Wissenschaftliche Ergebnisse können zum Nutzen wie zum Schaden der Menschheit eingesetzt werden. Ein Marketingtext für ein US-Sachbuch bringt dieses doppelköpfige Dasein schön auf den Punkt:

“… At the dawn of the twentieth century, humanity was facing global disaster: Mass starvation was about to become a reality. A call went out to the world’s scientists to find a solution.

This is the story of the two men who found it: brilliant, self-important Fritz Haber and reclusive, alcoholic Carl Bosch. Together they discovered a way to make bread out of air, built city-sized factories, and saved millions of lives.

But their epochal triumph came at a price we are still paying. The Haber-Bosch process was also used to make the gunpowder and explosives that killed millions during the two world wars. Both men were vilified during their lives; both, disillusioned and disgraced, died tragically. … ”

(Fettung durch mich)

Wer jetzt nicht direkt drauf kommt, was mit “make bread out of air” bedeuten könnte (hier lesen ja nicht nur Wissenschaftler mit), dem hilft dieser Wikipedia-Eintrag weiter (das entscheidende Stichwort lautet “Dünger”).

Das bringt mich auf die Frage: Welche vergleichbaren Beispiele gibt es eigentlich noch, in denen eine wissenschaftliche Entdeckung/Erfindung für das Gute/wie auch das Böse (brrr, wie schwarz-weiß) genutzt wird.

(Kernspaltung lassen wir jetzt mal weg, ich hab keinen Bock auf ewige Kommentarschlachten,das wäre ja auch zu einfach.)

Kommentare (30)

  1. #1 schlappohr
    24. August 2009

    Es wird schwer sein, ein _Gegenbeispiel_ zu finden.
    Die Erfindung des Rades, die Beherrschung des Feuers, die Elektrizität,
    die Fortschritte in der Chemie, die Raumfahrt – all das hat uns das Leben erleichtert und wurde gleichzeitig missbraucht (z.B. Waffen) oder hat uns sonstwie geschadet
    (Umweltverschmutzung, Klimaveränderung, “technische” Katastrophen).
    Einzig die theoretische Physik ist bisher frei von Schuld, wenn wir einmal
    die Sache mit der Bombe außer acht lassen.

    Wissenschaft birgt immer zwei Herausforderungen: Das Lösen des eigentlichen Problems
    (darin sind wir gut), und der verantwortungsvolle Umgang mit dieser Lösung.
    Darin sind wir bisher fulminant gescheitert.

  2. #2 S.S.T.
    24. August 2009

    Letztendlich lässt sich jeder Erkenntnisgewinn, jede Erfindung auch missbrauchen. Selbst eine verbesserte medezinische Versorgung von Soldaten und Zivilisten ist kriegswichtig.

  3. #3 Ludmila
    24. August 2009

    @schlappohr: Wirklich? Haben wir wirklich derart fulminant versagt? Oder kommt uns nur das so vor? Weil wir inzwischen auf so hohem Niveau klagen, dass uns gar nicht mehr bewusst ist, wie hoch dieses Niveau im historischen Vergleich ist? Und weil wir immer nur das Negative berichten?

    Wann hört man schon mal in den Nachrichten: “Schon wieder waren heute zig Millionen Kinder dank dem Einsatz moderner Dünger, Getreidesorten und Medizin satt und gesund.”

    Die Konservenbüchse und der Stickstoffdünger haben insgesamt vermutlich weitaus mehr Menschen die Ernährung gesichert, als Sprengstoffe Menschen umgebracht haben.

    Ich mein ernsthaft, rein rational gesehen, ist die Lebenserwartung der Menschheit insgesamt auf einem Niveau, das noch vor 100 Jahren traumhaft gewesen wäre. Ich frage mich auch ernsthaft, ob wir nicht insgesamt in einer friedlicheren Welt leben als bis vor ein paar Jahrhunderten.

    Klar, uns mag die Situation heute bedrohlich erscheinen. Aber nicht weil wir es am eigenen Leib erleben, sondern weil wir heute medial über Konflikte überall auf der Welt mehr oder weniger gut informiert sind. Hätte es einen deutschen Wanderarbeiter vor 100 Jahren in Berlin nach seinem 16-Stundentag wirklich interessiert, ob und was für Konflikte in Afrika, Asien oder den USA stattfanden? Und ob dort Kinder verhungern? Wenn er selbst schauen muss, wie er die Kinderschar zu Hause satt kriegt?

