An alle Wissenschaftsjournalisten deutscher Sprache!
(… und natürlich all die anderen, die das interessieren könnte …)
Wir nähern uns einer letztgültigen Lösung für die Schreibweise der Nobelpreis gekürten Entdeckung Peter Grünbergs.
Unsere Anfrage an das Forschungszentrum Jülich angesichts der Probleme deutschsprachiger Medien mit der Übertragung des englischen giant magnetoresistance ins Deutsche.
Hier die Antwort von Kosta Schinarakis aus der Pressestelle des FZ Jülich:
Peter Grünbergs letzter Artikel zu dem Thema spricht vom
Riesenmagnetowiderstand
und
Riesenmagnetowiderstandseffekt
je nach dem, was gemeint ist.Siehe https://www.pro-physik.de/Phy/pjtoc/25753/3
Dies ist auch die Übersetzung laut Langenscheidt:
giant magnetoresistance (GMR) ? Riesenmagnetowiderstand m (GMR)
VDI; gigantischer Magnetowiderstand m VDI(In einem Interview kam die Frage auch auf: Da gab sich Peter Grünberg aber tolerant: Riesenmagnetowiderstand oder Riesenmagnetwiderstand (ohne o) war ihm gleich lieb).
Er hat uns versprochen, die Anfrage an Herrn Grünberg weiter zu leiten. Die werde aber sich ein wenig auf sich warten lassen, da Herr Grünberg derzeit in Skandinavien weilt …
Durch einen der Kommentare zu unserem Ursprungsartikel, erfuhren wir auch, dass das “o” ein ganz besonderes “o” ist, nämlich ein Fugenlaut, in dem Fall also ein Fugen-“o”:
Der liebe Kollege Hockeystick meinte dazu:
Das zungenfreundliche Fugen-o findet sich durchaus auch außerhalb der Physik, so etwa in der Blog-o-sphäre oder in den Anch-o-vis. Zu letzteren möchte ich die einschlägige Fachliteratur zitieren:
“Hier lernen Sie unter der fachlichen Anleitung von Prof. Dr. phil Padó zum Beispiel, wie sich das Wort Anchovis morphologisch aus dem Wort Fisch herleiten lässt: “Fisch” lässt sich zerlegen in die zwei Morpheme “Fis-ch”. Hier erkennt das geübte Auge sofort das verkürzte Zirkumfix “Fis”, das noch gut in der alten Form “Fis-ch-fis” zu sehen ist. Dieses Wort trat nachweislich auch mit dem Allomorph “vis” (“Fis-ch-vis”) auf. Seit 1860 (Romatik, Wagner) ist zudem die enharmonische Verschiebung von “Fis” nach “As” ein häufig beobachtetes Phänomen, was sich mit der seit dem 14. Jahrhundert nur noch im niederfränkischen nachweisbaren Nebenform”As-ch-vis” belegen lässt, bzw mit der später durch Epenthese abgewandelten Form “An-ch-vis”. Aus Ausspracheerleichterungsgründen lässt sich schon früh ein Fugen-o nachweisen (vergleiche die ähnliche Bildung: “Radio-o-orchester”), wodurch das Wort “Anchovis” in seiner heute bekannten Form entstand.”
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