Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an meinen “verzweifelten” Hilferuf an die Biologen.

Im November 2015 war der Vortrags-Mitschnitt des Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke aufgetaucht, in dem er auf die angeblich unterschiedlichen Reproduktionsstrategien … (ihr wisst schon). Von denen, die das mit den r- und K-Strategen am besten hätten erklären können (und die Höcke explizit angesprochen und vereinnahmt hatte), war nichts zu hören. Meinem Frust hatte ich an dieser Stelle Ausdruck verliehen, weil ich finde, dass sich Wissenschaftler in solchen Fällen in die Diskussion einmischen sollten (was natürlich auch nicht jedermanns Sache ist).

Erfreulicherweise fühlte sich durch meinen Blogpost der Neurowissenschaftler Benjamin de Haas spontan bereit, einen erklärenden Text zu Höckes rassistischem Unsinn zu schreiben, der dann auf Spiegel Online verlinkt wurde (“(…) es ist nich einmal wissenschaftlich richtig.”).

Die Geschichte ging dann so weiter: “Höcke, Sarrazin und die späten Antworten der Biologen“.

Alles in allem: Es scheint ein weiter Weg.

Dass das auch ganz anders laufen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel zu Höckes Dresdner Rede und die Reaktion eines Historikers (Interview auf br puls). Diese Wissenschaftler-Zunft hat offenbar erkannt, dass sie am öffentlichen Diskurs (auch auf Twitter und Facebook) teilnehmen können, sollten und es auch offensiv tun:

“Wir sind (..) mittlerweile als Historiker auch in Facebook und Twitter stark vertreten. Auf Twitter kann man ganz vielen von uns folgen und wir helfen da, wie ein befreundeter KfZ-Mechaniker, gerne mit Daten und Fakten weiter. Am besten mich oder andere Historiker auf Twitter ansprechen, wir kommen gern zur Hilfe!”

Ein Beispiel einer Twitter-Reaktion von Moritz Hoffmann (@moritz_hoffmann) kann man sich hier ansehen. (via Bildblog).

Und in dem Zusammenhang noch einen Hinweis auf die Webseite Geschichtscheck.

Nachtrag 23.1.: Moritz Hoffmann hat einen ausführlicheren Blogpost zum Thema veröffentlicht.

Kommentare (28)

  1. #1 Alisier
    20. Januar 2017

    Wichtig und gut!
    Die Frage ist obs hilft, oder ob wir nicht doch langsam auch andere Strategien gegen die ganzen Höckes ,Petrys und ihre Groupies entwickeln sollten.
    Welche genau, darüber sollten wir uns langsam unterhalten.

  2. #2 Michael
    20. Januar 2017

    “… andere Strategien gegen die ganzen Höckes ,Petrys und ihre Groupies entwickeln sollten.”

    Was haben Sie bis jetzt gegen die oben genannten getan außer auf Scienceblogs Kommentare zu schreiben? Lassen Sie mich raten: Nichts.

  3. #3 Alisier
    20. Januar 2017

    Denken Sie es ist hilfreich, mit Unterstellungen zu hantieren? Wahrscheinlich Ihre Strategie.
    Privat sehr viel, öffentlich auch schon einiges.
    Und Erfahrung habe ich inzwischen auch genug, um zu wissen, wo ich Sie verorte.
    Na kommen se, outen sie sich. Ein bisschen Mut!

  4. #4 Justus Jonas
    20. Januar 2017

    @ Alisier #3
    “Na kommen se, outen sie sich. Ein bisschen Mut!”
    Ich wähle die AfD.
    Zufrieden?

  5. #5 RPGNo1
    20. Januar 2017

    @Michael
    z.B. nicht die AfD im März 2016 in BW gewählt zu haben, wie 15,1 % schlichter Wutbürger, und auch bei der Bundestagswahl nicht die AfD wählen. Manchmal kann es ganz einfach sein.

  6. #6 Hobbes
    20. Januar 2017

    Die Rede von Höcke war so ziemlich das Heftigste was ich seit langem gehört habe. Nicht mal die NPD hätte sich getraut so einen Dreck öffentlich zu äußern.
    Bleibt nur zu hoffen das viele die noch unschlüssig sind die Rede hören. Wer danach immer noch meint dem die Stimme geben zu können soll das machen mit Argumenten wird man so jemanden eh nicht umstimmen können.