    Dafür hatte er genug Probleme vor der eigenen Haustür, die viel dringlicher waren und vielleicht auch abstumpfend wirken.

    Ist nicht auch eine Weltorganisation, die sich zumindest bemüht, sich den Problemen der Menschen weltweit anzunehmen, ein unglaublicher Fortschritt? Die Menschenrechte? Das Kriegsverbrechertribunal?

    Ich denke, es ist ein grundsätzliches Paradox der Menschheit, dass es den Menschen in den Industrienationen im historischen Maßstab gesehen unglaublich gut geht, aber sie sich nicht so recht daran erfreuen können, sondern grundsätzlich auf das Negative schauen und die positive Entwicklung für selbstverständlich erachten. Vielleicht ist auch ein gut Teil Schamgefühl dabei, dass es uns gut geht und anderen Menschen nicht, obwohl wir selbst scheinbar nichts dazu beigetragen haben.

    Solange wir den Wohlstand der Welt, das Gute und das Böse, das Wissenschaft und Bildung und gesellschaftliche Entwicklung brachten, nicht richtig einschätzen können, ist diese Diskussion jedenfalls von vornherein nutzlos. Wir diskutieren dann lediglich mit unserer vermutlich falschen Einschätzung der gesellschaftlichen Entwicklung.

    Und überhaupt: Wissenschaft ist eben auch ein Werkzeug und es kommt vor allem auf die Personen an, die sie benutzen, ob was Gutes oder Schlechtes dabei herauskommt. Einen Hammer werfen wir doch auch nicht weg, wenn in einer anderen Stadt mit diesem Werkzeug jemand ermordet wurde.

  4. #4 a.w.
    24. August 2009

    @ ludmilla

    Gehts noch platter?

    Eigenartig, wie sich Menschen, die sich Wissenschaftler nennen, bei Kritik in derartige Gemeinplätze flüchten. Ich meine es gibt doch wenig Zweifel, dass das 20. Jahrhundert eins der mörderischsten de Weltgeschichte war und wie es aussieht das 21. dem nicht nachstehen wird. gut 2/3 der Weltbevölkerung haben nichts zu fressen und werden ausgebeutet bis aufs Blut. Die Entwicklung der Werkzeuge für diese Ausbeutung geht mit der Entwicklung des Wissenschaftsstaates Hand in Hand.
    Die Wissenschaftler sind die Büttel der Kriegsherrn unserer Zeit. Für Geld tun sie so gut wie Alles und werden vom Wissenschaftsstaat geschützt.

    Das Zeitalter der technischen Wissenschaft ist vorbei und wir sollten uns die Dinge rausnehmen, die WIRKLICH unser Leben erleichtern und den Rest auf den Müll schmeissen. Weil dort gehört das hin.

    Einen Hammer werfen wir nicht weg, weil jemand mit einem Hammer ermordet wurde. Aber wir zweifeln zurecht am Geisteszustand eines Menschen, der behauptet von der Entwicklung neuer Hämmer hängt unser zukünftiges Glück ab. Mitnichten.

  5. #5 Marcus
    24. August 2009

    @a.w.
    “Eigenartig, wie sich Menschen, die sich Wissenschaftler nennen, bei Kritik in derartige Gemeinplätze flüchten.”

    Dein Beitrag sprüht ja jetzt aber auch nicht vor Detailangaben und konkreten Beispielen …

  6. #6 rolak
    24. August 2009

    Aber wir zweifeln zurecht am Geisteszustand eines Menschen, der behauptet

    Ich zweifel auch am Geisteszustand gewisser Menschen, die behaupten einen Text, eine Frage verstanden zu haben und dann völlig losgelösten Buchstabensalat abliefern.
    Wissenschaft forscht, die Umsetzung in technische Prozesse bzw ein Produkt wird von ihr nicht gemacht, allerhöchstens üben ihre Ergebnisse noch während dieser Umsetzung Einfluß aus. Aber das dürfte schwer verständlich sein für jemanden, der schon Büttel seiner Phantasien ist.

