur 15 Prozent der Ärzte und Pfleger haben sich impfen lassen. Was sagt uns das, wenn diejenigen, die es am Besten wissen sollten, sich auch nicht impfen lassen?
Weil jetzt soviele Impfdosen übrig sind, geht die Diskussion los, wohin mit den teuer erkauften und jetzt überflüssigen Impfstoffen?
Und als wäre das alles nicht genug, wird jetzt im Europarat in Straßburg untersucht, ob die Pandemie wirklich eine war/ist, oder nur ein strategisches Paradestück der Pharmaindustrie.
Vorgesehen sind eine Dringlichkeitsdebatte in der Parlamentarischen Versammlung und ein Untersuchungsausschuss.
Initiator ist Wolfgang Wodarg, Arzt und ehemaliger Bundestagabgeordneter.
Seiner Meinung nach ist die neue Grippe harmloser als die bisherigen, normalen Grippewellen. Er kritisiert die WHO und auch das Robert Koch Institut.
Und nun? Abwarten, ob oder wann die nächste Grippe-Welle kommt? Sind dann die Impfstoffe inzwischen wieder verschenkt/verkauft worden? Was bringt ein EU[korrigiert] Untersuchungsausschuss, der vermutlich so lange braucht, dass alles vorbei ist?
Werden Ärzte gezwungen, sich impfen zu lassen?
Um es kurz zu betonen, ich bin KEIN Impfgegner, ganz im Gegenteil, Impfungen sind eine wesentliche Errungenschaft der Forschung.
Ich möchte die oben genannten, teilweise widersprüchlichen Fakten nur zur Diskussion stellen.
Ausführliche Infos, vor allem zu den Impfstoffen, hat Tobias nebenan zusammen getragen.
]]>Auch dieser Baum aus Bakterien und Pilzen ist sehr gut gelungen.
Aber seht sie Euch selbst an…
Nachtrag:
Hier kommen die Bilder ursprünglich her, danke an Alexander für den Hinweis!
Empfohlenes Alter 8-9, steht da. Und bei all dem Müll, der angeboten wird, halte ich das doch für halbwegs akzeptabel. In der Reihe gibt es auch noch eine Vogelspinne, einen T-Rexund einen Hai.
Die letzeren beiden allerdings dann nicht mehr maßstabsgetreu
Erstaunlicherweise hat Gunter von Hagens die nicht in seinem Online-Shop.
Hat er vermutlich noch nicht gesehen.
Nachtrag: Weil es scheinbar nicht eindeutig rübergekommen ist: Ich finde den Frosch und die anderen Tiere aus dieser Serie gut! Es ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber Geschmack ist Bandbreite.
]]>Sehr gut auch das hier:
Das Labor-Lebkuchenmännchen ist recht nett, auch die Mäuse…
]]>Neben dem Sound wird es entsprechende Projektionen der Filmszenen geben und verschiedene Kostüme, Artworks etc. werden wohl in den Gängen und Fluren zu sehen sein… Science* Fiction meets real life…
*um mal den Themenbezug herzustellen
]]>Bei der Auswertung zum aktuellen Stand und Trend der Wissenschaftskommunikation kam Alexander hier u.a. auf das Thema des Wissen-Schaffens. Im Wesentlichen werden nur die Produkte, die Ergebnisse veröffentlicht. Aber welcher Weg dahinter steckt, welche Umwege und Zufälle, wie der Alltag eines Wissenschaftlers aussieht, das bleibt in der Regel verborgen.
Vielen schwebt ein blasser (Sonnenlicht gibt es im Labor selten) Freak und zerzausten Haaren, löchrigem Kittel und schiefer Brille vor Augen, wenn sie das Wort “Wissenschaftler” hören.
