Wenn es um Raben geht, werde ich immer ein bisschen zum Kind (Boah, da, ein Rabe!) Irgendwie sind die was Besonderes. Also eigentlich natürlich auch nicht besonderer (wenn ich das mal so steigern darf) als jedes andere Tier. Nur, ich stamme aus dem unteren Westerwald, da gab es keine Raben, diese Vögel mit ihrer sagenumwobenen Klugheit (ihr seht schon, ich komme ins kindliche Schwärmen). Bei uns gab es nur schnöde, krächzende Krähen, massenhaft. Auch wenn die meisten Leute gar nichts bemerkten: “Da schau mal, Raben.” *facepalm*
Im Westen der Republik waren Raben (bis auf den Bayerischen Wald) ausgestorben. In der DDR gab es die. Die hatten ja auch Adler, und Waschbären (wenn auch eingeschleppt). Dann fiel die Mauer, und da gab es in der Republik wieder Raben und Adler usw. Und inzwischen gibt’s auch wieder Wölfe, und Luchse und Wildkatzen. Selbst im heimischen Westerwald tauchte kürzlich sogar ein Wolf auf (und wieder diese kindliche Begeisterung), der dann aber von einem Vollhonk abgeschossen wurde. *facepalm*
Aber ich schweife ab.
Mein ganzes Leben lang waren Raben immer nur Krähen.
Dann hat es mich in den Osten verschlagen, und da habe ich zum ersten Mal Raben gesehen und gehört (also in freier Natur, in der Sächsischen Schweiz gibt es rund ein Duzten Brutpaare), die schwarzen Genossen mit ihrer etwas wuchtigeren Gestalt (im Vergleich zur Krähe) und dem gutturaleren Krächzen, das eher ein Kröchzen oder Krochzen ist, so nenn’ ich das jetzt mal (‘kröchzen’ oder ‘krochzen’ beschreibt das Rufen irgendwie besser als ‘krächzen’, das machen Krähen).
Aber siehe da, kaum bin ich im Osten und wieder auf Besuch zurück bei meinen Eltern im unteren Westerwald, was höre und sehe ich: einen Raben (*kindliche Begeisterung*).
Ehrlicherweise muss ich gestehen: Ganz sicher bin ich mir nie, vielleicht bild ich mir das auch nur alles nur mit kindlichem Wunschdenken ein.
Wie auch immer. Beim letzten Trip hier durch die Dresdner Heide (die nur so heißt und eigentlich ein Wald ist, das nur, damit da keine falschen Vorstellungen aufkommen) hörte und sah ich drei Raben – oder Krähen (es waren Raben, Raben, Raben).
Da ich bei meinem Bemühen mich mit den verschiedenen Techniken für Journalisten vertraut zu machen (Audio, Video, Internettools), begonnen habe, Vogelstimmen aufzunehmen, habe ich die Raben (oder Krähen)-Rufe also aufgenommen. Und ich hatte auch noch ausgesprochenes Glück. Denn zwei der drei schwarzen Rabenvögel überflogen mich, sodass die Rufe wirklich sehr schön deutlich zu hören sind.
Hier also die Aufnahme, zu der ich gerne die Bestätigung hätte, dass es tatsächlich Raben sind:
Mein Eindruck beim Überfliegen war, dass es Raben waren (natürlich!), weil sie wuchtiger erschienen, eher Bussardgröße hatten (aber hatte ich eine Vergleichsgröße? Natürlich nicht.) Und ich bilde mir ein, der Schwanz war eben typisch keilförmig (aber kann man das so deutlich sehen ….?).
Wie auch immer. Raben oder Krähen? Das ist hier die Frage.
Nachtrag:
Die Kommentatoren sind sich einig: Das sind eindeutig Raben. :-)
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