    Die Frage im blog halte ich für zu schwierig wg der umfangreichen Antwortmenge. Wie wäre es denn mit

    Welche Beispiele gibt es eigentlich, in denen eine wissenschaftliche Entdeckung/Erfindung nicht sowohl für das Gute als auch für das Böse genutzt wird?

  7. #7 Marcus
    24. August 2009

    @rolak
    “Welche Beispiele gibt es eigentlich, in denen eine wissenschaftliche Entdeckung/Erfindung nicht sowohl für das Gute als auch für das Böse genutzt wird?”

    Ist das denn so, fällt uns zu jeder Entdeckung/Erfindung eine “gute” und “böse” Verwendung ein? Okay, Feuer, Rad, Elektrizität, Raumfahrt, aber wie sieht es zum Beispiel mit … ähm… PCR aus (komme ich gerade drauf wg. der Karyy Mullis-Geschichte von vor paar Tagen s.u.)?

  8. #8 a.w.
    24. August 2009

    @ marcus

    Das ist schon wahr, nur kennen ich die Beiträge dieser Herrschaften wenn es darum geht, ihre wissenschaftlichen Pfründe zu verteidigen. Da sind sie so eloquent und vor allem arrogant gehen jede, auch noch so vorsichtige Kritik.
    Ich bin von 2 dieser universitären “Jungstars” nach kurzer Zeit gesperrt worden, als ich versuchte ihre dämlichen Positionen anzukratzen. Die legen manchmal eine Arroganz an den Tag, der nur noch von ihrer Dummheit übertroffen wird. Schau mal weiter oben, auf den Beitrag von S.S.T. Da glaubt man doch einen Volksschüler vor sich zu haben, wenn man diesen “Gedanken” liest. Und genau der hat sich nicht entblödet, immer seinen Senf dazu zu geben, wenn es darum ging, z.B. gegen Naturmedizin, Homöopathie, Akkupunktur e.t.c. zu hetzten, was von den Vefassern des Artikels gleich im ersten Satz begonnen wurde.
    Und zwar nicht von Medizinern sondern von Physikern und Astronomen, die von der Medizin soviel Ahnung haben wie eine Kuh vom Radfahren.
    Und jetzt, wenn sie zur Janusköpfigkeit ihrer Zunft Stellung nehmen sollen, entfleuchen ihnen nur Plattheiten oder sie lassen sich überhaupt nicht blicken.
    Für mich ist das schon sehr bezeichnend.

  9. #9 a.w.
    24. August 2009

    Auch wenns wahrscheinlich schon langweilig wird, aber ich kann bei solchen Fragen nur wärmsten die Lektüre von Erwin Chargaff empfehlen, der jahrzehntelang wissenschaftlich gearbeitet hat an hoher Stelle mit “grossem Erfolg” und den Rest seines Lebens damit verbracht hat, die Irrwege seiner Zunft aufzuzeigen und sich für seine Teilnahme daran zu entschuldigen.
    Zitat : “Ich habe dem Herostrat die Zünder gereicht”
    Ich habe nie prophetischer Worte über die Zukunft der Naturwissenschaften gehört.
    Von einen ausgewiesenen Fachmann. Doktor, Professor, div. Ehrendoktorate. der Nobelpreis hätte ihm gebührt, e.t.c. Er war alles andere als begeistert von den Aussichten seiner Zunft.

  10. #10 Ludmila
    24. August 2009

    @a.w.: Der nächste Technologieschritt von einem Hammer ist “ein neuer Hammer”? Haben Sie wirklich so wenig Phantasie und gleichzeitig so wenig Ahnung von technologischer Entwicklung?

    Ein Presslufthammer oder eine Straßenwalze z.B. ist doch eine deutliche Weiterentwicklung eines Hammers, den es jetzt schon seit ein paar Jahrtausenden gibt. Das nenne ich Fortschritt.

