Wie lautet die erste Frage, die man stellen muss, wenn man Prozentangaben sieht? Die Überschrift hat’s schon verraten. XY Prozent von was? Wäre uns Verbrauchern das ins Gehirn gemeiselt, hätten Firmen wie Dr. Oetker keine Chance mit solchen Marketingstricks, wie sie die Verbraucherorganisation foodwatch gerade wieder “enttarnt” hat.
Die Berliner haben ein paar Beispiele gesammelt, die belegen, wie gerne Firmen versuchen, uns mit dem alten Trick der hohen Prozentzahlen reinzulegen (Zitate aus der E-Mail-Pressemitteilung):
“Besonders dreist treibt es Dr. Oetker bei seinem Schokoladenpudding “PurChoc”. Auf der Verpackung steht groß “75% Kakao in der Schokolade” und “Tansania edelbitter” – tatsächlich sind jedoch nur 1,875 Prozent Tansania-Kakao im Produkt enthalten. Die hervorgehobene Angabe von 75 Prozent Kakao bezieht sich nämlich nur auf den Schokoladenanteil, der gerade einmal 2,5 Prozent im Pudding ausmacht.“
Nach dem selben Muster strickt auch Gummibären-Hersteller Haribo seine Werbeversprechen:
“Die Haribo-Fruchtgummis “Fruity-Bussi” versprechen “35% Frucht in der Füllung” – diese Füllung macht jedoch gerade einmal 12,3 % des Produkts aus. Der ausgelobte Fruchtanteil schrumpft damit auf 4,305 % im Produkt zusammen.”
Das sind schöne Beispiele dafür, wie Firmen mit unserer fehlenden Bildung in Sachen Statistik Profite machen. Und wir merken es noch nicht mal und haben ein gutes Gefühl dabei.
Herr Gigerenzer, ihr Fall.
Also sprecht mir nach:
“Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?, “Prozent? Von was?,
Vielleicht sollte man daraus eine Liturgie machen, oder sowas.
Nachtrag:
SpO hat bei Dr. Oetker zur Prozentepraxis befragt. Antwort:
“Man sehe sich Wettbewerb gefährdet, wenn zu viele Informationen auf der Packung preisgegeben würden. Genaue Angaben zur Zusammensetzung ließen nämlich Rückschlüsse auf die geheime Rezeptur des Puddings zu, sagte eine Sprecherin SPIEGEL ONLINE. Dr. Oetker wolle niemanden täuschen, außerdem halte man sich an geltendes Recht.”
Bild: Dr. Oetker Website
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