Ich starte eine Reihe, in der ich Apps, Projekte oder Dienste vorstellen möchte, bei denen langformatige, journalistische Texte (Beiträge) im Mittelpunkt stehen. Neben einigen erklärenden Worten, wird es immer einen Screencast dazu geben, weil ich finde, dass man so die Anwendungen am besten erklären kann. Ich starte mit The Atavist.

Seit es das Internet gibt, konnte man allerorten hören: “Lange Texte liest doch keiner am Bildschirm.” Journalisten fürchteten schon, dass ihnen immer weniger Platz bliebe, um gut recherchierte Geschichten zu erzählen. Doch dann kam das iPad und damit begann/ oder beginnt gerade eine kleine Renaissance langer, ausführlicher journalistischer Texte.

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Persönlich habe ich auch festgestellt, dass ich auf dem iPad (die Beine hochgelegt oder auf dem Sofa) viel häufiger lange Texte lese (und vor allem bis zum Ende lese). Da ich annehme, dass es auch vielen anderen so geht, starte ich heute eine Reihe über das im englischen “longform journalism” genannten Sujet. Das sind meist Artikel, die zu lang für normale Magazin-Texte sind, aber zu kurz für ein Buch.

Ich möchte Projekte, Apps und Dienste vorstellen, die diesen “langformatigen Journalismus” fördern, weiter verbreiten helfen oder in deren Zentrum er steht. Damit ich zugleich meine technischen Fähigkeiten weiter ausbauen kann, werde ich das nicht nur in textlicher Form machen, sondern auch in Form von Screencasts. So hat man nochmal andere Möglichkeiten die Projekte vorzustellen.

In der ersten Folge stelle ich heute ein New Yorker Projekt vor, dass es seit 2009 gibt: The Atavist. Das Team bietet über eine App einzelne journalistische Stories verschiedenster Autoren an. Aber wenn es nur um Texte ginge, hätte The Atavist (Wikipedia) nicht für eine solche Furore unter Journalisten gesorgt. Nicht nur zeigen die Amis, wie man mit Journalismus auch Geld verdienen kann, sondern wie man Artikel mit multimedialen Elementen anreichert. Könnt ihr alles im Screencast sehen, der auch in HD verfügbar ist (beim nächsten Mal verschwinden dann auch die schwarzen Balken an der Seite):

Die Artikel gibt es auch als e-Singles bei Amazon (US), allerdings weiß ich nicht, ob dann die multimedialen Elemente enthalten sind.

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Ein bisschen was zur Technik des Screencasts, weil ich das auch immer wissen will: Aufgenommen mit Camtasia for Mac 2.4, Audio: Beyerdynamic DT 297 (Hör-Sprech-Kombi, nachdem ich gesehen habe was die Podcastchefs wie Nicolas Semak (obwohl er es gar nicht nutzt) und Holger Klein u.a. nutzen und/oder empfehlen) ), Olympus LS 100 (nicht schön, und viel Schnick-Schnack, aber sehr gute Vorverstärker (also praktisch kein Rauschen) für die externen Mikros (mit XLR).

Kommentare (2)

  1. […] einen Screencast dazu geben, weil ich finde, dass man so die Anwendungen am besten erklären kann. Ich starte mit The Atavist, den Screencast kann man hier wie dort […]

  2. […] meine Longform Journalism-Reihe habe ich einen der Macher des Webdienstes LiesMich, Lawrence Thio, interviewt. Das Interview werde […]