    Ohne diese technische Weiterentwicklung wäre unsere moderne Infrastruktur (So dummes Zeugs wie Straßen und Autobahnen) schlicht undenkbar weil unerschwinglich. Man stelle sich vor, unsere Autobahnen würden mit Spitzhacke, Schaufel und normalen Hämmern gebaut werden. Also mit Gerätschaften aus der Eisenzeit.

    Natürlich kommt hier schon wieder die Janusköpfigkeit eines jeden Fortschrittes heraus. Einerseits gibt es Staus, CO2-Belastung, zubetonierte Landschaften, Vekehrstote. Andererseits ist die Mobilität natürlich schon schön und ermöglicht uns einen unglaublichen Lebensstandard: Krankenwagen erreichen einen hilfsbedürftigen Menschen in Rekordzeit, frische Waren kommen ganzjährig zu uns etc..

    Andererseits kann man mit den gleichen Werkzeugen aber auch Staudämme für Energie aus Wasserkraft bauen, für die wiederum meist ganze Dörfer umgesiedelt werden müssen und die vorhandene Habitate zerstören.

    Ja, es ist ein Kreuz mit dem Fortschritt. Aber so schlecht wie ihn gewisse Leute reden, ist er auch wieder nicht.

  11. #11 rolak
    24. August 2009

    @Marcus: Ich meinte nicht, daß es auf meine Version der Frage keine Antwort gäbe, nur daß sie besser (im Sinne von übersichtlicher) beantwortbar sei, weil nicht automatisch eine Flut von Möglichkeiten aufsteigt. Potentielle Dinner-Gäste frage ich auch nicht, wogegen sie nicht allergisch sind, sondern interessiere mich direkt für die no-gos. Obwohl, bei einem Kumpel von mir dürften sich die Antwortlängen ungefähr gleichen ;)

    /PCR/ noch nicht sonderlich aktuell, aber wer weiß: Generelle Kontrollen bei Versicherungen / Arbeitgeber /<was auch immer>. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich halte die negative Seite für Auswüchse von Machtgeilheit und Kontrollsucht Einzelner, nicht von der Wissenschaft.
    Was mir als Positivbeispiel spontan einfällt: Gödels Unvollständigkeitssätze. Wichtige Entdeckung/Arbeit, die man schon in Stein meißeln muß, damit sie als Waffe verwendbar ist.

  12. #12 a.w.
    24. August 2009

    @ ludmilla

    Ich arbeitete und arbeite viel im Handwerk und schätze gutes Werkzeug. Und dieses Werkzeug ist entwickelt. Das beste davon meist durch Empirie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man hier noch Grossartiges weiterentwickeln kann.
    Aber ich möchte einen anderen Gedanken einbringen. Es könnte einfach sein, dass das Zeitalter der Naturwissenschaft einfach zu Ende ist. So wie die Renaissance oder der Barock oder irgeneine andere Epoche. So gut wie alle Dinge, die das Leben erleichtern sind erfunden, und weit darüber hinaus. Die Erhaltung dieser Dinge gefährdet schon unsere Lebensräume und verschwendet sinnlos Resourcen, die nicht wiederbringlich sind. Warum schalten wir nicht einfach zurück und begnügen uns mit dem Erreichten und wenden uns anderen Dingen zu, anstatt die Welt zu einer grossen Maschine umzubauen, die sowieso nie funktionieren wird.
    Weil Sie dort einen Job haben oder weil Einige sich daran dumm und dämlich verdienen? Das sollte kein Grund sein.
    Die Naturwissenschaft ist zu einem Massenbetrieb geworden, in dem Krethi und Plethi glaubt unbedingt mitmachen zu müssen obwohl ihnen jedes Talent und jede Intelligenz dazu fehlt. Talent wird durch Durchsetzung ersetzt, Streben nach Weiterkommen durch Geldgier und Intelligenz durch Arroganz. Und so sieht das Ergebnis auch aus. Eine Grossteil der Erfindungen die Heute gemacht werden, sind schon grundsätzlich lebensgefährlich (Gentechnik, Moderne Medizin, Die Segnungen der chemischen Industrie,e.t.c.) Es hat in der Menschheitsgeschichte noch nie soviel Gerümpel gegeben, das eigentlich niemand braucht. Es verstellt den Platz, vergiftet die Natur und die Menschen werden krank vom Stress der Herstellung. Die, denen man die Rohstoffe stiehlt, verrecken an Unterernährung.
    Meiner Meinung nach kann das von ein paar ganz nützlichen Dingen nicht wirklich aufgewogen werden.