  7. #7 DH
    20. Januar 2017

    Der Luftangriff auf Dresden 1945 ist umstritten. Es gibt auch das Argument , er sei militärisch sehr wohl sinnvoll gewesen. Nach dem Scheitern der Ardennen-Offensive befürchteten die Alliierten , daß es noch Elite-Einheiten gebe , die die Deutschen an die Ostfront verlegen könnten. Dresden war ein wichtiges Drehkreuz für solche Bewegungen. So gesehen war der Angriff nicht sinnloser oder sinnvoller als andere auch ,schließlich gab es unzählige andere Luftangriffe , bei denen sich das “moral bombing” stark vermischte mit militärischen Zielen.
    Es ist also Unfug , einen Dresdner Mythos zu pflegen , sehr viel eher hätten gerade die Dresdner Grund , hübsch die Füße still zu halten. Ihre Stadt wurde einmal sehr heftig , insgesamt jedoch in sehr überschaubarem Rahmen angegriffen. Zum Vergleich: Die Zahl der Luftangriffe auf Köln wird auf etwa 200 geschätzt.
    Das Gejammere Höckes will erkennbar ansetzen beim Dresdner Mythos , womöglich mit Zielrichtung Pegida.

  8. #8 Joseph Kuhn
    21. Januar 2017

    Dass sich in dem Fall Historiker eher von Höckes perfider Demagogik herausgefordert fühlen als Biologen, ist naheliegend.

    Aber da Du die Verbindung hergestellt hast: In Sachen Nationalsozialismus scheinen sich die akademischen Vertreter der Biologiegeschichte ohnehin nicht immer durch besondere historische Reflexionsstärke auszuzeichnen, siehe z.B. Thomas Junkers merkwürdig apologetischen Text “Trug die Evolutionstheorie zur NS-Ideologie bei?” (https://hpd.de/node/11850?nopaging=1).

  9. #10 Hobbes
    21. Januar 2017

    @Joseph Kuhn:
    Die ganze Sache mit dem Sozialdrwinismus ist sehr interessant. Diese These war ja vor dem zweiten Weltkrieg durchaus verbreitet. Auch Rassenlehre und co lassen sich gut auf Darwin ummünzen. Ich kann mir selber aber irgendwie nicht vorstellen das es in der wirklichen Naziideologie akzeptiertes Wissen war das wir alle vom gleichen Affen abstammen und viel schlimmer das wir nur ein unausgereiftes Zufallsprodukt sind.
    Ich weiß nicht ob die Fernsehserie Babylon 5 hier ein Begriff ist. Die “Schatten” waren dort viel eher das was aus darwinistischen Theorien hervorgeht. Kampf als mittel zur Optimierung und Selektierung und eben nicht zur Vorherrschaft der eigenen Rasse. Also Kampf um des Kampfes Willen und eben keinen Endsieg.

    Interessanter Link übriegens, danke.

    Achja es gibt meiner Meinung nach sehr viele Bilder von den Nazis die eher das Weltbild des “Analytikers” offenlegen als das der Nazis. Die Antikapitalisten sind auch ganz groß darin die damaligen Motive umzudeuten. (Das die Finanzelite jüdisch war, war wohl reiner Zufall). Aber um fair zu sein, die Nazis selbst waren ja auch nicht immer konsequent. So konnten Türken ja zu quasiariern erklärt werden.

  10. #11 Joseph Kuhn
    21. Januar 2017

    @ Marcus:

    “entweder die rechte oder die linke Keule – deshalb sind alle still”

    Ein seltsamer Satz. Es waren ja nicht alle still und Kritik an Höcke würde wohl auch kaum die “linke” Keule provozieren, es sei denn, man stimmt ihm zu. Schweigen also aus Angst vor der rechten Keule? Oder einfach eine Ausrede?

  11. #12 Stephan
    21. Januar 2017

    @Alisier #1

    Ich teile deinen Frust bzw. deine Verunsicherung. Gerade Höckes Rede ist ein gutes Beispiel dafür, dass man die aktuelle Forschung nicht mal zur Kenntnis nimmt. Die Bombardierung Dresdens ist von wissenschaftlicher Seite schon mehrfach durchgekaut.

    Trotzdem versuchen Höcke und co ihren Thesen dadurch Gewicht zu verschaffen, dass sie diese bis zum Erbrechen wiederholen.
    Mich macht das auch ratlos.

    @Hobbes
    Die Nazis gingen mit Darwin um, wie sie mit vielem anderem umgingen:
    Was passt, wird übernommen; was nicht passt, wird ignoriert.
    Die These, dass sich bestimmte Arten gegen andere durchsetzen viel bestimmt auf Wohlwollen.

