Eckart von Hirschhausen (der selbst eine Zeit lang als Wissenschaftsjournalist gearbeitet hat) bricht eine Lanze für Wissenschaftsjournalismus, bei dem die Berichterstatter auch davon leben können, wenn sie anderen aus der Welt der Wissenschaft berichten. Leider wird das immer schwieriger:
“Wir brauchen Menschen, die das Handwerk von Verstehen und Verständlich-Machen verstehen, jetzt und erst recht in Zukunft. Wenn wir die großen Fragen beantworten wollen, wie wir auf diesem Planeten leben können, müssen die Menschen, die uns allen bei den Antworten helfen, auch selber davon leben können. So einfach. So wichtig.
Dies ist leider keine Selbstverständlichkeit mehr, überall wird gespart, vor allem an Sinn und Verstand. Immer weniger Köpfe sollen immer mehr „Output“ leisten, und dabei gehen Kompetenz, Relevanz und Humor vor die Hunde. Und das regelt nicht „der Markt“. Deshalb hoffe ich, dass viele Verantwortliche und Entscheider diese Texte beherzigen und Ressourcen für Wissen einplanen.
Als ARD-Moderator bin ich auf die Recherche von guten Wissenschaftsjournalisten angewiesen. Gerade im Bereich Gesundheit braucht es Profis, die zwischen Sinn und Unsinn unterscheiden können. Unabhängige Berichterstattung ist keine Nische, sondern der Kern des öffentlich-rechtlichen Systems, ein Pfeiler unserer Demokratie, die in komplexen Dingen entscheiden muss. Kein Luxus, sondern Notwendigkeit.
Musste mal gesagt werden.”
Nachtrag 20.11.: Den gesamten Artikel kann man jetzt auch beim Medien-Dienst kress nachlesen.
Quelle:
Eckart von Hirschhausen: “Fünf steile Thesen zur Zukunft des Wissenschaftsjournalismus”
Whitepaper der dpa zum Wissenschaftsjournalismus (Download des pdf leider nur gegen Registrierung). Zur Pressemitteilung geht es hier.
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