  13. #13 S.S.T.
    24. August 2009

    @a.w.
    Sie sind genau eines, nämlich ausschließlich geistiger Dünnschiss und zwar vom feinsten. (Ad hominem beherrsche neben anderen Fähigkeiten auch, ebenso wie Sie offensichtlich bestens.)

    Ich hatte es schon mal auf anderen Ebenen mit Ihnen versucht, aber bei Ihnen ist nun mal Hopfen und Malz verloren. Augenscheinlich ist es Ihnen entgangen oder egal, dass Sie schon zum allgem. Gespött des www avanciert sind. Suum cuique.

    ‘Was kümmert es die Eiche, wenn sich eine Sau daran schrubbt?’ Damit keine Missverständnisse aufkommen, Sie sind NICHT die Eiche.

  14. #14 Marcus Anhäuser
    24. August 2009

    @a.w.
    “Und zwar nicht von Medizinern sondern von Physikern und Astronomen, die von der Medizin soviel Ahnung haben wie eine Kuh vom Radfahren.”

    Und woher haben Sie ihre Kentnisse über Medizin?

    Und was ich auch interessiert: Woher kommt ihr Wissenschaftspessimismus? ich meine Sie nutzen gerade einen Computer und das Internet? Und was genau meinen Sie mit moderner Chemie?

    Und woher wissen Sie das? Zitat: “Die Naturwissenschaft ist zu einem Massenbetrieb geworden, in dem Krethi und Plethi glaubt unbedingt mitmachen zu müssen obwohl ihnen jedes Talent und jede Intelligenz dazu fehlt. ”

    Ich führe derzeit Interviews mit Wissenschaftlern (ich bin Journalist) und ich habe nicht das Gefühl, dass die so talentfrei sind, geschweige denn, dass es Ihnen an Intelligenz fehlt (im Gegenteil). Das sind alles sehr vernünftige, intelligente Leute, mit großem Herzen bei ihrer Sache …

    Natürlich gibt es immer wieder auch die weniger talentierten, aber die gibt es auch in jedem Handwerksbereich.

    Also woher all ihr Pessimismus?

  15. #15 Ludmila
    24. August 2009

    @a.w.: Was zum Teufel hat Ihr Antwort-Kommentar auch nur im Entferntesten mit dem zu tun, was ich Ihnen vorher geschrieben habe? Nichts! Gar nichts! Sie tun lediglich nur so, als ob Sie mit anderen Menschen kommunizieren wollten. Stattdessen schweifen Sie komplett ab und missbrauchen diesen Thread dazu, Ihr mehr als fragwürdiges Weltbild unter die Leute zu bringen. Ach was rede ich da. Sie missionieren hier. Und dann haben Sie noch den Nerv alle Leute, die nicht Ihrer Meinung sind, zu beschimpfen.

    Mit Ihnen kann man sich nicht unterhalten. Es geht einfach nicht.

  16. #16 Webbär
    24. August 2009

    Welche vergleichbaren Beispiele gibt es eigentlich noch, in denen eine wissenschaftliche Entdeckung/Erfindung für das Gute/wie auch das Böse (brrr, wie schwarz-weiß) genutzt wird(?)

    Die Pille?
    SCNR, beste Grüße, WB

  17. #17 Webbär
    24. August 2009

    @Ludmilla:
    Ohne der guten alten Wissenschaft (und Religionen :-) ) und unserer tollen Systeme wäre die Menschheit tatsächlich bspw. auf demjenigen Stand verharrt, der vielleicht von 100k bis 5k v.Chr. gegeben war. Wissenschaftsoptimismus ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

  18. #18 Marcus Anhäuser
    25. August 2009

    @Webbär
    Pille, ich weiß noch nicht wieso, aber das ist en cooles interessantes Beispiel …

  19. #19 Marcus Anhäuser
    25. August 2009

    eigentlich ist die Pille ein Beispiel, das vor allem “Gutes” gebracht hat, oder? Und deren Bedeutung sogar gerne unterschätzt wird. (Für religiöse, die streng katholischen(?) Menschen ist die Pille allerdings wohl eher zum “Bösen” zu zählen, oder? Mir ist nicht klar, wer noch gegen Verhütung ist).

