Käme jemand auf die Idee Tomaten- oder Karottensaft als ein Mittel gegen Krebs anzupreisen (also ernsthaft)? Oder gegen Bindegewebsschwäche oder Heuschnupfen? Okay, Gemüsesaft ist höchstwahrscheinlich gesund, aber das geht dann doch ein bisschen weit. Aber dem Saft der Mangostane, dem werden diese Eigenschaften zugesprochen, oder sagen wir: es wird suggeriert. Dabei ist die “Königin der Früchte” auch nicht besser als die Tomate oder Karotte.
Die nächste Gesundheitsprodukte-Marketing-Welle rollt über uns hinweg; mit teilweise eigenartigen Mitteln wird versucht Verbraucher die angeblich gesundheitsförderlichen Vorzüge der Mangostane schmackhaft zu machen.
Wir hatten auf diese Praktik hingewiesen, Marc Scheloske hatte sich auf seinem Heimatblog in der Werkstatt den wissenschaftlich-medizinischen Versprechen gewidmet und sie auseinandergepflückt.
Nun weist auch die Verbraucherzentrale darauf hin, dass die Mangostane völlig überschätzt wird:
Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien am Menschen, die einen besonderen gesundheitsförderlichen oder gar heilenden Effekt des Mangostane-Saftes belegen würden. Es existieren lediglich einige Untersuchungen an Zellkulturen hinsichtlich Leukämie und antibakterieller Wirkung mit isolierten Mangostane-Xanthonen. Untersuchungen zur Wirkung der angebotenen Produkte gibt es unseres Wissens nicht.
Und um das Früchtchen mal ins rechte Licht zu rücken, zitiert die VZ das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe:
“Mangostane ist keine Wunderpflanze, sondern vergleichbar mit Tomaten, Karotten, etc.”
(Wir nehmen mal an, die Aussage bezieht sich auf Nährstoffgehalt usw. Leider gibt die VZ nicht an, worauf sich die Aussage bezieht. Und auf der Seite des Bundesforschungsinstitutes ist auf die Schnelle auch nichts zu finden. Wir fragen einfach mal nach.)
Demnächst mehr, hier auf !PLAZEBOALARM!
(uh, das haben wir lange nicht mehr gehört …)
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