Auch die (meiner Meinung nach) witzige Sitcom “The Big Bang Theory” zeigt ein doch teilweise skurriles Bild der Physiker. Aber die Serie zeigt auch viel Wahres. Zum Beispiel ein Privatleben! Ja, Wissenschaftler leben in der normalen Welt und gucken die selben Kinofilme! Und jetzt komme ich endlich (!) auf das eigentliche Thema, man sieht es in der Fachliteratur, das reale Privatleben. Eine kleine Auswahl:
Darthvaderum – Eine Hornmilbengattung
Polemistus chewbacca – eine Wespe
Bidenichthys beeblebroxi – ein Schleimfisch und
Erechthias beeblebroxi – eine Motte, beide mit “falschen” Köpfen
Stichoplastoris asterix und Stichoplastoris obelix – Vogelspinnen
Macrostyphlus frodo und Macrostyphlus gandalf – Rüsselkäfer
Gollum – ein Katzenhai
Adelopsis dumbo – ein Käfer
Bufonaria borisbeckeri– eine Meeresschnecke
Garylarsonus – ein Käfer
Montypythonoides riversleighensis – eine fossile Schlange (mittlerweile umbenannt)
Und da wären da noch viele, viele Gene, wie etwa Sonic Hedgehog, welches bei der embryonalen Entwicklung eine wichtige Rolle spielt und eigentlich ein Computerspiel ist…
Viele weitere gibt es hier oder auch hier
]]>Per Mail wurde ich gefragt, was denn jetzt daran falsch war. Gut, eigentlich sind genau dafür die Kommentare gemacht worden, aber vielleicht war es der Person peinlich, egal. In dem Werbespot sollen Hautzellen schematisch dargestellt werden, die durch die Creme wieder beginnen, sich zu teilen und dadurch die Besitzerin mit strafferer Haut beglücken.
Nun ist das so eine Sache mit schematischen Darstellungen. Man reduziert die hochkomplexen Sachverhalte auf das Wesentliche, so soll es sein und so ist es üblich.(Marcus hat dazu auch gerade einen Eintrag geschrieben) Die Kunst besteht darin, es so zu reduzieren, dass es nicht falsch wird. Unnötiges wird weg gelassen, das Hauptaugenmerk soll auf das Wichtige gelenkt werden, alles muss aber noch immer korrekt sein.
In diesem Fall wurde aber sehr großzügig alles mögliche unterschlagen, das Endergebnis ist ein Kreis (=Zelle) mit einer ringförmigen, geschlossenen Doppelhelix (=DNA). Und das ist so ziemlich exakt die gängige, richtige Darstellung einer Bakterienzelle.
Die menschliche(tierische/eukaryonten) Zelle hat zum einen den Zellkern, der zum anderen 22 (beim Mensch) Chromosomenpaare und in diesem Fall noch zwei x-Chormosomen beherbergt. Und die sind auch nicht ringförmig. Das wäre bzw ist sehr schwierig darzustellen, keine Frage. Aber aus einer tierischen Zelle eine Bakterie zu machen, das zeugt nicht gerade von Qualität.
]]>Nach dem Prolog auf den ersten Seiten hätte ich das Buch aber fast wieder weggelegt. Die armen Pflanzen, die immer untergebuttert werden, selbst Kinder lernen mit der bösen, gefrässigen Rauper Nimmersatt schon, das Pflanzen nur dumme Nahrung sind. “Die kleine Pflanze Immersatt” fehle, um Kindern die Voreingenommenheit zu nehmen.
Himmel, ein Anti-Vegetarier, der die Pflanzen retten möchte?
Nur so am Rande, vom selben Autor der voreinnehmenden Raupe gibt es Nur ein kleines Samenkorn
Ich habe dennoch weiter gelesen und wurde belohnt.
Genau genommen ist der Titel der eines ausgezeichneten zweiteiligen Film. Dieses Buch ist eine Art “Making-Of des Films” und das “Buch zum Film” in einem.
Neben dem eigentlichen Filminhalt wird auch die eine oder andere Anekdote vom Dreh geschildert. Während der Film etwa nur die gefrässigste Pflanze der Welt (Eine Kannenpflanze, die 6.000 Termiten ein einer Stunde vertilgt) zeigt, erfährt der Leser auch von der beschwerlichen Suche nach der richtigen Pflanze am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt.
Auch der sprichwörtliche Pflanzensex mit den Bienchen und Blümchen wird im Buch um interessante Details erweitert. Ich hatte bisher noch nichts gehört vom Rektor Sprengel, der seinerzeit den Frevel begann, den Pflanzen eine geschlechtliche Fortpflanzung zuzuschreiben. Pflanzen war rein und begatten sich selbst, das war damals die gängige, schon fast religiöse Ansicht. Sprengels Publikation aus dem Jahr 1793 wird erst 70 Jahre später ernst genommen und erfährt den verdienten Respekt.
Aber zurück zum Buch. Das ganze liest sich ein klein wenig wieder das legendäre “Die letzten Ihrer Art”. Etwa wenn ein Prof. die hochverdünnte Duft-Kommunikation der Pflanzen erläutert. Die Konzentrationen sind so gering, dass sie bisher einfach nicht detektierbar waren. Oder, um es plastischer zu machen
“Das ist wie ein Furz neben einer Kläranlage”
Insgesamt ein sehr schön zu lesendes Sachbuch, dass sehr gut neben den eigentlichen Fakten auch viel über die Hintergründe erzählt, sowohl des Tier- bzw. Pflanzen-filmers, als auch über die Wissenschaftler selbst und ihre Arbeitsweisen und alltäglichen Probleme.