    Aber, die Pille wäre dann ein Beispiel, die entweder nur “Gutes” oder nur “Böses” hervorgebracht hat. (Ich müsste mir mal was anderes für “Gut” und “Böse” einfallen lassen.)

  20. #20 Joerg
    25. August 2009

    Ihr diskutiert immer noch mit dem Wilfert? Der ist jetzt nicht nur bei mir, sondern auch bei Florian rausgeflogen wegen ständiger Nazivergleiche und persönlicher Beleidigungen (in Tateinheit mit völlig zubetoniertem Kopf). Und trotzdem postet er immer noch munter weiter seine Beleidigungen.

  21. #21 schlappohr
    25. August 2009

    @ludmila

    Die Wichtigkeit, Notwendigkeit und der Nutzen der Wissenschaft
    stehen völlig außer Frage. Aber in Marcus’s Artikel wurde die
    Frage nach Beispielen für den Missbrauch der Wissenschaft gestellt.
    Ich meine, dass es sogar schwer sein wird, ein Gegenbeispiel zu
    finden. Wir haben buchstäblich alles missbraucht, was wir heraus-
    gefunden haben. Das meinte ich mit fulminant gescheitert:
    Wir sind zwar intelligent, aber wir haben weder die charakterliche
    Stärke noch die Disziplin, um den Missbrauch unserer Forschung
    konsequent zu vermeiden. Irgendeiner von uns wird immer darüber
    nachdenken, welchen Unfug man damit anrichten kann. Irgendjemand
    wird immer an Hammer anschauen und sich fragen, ob man damit vielleicht
    auch etwas anderes als Nägel einschlagen kann.

    Das ist kein Problem der Wissenschaft, sondern der ganzen Menschheit.
    Wir dürfen und müssen alles erforschen, was irgendwie geht, aber
    wir müssen uns eindeutige Schranken setzen, wenn wir die Ergebnisse
    anwenden.

  22. #22 Webbär
    25. August 2009

    @MA:
    Hmm, ist die niedrige für die Sicherstellung der Population nicht ausreichende G-Rate etwas Gutes? – So habe ich das nie betrachtet. Mag aber sein. Ein Placebo liegt jedenfalls nicht vor. :)

  23. #23 Webbär
    25. August 2009

    @schlapp:
    Biowaffen oder Mittel, die ein Weltende [1] herbeiführen könnten, sind sicherlich ungünstig.
    Technikfeindlichkeit ist aber dennoch sehr uncool. Mag aber durchaus sein, dass andere Zivilisationen sich beizeiten selbst eleminiert haben. Aber dennoch…
    Beste Grüße!
    WB

    [1] aus dem Gedächtnis, habe den TED-Vortrag [i] jetzt nicht noch mal geprüft – es gibt zudem noch etliche andere Szenarien
    [i] ein bemerkenswertes Medium

  24. #24 Ludmila
    25. August 2009

    @schlappohr: Ne, da hast Du natürlich recht. Ich schwank ja auch zwischen, “boah was sind die Menschen doch doof, aggressiv, böse, faul und hinterhältig” und “hey super, da haben die Menschen was wirklich Tolles auf die Beine gestellt”.

    Ist bei mir von der Tagesform abhängig ob der Misanthrop oder Philantrop in mir überwiegt. Sind wir nicht alle ein bisschen Janusköpfig?

  25. #25 Webbär
    25. August 2009

    @aw:

    Es könnte einfach sein, dass das Zeitalter der Naturwissenschaft einfach zu Ende ist.