    Darwins Erkenntnis, dass eine möglichst große genetische Durchmischung zum Arterhalt vorteilhaft ist hingegen wohl eher weniger…

  12. #13 Stephan
    21. Januar 2017

    @Marcus Anhäuser
    @ Joseph Kuhn

    ich vermute die Gründe, warum sich Wissenschaftler weniger in derartige Diskussionen einmischen, sind viel pragmatischer:

    1. Sie haben Besseres (oder zumindest Anderes) zu tun, als in abstrusen Diskussionen bei Stöckchen und Steinchen anzufangen.
    2. Sie sind nicht geübt darin, in öffentlichen Debatten auf populärwissenschaftlichem Niveau aufzutreten.
    3. Es ist im dt. Wissenschaftsbetrieb vielleicht nicht hoch angesehen, sich “um sowas” zu kümmern. Nach dem Motto: “Wer es in der Wissenschaft zu was bringen will, kann damit nicht seine Zeit verplämpern”

    (Zum letzten Punkt habe ich mal einen Artikel gelesen, den ich jetzt aber nicht mehr finden konnte….auf Zeit Online glaube ich)

    Das meine ich natürlich nicht generalisiert. Herr Hoffmann ist ja ein sehr schönes Gegenbeispiel und vielleicht Zeichen dafür, dass sich auch etwas ändert.

    (Auch wenn man an seinem Post gut sehen kann, wie viel Arbeit es ist, Höckes Müll zu widerlegen)

  13. #14 Joseph Kuhn
    22. Januar 2017

    Wenn man sich überlegt, wie schnell früher nach dem Radikalenerlass Leute aus den öffentlichen Dienst geflogen sind, geht man mit Höcke erstaunlich duldsam um:
    https://www.deutschlandfunk.de/nach-dresdener-rede-hoecke-soll-nicht-mehr-als-lehrer.680.de.html?dram:article_id=376775

    Ob man ihn seitens des hessischen Bildungsministeriums wenigstens einmal auf das beamtenrechtliche Mäßigungsgebot hingewiesen hat?

  14. #15 Dr. Webbaer
    22. Januar 2017

    Die Höckes Sicht widersprechende Sicht von Moritz Hoffmann ist nicht unumstritten, vgl. :
    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden

    MFG
    Dr. Webbaer

  15. #16 Björn Brembs
    Regensburg
    23. Januar 2017

    Hmm, wenn ich das damals mitbekommen hätte, hätte ich auch etwas schreiben können. Die Möglichkeiten die entsprechende Kompetenz auch zu erreichen scheint insgesamt verbesserungsfähig – wie kann man dem nachhelfen?

    • #17 Marcus Anhäuser
      24. Januar 2017

      Die Kompetenz wäre schon zu finden (ist als Journalist ja mein Job). Und im konkreten Fall hat ja der “Hilferuf” auch funktioniert, (zu meiner überraschten Freude). Mir geht es nur eigentlich um was anderes: das alles wäre viel einfacher, wenn Wissenschaftler von sich aus mit einer größeren Selbstverständlichkeit mit der Öffentlichkeit kommunizieren, indem sie etwa einen eigenen Blog oder Twitter oder Facebook nutzten. Dann müsst man gar nicht erst zur Kommunikation aufrufen, sondern sie wäre schon vorhanden. Man müsste im Idealfall nur noch darauf verlinken. Aber offenbar scheuen die meisten die Mühen, die Konfrontation, einen möglichen Reputationsverlust u.ä., was ich alles verstehen und nachvollziehen kann. Sich in der Öffentlichkeit zu exponieren, ist nicht jedermanns Sache und muss es auch nicht. Nur in Zeiten von Fake News, Alternative Facts, Populismus usw. Wäre es wichtiger denn je, dass sich eben auch die kompetentesten am Diskus beteiligen, scheint mir (und mir durchaus bewusst zu sein, dass noch mehr Stimmen auch dazu führen können, dass alles nur noch unverständlicher wird.)

      • #18 Björn Brembs
        Regensburg
        24. Januar 2017

        Da stimme ich natürlich voll zu.
        Problem ist, für die meisten sind schon zu wenige Stunden am Tag um die Sachen zu machen, die man braucht um die Miete auch künftig zahlen zu können (Prekariat), bzw. um die Lichter im Labor an zu behalten (Profs etc.). Ich bin da ein wenig die Ausnahme, denn meine Experimente laufen direkt neben mir halb-automatisiert, so dass immer ein paar Minuten zwischendrin sind, um an der Selbstdarstellung, äh, ich meine Aussenwirksamkeit zu arbeiten. Den Luxus haben nur ganz, ganz wenige. Damit bleiben nur die übrig, denen es ein Herzensanliegen ist, für das sie auch Risiken eingehen und Opfer zu bringen bereit sind. Dass das so wenige sind, ist natürlich auch eine Aussage.