Richtig abgerundet wird das Buch durch den eigentlichen Film selbst, der auf DVD beiliegt. Auch hier werden neben der eigentlichen Geschichte ein paar kleine Anekdoten des Drehens gezeigt, die im Buch nicht erwähnt wurden.
Mein Fazit: Absolut empfehlenswert, erst recht für Vegetarier
]]>Doch, tatsächlich.Was man hier sieht, sollen Zellen sein, mit DNA. Ganz viele, die sind nämlich in der Haut. Und durch die tolle Folsäure werden die zur Zellteilung angeregt und die Haut bleibt jung, die Frau ab 40 sieht wieder jünger aus. Tja, leider sieht man aber hier keine Hautzellen, sondern am ehesten Bakterien (oder evtl. auch Viren, für die ganz genauen).
Was soll uns das sagen?
-Frauen ab 40 bestehen aus Bakterien.
-Frauen ab 40 haben so viele Bakterien auf der Haut, dass deren vermehrter Wachstum die Falten ausbügelt.
-Die “künstlerische” Freiheit der Grafiker kennt keine Grenzen.
-Nivea hat keine Naturwissenschaftler in der gesamten PR-Marketing-Prozesskette.
-Es merkt eh keiner.
Ich stell mir gerade die armen Lehrer vor, die gegen die Argumentation “Das habe ich aber im Fernsehen so gesehen” kämpfen müssen. Leute, wenn ihr zeigen wollt, dass Eure Salben und Wässerchen toll sind, dann symbolisiert die DNA doch anders! Es ist klar, dass 22 Chromosomen und XX zu viel sind für ein Schema in einem 30sec Spot. Aber das muss doch nun wirklich nicht sein, oder?
]]>Etwa aus dem Jahr 1965. Prof. Harold Garfinkel, Prof. für Soziologie hat sich extrem unbeliebt gemacht, bzw. seine Studenten. Als Hausaufgabe sollten sie bei normalen Unterhaltungen darauf bestehen, dass ihre Gesprächspartner ihre Aussagen präzisieren. (Die Auflösung, dass dies ein Experiment war, musste natürlich erst nachher erfolgen).
Aus einem
“-Hallo, wie gehts Dir?” wurde dann
-“Wie es mir geht in Bezug worauf? Meine Gesundheit, meine Finanzen…”
-“Hör zu, ich versuchte nur höflich zu sein. Wenn ich ehrlich bin, ist es mir völlig egal, wie es Dir geht.”
Mit ähnlichen Experimenten zeigte der Prof seinen Studenten, wie sehr die Kommunikation auf schwammigen Ungenauigkeiten beruht – und gerade deswegen funktioniert. Genaueres Nachfragen oder genaues Formulieren wirkt unnatürlich.
Bei einem anderen Versuch etwa sollten die Studenten so tun, als wären sie nur Untermieter. Das absichtliche Brechen von Konventionen, kulturellen Regeln wird in den USA seit dem als “garfinkeln” (garfinkling) bezeichnet.
Irgendwie muss ich die ganze Zeit an Loriot denken….
]]>Es ist die Art Wissenschaft, die auch mal gerne einen Ig-Nobelpreis gewinnt oder dafür nominiert wird. Aber auch historische Experimente, die damals belächelt wurden und letztlich Meilensteine darstellen. Wie auch im ersten Buch sind diese chronologisch geordnet, die ersten Einträge sind auf das Jahr 1600 datiert. Sofern möglich (also erst in den “letzten” Kapiteln), hat der Reto U. Schneider versucht, mit den Personen persönlich zu sprechen. Denn, wie er im Vorwort (dieses zweiten Buches) schreibt
“… dass die wirklich interessanten Details nicht in wissenschaftlichen Publikationen zu finden sind”
und weiter:
Man mag das für unwichtige Details halten, schließlich geht es ums Resultat, doch für mich sind sie die Seele der Wissenschaft: die Sackgassen und Umwege, die glücklichen und unglücklichen Zufälle, über die in der Publikation nichts steht. Sie vermitteln mehr über das Wesen wissenschaftlicher Forschung als die Reden der Nobelpreisträger.
Und genau das ist quasi die Kernaussage des Buches. Wissenschaft läßt sich nicht immer planen, manchmal muss etwas schief gehen und bedeutende Erkenntnisse sind durch Unfälle entstanden.
Es folgen, wie gesagt, verschiedenste Experimente, die sich teilweise durchaus in der Rubrik “nutzloses Wissen” ins Gedächtnis einbrennen. Ein paar der Stories werde ich hier in den kommenden Tagen etwas näher vorstellen.
