Durch einen der Kommentare zu unserem Ursprungsartikel, erfuhren wir auch, dass das “o” ein ganz besonderes “o” ist, nämlich ein Fugenlaut, in dem Fall also ein Fugen-“o”:

Der liebe Kollege Hockeystick meinte dazu:

Das zungenfreundliche Fugen-o findet sich durchaus auch außerhalb der Physik, so etwa in der Blog-o-sphäre oder in den Anch-o-vis. Zu letzteren möchte ich die einschlägige Fachliteratur zitieren:

“Hier lernen Sie unter der fachlichen Anleitung von Prof. Dr. phil Padó zum Beispiel, wie sich das Wort Anchovis morphologisch aus dem Wort Fisch herleiten lässt: “Fisch” lässt sich zerlegen in die zwei Morpheme “Fis-ch”. Hier erkennt das geübte Auge sofort das verkürzte Zirkumfix “Fis”, das noch gut in der alten Form “Fis-ch-fis” zu sehen ist. Dieses Wort trat nachweislich auch mit dem Allomorph “vis” (“Fis-ch-vis”) auf. Seit 1860 (Romatik, Wagner) ist zudem die enharmonische Verschiebung von “Fis” nach “As” ein häufig beobachtetes Phänomen, was sich mit der seit dem 14. Jahrhundert nur noch im niederfränkischen nachweisbaren Nebenform”As-ch-vis” belegen lässt, bzw mit der später durch Epenthese abgewandelten Form “An-ch-vis”. Aus Ausspracheerleichterungsgründen lässt sich schon früh ein Fugen-o nachweisen (vergleiche die ähnliche Bildung: “Radio-o-orchester”), wodurch das Wort “Anchovis” in seiner heute bekannten Form entstand.”

1 / 2

Kommentare (6)

  1. #1 Mars
    10. April 2018

    wäre Grünberg am 31.03 gestorben und der beitrag ein tag später veröffentlicht …
    … ach ich wär sicher drauf reingefallen.

  2. #2 Marcus Anhäuser
    10. April 2018

    Ja, das war schon ein wenig skuril damals. Ob das immer noch so Probleme bereitet, müsste man mal nachschauen – wenn Zeit ist. Falls sich jemand berufen fühlt, die entsprechenden Medien zu checken? oder wir machen hier eine Sammlung auf. Jeder ein Medium.

  3. #3 rolak
    10. April 2018

    2007

    Hatte sich damals die wenn-es-denn-sein-muß-Übersetzung ‘Magnetoresistiver Effekt‘ noch nicht eingebürgert? Fände ich erstaunlich.
    Die bewahrt ja nicht nur das Akronym, sondern auch noch den erschrockenen Leser vor der Mehrdeutigkeit ‘Widerstand gegen Magnete bzw Magnetfelder’ und dem gemeinten ‘Magnetfeld wirkt auf Widerstandswert’.

  4. #4 Marcus Anhäuser
    10. April 2018

    Wie sollte sich ‘resistiv’ einbürgern, viel zu widerspenstig ;-). Ich höre und lese den Begriff gerade zum ersten Mal.

  5. #5 rolak
    10. April 2018

    ?einbürgern

    Wie üblich, Antrag stellen.
    Eingedudent ists ja bereits, Marcus, wenn auch imho ziemlich restriktiv.

  6. #6 Karl Mistelberger
    11. April 2018

    Barry Marshall erhielt einen Nobelpreis für den Nachweis, dass Helicobacter-pylori-Bakterien die Ursache für die meisten Magengeschwüre sind. Manche seiner Patienten haben mit dem lateinischen Namen Schwierigkeiten. Marshall ist tolerant. Seine Patienten dürfen auch Helicopter sagen:

    https://www.mediatheque.lindau-nobel.org/videos/33641/2014-man-helicobacter