Manchmal fragt man sich, was in den Köpfen von Marketingmenschen und ihren Auftraggebern so vor sich geht … Eine Kampagne für eine Unterschriftenaktion zum (und während des) Klimagipfel(s) im letzten Jahr in Paris von der Umweltorganisation NOÉ und der Gorilla Foundation, die sich um Koko kümmert (erstaunlicherweise). Der Gorilla ist bekannt dafür, dass er mit Zeichen der Gebärdensprache mit Menschen kommuniziert.

Der erklärende Text auf der Youtube-Seite der Umweltorganisation, macht es auch nicht besser:

“Noé lets nature have its say for this edition of the COP21. How? With Koko, a female gorilla who belongs to one of the rarest species on earth which can communicate using sign language, and the only one that can send a message to mankind : the preservation of biodiversity must be written in the Paris Agreement.

Help nature be heard ! Sign the online petition : https://natureseeyou.com/en#petition

Note from The Gorilla Foundation : This video was made with footage of Koko reacting after she has been informed about what is at stake at COP21. After being familiarized with the issues, she was allowed to improvise. The video has been edited for brevity and continuity.

 

Primatenforscher Frans de Waal findet das Ganze dann auch gar nicht gut:

Er schreibt auf seiner Facebook-Seite unter dem Titel “EXPLOITING KOKO”:

“Koko’s video message about climate change has been going around, but I feel it is sad and anthropocentric to use a gorilla as a spokesperson for us on an issue that she is highly unlikely to grasp. It is one thing to claim language-like abilities in apes, but quite another to train her up to perform like this. Given the lack of credibility of this video it has the potential to undermine all of the hard work of those of us who admire the natural cognitive capacities of apes, and try to make the public aware of them.”

Eigentlich ist es nur die verfeinerte Version dessen, was schon immer abläuft, wenn wir Affen in Klamotten stecken und sie Dinge tun lassen, die eigentlich wir Menschen machen. Macht das Video irgendwie traurig, oder?

Kommentare (7)

  1. #1 Dr. Webbaer
    7. Januar 2016

    Hier liegt Speziesismus vor!

    Natürlich darf der Klimawandel nicht anthropozentrisch bearbeitet werden!
    Nur biozentrisch!

    MFG
    Dr. W

  2. #2 DasKleineTeilchen
    terra
    7. Januar 2016

    der letzte absatz macht diese ganze sickness nur allzudeutlich. yep, macht traurig; wir menschen sind schon ein paar goldige idioten.

  3. #3 Till Landgraf
    7. Januar 2016

    Vielen herzlichen Dank!

  4. #4 Horst
    7. Januar 2016

    “Der Gorilla ist bekannt dafür, dass er mit Zeichen der Gebärdensprache mit Menschen kommuniziert.”

    Das sollten Sie nicht so ernst nehmen.

    “The video has been edited for brevity and continuity.”

    Das ist Englisch. Übersetzt heißt es: Kommen Sie heran, hier werden Sie betrogen wie jedermann.

  5. #5 Horst
    7. Januar 2016

    “der letzte absatz macht diese ganze sickness nur allzudeutlich. yep, macht traurig; wir menschen sind schon ein paar goldige idioten.”

    Wieso wir? Da ich kein Idiot bin, bleiben nur noch Sie und die anderen übrig.

  6. #6 DasKleineTeilchen
    terra
    7. Januar 2016

    tja, so wirds wohl sein, horst.

  7. #7 blogjoker
    City of confusion
    8. Januar 2016

    Hmm…ich wäre wirklich froh darüber, wenn alle in Gefangenschaft gehaltenen Tiere sich konsequent weigern würden, jene Dinge nachzuahmen, die typischerweise nur Menschen tun:

    Zum Beispiel: Video in Farbe

    Hier ist es zum Glück für alle Beteiligten noch mal gut ausgegangen.

    Könnte auch daran gelegen haben, dass einige Affenarten im Unterschied zu vielen unserer humanoiden Artgenossen intelligent genug sind, um das Gefährdungspotential beim Abfeuern eines vollautomatischen Sturmgewehrs realistisch einschätzen zu können.