Dieses Prinzip vermuten Experten auch hinter der „Wirkweise“ von homöopathischen Präparaten. Wer genug daran glaubt bzw. „Erfahrungen“ damit gesammelt hat, dass die Kügelchen „wirken“, wird bei der künftigen Einnahme einen ähnlichen Effekt bei sich beobachten.

Unser Körper ist ein wahres Wunderwerk, denn eine positive Erwartungshaltung bewirkt im Gehirn so einiges. Es werden Regionen im präfrontalen Cortex sowie der Amygdala aktiviert, die zur Verarbeitung von Denkprozessen und Emotionen dienen.

Der Placeboeffekt lindert die körperlichen Beschwerden augenscheinlich, denn das Gehirn aktiviert das eigene Schmerzabwehrsystem. Somit nehmen wir Schmerzen deutlich stärker wahr bzw. fühlen uns die Einnahme vitaler.

Placebo-Wirkweise – eine Geschlechtersache?

Nicht jeder nimmt die Wirkweise der homöopathischen Präparate mit ihrem Placeboeffekt gleich stark wahr. Experten bemerken auch hier Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen neigen dazu, den Placeboeffekt deutlich besser als Männer zu spüren.

Frauen sind laut Wissenschaftlern deutlich lernfähiger als Männer. Dadurch wird der positive Effekt der Präparate jeder Einnahme weiter verstärkt. Männer hingegen lassen sich vor allem positive Erwartungen bzw. Vorfreude leichter steuern. Wird ihnen u. a. von anderen berichtet, dass die homöopathischen Präparate Leiden lindern, fühlen sie sich davon angesprochen und freuen sich auf die Wirkweise bei sich selbst.

Homöopathische und schulmedizinische Präparate sind auch bei Online Apotheken erhältlich. Doch immer mehr wollen Globuli verbannen. Foto: pixabay.com @ Tumisu (CC0 Creative Commons)

Was hilft wirklich, wenn ich mich unwohl fühle?

Treten körperliche Einschränkungen oder andere Symptome auf, sollten sich Betroffene zunächst beruhigen. Das Gespür für den eigenen Körper ist hierbei besonders wichtig. Habe ich diese Symptomatik bereits einmal gehabt und was hat mir geholfen? Treten die Symptome erstmalig auf?

Ein leichtes Schwindelgefühl oder ein temporäres Unwohlsein können harmlose Ursachen haben. Temperaturveränderungen, wenig Flüssigkeitszufuhr oder mangelnde Ernährung – das Ursachenspektrum ist weit gefächert. Manchmal hilft etwas Ruhe, um den Organismus zu entspannen.

Zeigen sich die Symptome als besonders hartnäckig und wirken aus eigener Sicht bedrohlich, ist Handlung angezeigt. Wahlweise wird der Rettungswagen gerufen oder der Hausarzt aufgesucht. Selbstexperimente mit eigenen Medikationen aus der Apotheke ohne fachkundige Beratung sind nicht empfehlenswert.

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