    Der Webbär versteht oder ahnt zumindest, was Sie aussagen wollen. So darf gedacht werden, so muss gefragt werden, die Antwort lautet aber – ein kurzer Blick auf die Menschheitsgeschichte sollte genügen -: “Offensichtlich kann oder sollte ein Ende der Naturwissenschaft nicht angenommen werden.”
    Die Erfolge der NW sind offensichtlich, es tut sich etliches, vgl. auch die Miniaturisierungen in der IT, Medizin und anderswo.
    Und die “paar nützlichen Dinge” machen, neben unseren hochentwickelten Systemen (auch dort haben Wissenschaftler mitgewirkt) unser Leben aus.
    Allerdings sollten Wissenschaft und Wissenschaftler ausserordentlich vorsichtig sein, wenn sie politisch werden. Der Webbär hasst Aussagen wie “Etwas ist so, das haben wir herausgefunden, jetzt müssen wird das oder das machen.”

  26. #26 schlappohr
    25. August 2009

    @Ludmila

    Unsere eigene Janusköpfigkeit ist nicht unbedingt ein Nachteil. Jemand hat
    einmal gesagt “Der Vater aller Dinge ist der Gegensatz” . Solange
    wir unsere Köpfe unter Kontrolle haben, ist das ok. Es erlaubt
    uns, die Dinge aus mehreren Perspektiven zu sehen und mehrgleisig
    zu denken, und die Probleme der modernen Wissenschaft lassen sich
    kaum lösen, wenn wir die traditionellen, eindimensionalen
    Denkschemata nicht verlassen. Dabei kann die wechselnde Tagesform
    durchaus hilfreich sein :-)

    Was uns oft fehlt, ist das Verantwortungsbewusstsein. Manchmal
    bewundere ich die (leider fiktiven) StarTrek-Vulkanier. Sie haben
    ihr eigenes Überleben (bzw. das Überleben des Lebens selbst) als
    Ziel definiert und handeln nach streng logischen Grundsätzen,
    um dieses Ziel zu erreichen. Vielleicht sollten wir uns einen
    dritten Januskopf mit einem vulkanischen Gehirn zulegen, ohne
    in emotionale Kälte zu verfallen. Ist sowas möglich? Es würde
    wahrscheinlich ein Leben in einer gewissen Bescheidenheit erfordern,
    so wie die alten Griechen, die sich vor 20000 Jahren nackt auf einen
    Stein setzten und die Grundlagen der Geometrie entdeckten.

  27. #27 schlappohr
    25. August 2009

    Mann mann, scheiß Chianti… ich meinte natürlich 2000 Jahre.
    Sorry Archimedes et al.

  28. #28 Webbär
    26. August 2009

    Wobei die Vulkanier auch insofern fiktiv sind, dass Emotionalität bzw. Intuition lebenden Wesen nicht fehlen kann. Es mag Untote geben. SCNR.

  29. #29 sil
    26. August 2009

    Die “Pille” war ein riesiger Fortschritt.
    Denn kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Früher wurden Frauen von einem miesen Typen als Teenager schwanger, mussten den heiraten und bekamen ein Kind nach dem anderen. (Kenne so eine Geschichte aus der eigenen Familie)

    Heute können sich die Frauen Zeit lassen, verschiedene Typen ausprobieren, eine Ausbildung machen, selber einen Beruf haben und, und, und…

    Ich halte den Einfluss der “Pille” auf die Entwicklung der Gleichberechtigung für mindestens genauso wichtig, wie das Frauenwahlrecht.

  30. #30 Webbär
    26. August 2009

    Das Frauenwahlrecht ist ein Zugeständnis an die Schwarmintelligenz, ansonsten wäre das Ding nie gekommen. Man hat aber festgestellt, dass erst die Masse die Befähigung bringt. Die sozialen Großsysteme sind si-basiert.
    Anderseits, es gibt nun Probleme wie bspw. die allgemeine Depression [1] mit der Folge der Dezimierung.
    MA und andere sind gebeten die Sache vor diesem Hintergrund zu bearbeiten.
    Was noch interessant wäre ist die “Pille” vor dem Hintergrund der evolutionären Entwicklung zu bearbeiten: Scheiden also diejenigen aus, die ohnehin ausscheiden sollten? Ist das nur ein temporärer Effekt oder ein bleibendes Problem?
    OK, “Gleichberechtigung” wird es in der angestrebten Form zumindest nie geben – was jetzt ausdrücklich kein Plädoyer für den Elitismus sein soll.

    [1] topic 1