Schnell mal zwischendurch eine Meldung, die ich aus dem aktuellen arznei-telegramm geborgt habe (und damit die Empfehlung dieses zu abonnieren, auch wenn man kein Arzt ist):
Irrationaler Hang zu Nahrungsergänzungsmitteln: In einer repräsentativen Umfrage ergründen US-amerikanische Meinungsforscher die Einstellung von knapp 1.600 Verbrauchern zu Nahrungsergänzungsmitteln wie Kräutermittel, Probiotika, Fischöl und andere Produkte, die angeblich Wohlbefinden und Gesundheit fördern.
Demnach versprechen sich die Anwender vor allem, dass sie sich „besser fühlen”, „Energie auftanken” (je 41%), ihr „Immunsystem stärken” (38%), „etwas für die Verdauung tun” (28%) oder „Schmerzen lindern” (25%).
Persönliche Einschätzungen des Nutzens haben weitaus größeren Einfluss auf den Gebrauch als externe wis- senschaftliche Belege: Nur einer von vier Anwendern würde auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten, wenn Gesundheitsbehörden sich auf Studien berufen, die mit öffentlichen Geldern finanziert wurden und in denen sich Nahrungsergänzungsmittel als unwirksam erwiesen haben.
Auf der Basis wissenschaftlicher Studien lassen sich Anhänger von Nahrungsergänzungsmitteln somit kaum von ihrem Hang zu diesen Produkten abbringen.
Und: Mehr als jeder dritte (36%) hat seinem Arzt nicht mitgeteilt, dass er Nahrungs- ergänzungsmittel einnimmt (BLENDON, R.J. et al.: JAMA Intern. Med. 2013; 173: 74-6).
Bei der Arzneimittelanamnese empfiehlt es sich, gezielt auch nach Nahrungsergänzungsmitteln zu fragen – und auch nach Arzneimitteln zur Selbstmedikation, die oft ebenfalls von Patienten nicht erwähnt werden.
Könnte entmutigend sein, aber nicht dran stören, ist nur eine Umfrage …
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