Genau wie zeitliche Nähe zweier Ereignisse zwar verlockend nach ursächlichem Zusammenhang aussieht (das eine passiert, weil das andere passiert), aber eben kein Garant dafür ist, genau so gehen wir in die kognitive Falle, wenn wir glauben, nur weil ähnliches besonders häufig vorkommt, müsste sich eine Regel dahinter verbergen.

Claus Kleber, Journalist und Moderator des heute-Journals hat das gerade erst sehr schön spontan auf den Punkt gebracht. Ein Satz, den man sich leicht merken kann, wenn es mal wieder erforderlich ist.

Im Interview in Zeit Online Campus antwortete er auf folgende Frage, die sich ergab weil Kleber Messdiener war.

ZEIT CAMPUS: Andere Fernsehgrößen waren früher auch Messdiener: Thomas Gottschalk, Jürgen von der Lippe, Frank Elstner. Bereitet das Amt als Messdiener aufs Fernsehen vor?

Kleber antwortet kurz und klar.

Kleber: Interessante These, aber nicht jede Häufung ist ein Gesetz.

Fettung von mir

Zack, so einfach ist das manchmal.

Kommentare (9)

  1. #1 anonymous
    30. September 2009

    Cum hoc ergo propter hoc

  2. #2 Marcus Anhäuser
    30. September 2009

    nur für die weniger gebildeten unter uns aus der Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Cum_hoc_ergo_propter_hoc

    “cum hoc ergo propter hoc (lat. „mit diesem, also deswegen“) bezeichnet einen logischen Fehler, bei dem zwei gemeinsam auftretende Ereignisse als Ursache und Wirkung erklärt werden. Der Schließende begeht dabei zum einen den Fehler, ohne genauere Prüfung einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen zu unterstellen. Zum anderen bestimmt er das eine Ereignis willkürlich zur Ursache, und das andere als Wirkung.”

  3. #3 Amonymous
    30. September 2009

    OK, wenn ich mir den Text durchlese sehe ich das ich zu voreilig war.
    Was ich meinte war:
    post hoc ergo propter hoc
    https://de.wikipedia.org/wiki/Cum_hoc_ergo_propter_hoc#post_hoc_ergo_propter_hoc_.28zeitliches_Nacheinander.29
    “Mit post hoc ergo propter hoc (lat. „danach, also deswegen“) ist ein verwandter Fehlschluss gemeint. post betont im Gegensatz zu cum, dass die angebliche Wirkung später als deren Ursache eintritt. Anders als bei cum hoc ist es also bei post hoc ausgeschlossen, dass sich beide Tatsachen in ihrer Ursache-Wirkungs-Deutung vertauschen lassen, weil sie nacheinander auftreten.”

    In diesem Fall: Messdiener -> Fernsehgröße

    Siehe auch:
    https://www.fallacyfiles.org/index.html
    https://xkcd.com/552

  4. #4 radicchio
    30. September 2009

    sehr gut. nicht jeder haufen ist ein gesetz *lol*

  5. #5 Little
    30. September 2009

    Wer war denn vor 30-40 Jahren im entsprechenden Alter kein Messdiener? Was für ne blöde Frage im Interview.

  6. #6 radicchio
    30. September 2009

    ich

  7. #7 Marcus Anhäuser
    30. September 2009

    ich auch nicht, ich kenne auch niemanden, der Messdiener war …

  8. #8 Adromir
    1. Oktober 2009

    Ich war Messdiener.Darf ich jetzt darauf hoffen, daß jeden Moment das ZDF bei mir anruft um mir eine Traumkarriere zu offerieren? ;D

  9. #9 Alen
    18. Februar 2010

    Vuelleicht ruft ja auch ARD an. LOL