Aber zurück zum Buch:
Wie es sich gehört, sind alle Versuche bzw. Paper mit genauer Quellenangabe versehen. Einer weiter gehenden Nachforschung steht also nichts im Weg.
Ein Freund würde das Buch in die Kategorie “Klo-Lektüre” einstufen (zusammen mit Bastian Sick und anderen). Schöne, kurze Geschichten. Man kann irgendwo wahllos aufschlagen, ein Kapitel lesen und beim nächsten Besuch irgendwo weiter lesen. (Vielleicht sollte man diese Kategorie mal irgendwo offiziell vorschlagen?)
Und das sollte jetzt gar nicht abwertend sein. Es ist halt nicht der spannende Thriller und auch kein Sachbuch im eigentlichen Sinn, wie gesagt eher eine Sammlung von nutzlosem Wissen, mit dem man beim Smalltalk punkten kann:
-Wenn man Mäusen über 22 Generationen hin immer die Schwänze abschneidet, kommen die Nachkommen dennoch mit Schwänzen zur Welt.
-Die Ratte, die bei Abyss Flüssigkeit atmet, war echt, das gibt es wirklich.
-Das längste Experiment ist ein Haufen Pech.
-Kellner, die den Gast nachmachen, bekommen mehr Trinkgeld.
…und so weiter
Ein paar der Experimente demnächst hier.
Hier geht es zur offiziellen Homepage der verrückten Experimente.
Ich nehme Werbung wahr. Wirklich! Von den Dutzenden oder Hunderten von Werbebotschaften, die einen täglich bombardieren, nehme ich einen großen Teil wahr – und lösche ihn dann direkt wieder aus meinem Kurzzeitgedächtnis.
Nur selten verharre ich länger, wenn die Werbung oder Anzeige gut ist (oder zu grottenschlecht). Eine gewisse Müsli-Marke werde ich lebenslang ignorieren, weil die Radiowerbung so dermaßen grottig und nervig ist. Ach ja, und die berüchtigten Nachtspeicheröfen mit dem WeißderGeierwas Kern.
Auf jeden Fall blieb ich neulich beim Vorspulen der Werbepause hängen (bei Monk, für die Neugierigen). Moment, war da nicht DNA und eine Pipette?
Hmpf, bin ich doch drauf reingefallen, es ist nur eine weitere Creme, die irgendwie mit Genen und DNA wirbt. Marcus hatte hier schon eine andere gefunden.
Nee, is klar, Jugendlichkeit aktivierende Pflege. Wissenschaftlicher Durchbruch. Und wie Marcus auch schon angemerkt hat, WENN die Paste irgendwie mit Genen und DNA interagiert, wie? Und was ist mit Nebenwirkungen? Und welches ist das Jugend-Gen? Hat womöglich der Nobelpreis etwas mit dieser Creme zu tun?
Ich habe da mal nachgefragt, mal sehen, ob da was kommt…
UPDATE:
Habe gerade noch einen anderen, langen, “wissenschaftlichen” Werbespot gefunden…auch schön
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob das wirklich den reinen Kaloriengehalt wiedergibt, denn die Würstchen verbrennen mit reinem Sauerstoff. Auf jeden Fall ist es recht interessant. Wie kommt man auf solche Ideen? Hm, ich habe hier ein paar Mini-Salamis, eine Gurke, ein Tablett und eine Flasche Sauerstoff und nichts zu tun, was mache ich jetzt damit?
]]>gibt es hier. Nikon hat als einer der großen Mikroskop-Hersteller einen Wettbewerb für Bilder ausgeschrieben, schon fast seit 30 Jahren werden die besten Bilder aus dem Mikroskop prämiert. Auch wenn das im Grunde eine reine Werbe-Maßnahme ist, die Bilder sind einfach Klasse! Also denkt Euch oben rechts ein kleines “Anzeige” und genießt die Bilder…
NACHTRAG:
Tobias hat hier nebenan einen eigenen Wettbewerb gestartet…
Hier gibt es auch das dazugehörige Paper
Aber mal ganz ehrlich, auf jedem Kongress gibt es solche Vorträge, oder?
]]>Auch als HD Version verfügbar!
]]>Die grobe Story, ohne allzu große Spoiler: Eine Atombombe geht in Karlsruhe hoch, verschiedene Geschichten (eine Klatschreporterin, ein Privatdetektiv und sein verlorener Sohn und andere) verweben sich zunehmend zum finalen Ende.
