So, vollbracht. War gar nicht so schlimm wie ich dachte. Holger hat aber auch einfach ein sehr nette Art mit einem ins Gespräch zu kommen. Ich wollte es erst nicht glauben, aber zwei Stunden sind schneller vorbei als man denkt. Und natürlich fielen mir all die Antworten und Dinge, die ich noch sagen wollte zur Wissenschaft, der Medizin und dem Journalismus darüber nachher auf der Rückreise nach Dresden ein.
Zum Beispiel so was wie, dass sich gute Wissenschaft und Wissenschaftler eben dadurch auszeichnen, dass sie sich und ihre Ergebnisse immer selbst in Frage stellen. Dass sie wissen, dass ihr Wissen immer nur vorläufig ist usw. und viele andere Dinge mehr … aber egal …
Wer es sich anhören will, kann das im Podcast tun, findet sich hier auf der Blue Moon-Seite und hier der direkte Link zum Herunterladen. (Nachtrag: nur bis zum 20.7. verfügbar, siehe Kommentare).
Im Verlauf des Gesprächs haben wir einige Artikel und ein Buch erwähnt, da wollte ich noch die Links zu nachliefern:
Das tolle Buch von Gerd Gigerenzer heißt Das Einmaleins der Skepsis. (Link führt auf die Amazon-Seite.) Ist so eines der Bücher, das einem das Gefühl vermittelt: “Ja, jetzt habe ich es verstanden.” Gerade was den Umgang mit den vermaledeiten Prozentangaben angeht.
Wir haben kurz noch die 10 Hinweise für Quacksalberei erwähnt. Ich habe meine vom empfehlenswerten Verbrauchermagazin “Gute Pillen-Schlechte Pillen“. Die entsprechen denen des arznei-telegramms, was nicht verwundert, weil die Macher des a-t auch GPSP machen; mit anderen zusammen.
Die erste Version stammt wohl von Stephen Barrett vom Quackwatch. Esowatch hat sie ins Deutsche übersetzt und ergänzt.
Das Projekt Medien-Doktor, das ich am Ende noch erwähnte, ist gerade in der Entstehung. Es geht um die systematische Beurteilung medizinjournalistischer Texte in deutschsprachigen Medien, die dann auch online veröffentlicht werden (die Beurteilungen). Es geht darum, herauszufinden, wie gut die medizinjournalistische Berichterstattung bei uns ist, und zu zeigen, wo die tollen Artikel zu finden sind, und an welchen Stellen es immer wieder hakt.
Das Projekt wird sich dann auf dieser Webseite befinden: https://www.medien-doktor.de. Dort gibt bisher aber nur eine Pressemitteilung. Wir haben gerade erst angefangen.
Ein Vorbild für unseren Medien-Doktor stammt z.B. aus Amerika. Gary Schwitzers healthnewsreview.org. Ursprünglich kommt die Idee aus Australien.
Das Musikstück am Ende der Sendung (es wurde weniger getanzt als ich dachte ;-) stammt von der Hamburger Band Nationalgalerie, die es leider nicht mehr gibt. Der Titel des Stücks war: Entmaterialisieren. Schöne rockige Abgehnummer, (Lyrics hier). Der Sänger Nils Frevert machte dann alleine weiter, toller Singer-Songwriter.
Hab’ ich was vergessen?
Ach so: Es heißt natürlich: Der Blog. ;-)
Nachtrag 1:
Im Verlauf der Sendung kamen wir kurz auf einen meiner alten Artikel zu sprechen, in dem ich beschreibe, was mit dem Körper unter extremen Bedingungen (Hitze, Kälte, Trockenheit usw.) passiert. Wer sich dafür interessiert: Findet sich hier auf meiner alten Webseite (alt deswegen, weil ich eine Neue baue, an die Alte kann ich leider nicht mehr updaten …)
Nachtrag 2:
Da fällt mir ein: Wir hatten auch noch kurz über Vitamin C gesprochen und wie es Roche in den 30er Jahren schaffte, die Welt davon zu überzeugen, dass man damit gesund bleibt. Hatte ich ich hier bei mir als Beitrag, von dort geht es auch zu dem Beitrag in der Baseler Zeitung.
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