        Eine wichtige Lösung dieses Problems wäre die Reduktion/Auflösung des Prekariats – wenn es erstmal zur zweiten Natur geworden ist und man die Technik ohne nachzudenken beherrscht, ist das verhalten nur noch schwer weg zu denken. Die Verlängerung der ExStra scheint eher auf das Gegenteil hinaus zu laufen, fürchte ich:

        https://bjoern.brembs.net/2015/01/booming-university-administrations/
        https://bjoern.brembs.net/2016/04/data-show-excellence-initiative-was-a-massive-failure-help-stop-it/
        https://bjoern.brembs.net/2015/07/evidence-resistant-science-leaders/

        Ansonsten sehe ich nur wenige Möglichkeiten da mehr als einen geringen Prozentsatz zu bewegen, leider.

  16. #19 Joseph Kuhn
    24. Januar 2017

    @ Björn Brembs:

    “Den Luxus haben nur ganz, ganz wenige.”

    Nichts für ungut. Aber höre ich da nicht ein klein wenig die Selbststilisierung des rastlos forschenden, daneben von Gremium zu Gremium hetzenden Hochschullehrers heraus? Die meisten Hochschullehrer, egal aus welchem Fach, hätten durchaus Zeit für gelegentliche Einmischungen in unser aller gemeinsame Angelegenheiten, z.B. Höckes Demagogie. Leute wie Kutschera, die Zeit haben, ständig seltsame Dinge zu den Gender Studies veröffentlichen, allemal. Dass uns allen die Zeit knapp ist, weil wir Aufträge fertig kriegen müssen, ein Buch im Verzug ist, die nächste Dienstreise überraschenderweise schon morgen ist, Angehörige zu pflegen sind oder was auch immer, ist unstrittig.

  17. #20 Björn Brembs
    25. Januar 2017

    Völlig unbenommen! Was ich mit dem Satz meinte war, dass ich ohne Einschnitte in meine experimentelle Arbeit nebenher mich engagieren kann. Das können nur wenige. Alle anderen müssen sich fragen: Was mache ich mit der Zeit, Gremium oder Engagement? Experiment oder Engagement? Antrag oder Engagement? usw. Dass man bei vielen dieser Entscheidungen prinzipiell Engagement wählen könnte, vor allem als Beamter (oder eigentlich erst dann), ist, wie gesagt, unbenommen. Aber es verwundert mich trotzdem immer wieder wie getrieben auch meine verbeamteten Kollegen sind, die nächsten Mittel einzuwerben, oder die nächste Publikation möglichst hochrangig zu platzieren. Unser System selektiert genau diese hochkompetitiven Leute – denen würde im Traum nicht einfallen, ihre Zeit mit etwas zu verschwenden, was keine Konkurrenzvorteile bringt.
    Was sind denn bei fast 27.000 Professoren in D, was sind denn Kutschera’s, ähem, fragwürdige Auslassungen? Ein Teil des einstelligen Prozentsatzes den ich vorher erwähnt hatte.

    Zeit haben wir grundsätzlich natürlich alle, die Entscheidungen, wie wir sie verbringen ist unterschiedlich. Ich verbringe seit meiner Verbeamtung zwar nur noch ca. 50h pro Woche im Institut, aber ich entscheide mich z.B. gerade dafür, hier zu antworten und dafür ein Gutachten vermutlich die Deadline verpassen zu lassen. Als ich einer Kollegin mal erzählt habe, dass ich Probleme habe, Gutachten pünktlich abzuliefern hat sie mich ganz entgeistert angesehen, als hätte ich ihr gerade erzählt ich esse kleine Kinder zum Frühstück. Gutachten nicht rechtzeitig fertig zu haben, das ginge nun aber überhaupt nicht.

    Setzen wir ein hyperkompetitives System auf, landen dort vornehmlich hyperkompetitive, hocheffiziente Individuen. Damit bleiben weniger übrig, die zeitliche Kompromisse eingehen und auch mal nach links und rechts schauen. Das würde ich als einen Hauptfaktor, von mehreren, sehen, warum so wenig öffentliches Engagement bei meinen Kollegen besteht.