Es ist in der Tat kein wissenschaftlicher Roman, aber man kann dennoch in kleinen Details ein wenig Wissenschaft entdecken, vor allem richtige. Und das finde ich schon mal lobenswert. Während in anderen Romanen schon mal die Pest von Fliegen übertragen wurde (meines Erachtens nur ein peinlicher Übersetzungsfehler), schildert Karl Olsberg die wissenschaftlichen Bestandteile in seinem Roman korrekt. Etwa am Anfang die Nebelkammer in einem ansonsten langweiligen Museum (aus das ist leider realistisch). Oder etwa diese Passage:
…offensichtlich ein Wissenschaftler, der seinen ersten Fernsehauftritt hatte. “Die Menschen sollten Fenster und Türen geschlossen halten und auf keinen Fall ins Freie gehen. Der Regen ist hochgradig kontaminiert…”
“Sie meinen, er ist radioaktiv verseucht”, warf der Moderator ein.
Jaja, Wissenschaftler in der Öffentlichkeit…
Sehr realistisch ist auch eine Fakten-Präsentation bei einem Krisenstabmeeting:
“Also ehrlich gesagt, ich sehe hier nur ein wildes Gewirr von Linien und Namen in einer Schriftgröße, die ich nicht mal lesen könnte, wenn ich direkt vor der Leinwand stünde […] Also, jetzt mal ganz simpel: Wer war es?”
Auch das erinnert mich an so manchen Vortrag auf verschiedenen Kongressen.
Insgesamt ein recht spannender Roman, der einem die Folgen einer Atombombe wieder vor Augen führt. Auch wenn sich der Autor bewußt bemüht, nicht die üblichen Verdächtigen aus der Klischee-Tüte hervorzuzerren, bleibt es dennoch bei diesem leichten faden Nachgeschmack der Marke Bush (junior).
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das erste Buch von ihm wird gerade von RTL verfilmt und auch dieser Roman könnte so demnächst in einer RTL-Eigenproduktion münden. Ob das jetzt ein Qualitätsurteil ist, sei jedem selbst überlassen.
Und dieses kleine Video veranschaulicht sehr gut, welche Kraft die “richtige” Beschleunigung hat.
Das ist etwas sehr übertrieben, aber es sind ja auch die Mythbusters. Und hier noch ein wenig mit Praxisbezug: Haustiere auf dem Rücksitz während eines Crashs.
]]>Und vorher darf der Molekularbiologe neidvoll auf die vermutlich kürzesten und dreckigsten PCRs im Fernsehen schauen, CSI bringt auch Nachschub. Ich warte ja immernoch auf den PCR Drucker.
Der Vollständigkeit wegen sei noch gesagt, das Monk wohl auch neue Fälle löst, also ist auch die Psycho-abteilung versorgt.
Und als Abschluss noch was passendes:
“Isomaltulose ist eine Glukose- und Fructosequelle und damit eine Kohlenhydratquelle, gewonnen aus Rüben”
Nun, man könnte auch einfach sagen, in das Mineralwassser wurde Zucker getan. Aber das würde der ernährungsbewußten Zielgruppe vermutlich nicht gefallen. Auf der Website zum Zuckerwässerchen heißt es:
Stress im Alltag und ungesunde Ernährung sind wahre Vitalitätsbremsen. Denn wer keine Zeit hat, der greift beim ersten Hunger schnell zu kalorienreichen süßen Snacks.
und weiter erfahren wir dann auch:
ohne Zusatz von Kristallzucker
Na dann muss das ganze ja gesund sein. Genauso wie die Gummibärchen, die kein Fett enthalten. Der Analogkäse & Co. wird angeprangert, weil er dem Kunden falsche Tatsachen vorgaukelt. Aber Kohlenhydrate aus Rüben sind OK? Von den 4,4 g Kohlenhydraten, die 100ml Wässerchen enthalten sind 4,3 g Zucker. Aber es ist ja kein Kristallzucker!
]]>Soll heißen, gerade ist etwas Blog-Pause, bald aber wieder mehr los.
]]>ABER dann kam die Seifenblase. Nach deren Experiment im Parabelflug sollen sich die Seifenblasen identisch verhalten mit solchen auf der Erde. Ich such jetzt mal eben einen Sponsor, mache meinen eigenen Parabelflug oder besser gleich auf der ISS einen Langzeit-Versuch und beweise das Gegenteil. Meine These: Sie halten sich wesentlich länger, weil eben die Seifenlauge nicht der Schwerkraft folgend nach unten läuft. Dadurch wird die Blase oben nicht zu dünn und platzt erst, wenn zu viel verdunstet ist.
Das einzige, was ich noch gelten lasse: In deren kurzen und unruhigen Parabelflug-abschnitten scheinen die Seifenblasen normal.
Ludmila, Du kennst da doch welche, lass die mal auf der ISS Seifenblasen machen und filmen. Das will ich jetzt wissen!
Angesichts ausgebrannter Erzieher und überlasteter Sozialarbeiter fordert ver.di für die rund 220.000 bei Kommunen beschäftigten Angestellten dieser Einrichtungen einen tarifvertraglich geregelten Gesundheitsschutz.
Die “Kernaussage” am Ende ist
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) warf der Gewerkschaft vor, die Forderung nach einem Tarifvertrag für Gesundheitsschutz vorzuschieben, um Forderungen nach einem neuen Entgeltsystem und nach mehr Geld Nachdruck zu verleihen.
Das klingt ein wenig, als wollen die nur mehr Geld, wie immer bei einem Streik. Exakt zu diesem Thema kam allerdings letztens eine Studie heraus:
Über die hier der WDR schreibt und eine andere Motivation für den Streik beschreibt:
In der Tat geht die aktuelle Situation auf Kosten der Kinder (und Eltern).
In der Kindertagesstätte “Bergpate” arbeiteten vor Einführung des Gesetzes 18 Vollzeitkräfte. Anfang dieses Jahres mussten drei gehen. Dafür werden jetzt zehn Kinder mehr betreut.[…]
Durch hohen Arbeitsdruck und Angst um die Stelle stieg der Krankenstand in den vergangen neun Monaten in manchen der befragten Kitas um mehr als ein Drittel.[…]
Viele Zeitverträge wurden nicht verlängert; die Zahl der 400-Euro-Kräfte verdoppelte sich fast; befristete Arbeitsverträge nahmen stark zu.
Das hat uns also PISA jetzt gebracht. Von der immer groß gelobten Frühförderung der Kleinsten ist nichts geblieben, die Kinder werden jetzt von 400,- Euro Kräften aufbewahrt. Und wenn der nächste PISA Schock der Generation Doof 2.0 kommt, dann will es wieder keiner gewesen sein. Ist ja klar… Aber aus dem Ministerium kommt
Positiv hingegen sei unter anderem anzumerken, dass den Einrichtungen mehr Fachkraftstunden zur Verfügung stünden sowie die Qualität der frühkindlichen Bildung mehr Gewicht erhalte, so die Ministeriums-Sprecherin weiter.
Hm, die Qualität hat also mehr Gewicht bekommen? Irgendwie habe ich da jetzt ein Logik-Problem. Wer soll die denn wann machen?
Um es kurz zu machen: Unbedingt Lesen! Absolute Empfehlung!
Es geht um… tja, also eigentlich, hm. Um was geht es eigentlich? Vince Ebert erzählt über Gott und die Welt, schweift ein wenig ab und schreibt eigentlich nur seine Sicht der Dinge. Der etwas sehr dünne rote Faden wäre aber auch das Einzige, was man dem Buch auf die Kontra-Liste setzten könnte.
Ich habe mir bei den letzten Rezensionsbüchern immer Eselsohren in die Seiten geknickt, wenn ich ein Zitat hier erwähnen möchte. Meist waren dies nur ein paar, wenige Seiten und vertretbar.
Hier ist es anders. Rein rechtlich bekäme ich schon fast Probleme, weil ein Zitat nicht zu lang sein darf und ich fast das ganze Buch hier abtippen wollte.
Daher nur ein paar auserwählte Zitate:
Darum geht es in diesem Buch. Auf den folgenden Seiten habe ich versucht, viele Dinge unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Um nicht zu sagen: Wissenschaftskommunikation
An vielen Stellen tauchen diese ganz “dezenten” Spitzen gegen Lehrer und andere auf. Etwa:
Und wenn ich unbedingt fremde Sprachen, ursprüngliche Riten und primitive Gebräuche erleben möchte, fahre ich für ein paar Tage auf die schwäbische Alb.
Sehr passend auch
Warum glaubt man, ein katholischer Abt könne zur Stammzellforschung Profunderes beitragen als ein Molekularbiologe? Etwa, weil sich Mönche durch Zellteilung vermehren?
oder
Vor rund 150 Jahren führte Gregor Mendel Kreuzungsversuche mit Erbsen durch und erkannte als Erster das Geheimnis der geschlechtlichen Vermehrung. Ausgerechnet ein katholische Mönch. Irgendwie paradox.
um mal bei der Kirche zu bleiben:
Der Vatikan hat eine Grundfläche von einem halben Quadratkilometer und einen Papst. Rein rechnerisch gesehen bedeutet dies: zwei Päpste pro Quadratkilometer…
über den Sinn von Statistiken und Zahlen.