  18. #21 Marcus Anhäuser
    25. Januar 2017

    Ich meine, als Journalist habe ich leicht reden, mir ist das innerstes Bedürfnis in der Öffentlichkeit zu äußern (“Schreib’ das auf!”). Mir ist schon klar, dass das nicht jedermanns Sache ist (aus den unterschiedlichsten Gründen), aber ist es vielleicht nicht auch eine Frage der Klimas innerhalb eines Systems? Da scheint mir schon was dran zu sein, wenn Björn von dem hochkompetitiven Feld spricht, in dem es vielleicht auch nicht gern gesehen wird, wenn Leute sich öffentlich zu gesellschaftlichen Aspekten äußern, selbst wenn sie den eigenen Wissenschaftsbereich berühren. Ich weiß nicht, ob jemals Wissenschaftler in Deutschland eingestellt wurden mit dem expliziten Hinweis: “Wir möchten sie ausdrücklich ermuntern, sich auch öffentlich zu engagieren, bitte gerne auch in Form eines Blogs usw. Im Bereich der WissKomm ändert sich das gerade, aber mir scheint das betrifft vor allem das Erklären der eigenen Forschung, aber nicht den Bereich, wenn es politisch wird.

  19. #22 Marcus Anhäuser
    25. Januar 2017

    Und als Nachtrag: Wenn es als Einzelner nicht funktioniert, vielleicht dann in einer Gruppe, da reicht es dann wenn man einmal im Monat etwas beiträgt. Entscheidend erscheint mir, das es eine Struktur gibt, die man nutzen kann und etabliert ist, wenn es nötig ist und die nicht erst entstehen muss, wenn es brennt.

  20. #23 Michel du Bois
    25. Januar 2017

    Zum Stand der Wissenschaft eine sehr schöne (und schockierende) Zusammenfassung bei Stefan Molyneux mit vielen weiterführenden Links unter den einzelnen Videos: https://www.youtube.com/playlist?list=PLMNj_r5bccUw40CpD-JYXJyVsDYsj7ITD
    Hier wird r/K-Selektion in der modernen Gesellschaft beispielhaft erklärt. Ich mußte beim ersten Anhören auch ein paar mal schlucken.
    Viel Vergnügen!

  21. #24 Alisier
    26. Januar 2017

    Molyneux ist erstens ein lupenreiner Rassist, und zweitens ist das nicht Stand der Wissenschaft, sondern rassistische Propaganda reinsten Wassers.

  22. #25 Michel du Bois
    28. Januar 2017

    @Alisier: tolles Argument, mehr davon, bitte!

    Ich halte Molyneux für das genaue Gegenteil eines Rassisten.

  23. #26 Björn Brembs
    Regensburg
    28. Januar 2017

    Hmm, also wenn man sich den Wikipedia Artikel zu dem Radio-Kollegen anschaut, wird ganz schnell klar, dass der Historiker Molyneux eine Faible für die Kollegen mit den alternativen Fakten hat:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Stefan_Molyneux

    Wie man sich bettet so liegt man, und das Schlafgemach von Herrn Molyneux ist sehr alternativ-faktisch.

  24. #27 Björn Brembs
    Regensburg
    28. Januar 2017

    @Marcus
    Selbstverständlich ist es das Klima im system. Unser System macht jeden noch mehr Risiko-aversiv als wir es sowieso von Natur aus schon sind

    https://en.wikipedia.org/wiki/Risk_aversion

    Alles, was eventuell die Chancen auf einen Job, die nächste Sprosse auf der Karriereleiter, den nächsten Posten, den nächsten Drittmittelzuschlag verringern könnte, wird peinlichst vermieden. MIttlerweile ist das system so durchgängig auf Konkurrenz aufgebaut, dass eine der Intentionen der Verbeamtung, unabhängig zu sein, durch die Hintertüre wieder aufgehoben wird: wenn Deine Mitarbeiter (in der Wissenschaft oft Deine engen Freunde), Deine Forschung und oft auch Teile Deines Gehalts alle von Deiner Leistung abhängig sind, bleibt nur wenig Risikobereitschaft übrig. Es wird auf sicher gespielt und Leistung maximiert.

    Daher suche ich bereits seit einiger Zeit nach einem Netzwerk in dem ich meine Gedanken nebenberuflich einbringen kann, bislang ohne Erfolg.

  25. […] Hintergrundinfos zum angesprochenen Höcke-Fail und dem Thema, dass Wissenschaftler sich mehr in solche Diskussionen einschalten sollten, finden sich bei mir auf dem Blog hier, hier und hier. […]