34 Prozent der deutschen Realschüler sind davon überzeugt, die Nordhalbkugel drehe sich entgegengesetzt zur Südhalbkugel. So mancher Lehrer zuckt jetzt zusammen und denkt: 34 Prozent? Unmöglich! Das wäre ja mehr als die Hälfte!
über den aktuelles Status im Land der Dichter und Denker.
Quasi als Grundtenor des Buches und Abschluss
Denn im Gegensatz zu Ideologien, Religionen oder Weltanschauungen bringen sie [die Wissenschaften] den Menschen nicht bei, WAS sie denken sollen, sondern WIE sie denken sollen.
Denken Sie also lieber selbst. Denn Nichtdenken heißt glauben müssen, was andere sagen.
Das waren, wie schon gesagt, nur ein paar kleine Highlights aus dem Buch. Ich kann es nur jedem empfehlen!
Das erste Buch: Generation Doof hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Eine doofe Analyse der Generation Doof sagen die einen, leider Realität sagen die anderen. Nun, es ging im ersten Buch um eine Bestandsaufnahme “der heutigen Jugend”, die nichts weiß, aber alles kann oder zumindest meint, alles zu können.
In diesem hier Buch geht es um Auswege aus der Misere. Was kann die Generation Doof tun, um dennoch was zu schaffen? Wie eignet man sich Wissen an, wie wichtig ist Allgemeinwissen? Was ist Allgemeinwissen? Wie bugsiert man sich aus peinlichen Situationen von Nicht-Wissen heraus?
Die Fakten sind klar und ernüchternd: Es gibt mehr Lehrstellen als Bewerber. Leider nur, weil die Betriebe ihre Ansprüche nicht noch weiter runterschrauben wollen. Und auch an vielen Stellen in den “Diskussionen” hier auf SB stellt sich manchem die Frage, ob das wirklich ernst gemeint ist, was da kommentiert wurde.
Besteht Hoffnung? Wie kann das Buch der Generation Doof helfen?
Sehr viel kommt einem tatsächlich bekannt vor, die Ratgeber-Tipps zu Vorstellungsgesprächen, Soft-Skills etc. werden schon seit Ewigkeiten in den gängigen Zeitschriften aufbereitet.
Es ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem
Während die ersten Kapitel noch recht amüsant zu lesen sind, werden die Déjá-vus stetig mehr. Ach was, Bewerbungen sollten keine Fettflecken haben? Wenn ich etwas im Internet veröffentliche, kann es jeder sehen?
Aber fangen wir vorne an:
Ist dieses Buch ein Allheilmittel gegen die Dummheit?
Nein. Es gibt keine Patentlösungen gegen Unwissenheit, ein morsches Bildungssystem, Nachwuchsmangel, verpeilte Eltern und ein schlechtes Fernsehprogramm.
Schreiben die Autoren gleich zu Anfang. Schön finde ich auch den Satz:
Bücher immer für Kinder zugänglich aufbewahren!
Es kommen dann unter griffigen Überschriften wie
Das Politiker-Prinzip. Wie du über Dinge redest, von denen du keine Ahnung hast..
eine Reihe von Tricks und Auswegen, wie man Unwissen dezent verbergen kann.
Aber, wie gesagt, alles schon dagewesen. Wie verhalte ich mich im Praktikum / Job, Verhalten im Internet und letztlich auch noch Beziehungs- und Erziehungsratschläge geben der Generation Doof altbekannte Ratschläge zu allen Lebenslagen, inkl. Testament.
Ganz ehrlich, ich habe irgendwo bei Seite 240 aufgehört. Trendige Formulierungen wie “wir sind mal auf die Leine gegangen” (=Online suchen) sind irgendwie nicht mein Geschmack. Dennoch will ein Bekannter gleich mehrere Exemplare des Buches besorgen und damit seine Azubis versorgen, wohl in der Hoffnung, etwas Besserung zu erreichen.
WENN dieses Buch wirklich für die Generation Doof “neue” Ratschläge enthält (was sehr traurig wäre, aber manchmal wirklich den Anschein hat), DANN frage ich mich jedoch, ob die Zielgruppe auch die Ausdauer hat, 392 Seiten zu lesen? (Oder gehöre ich gar der besagten Generation an, weil es mir zu langweilig wurde?) Es gibt zwar ein paar Illustrationen, aber es ist für die angeblich Youtube und TV gewohnte Zielgruppe schon reichlich viel Text. Die, die es (scheinbar) brauchen, werden es vermutlich nicht lesen, naja, vielleicht ziehen sie sich das Hörbuch auf den MP3 Player und es besteht noch Hoffnung auf Besserung?
Es bleibt ein ungutes Gefühl und die Hoffnung, dass es doch gar nicht so schlimm ist mit der Generation Doof.
ARGH ARGH, Tim Taylor hätte seine Freude daran. Der neue Binford 8000 jetzt mit Wii-Steuerung…
]]>Während die Mythbusters sonst ja immer “hochwissenschaftlich” mit eigenen Experimenten überprüfen, was sie so Film und Fernsehen gefunden haben, gehen Sie quasi vor Ort zum “Feind”. Leider ist die berühmte PCR-Zentrifuge-Drucker-Dingens vermutlich zu langweilig, als dass sie es entlarven…
]]>Das ist nicht der PC, das ist eine Kiste! Das ist mein PC (zeigt auf Monitor)
Köstlich, wie der Erklärer oben, unten, Bauch und Innen erklärt.
Leider weigert sie sich strikt, auf das Erklärte einzugehen. Sie hat ihre feste (falsche) Vorstellung und weicht keinen nm davon ab. Wie soll man etwas erklären, wenn der Gegenüber es nicht erklärt haben will?
1 Natürlich ist die blonde Haarfarbe ohne Bedeutung, zumal ein nicht unwesentlicher Teil der skandinavischen Bevölkerung blond ist. Von daher möchte ich mich hier nicht mit dem Gleichstellungsbeauftragten oder dem Verein der Förderung blonder Frauen oder anderen anlegen und habe den überflüssigen Zusatz wieder gestrichen
]]>In meinem Lieblingspodcast wurde das Buch erwähnt, Grund genug, das mal näher unter die Lupe zu nehmen.
Alltagsexperimente, oder besser gesagt, Experimente ohne Labor. DNA in der Küche extrahieren und ähnliches. Florian hat mir ja leider schon das Titelexperiment weggeschnappt, so dass ich mal über die anderen Versuche berichte.
Im Grunde ist das Buch eine Zweitverwertung einer Kolumne des NewScientist bei der alltägliche Begebenheiten auf ihre wissenschaftliche Erklärung hin untersucht wurden.
Einen roten Faden durch die Experimente sucht man daher vergebens.
Im Vorwort heißt es:
Natürlich spielen bei vielen unserer Versuche alkoholische Getränke eine Rolle – schließlich ist auch die Redaktion des NewScientist mit Journalisten besetzt.
Bin mir immer noch nicht sicher, was mir das sagen soll, aber gut, die ersten Experimente fangen entsprechend an: Konvektionsströmungen von Sahne auf Tia Maria, Schaumbildung von Sekt und Bier in frischen Gläsern, trüber Ouzo, geschüttelter Martini…
Es sind wirklich viele triviale, alltägliche Dinge, und das ist gut so. Schließlich geht es wirklich um das selbst nachmachen (können). Vieles, und auch das finde ich gut, sind so kleine Details: Spaghetti brechen in mehr als zwei Teile, wenn man sie biegt. Unlogisch, sollte doch eigentlich nur eine Bruchstelle durch das Biegen entstehen.
So manche Versuche kennt man bereits von anderen Büchern, TV oder Shows. Etwa das implodierende Ölfass, habe ich bei den Physikanten live gesehen, sehr cool.
Die lustige Mais-Stärke hatte ich hier auch bereits mehrfach verlinkt. Und auch die allseits bekannten Mentos-Cola-Versuche dürfen in einem solchen Experimentierbuch nicht fehlen.
Es bleibt ein gemischtes Gefühl nach der letzten Seite. Einerseits kannte ich schon viele der Versuche, anderes war neu, manches kommt auch bei Frau Lück in ihren Büchern vor (Neue leichte Experimente für Eltern und Kinder). Eine schöne Mischung also eigentlich. Die Schokoladengeschichte mit den Mikrowellen bildet aber leider eine Ausnahme, die anderen Versuche kommen mit Abstand nicht ran, zumindest meiner Meinung nach.
Dennoch empfehlenswert, bei dem derzeit sehr reichhaltigen Angebot an Experimentierbüchern kann sich ja jeder selbst aussuchen, was ihm besser gefällt.
Vielleicht reiche ich ja nochmal das eine oder andere Experiment mit Erfahrungsbericht nach
Weitere Highlights der Liste: Der Pub, in dem Watson und Crick philosophiert haben, oder das Fenster, hinter dem “quasi das Penicillin gefunden wurde”…
Zu irgendwas muss die Streetview ja gut sein, so kann man Wissenschaftsgeschichte richtig illustrieren.
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